Hi, ich habe 2020 mit dem Corona Crash an der Börse angefangen, mit ein paar ETFs via Einmalanlage, und anschließendem Sparplan, mit der Idee einer langfristigen Anlage für die Altersvorsorge (Anlagehorizont noch gut 30 Jahre).
Leider hab ich anfänglich nicht genug Finanztip Videos gesehen darüber welche ETFs man da am besten kombiniert, und daher sieht mein ETF Depot jetzt wie folgt aus:
- 35% MSCI World
- 35% NASDAQ
- 30% Emerging Markets
Ich hab also ein sehr großes Gewicht auf US-Tech. Bis zu diesem Zeitpunkt war das zwar noch kein Fehler, weil der Nasdaq ja sehr stark war, und ich bin natürlich im Gewinn (ist auch nicht schwer wenn man mit der Corona Krise eingestiegen ist). Aber für die langfristige Anlage würde ich nun gerne umstrukturieren auf ein ausgeglicheneres Depot, nämlich:
- 50-60 % MSCI World
- 20-30 % Emerging Markets
- 20 % STOXX Europe 600
Der Nasdaq soll also raus, stattdessen mehr Gewicht auf MSCI World und dazu noch etwas Europa. Und nun stehe ich vor folgender Frage: Soll ich den Nasdaq jetzt* (*soll heißen demächst mal, wenn die Kurse wieder etwas hoch gehen und ich keine Anteile habe mit denen ich Verlust realisieren würde) in einem Schlag verkaufen, und dann gleich ein großes Rebalancing machen um auf das o.g. neue Wunschdepot zu kommen, oder soll ich den Nasdaq lieber über einen größeren Zeitraum stückweise abstoßen, und entsprechend auch die Umstrukturierung stückweise vornehmen, bis ich irgendwann auf dem gewünschten 50/30/20 Depot mit World, EM und Europa bin?
Wenn ich jetzt den gesamten Nasdaq verkaufe fallen ja Kapitalertragsteuer an - es geht hier um einen Wert von knapp 20K, der Gewinn sind knapp 3K. D.h. beim Verkauf würden so 600€ Steuern anfallen. Diese Steuerabgaben könnte ich mir sparen wenn ich jedes Jahr nur ein paar Anteile verkaufe (soviel, dass ich jährlich den Steuerfreibetrag ausschöpfe). Aber das würde ein paar Jahre dauern bis ich den Nasdaq komplett weg hab, d.h. auch dass das Kapital daraus, also diese knapp 20K, nur stückweise in die anderen ETFs übergehen würden. Dahingegen, wenn ich die 20K jetzt direkt in die neue Depotstruktur stecken würde, dann hab ich diese paar Jahre in denen das Kapital dort schon angelegt ist. Würde der dadurch entstehende Boost (Stichwort Zinseszins) langfristig die Steuerabgaben die ich jetzt beim Sofort-Verkauf hätte wieder reinholen, oder sogar übersteigen? Wie gesagt die neuen ETFs würden noch 30 Jahre laufen.
Das ist für mich grad total unklar ob man bei so einer Umstrukturierung alles auf einen Schlag macht oder lieber stückweise, und dazu hab ich auch nix auf Youtube o.ä. gefunden.
Danke für Eure Hilfe