Beiträge von sam51

    Keine Panik. Wenn du bei der DKV versichert bist, gibt es wohl immer einen Betreuer in der Nähe. Der kann sich auch ändern, z.B. wenn der diesen Job nicht mehr ausübt oder du den Wohnort wechselst. Unter normalen Umständen hat man mit denen gar nichts zu tun. Zumindest bei mir läuft jede Kommunikation direkt mit der DKV, entweder über das Portal oder telefonisch.

    Wenn du dich beim Portal dkv.com anmeldest, wirst du gleich weitergeleitet zur Ergo. Ich gehe davon aus, dass alles, was kundenseitig die DKV betrifft, über die Konzern-IT betrieben wird. Gleichzeitig dürfte wohl ein Vertriebsarbeiter der DKV keinen Zugriff auf deine Gesundheitsdaten haben.

    Ich verstehe wirklich nicht, warum die Leute bei so einer Lappalie hektisch werden, auf der anderen Seite aber nicht schnell genug ihre persönlichen Daten herausrücken, wenn es um die kleinste Vergünstigung geht.

    Deine Krügerrand kannst du bei jedem Edelmetallhändler verkaufen. Eine Liste seriöser Händler findest du z.B. auf gold.de. Dort kannst du auch sehen, welche Ankaufspreise diese Händler bieten.

    Viele dieser Händler bieten auch einen "Online-Verkauf" an, bei dem man das Geschäft online tätigt und der Händler es dann abholen lässt. Diese Variante würde ich dir als Neuling in diesem Thema nicht raten. Sie ist zwar sehr sicher, man braucht allerdings gute Nerven. Falls einer der Händler in der Nähe deines Wohnortes ist, würde ich die guten Stücke dort verkaufen. Da gibt es Geld gegen Ware. Falls da nicht möglich ist, kannst du alternativ einen Juwelier vor Ort aufsuchen. Dort musst du allerdings mit erheblichen Abschlägen rechnen. Meiden würde ich auf jeden Fall die Läden, die groß mit An- und Verkauf von Gold im Schaufenster werben.

    Das Finanzamt? Möchtest du schlafende Hunde wecken? Der Ertrag aus dem Verkauf deines Goldes ist steuerfrei, da du es ja offenkundig länger als 1 Jahr besitzt. Warum also das Finanzamt damit belästigen?

    Absolut nein. Die notwendigen Algorithmen gibt es schon seit Ewigkeiten und im Gegensatz zu irgendwelchen gelernten Netzen ist eine Levenshteindistanz nachvollziehbar, ebenso die Faltung durch Phonetiken. Einen vernünftigen Threshold einzustellen ist auch weniger wild, als es sich anhört. Die Abstufungen sind nämlich gar nicht so feingranular, wie man sich das vorstellt.

    An der ganzen Sache ist nichts total kompliziert. Ich bin ja selbst im Bereich Datenqualität unterwegs und vernünftige Lösungen kann man von der Stange einkaufen, inklusive des entsprechenden Fachwissens über all die Fallstricke. Meine Erfahrung ist aber auch, dass sich viele Kunden lieber für die billige Lösung entscheiden, die dann im Wesentlichen einen exakten Abgleich macht, eventuell noch um Umlaute angereichert, und bei komplexeren Problemen auf die Nase fällt.

    Ich habe nicht gesagt, dass man dafür ein neuronales Netz benötigt. Aber inzwischen scheinen ja für viele die Begriffe KI und neuronales Netz Synonyme zu sein.

    Die Levenshtein-Distanz ist ein simples Verfahren, dass leider in vielen Anwendungsfällen nur zu mäßigen Ergebnissen führt. Wie gut ein solches Verfahren funktioniert, kann man sehen, wenn hier mal wieder jemand einen Beitrag absetzt, wo die Autokorrektur zugeschlagen hat.

    Die ING bekommt es auch gar nicht auf die Reihe. Ich habe heute von meinem ING Tagesgeldkonto auf mein ING Giro überwiesen. Empfängername kann ich gar nicht eintragen, weil ich ausgewählt habe "auf eigenes Konto überweisen".

