Geldanlage für Anfänger

  • Vielen Dank für die extrem fachliche Begründung der Versteuerung von Dividenden, je nach Art des Fonds oder des Herkunfts-Landes.

    Aus eigener Erfahrung kann ich am besten mitreden, bei der Versteuerung der Dividenden von ausländischen Aktien.

    Am einfachsten ist die Versteuerung der Dividenden aus den USA.

    Da muss man nichts machen, weil die Steuer gleich hoch ist und sich somit aufhebt.

    Bei europäischen Aktien, vor allem Frankreich, der Schweiz auch Dänemark ist es komplizierter.

    Bei diesen Aktien stellt man über seine Hausbank einen Antrag auf Rückerstattung der bezahlten ausländischen Steuer.

    Dann bekommt man die im Ausland sozusagen doppelt bezahlte höhere Steuer nach Wochen oder Monaten zurückerstattet. Das funktioniert mit etwas Übung problemlos. Wichtig ist, solche europäischen Aktien in einem Depot Depot bei einer Haus-Bank zu haben und nicht bei einer online Bank, auch nicht bei der ING.

    Die fühlt diese Formulare, Schatzi, Steuerrückerstattung selbst aus und reicht sie beim Finanzamt ein.

    Bei online Banking muss man das selbst machen und das ist alles eine mühsame Angelegenheit.

    Bei der Versteuerung von FODD habe ich keine Ahnung.

    Ich halte nur thesaurierende Fonds -

    dort fällt wohl die Steuer so an wie vom Forums Freund Achim Weiß ausführlich geschrieben.

    Viele Grüße, McProfit

  • Wenn du Anfänger bist, hast du erst einmal alles Richtig gemacht. Wichtig ist erstmal ein gewisses Grundkapital für alle eventuellen Ausgaben in sichere Anlagen zu haben, auch Sicherheitsbaustein genannt. Wenn das vorhanden ist sollte man mit ETFs starten, hier bietet sich erstmal ein weltweiter von FT empfohlener ETF an. Bis man den Freistellungsauftrag ausschöpft kann es auch ein ausschüttender sein, die Dividende dann sofort wieder anlegen. Danach ein Thesaurierer, Einzelaktien nur als Spielgeld. Weiterhin in Ruhe die FT Seiten zum Thema studieren und die dazugehörigen Videos von Saidi anschauen, damit wäre alles an Grundwissen gegeben. Als letztes noch die Börsenregel Nummer 1 beachten, investiere nur in Dinge die du zu 100% nachvollziehen kannst. Viel Erfolg!

  • Lieber Forums-Freunde „Ichbins“

    Ich sitze gerade am Flughafen in Nizza.

    Da mein Flug Verspätung hat, habe ich gerade Zeit und Muse die Beiträge hier zu lesen.

    Dein Anlage-Ratschlag ist perfekt,

    nicht nur für Anfänger!!

    Allerdings muss ich dir bei einem Satz total widersprechen: Einzelaktien, nur mit Spielgeld.

    Das halte ich für völlig übertrieben.

    Schließlich besteht ein Fonds auch aus Einzelaktien.

    Ich gebe dir jedoch recht, dass gerade ein Anfänger nicht mit 100 verschiedenen Aktien starten kann.

    Es gibt aber unzählige Statistiken:

    wenn ein Anleger sein ganzes Kapital nur in zehn große, internationale Weltkonzerne investiert hat er am Ende kein anderes Risiko wie in einem Fonds.

    Selbst wenn ein internationaler Konzern mal ausfallen sollte, was mehr als unwahrscheinlich ist, wenn man nicht Wirecard dazu zählt.

    Aber selbst dann gleichen die übrigen Aktien einen hohen Einzelverlust problemlos aus. Damit will ich nicht Einzelaktien empfehlen, ich habe mich nur gegen die Aussage gesträubt , Einzelaktien nur mit Spielgeld. Wenn du damit Nebenwerte, pennystocks spekulative Internet-Firmen meinst, dann okay, aber bitte nicht Weltkonzerne wie Nestlé, Novo, Procter und Gamble, McDonald’s, Air liquide und so weiter.

    Das sind alles Firmen die alles seit über 50 oft 100 Jahren nicht nur jedes Jahr Dividende zahlen, sondern jedes Jahr sogar eine höhere . ansonsten aber grünes Licht für Deine Aussage und drei Ausrufezeichen.

    Schönen Sonntag von MC Profitt - zur Zeit in der Warteschlange am Flughafen

  • Hallo McProfit , bin voll bei deiner Aussage, allerdings würde ich als Anfänger erst einmal einen MSCI World nutzen und mich in den Aktienmarkt rein arbeiten. In der Regel sind die von dir genannten Firmen dort mit drin und man profitiert automatisch von deren Dividenden und Kursgewinnen. Guten Flug in die Heimat!

  • Vielen Dank für die extrem fachliche Begründung der Versteuerung von Dividenden, je nach Art des Fonds oder des Herkunfts-Landes.

    Wir sind in Deutschland! Da ist alles noch viel bürokratischer als anderswo, wiewohl speziell der italienische, spanischen und französische Fiskus auch sehr wohl ihre Tücken haben.

    Aus eigener Erfahrung kann ich am besten mitreden bei der Versteuerung der Dividenden von ausländischen Aktien.

    Am einfachsten ist die Versteuerung der Dividenden aus den USA.

    Da muss man nichts machen, weil die Steuer gleich hoch ist und sich somit aufhebt.

