Neues passives Weltportfolio erstellen

  • hey Olli,


    hier meine 2 cents.


    – keine anlage empfehlung, keine beratung, dein geld, deine entscheidung –


    * du hast dich ausführlich mit vielen möglichen anlage möglichkeiten auseinander gesetzt, das ist gut, kann aber auch lähmend bei der entscheidungsfindung und umsetzung werden. setze dir am besten selbst ein paar rahmen bedingungen, damit du hier ins tun kommen kannst.

    * generell wie auch schon meine vorredner gesagt haben, finde ich dein portfolio zu kleinteilig.

    * factor-investing ("small caps") ist was für fortgeschrittene und macht vermutlich am ende nur einen sehr geringen unterschied. ich würde an deiner stelle mit dem bereits erwähnten vanguard ESG global all cap starten, um das initial abzudecken. der ist zwar noch nicht ewig am markt, aber mir dickschiffig genug. du kannst das dann z.b. später noch durch hinzunahme andere etfs übergewichten.
    * deine sparrate 200 EUR ist aktuell verhältnismäßig gering, das in x posten dann aufzudröseln wäre mir zu aufwändig und kann unnötige gebühren verursachen.

    * der gering risikobehaftete teil deines portfolios ich nicht dafür da, rendite zu erwirtschaften, sondern die schwankungen deines portfolios auszugleichen.

    to be continued …

  • Auch ein paar Bemerkungen von mir, ob das so für Dich passt, ist eine andere Sache.

    Ich bin bei ebase, über einen Fondsvermittler kaufe ich aktive Fonds, die ich ohne Ausgabeaufschlag bekommen kann. Mein Fondsvermittler übernimmt für mich die Depotgebüren.

    Unionfonds sind nicht ohne Ausgabeaufschlag zu haben, deshalb habe ich keine. Bei ETFs habe ich 3. Von 100 - Lebensalter halte ich nichts. Ich bin bei nahezu 100% in Aktienfonds. Lediglich beim Girokonto habe ich eine Reserve für Notfälle. Mein Festgeld ist ausgelaufen, aber derzeit sind mir noch die Zinsen zu niedrig für neues Festgeld. Mein Depot rentiert heute bei 6,6%.

    Gruß


    Altsachse

  • Hallo und vielen Dank für eure Antworten.


    Die sparrate von 200€ könnte die ersten Jahre natürlich höher ausfallen, je nachdem wie ich die vorhandenen 100.000€ investiere. Ich denke es wird eine Mischung aus Einmalzahlung und hoher sparrate die ersten monate. Hoffe ja, dass im Winter nochmal ein Tief zum günstigen Einsteigen kommt.

    Wenn die 100.000€ investiert sind stehen mir monatlich (abzüglich Altersvorsorge/Bausparvertrag) eben noch 200€ zur Verfügung. Aber ja, du hast recht. Diese auf 5 oder 6 Etfs aufzuteilen wird zu kleinteilig.


    @Alteachse: das Problem bei mir ist, dass das Kind schon in den Brunnen gefallen ist. Ich besitze bei der Union schon 6 Fonds und habe bei einigen ja bereits den Ausgabeaufschlag bezahlt. Bei anderen wiederum nicht, dort sind die laufenden Kosten dementsprechend höher. Ich möchte mich halt komplett von den aktiven trennen, da die TER durchschnittlich bei 1,7% liegt (exkl. Transaktionskosten und erfolgsabhängige Gebühren --> also mit diesen Gebühren wohl deutlich über 2%)

  • Eine Fondsgebundene Rentenversicherung. Der Vorteil soll die steuerfreie ansparphase (keine Abgeltungssteuer) und Steuervorteile bei der Auszahlung sein..

    Ja, ja... wenn das Wort 'steuerfrei' in Deutschland fällt, reduziert sich die Denkleistung schlagartig ;)

    Hier ist ebenfalls Rechnen angesagt! Bislang sind mir keine Fondsgebundenen RVen untergekommen, die sich im Vergleich zu einer sinnvollen DIY-Geldanlage rechnen oder diese gar schlagen können.

    Wenn du das Zeugs mal wirklich durchrechnest, wirst du vermutlich auch die 150 Öcken in einen Aktienfonds bzw. Aktien-ETF schieben wollen...

  • Jetzt zu verkaufen gefällt mir auch nicht so recht, weil ein paar leicht im Minus stehen.

    Hier wäre zu klären, ob sie gegenüber dem Anlagebetrag, oder gegenüber 'vorgestern' im Minus stehen... und wie hoch denn demzufolge der Betrag ausfallen würde, der an den Fiskus abzudrücken wäre.