    Trotzdem kommt die Meldung, dass der Empfängername nicht passt. Als Vorschlag wird mir dann exakt mein Name vorgeschlagen.

    Die DKB macht inzwischen Fortschritte. Auch da kann man beim Überweisen zwischen Giro- und Tagesgeldkonto nichts angeben. Anfangs kam der Hinweis, dass der Empfänger nicht passt. Ich heiße eben nicht "Tagesgeld", insofern konsequent. Zu diesem Zeitpunkt musste ich noch bestätigen. Aktuell ist man schon einen Schritt weiter. Die Warnung erscheint für einen kurzen Moment, kaum lesbar, und verschwindet dann von selbst.

    Ich habe ja gerade beschrieben, dass so ein Namensvergleich nicht einfach ist. Aber das hier ist Unfähigkeit oder Schlamperei. Wer so einen Scheixx verzapft, ist fehl am Platze. Typischerweise waren hier sicher zwei verschiedene Teilprojekte involviert. Der Part, der für den Namensvergleich zuständig ist, sagt: "Works as designed. Sender- und Empfängerfeld sind völlig unterschiedlich." Dummerweise hat niemand daran gedacht, dass es auch Überweisungen gibt, die automatisch befüllt werden. Aber für Änderungen an dieser Stelle ist natürlich eine andere Truppe zuständig. Da wird dann gestritten, wer die Änderungen vornehmen muss und aus welchem Budget das bezahlt wird. Wahrscheinlich hat man dann beschlossen, hier mal eben einen "hot fix" zu basteln (also das, was man aktuell sieht), die richtige Lösung kommt dann im nächsten Release in sechs Monaten. So läuft es eigentlich immer in solchen Projekten.

    Ich nutze täglich ChatGPT, Gemini, Copilot und Perplexity – zum Recherchieren technischer, politischer und medizinischer Fragestellungen. Zum Beispiel: Extraktion der Entwicklung von Blutwerten aus Laborbefund-PDFs, die ich einfach ins KI-Fenster paste, Analyse von Nebenkostenabrechnungen, Verifizieren und besseres Formulieren von Texten, die ich schreibe.

    Microsoft, Google und Co. sagen danke. Manche Dinge fallen mir wirklich schwer zu glauben. Da wird auf der einen Seite über die Sicherheit hochsensibler Gesundheitsdaten in der elektronischen Patientenakte diskutiert und dass man vielleicht nicht möchte, dass der Zahnarzt vom Fußpilz seines Patienten erfährt. Auf der anderen Seite werden solche Daten wie Blutwerte personalisiert(!) in die Welt hinaus verkündet.

    Das die Banken/Sparkassen nicht sofort und ungeprüft den Namen des Kontoinhabers rausgeben, leuchtet mir ein. Aber solche Fälle wie diese beiden, wenn die IBAN korrekt ist, und der eingegebene Empfängername zu 99% mit dem bei der Bank hinterlegten Kontoinhaber identisch ist, erwarte ich eigentlich, dass mir die ausführende Bank den korrekten Namen anzeigen kann, und ich nicht wahllos raten muss. Von der technischen Seite habe ich keine Ahnung, aber sowas muss doch zu programmieren sein?

    Das ist leider alles andere als einfach. Man benötigt einen Algorithmus, der aus dem Vergleich beider Namen einen numerischen Wert ermittelt, z.B. zwischen 0 und 100. Wobei 0 überhaupt keine Übereinstimmung und 100 exakte Übereinstimmung bedeuten. Dann muss man festlegen, ab welchem Wert eine Warnung ausgegeben bzw. der hinterlegte Name angezeigt wird. Das hört sich zunächst simpel an, ist jedoch eine sehr anspruchsvolle und komplexe Aufgabe. Im Grunde muss man das nachbauen, was ein Mensch bei der Aufgabe leisten kann. Man mag es kaum glauben, aber hierfür benötigt man tatsächlich so etwas KI-ähnliches. Zu berücksichtigen ist, dass auch ein Mensch bei solchen Aufgaben an seine Grenzen kommt. Das fängt schon bei einem Namenswechsel nach Heirat an, wobei es manche Länder, z.B. Thailand, gibt, in denen der Vorname gleich mit geändert wird.

