Allerdings gehört zur Wahrheit leider auch, dass kommunale Wohnungsbaugesellschaften meist nicht das lieferten, was Mietern zu zumuten ist. Ob das die Lösung wäre, weiß ich nicht.
Das Thema geförderter Sozialbau ist ja nicht durch die Politik zum Erliegen gekommen, sondern schlicht durch gesunkene Zinsen. War doch der vergünstigte Zins Anreiz diese zu errichten und zu unterhalten. Am Ende ist auch die Frage, was da billiger für uns alle ist. Zuschüsse an Bauherren für Sozialwohnungen oder die staatlichen Transferleistungen erhöhen auf die Marktmiete? Auch dieses Thema ist vielschichtig...
Was die Bankfilialen etc. angeht tut sich ja in Sachen Digitalisierung einiges. Ich war etliche Jahre nicht mehr bei der Bank... Briefe sende ich kaum und die Marke kaufe ich mir mit dem Smartphone. Liefern lassen kann ich mir fast alles.
Ja, Megatrends können sich lange halten, das ist richtig. Aber muss die Politik wirklich dafür sorgen, dass jeder der will auch in der Stadt leben kann? Meiner Meinung nach nicht. Man darf wohnen wo man will, das wird zugesichert, aber nicht, dass man es auch kann. Wollen wir überhaupt eine noch stärkerer Urbanisierung? Mit welchen Folgen? Geisterstädte? Ich merke im Umfeld schon, dass einige rausziehen, aber das ist anekdotische Evidenz.
Und da sind wir dann beim Thema Politik. Sie muss dann alle Interessen abwägen und das wird zunehmen schwieriger. Ich finde das Versprechen von 400k Wohnungen hätte man sich klemmen können, es sei denn man hätte beabsichtigt diese selbst zu bauen.
Aber was Prognosen angeht bin ich skeptisch. Erst recht bei komplexen und dynamischen Systemen. Und mich bewegt eher die Frage, wie "suboptimale" Mietinteressenten zu einer Wohnung kommen, als wie ein gut verdienender Single seinen gewünschten LifeStyle leben kann, muss ich ehrlich sagen.