    Auch hier empfiehlt es sich eine Simulation zu rechnen. Wie entwickelt sich vermutlich die Anlage, die im Minus steht, in den kommenden drölfzig Jahren, und zu welchem Ergebnis würde eine Anlage der Nettoauszahlung aus jenem oder jenen Fonds führen, wenn du mit dem Betrag in einen MSCI World oder vergleichbar gehen würdest.


    Wir befinden uns hier in einem Forum, in dem eher die Buy & Hold - Fraktion unterwegs ist. Allerdings muss zu volatilen Finanzprodukten auch immer im Hinterkopf sein, dass sie quasi 'Handelswaren' sind.


  • https://finanzgeschichten.com/…acwi-oder-ftse-all-world/


    Hier ein Vergleich der größeren Indizes

    Der Global All Cap ist relativ neu, hat aber in der Zeit schon recht viel Kapital eingesammelt.

  • Hier wäre zu klären, ob sie gegenüber dem Anlagebetrag, oder gegenüber 'vorgestern' im Minus stehen... und wie hoch denn demzufolge der Betrag ausfallen würde, der an den Fiskus abzudrücken wäre.

    Auch hier empfiehlt es sich eine Simulation zu rechnen. Wie entwickelt sich vermutlich die Anlage, die im Minus steht, in den kommenden drölfzig Jahren, und zu welchem Ergebnis würde eine Anlage der Nettoauszahlung aus jenem oder jenen Fonds führen, wenn du mit dem Betrag in einen MSCI World oder vergleichbar gehen würdest.


    Wir befinden uns hier in einem Forum, in dem eher die Buy & Hold - Fraktion unterwegs ist. Allerdings muss zu volatilen Finanzprodukten auch immer im Hinterkopf sein, dass sie quasi 'Handelswaren' sind.

    Hallo JDS, ich bin gegenüber dem anlagebetrag knapp 2.000€ im Plus, wenn ich alle Fonds zusammenrechne (die im negativ stehenden werden durch die im plusstehenden ausgeglichen)


    Ich habe mich jetzt für den FTSE All World + Tagesgeld entschieden und lasse Immobilien sowie Rohstoffe außen vor. Der einstiegspreis von Rohstoffen ist mir aktuell zu hoch und der Kurs zu volatil. Auch Anleihen hab ich inzwischen gestrichen aufgrund der 0 bzw. Negativ-Rendite und der Ungewissheit was die Leitzinsanpassung betrifft, was ja ausschlaggebend für den Kurs wäre.


    Ggf. erweiter ich den All World später noch mit dem MSCI World Small Caps und einem kleinen Zocker-Anteil a la Clean Energy/digital Security/nasdaq100/ Robotics & AI aber das steht erst mal in den Sternen.


    Eine Frage hätte ich noch bzgl. Steuerersparnis/Steuerpauschbetrag:


    170€ Steuerpauschbetrag sind für die Bausparkasse und Bank "erforderlich". Würden ja noch 631€ (831€ falls 2023 die Erhöhung kommt) über bleiben.


    Soll ich den ausschüttenden nehmen bis ich den restlichen Steuerfreibetrag ausgeschöpft habe (wenn ja wie viel muss ich einzahlen?) und auf thesaurierend wechseln, oder schöpfe ich den direkt durch einen Thesaurierer mit einem Kapital von 90.000€-100.000€ aus?


    Ich habe mal gelesen das bei ca. 60.000€ eine Grenze wäre wo man durch Dividenden den Pauschbetrag ausschöpft und auf therausierende wechseln soll.

    Diese wäre bei mir ja niedriger, da der "Restpauschnetrag" ja geringer ist...


    Außerdem fällt doch momentan gar keine Vorabpauschale an oder?


    Sorry aber hab keine ahnung wie ich sowas berechnen, bin da komplett raus (warum muss in deutschland was steuern betrifft alles so kompliziert sein? :D )


    Besten Dank schonmal :thumbup:

  • Hallo Olli91 ,

    Da ist das halt Lehrgeld. Ich halte trotzdem auch aktive Fonds, wenn die Rendite entsprechend hoch ist. So habe ich auch LI0042267281,der kostet zwar 1,55%/Jahr, brachte aber im letzten Jahr 12,3%. Die meisten Fonds liegen ja im Minus.

    Auf eine Delle zum Einstieg würde ich nicht hoffen, die kann auch ausbleiben.