    Ich habe einige Jahre genau in diesem Bereich gearbeitet. Die Verfahren, die üblicherweise implementiert werden, sind eher trivial, haben aber eben Nachteil, dass sie kaum sinnvolle Ergebnisse liefern. Im Prinzip erhält man als Resultat das, was du hier beschreibst. Es bleibt eine Menge manuelle Nacharbeit nötig.

    Ich halte diese gesetzliche Vorgabe für völligen Unsinn. Wie sieht denn jetzt die real-life-Implementierung aus? Bei den kleinsten Abweichungen kommt die Warnung und fast immer wird der Kunde auf "Trotzdem ausführen" klicken. In kürzester Zeit werden sich die Leute daran gewöhnt haben und automatisch bestätigen. Der erwünschte Effekt ist nicht vorhanden, Betrugsfälle werden dadurch nicht vermieden.

    Das Problem sind nicht nur veraltete Informationen, sondern die Qualität der Informationen. Im Internet, aus dem eben der überwiegende Anteil der von einer KI verwendeten Informationen stammt, gibt es unzählige davon. Von unstrittig korrekt ("die Erde ist eine Kugel.") bis zu völligem Blödsinn ("Die Erde ist eine Scheibe.") und allen Schattierungen dazwischen. Wie kann eine KI das wissen? Indem es ihr ein Mensch sagt und die Informationen entsprechend kennzeichnet.

    Während nun die Unterscheidung zwischen den Extremen einfach ist, wird es im Bereich dazwischen allerdings auch für den Menschen schwierig. Als Beispiel wären hier IT-Fragestellungen zu nennen. Sicherlich ist eine Dokumentation von Microsoft eine valide Quelle, wenn ich Information zu Windows benötige. Wie aber sieht es bei Fragen zu auftretenden Problemen aus? Informationen hierzu findet man sehr häufig in entsprechenden Foren. Allerdings sagt mir meine Erfahrung, dass die Informationen hier praktisch immer unbrauchbar, wenn nicht grob falsch sind. Jedoch werden solche Foren als Quellen für die Antworten einer KI verwendet.

    Das Problem mit der KI ist nun, dass sie eben auch irgendwelchen Unfug sehr überzeugend darstellen kann und viele Menschen das glauben. Früher hieß es: "Es stand doch in der Zeitung." Das kann man nun ergänzen durch: "Ich habe ChatGPT gefragt und der hat gesagt ...". Im schlimmsten Fall führt dann so ein Ratschlag der KI, wenn man ihn befolgt, zu einem Schaden. Beispiel: "Um das Problem zu beheben, musst du in der Registry folgende Änderungen durchführen ... Soll ich dir ein Skript dafür erstellen?" So etwas kann böse enden.

    Solche Schäden im IT-Bereich sind in der Regel mit mehr oder weniger Aufwand zu beheben. In anderen Bereichen kann das jedoch nicht reversibel enden, z.B. im medizinischen Bereich.

    Kommt drauf an. Wenn man betrogen wird, würde ich eine Grenze ziehen. Und das ist hier der Fall. Mit Duckmäusertum kommt man selten weit – am Ende gewinnt (leider) der Stärkere. Viele in diesem Land beginnen gerade erst, das wieder zu begreifen.

    Ich habe stets deutlich reagiert, wenn meine Familie, meine Geschäftspartner oder ich betrogen oder unfair behandelt wurden. Das hat sich in vielerlei Hinsicht ausgezahlt – nicht nur finanziell.

