Suche Geldinstitut, das sozial und ökologisch eingestellt ist und auch für Rentner geeignet et ist

  • Guten Tag, ich bin Jahrgang 1946 und seit über 50 Jahren Kunde bei Sparkassen und ich bin sauer‼️Das Geschäftsgebaren ähnelt immer mehr dem sogenannter Großbanken. Ich bin es echt leid!

    Jetzt wurde wieder ein Kontomodellwechsel angekündigt. Und immer wird es teurer und komplizierter - jedenfalls für mich. Und die langen Listen der sogen. "Mehrwert-Angebote" richten sich hauptsächlich an junge Menschen, unsereins bezahlt sie aber mit.

    In früheren Jahren war ich als rechtlicher Betreuer tätig und habe auch da immer Sparkassen eingebunden - schließlich waren die mündelsicher.

    Heute suche ich ein Geldinstitut, das sich sozial, ökologisch und menschlich verhält. Gibt es sowas?

  • Hallo Elbefin, herzlich willkommen im Forum. Im redaktionellen Teil unter https://www.finanztip.de/girokonto/nachhaltige-banken/ findest Du das nicht überwältigend große Angebot in der Richtung. Dabei ist mit Tomorrow sogar ein Preisbrecher (von dem ich bis heute noch nicht gehört habe). Voraussetzung ist eigentlich immer, dass Du auf Filialen verzichten kannst und die Sachen übers Internet erledigst.

  • Hallo Elbefin, willkommen im Forum.

    Sie werden wissen, dass die jeweiligen Sparkassen große Autonomie haben, aber eben auch deren Geschäftsmodell mit Filialen und angeblichen "Beratern", die bisweilgen jedoch nur teure (Eigen)produkte gegen Provision verkaufen, ziemlich unter Druck geraten ist.

    Ich bin ein Freund der DKB. Gehört zwar lose zu den Sparkassen (ist 100%ige Tocher der BayernLB), aber geschäftspolitisch unabhängig und eher digital unterwegs. Das Kontomodell ist eher einfach und klar verständlich. Es wird nur selten geändert, und wenn nur in unwichtigen Details. Und der Telefonsupport ist gut. Ich habe Familienmitglieder in ähnlich fortgeschrittenem Alter und die kommen mit der DKB und den klar strukturierten Apps gut zurecht.

    Nachhaltigkeit wird doch auch immer wieder zum Thema gemacht: https://bank.dkb.de/nachhaltigkeit

    Ansonsten würde ich raten zu trennen zwischen der Bank und der Geldanlage. Eine Bank an sich kann nicht wirklich ökologisch sein, eine Geldanlage hingegen schon.

  • GLS mag nachhaltig sein (kann nicht beurteilen, wieviel "Greenwashing" da dahintersteckt), aber soweit ich das sehe, auch sehr teuer. Rentner haben ja gern den persönlichen Kontakt, das kann schwierig sein, da GLS-Filialen nur in Frankfurt, Freiburg, Hamburg, Stuttgart, Berlin und München vertreten sind. Das scheint mir überhaupt ein signifikantes Merkmal der sogenannten "nachhaltigen" Banken zu sein, sie richten sich eigentlich eher auf urbane obere Mittelklasse aus, weniger auf Land oder Arbeiterschicht. Neben den Sparkassen könnte man auch mal im genossenschaftlichen Bereich recherchieren - Volks- und Raiffeisenbanken, Sparda-Banken (mein Onkel ist sehr zufrieden mit der Sparda-Bank München) oder PSD-Banken.

  • Leider trifft Deine Nachfrage nicht den Kern meines Problems. Ich bin es einfach leid, dass mit den Abschöpfungen der Kunden kaum bis keine ökologischen und/oder sozialen Frieden stiftende Werte finanziert werden.

  • Hallo Elbefin,

    Ich bin es einfach leid, dass mit den Abschöpfungen der Kunden kaum bis keine ökologischen und/oder sozialen Frieden stiftende Werte finanziert werden.

    Nennt sich Kapitalismus. Der letzte Großversuch, es anders zu machen, ist krachend gescheitert. Leider kenne ich keine Alternative. Alle aktuellen Versuche, es etwas anders zu machen, sind bestenfalls mit den spätantiken Ordensgründungen zu vergleichen. Meistens ist es aber schlicht Ablasshandel.

    Gruß Pumphut

  • Hallo Elbefin,

    Nennt sich Kapitalismus. Der letzte Großversuch, es anders zu machen, ist krachend gescheitert. Leider kenne ich keine Alternative. Alle aktuellen Versuche, es etwas anders zu machen, sind bestenfalls mit den spätantiken Ordensgründungen zu vergleichen. Meistens ist es aber schlicht Ablasshandel.

    Gruß Pumphut

    Nun ja, nicht ganz. Die soziale Marktwirtschaft der alten Bundesrepublik war schon verantwortungsbewußter. Leider schleift man das alte Modell seit Jahrzehnten zugunsten eines schrankenlosen Neoliberalismus.

  • Es gibt die Evangelische Bank: http://www.eb.de

    Es gibt ein Kontomodel, jedoch keine Filialen. Dies ist jedoch kein Nachteil. Man kann alles per Telefonbanking erledigen. Es sind lebende Personen von Mo-Fr. von 8.00 bis 18.00 h erreichbar, kompetent und Hilfsbereit.

    Insbesondere das Telefonbanking ist für Menschen gut, die eben kein Online-Banking machen wollen oder können. Für diesen Personenkreis wäre das eine Alternative.

  • Eine Bank an sich kann nicht wirklich ökologisch sein, eine Geldanlage hingegen schon.

    Kann sie das - und wenn ja, wie kann sie das?

    Heute morgen ist mir in einem Finanzpodcast ein interessanter Gedanke über den Weg gelaufen. Der interviewte Fondsmanager sagte (mit meinen Worten): "Angenommen, ich möchte mit meinem Geld die Wirtschaft ökologischer machen. Da bringt es doch eigentlich nichts (oder es ist Augenwischerei), wenn ich in ein Unternehmen investiere, das bereits ökologisch ist. Kann ich nicht mehr erreichen, wenn ich in ein unökologisches Unternehmen investiere, dann aber über die Geschäftspolitik mitbestimmen kann und von innen versuchen, den Kurs mehr Richtung Ökologie zu bringen?"

    Unsereiner als Kleinanleger mag das nicht können - wenn aber ein großer institutioneller Anleger in die Richtung geht, funktioniert das vielleicht doch.

    Ich halte das für einen interessanten Denkansatz.