    Gruß


    Altsachse

  • ich bin gegenüber dem anlagebetrag knapp 2.000€ im Plus, wenn ich alle Fonds zusammenrechne (die im negativ stehenden werden durch die im plusstehenden ausgeglichen)

    Die Ausgangslage war ja die, dass du jetzt nicht verkaufen möchtest, weil die Dinger im Minus stehen. Wenn sich deine Gesamtanlage so bescheiden rentiert hat, ist jetzt ein guter/günstiger Zeitpunkt für einen Verkauf. Mit dem noch ungenutzten Rest-Freibetrag wird dir der Fiskus vermutlich ein paar Hunnis abköpfen, aber du bis raus aus der 'alten Schei..'

    Was du jetzt an Steuern abdrücken darfst, dürfte unter dem Betrag liegen, den deine 'alte' Fondsverwaltung pro Jahr einstreicht.

    Wir haben hier im Forum Spizis, dir dir haarklein ausrechnen können, über welche Beträge wir da reden. Natürlich könnte man alles (hinsichtlich Verkauf) auf den noch ungenutzten Freibetrag trimmen. Ich gehe da eher pragmatisch (brutal) ran und werfe Schrott in die Tonne ;)


    Und wenn dich dein/e Bankberater*in (BG) fragen sollte, weshalb du dein Depot dort auflösen willst, dann erzähle ihm/ihr eifach, dass du einen Geheimtipp bekommen hast... und hoch-heilig versprochen hast, es niemandem weiter zu erzählen.

  • Soll ich den ausschüttenden nehmen bis ich den restlichen Steuerfreibetrag ausgeschöpft habe (wenn ja wie viel muss ich einzahlen?) und auf thesaurierend wechseln, oder schöpfe ich den direkt durch einen Thesaurierer mit einem Kapital von 90.000€-100.000€ aus?

    Nimm einfach einen Thesaurierer und 'Rolle' jedes Jahr so viele Anteile, damit du in etwa den Freibetrag ausnutzt.

  • Der Vanguard FTSE All World deckt eine größere Marktkapitalisierung ab als der MSCI ACWI (90% vs. 85%). Damit hast Du im All World bereits ein Menge Unternehmen, die in der MSCI-Indexwelt erst im 'Small Cap' enthalten wären.

    Ich würde daher auf die Hinzunahme eines SC-ETF verzichten! Kümmere Dich darum, dass Du eine gute Sparquote in den FTSE All World butterst und gut! ;)

    Hier mal ein Beitrag des Finanzwesirs dazu: Was ist für die Depot-Rendite verantworlich? | Finanzwesir


    Ich habe nur thesaurierende ETF in meinem Depot. Steuerfreibetrag realisiere ich jährlich durch Verkauf und anschließendem Neukauf von ETF-Anteilen (Rollen). Habe ich gerade für 2022 gemacht.

    Vorteil dieser Methode ist, dass Du Deinen Freibetrag wirklich optimal ausschöpfen kannst. Nachteil sind die Gebühren (anhängig vom Broker) und, dass Du die genauen Kaufzeitpunkte/Kurse nachhalten musst, da beim Verkauf das FiFo-Prinzip gilt und der jeweilige Gewinn natürlich auf den jeweiligen Kaufkurs bezogen wird.

    Meine Excel-Liste in der ich meine Käufe tracke, habe ich hier mal gepostet:

    RE: Steuern optimieren bei thesaurierenden ETF (z.B. Zeitpunkt des Rollens, Verlustvortrag)


    Das Wichtigste ist anfangen!

  • wahrscheinlich muss ich das mit dem Verkauf so machen. Augen zu und durch...


    Nimm einfach einen Thesaurierer und 'Rolle' jedes Jahr so viele Anteile, damit du in etwa den Freibetrag ausnutzt.

    Wäre die Rechnung so richtig?


    Restpauschbetrag/aktueller Kurs= Anzahl zu verkaufener Anteile um den Rest pauschbetrag aufzufüllen.


    wahrscheinlich nicht oder? Ich müsste doch noch den Einkaufspreis abziehen um nur den reinen Ertrag zu erhalten?!:/


    monstermania: verstehe, also würde ich durch den msci wordl small cap gewisse "small caps" übergewichten, da die bereits im ftse all world enthalten sind. Ist wohl der Nachteil wenn man 2 ETFs anderer Anbieter kombiniert..



    "dass Du die genauen Kaufzeitpunkte/Kurse nachhalten musst, da beim Verkauf das FiFo-Prinzip gilt und der jeweilige Gewinn natürlich auf den jeweiligen Kaufkurs bezogen wird."


    verstehe nur Bahnhof^^

    Was heißt kaufzeitkurse nachhalte und fifo Prinzip??