    Hier beginnt schon dein Irrtum. Niemand wurde betrogen. Man mag zwar das Verhalten des "Bankberaters" als schäbig empfinden, aber wo soll hier eine strafbare Handlung vorliegen? Die alte Dame hat wunschgemäß ein Produkt mit höherem Zinsertrag angeboten bekommen und unterschrieben, dass sie verstanden habe, was sie da kauft. Ich glaube nicht, dass irgendein Staatsanwalt hier nur im Ansatz Betrug erkennen würde. Ggf. wäre es eine zivilrechtliche Frage, ob das Geschäft nichtig ist, da hier die Bank ihren Aufklärungspflichten vielleicht nicht nachgekommen ist. Der Ausgang eines solchen Verfahrens wäre wohl offen.

    Das alles hat nichts mit Duckmäusertum zu tun, sondern mit einer rationalen Bewertung einer Situation. Manchmal ist es eben für den Geldbeutel und die Nerven schonender, auch mal fünfe gerade sein zu lassen.

    Das glaube ich dir. So denkt fast jeder in diesem Land. Hauptsache kein Stress. Und genau aus diesem Grund wird genau die gleiche Sparkasse und genau die gleiche Verkäuferin heute und morgen und übermorgen die nächsten alten Menschen verarschen. Und nicht nur die. Das passiert Hunderttausendfach in Deutschland. Weil sich keiner zu Wehr setzt. Jeder ist froh, wenn er oder sie ,,nett" oder ,,aus Kulanz" herauskommt. Und dann? In 1 Jahr versuchen sie es wieder bei ihr. Bei allen anderen jeden Tag.

    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es zur Lösung eines Problems, egal ob bei einem Nachbarschaftsstreit oder einer geschäftlichen Auseinandersetzung, die denkbar schlechteste Variante ist, sofort rechtliche Schritte anzudrohen oder gar einzuleiten. In fast allen Fällen kommt man weiter, wenn man zuerst mit dem Gegenüber sachlich redet. Ausnahmen gibt es immer.

    Niemand will Ärger und Stress und ggf. noch unnötige Kosten. Auch in dem hier geschilderten Fall hat doch ein Anruf gereicht, um das Problem zu beheben. Die Mutter des TE hat, wie es aussieht, ja nicht mal einen Nachteil, abgesehen vielleicht von dem aus nicht bekannten Gründen vorzeitig aufgelösten Festgeld. Ich bezweifle, dass deine Idee, dort sofort mit einem Anwalt vor Ort aufzuschlagen, ein besseres Ergebnis gebracht hätte. Selbst bei gleichem Ausgang (Rückabwicklung) wäre die alte Dame wohl um 1-2 Monatsrenten ärmer gewesen, da der Anwalt natürlich eine Rechnung gestellt hätte.

    Top fände ich so etwas wie andiii_98 geschrieben hat. Ein _eindeutiges_ Warnschild an solchen Produkten, was passieren kann und welche Kosten. Ähnlich dem giftig Symbol auf dem Bleichmittel.

    Der Vergleich passt nicht so ganz. Niemand, der noch bei Verstand ist, würde auf die Idee kommen, Chlorbleiche zu saufen. Das Gefahrensymbol dient lediglich der rechtlichen Absicherung des Herstellers, falls es doch mal ein Bekloppter tut. Auch befinden sich Reinigungsmittel im Laden nicht neben Getränken.

    Bei den Finanzprodukten ist es allerdings so, dass die toxischen Produkte neben den harmlosen im Regal stehen. Und weil der Verdienst bei ersteren besser ist, werden diese dem ahnungslosen Kunden auch eher empfohlen und die Toxizität klein geredet. Wenn die Provision stimmt, würden solche Vertriebstypen auch jemandem, der an Leberzirrhose leidet, Fernet Branca zur Linderung von Verdauungsbeschwerden empfehlen.

    Das Problem ist m.E. nicht, dass es solche Zertifikate gibt.

    Das Problem ist, dass sich Finanzprodukteverkäufer als Berater verschleiern und solche Dinge aktiv verkaufen, ohne sich unterschreiben zu lassen "Ich, Kunde, habe verstanden, dass das zu einem Totalverlust mit einer Wahrscheinlichkeit von [relevant] % führt.".

