
Mehrere Bundesländer planen einen verschärften Lockdown, bei dem auch wieder Schulen, Kitas und viele Geschäfte schließen müssten. Im Gespräch ist ein Lockdown von Weihnachten – teilweise auch schon früher – bis zum 10. Januar. Es wird schon bald eine weitere Bund-Länder-Konferenz erwartet, auf der die Maßnahmen besprochen werden. Du musst Dich also auf weitere Einschränkungen einstellen.
Der Grund für die neuerliche Lockdown-Debatte: Die Zahl der bundesweiten Neuinfektionen geht seit Wochen nicht zurück, seit einer Woche steigt sie sogar wieder. Am Freitag musste das Robert-Koch-Institut einen Rekordwert von knapp 30.000 Neuinfektionen melden. Die Intensivstationen füllen sich bedenklich, jeden Tag sterben in Deutschland um die 500 Menschen an oder mit Covid-19.
Nach Medienberichten plant die Bundesregierung bereits weitere Hilfsmaßnahmen, die diesmal auch gezielt dem Handel zugute kommen sollen. Sie sollen aber anders funktionieren als die Novemberhilfe für die Gastronomie und sich an den Fixkosten orientieren anstatt an den Umsätzen.
Die EZB hat am Donnerstag bereits das ihren Teil getan: Sie kündigte an, ihr Ankaufprogramm zur Bewältigung der Corona-Krise um 500 Milliarden Euro aufzustocken. Damit stehen jetzt bis 2022 insgesamt 1.850 Milliarden Euro zur Verfügung, um in der EU Staats- und Unternehmensanleihen aufzukaufen – um damit für niedrige Zinsen bei der Rückzahlung zu sorgen.
Sachsen ist besonders betroffen
Anfang der Woche war Sachsen schon vorgeprescht. Das Bundesland ist derzeit mit 313 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern in sieben Tagen Corona-Hotspot, im sächsischen Landkreis Bautzen sind es sogar über 500. In Ostsachsen sind die Intensivstationen inzwischen so voll, das Covid-Patienten in andere Krankenhäuser in Sachsen verteilt werden müssen. Das Dresdner Kabinett will Schulen, Kitas und viele Geschäfte bereits ab Montag schließen. Am Freitag soll das Dresdner Landesparlament die Beschlüsse absegnen.
Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte am Mittwoch im Bundestag weitere Anstrengungen gefordert. Baden-Württemberg, NRW, Bayern, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein kündigten inzwischen an, spätestens ab Weihnachten bis zum 10. Januar die meisten Geschäfte schließen zu wollen. Auch eine Verlängerung der Schulferien bis zum 10. ist im Gespräch.
Solange will Berlins Bürgermeister Michael Müller nicht mehr warten: Er erklärte am Donnerstag, in Berlin die Geschäfte wegen der Corona-Lage wahrscheinlich wie Dresden noch vor Weihnachten schließen zu müssen. Müller ist auch Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz. Am Donnerstagabend berichtete er im ZDF, dass sich in den Gesprächen mit den Kollegen der Bundesländer abzeichne, „dass ab 20. es doch erhebliche Einschnitte gibt“.
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Matthias Urbach war von 2014 bis 2022 stellvertretender Chefredakteur von Finanztip. Als Diplomphysiker und Absolvent der Henri-Nannen-Schule kombiniert er analytisches und redaktionelles Know-how. Zuvor war er unter anderem als Verlagsdirektor beim SpringerNature-Wissenschaftsverlag und als Leiter von taz.de tätig.
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