  • Olli91

    Wenn Du nur 'Bahnhof' verstehst, warum verschwendest Du dann Deine Gedanken überhaupt an SC- oder Security-ETF? ;)

    Zum Thema Freibetrag mit thesaurierenden ETF ausschöpfen hat Saidi hier mal ein Video gemacht: Thesaurierende ETFs: Sparerpauschbetrag nutzen und Steuern sparen - YouTube


    Keep it Simpe, stupid.:)

    Niemand 'zwingt' Dich dazu Deinen FSA auszunutzen. Du kannst den FSA auch einfach verfallen lassen. Arm sterben wirst Du trotzdem nicht.

    ETFs: 4 Steuerstrategien durchgerechnet - YouTube


    Letztlich bringt Die die Ausnutzung des FSA aktuell max. 211€ p.a. Ab nächstem Jahr dann etwas mehr. Reich macht die Summe auf jedem Fall nicht. Andererseits braucht es nur wenige Minuten um das Geld zu verdienen.


    Fazit: Erstmal anfangen. Der Rest kommt dann im Laufe der Zeit.;)

  • wahrscheinlich nicht oder?

    Wenn du einen Anteil z.B. für 60 Öcken gekauft hast und ihn heute für 90 Öcken verkaufen kannst (und der Fonds, dessen Anteil/e du verkaufen willst), dann realisierst du mit dem Verkauf einen Gewinn von 30 Öcken. Ist der Fonds ein Aktienfonds, so sind wohl 70% des Gewinns zu versteuern, also 21 Öcken. Hast du einen Freibetrag von 630 Öcken übrig, dann kannst du (630 geteilt durch 21) 30 Anteile verticken und den Gewinn steuerfrei einsacken.

    Die Kosten für den Verkauf (und Wiederkauf) lassen wir jetzt mal gekonnt außen vor.


    FIFO bedeutet (Tante Google weiß das übrigens auch ziemlich gut) First In, First Out. Die zuerst gekauften Anteile werden demnach zuerst verkauft und folglich wird der damit realisierte Gewinn (aber auch der Verlust) versteuert.

    Deshalb dokumentiert der geneigte Investor die Kaufzeitpunkte und Kaufkurse... und natürlich auch die Verkaufszeitpunkte und Zeitpunkte und Kurse bei Wieder- oder Nachkauf.


    Hast du z.B. 15 Anteile für je 60 Öcken in 2019 gekauft, und 15 Anteile für je 50 Öcken in 2020, und 15 Anteile für 70 Öcken in 2021, dann sieht die Rechnung wie folgt aus...


    (Das Ergebnis darfst du jetz aufpinnen!)

  • FiFO steht für First in First out und beschreibt für diesen Fall, dass zuerst die Anteile verkauft werden, welche Du auch zuerst (in diesem Depot für das entsprechende Produkt) erworben hast.


    Daher musst Du Dir alle Kaufzeitpunkte/Kurse notieren. Da natürlich für die Anteile dann je nach Kaufzeitpunkt andere Gewinne/Verluste entstanden sind.


    Es gibt zu dem Thema aber auch schon Forumsbeiträge:


    RE: Thesaurierender ETFs und die perfekte Ausnutzung des Steuerfreibetrags


    Bei Deinem Restfreibetrag wäre 630/0,7 = 900 EUR Gewinn steuerfrei. Diesen Kannst Du dann durch die obige Methode ausrechnen und entsprechende Anteile verkaufen.

  • Deswegen sagte ich, dass es noch in den Sternen steht ;)


    Das Video ist auf jeden Fall sehr informativ, danke dafür!


    Für einfach anzufangen wollte ich das Thema eben noch hinterfragen, da es für die ETF Auswahl (DiST/ACC) schon wichtig für mich ist.



    Ok klingt auf jeden Fall nach mehr Aufwand als die ausschüttende Methode zu praktizieren.

    Muss man da Buch führen? Werden nicht alle Käufe und Verkäufe im Broker irgendwie getrackt? Mir müssten doch alle eröffneten Postionen mit Einkaufspreis/GV/Datum + Uhrzeit angezeigt werden.

  • Nice, wäre klasse wenn das mit der App funktioniert.


    Ich starte einfach mal und verzichte im schlimmsten Fall auf den sparerpauschbetrag..

  • Genau, daher diese in die Excel Tabelle eintragen und den Überblick behalten. Die Verkäufe ebenfalls eintragen und gut ist. Da die ersten verkauften Anteile "verloren" gehen, ist die Summe um den Freibetrag auszunutzen, jedes Jahr anders. Ebenfalls ist die Höhe je Anteil auch jedes Jahr anders. Also die Differenz von dem zuerst gekauften Anteil zum Stand des Anteils am Verkaufstag ist entscheidend, da ohne Tabelle wird es schwierig....