    Die lassen sich schon ein Beratungsprotokoll unterschreiben. Nur stehen diese Dinge da nur verklausuliert, jedoch rechtlich wasserfest, drin. Und würde da explizit fettgedruckt ein Satz stehen wie: "Ich überlasse der DEKA Fondsgesellschaft den genannten Betrag ohne jede Absicherung. Bei einer Insolvenz der DEKA ist das Kapital zu 100% verloren.", wäre auch das kein Problem für den "Berater", der einfach behaupten würde, das wäre eine reine Formalie, denn die DEKA könne als Quasi-Staatsbetrieb gar nicht pleite gehen.

    Ich habe mir mal das Basisinformationsblatt zu diesem Produkt durchgelesen und muss feststellen, dass ich nicht verstanden habe, was da verkauft wird. Der wichtigste Satz in dem Dokument ist wohl:

    Sie sind im Begriff, ein Produkt zu erwerben, das nicht einfach ist und schwer zu verstehen sein kann.

    Im Kern scheint mir das ein Wettschein zu sein, mit nicht besonders hohen Gewinnaussichten, aber dem Risiko eines Totalverlustes. Warum das auf einer Risikoskala von 1 bis 7 mit 3 bewertet ist, kann ich auch nicht verstehen. So wie ich es verstanden habe, handelt es sich bei Zertifikaten um unbesicherte Inhaberschuldverschreibungen. Für mich sind das Hochrisikoanlagen.

    Warum darf man solche Produkte an Kunden verkaufen, die noch nicht mal ein Depot bisher haben?

    Das finde ich halb so wild. Viel schlimmer finde ich, dass jeder Händler Kartennummer und CVC bekommt. Und was der damit macht und speichert...

    Das Problem sind in der Regel nicht die Händler, von denen wohl kaum einer zur Generierung eines Zusatzeinkommens Daten im Darknet verkaufen wird. Problematisch ist die Kompromittierung der IT bei vielen Händlern, wenn Kriminelle auf diesem Wege Daten stehlen.

    Ich verwende bei Online-Bestellungen, bei denen man praktisch immer eine Mailadresse angeben muss, für jeden Händler eine exklusive Adresse, also z.B. shop4711@mydomain.com. Falls ich dann irgendwann Spam- oder Phishing-Mails an eine dieser Adressen bekomme, kann ich davon ausgehen, dass der jeweilige Händler gehackt wurde. Das kommt häufiger vor als man annehmen würde. Getroffen hat es bisher zwei Edelmetallhändler, einen Hersteller von Sicherheitshardware für Online-Banking(!) und eine Anstalt des Öffentlichen Rechts.

    Man darf davon ausgehen, dass bei solchen Einbrüchen in IT-Systeme nicht nur die Mail-Adresse abfließt, sondern auch weitere Daten wie Kreditkartennummern, Kontonummern oder auch vollständige Adresse, Telefonnummer und manchmal auch das Geburtsdatum. Mit diesen Daten als Grundlage und krimineller Energie kann man schon einigen Schaden anrichten. Es lassen sich immer Bestell- und Bezahlprozesse finden, die nicht sicher implementiert sind und bei denen dann schon der Einsatz der genannten Daten reicht, um den Betrug durchzuführen. In solchen Fällen braucht es gar keinen Anruf beim Opfer, um diesem eine weitere Information zur Autorisierung zu entlocken. Der Betrogene hat nichts falsch gemacht und wundert sich dann, dass er ein Smartphone in Litauen gekauft haben soll.

    Wie wäre es, wenn man erst gar nicht hinterherläuft sondern quasi immer bei jedem wirklich "ein bisschen" dabei ist?

    Dann lässt du eben Geld liegen, da du die gut laufenden untergewichtest und die nicht so gut laufenden überbewertest. Nimm als einfaches Beispiel den S&P 500 und einen entsprechenden Equal Weight ETF:

    Obwohl im S&P 500 keine wirklichen Leichtgewichte sind, sieht man schon einen deutlichen Unterschied in der Rendite. Bei einem All World ETF mit über 2000 Unternehmen aus der ganzen Welt dürfte die Differenz zwischen MCAP und Equal Weight noch deutlich größer sein.

    Der Unterschied: Viele KI-Firmen verdienen heute tatsächlich Geld, statt nur davon zu träumen. Ganz so aufgeblasen wie damals ist es also nicht. Ob’s am Ende trotzdem kracht, kann aber niemand sagen.

    Ist das wirklich so? Hardware-Produzenten wie NVidia verdienen natürlich Geld. Aber wie sieht es mit Firmen wie z.B. OpenAI aus?

    Ich habe einfach mal eine KI gefragt: "Was kosten Entwicklung und Betrieb von KI-Modellen?" Antwort (von mir verkürzt): "Das ist extrem teuer." Nächste Frage: "Warum bieten Firmen wie Microsoft (Copilot) oder Google (Gemini) KI-Leistungen kostenlos? Wie will man mit KI Geld verdienen?" Antwort: "Es ist davon auszugehen, dass selbst Basis-Leistungen, die heute kostenlos sind, in Kürze kostenpflichtig werden."

    Man versucht also, die Leute anzufixen. Und viele lassen sich übertölpeln. Ja, die ganzen KI-Videos bei Tiktok und Co. sind unterhaltsam. Für die Bearbeitung von Fotos gibt es schicke Gimmicks. Ich kann ein Foto von einem Objekt machen und die KI sagt mir, worum es sich dabei handelt. Aber wie viele wären tatsächlich bereit, dafür zu zahlen? Werden dann die Abo-Zahlen reichen, damit man damit am Ende Geld verdient?

    Bei derartigen Investitionen kann das Geschäft nur über die Masse laufen, nicht über vergleichsweise wenige professionelle Anwendungen. Auch werden an Profi-Anwendungen ganz andere Ansprüche als an Consumer-Kram gestellt. Eine KI, die MRT-Aufnahmen bewertet und Diagnosen stellt, muss das Niveau eines Radiologen erreichen. Tut sie das nicht, hat sie keinen Nutzen. Eine C*ll-Center-KI sollte schon mehr können, als den Blutdruck des Anrufers in ungeahnte Höhen zu treiben.

    Einige schreiben hier, KI stehe erst am Anfang. Ich glaube allerdings, dass das Ganze prinzipbedingt schon jetzt an seine Grenzen stößt. Natürlich kann man Millionen von Clickworkern damit beschäftigen, einer KI beizubringen, wie eine Katze aussieht. Man kann Sprachmodelle schaffen, die in menschlicher Sprache kommunizieren und Diffusionsmodelle, die Bilder und Filme erzeugen können. Das alles funktioniert schon sehr gut. Eines der Hauptprobleme ist jedoch die Grundlage des Trainings. Ich habe verschiedene KIs zu konkreten technischen Fragestellungen befragt. In deutlich mehr als 50% waren die Antworten entweder am Thema vorbei oder schlichtweg falsch. Das liegt einfach daran, dass hier unreflektiert irgendwelche sinnfreien Beiträge aus Foren als Fakten "gelernt" wurden. Wo dieser Unfug herstammt, sieht man an den Quellenangaben. Noch schlimmer sieht es bei Unterstützung bei der Programmierung aus. Selbst bei einfachsten Problemstellungen wird hier Code geliefert, der offenkundig falsch ist. So etwas schadet mehr als es nutzt.

    Letztendlich wird der wirtschaftliche Aspekt den Ausschlag geben. Wenn man mit KI kein Geld verdienen kann, wird das Geschäft eben eingestampft. Die Hauptakteure in diesem Thema werden es überleben, da sie eben mit anderen Dingen ihr Geld verdienen. Unternehmen wie OpenAI werden dann vielleicht zu einer unbedeutenden Abteilung bei Microsoft. Die ganzen KI-Startups vulgo Geldverbrennungsmaschinen werden bis auf ganz wenige Ausnahmen den üblichen Weg in die Insolvenz gehen.