    Der amerikanische Fiskus ist einer der kooperativsten überhaupt. Der geht bei vielen (aber nicht allen!) Depotbanken davon aus, daß deren Kunde ein Steuerausländer ist (aus amerikanischer Sicht) und reduziert daraufhin die amerikanische Quellensteuer auf die 15%, die der deutsche Fiskus anerkennt. Dieser kassiert dann nur noch zusätzliche 10% (und nebenbei den unsterblichen SolZ auch nur auf diese 10%), wodurch die Versteuerung amerikanischer Dividenden für deutsche Anleger minimalst geringer ist als die Versteuerung deutscher Dividenden.


    Das heißt: Mit einer vernünftigen Depotbank braucht man mit US-amerikanischen Aktien überhaupt nichts machen, das läuft alles automatisch und aus Anlegersicht gut.

    Bei europäischen Aktien, vor allem Frankreich, der Schweiz auch Dänemark ist es komplizierter.

    In der Tat. Frankreich ist ein ganz spezieller Kandidat. Deren Erstattungsverfahren ist derart gestaltet, daß sich die Erstattung der überzahlten Quellensteuer sich für einen Kleinanleger nicht lohnt. Klares Gegenargument gegen französische Aktien.


    Schweiz geht, ein vernünftiges Doppelbesteuerungsverfahren (wie mit USA) wäre mir dennoch lieber. Defizit Bundesregierung.

    Bei diesen Aktien stellt man über seine Hausbank einen Antrag auf Rückerstattung der bezahlten ausländischen Steuer.

    Die [Hausbank] füllt diese Formulare [zur] Steuerrückerstattung selbst aus und reicht sie beim Finanzamt ein.

    Das macht sie und läßt sich diese Dienstleistung in der Regel auch gut bezahlen, worauf ein spesensensibler Anleger sinnvollerweise achtet.


    Für einen Posten Nestlé beispielsweise habe ich einen Erstattungsanspruch von etwa 200 Euro im Jahr. Eine Depotbank wollte für den Erstattungsantrag etwa 45 Euro. Wenn man es selber machen will, braucht man einen sog. "Tax Voucher", der bei manchen Banken kostenlos bei der Dividendenabrechnung dabei ist, bei anderen zwischen 10 und 20 Euro berechnet wird.


    Ich mache das seit einigen Jahren selber, und zwar nur alle 3 Jahre. Da bekomme ich um die 600 Euro zurück bei etwa 20 Euro Spesen. Bei der damaligen Bank hätte ich alle Jahre das Geld zurückbekommen, dafür aber im Verlauf von 3 Jahren 135 Euro Spesen gehabt.


    Kleinstsparer wie ich achten auf solche Beträge. :)

    Wichtig ist, solche europäischen Aktien in einem Depot Depot bei einer Haus-Bank zu haben und nicht bei einer online Bank, auch nicht bei der ING.

    Das sehe ich aus mehrerlei Gründen anders. :)


    Die "Hausbank" will etwa alle Jahre eine "Depotgebühr", die ING berechnet diese nicht.

    Besonderheit bei der ING: Sie legt den Tax-Voucher zur Dividendenabrechnung dazu. Schaut man sich das Ding an, schwillt einem der Kamm: Es ist letztlich eine Unverschämtheit aller anderen Depotbanken, für diesen Ausdruck Geld zu verlangen.


    Also: Wer Schweizer Aktien hält (die seit einigen Jahren ja nicht mehr ganz so einfach zu handeln sind), braucht ein Depot bei der ING.

    Bei der Versteuerung von FODD habe ich keine Ahnung.

    Ich halte nur thesaurierende Fonds - dort fällt wohl die Steuer so an wie von Achim Weiß ausführlich beschrieben.

    Was ist ein FODD?


    Was die Versteuerung anlangt, ist ein Aktienfonds der Direktanlage deutlich überlegen. Die Direktanlage unterliegt der Kapitalertragsteuer (Dividenden und Kursgewinn), der Aktienfonds zwar prinzipiell auch, aber 30% des Ertrags sind freigestellt, wodurch die effektive Kapitalertragsteuer statt 26,375% nur 18,46% beträgt.


    Wenn ich dann andererseits Apple sehe, die in den letzten Jahren je über 30% gelaufen sind und daneben den behäbigen MSCI World, hat mir die Direktanlage trotz höherer Besteuerung mehr gebracht. Aber ok: Dafür mag das Risiko höher gewesen sein. Andererseits sind nicht alle meine Einzelaktien sind wie Apple gelaufen. :)

  • Lieber Forums-Freund Achim Weis

    Ich sitze immer noch am Flughafen und schreibe per Sprachnachricht. Hierbei passieren solche Fehler. Aus Fonds wird FODD.

    Du hast es aber richtig erkannt und bist weiter sachlich geblieben.

    Ich habe wieder sehr viel gelernt.

    Allerdings kannst du dich nicht mit einem normal-Anleger vergleichen, selbst nicht einmal mit mir.

    Obwohl ich schon über 40 Jahre an der Börse bin, inzwischen im siebenstelligen Bereich, war ich von der Exaktheit Deiner Aussage beeindruckt.

    Die pauschal- Gebühren von bis zu 60 Euro bei der Hausbank sind in der Tat hoch. Allerdings relativiert sich das bei entsprechend hoher Einzeldividende.

    Daher habe ich NUR europäische Aktien bei der Hausbank, die US Aktien bei der ING Bank.

    Vielen Dank noch einmal. Ich bin jetzt im boardibg

  • Der amerikanische Fiskus ist einer der kooperativsten überhaupt. Der geht bei vielen (aber nicht allen!) Depotbanken davon aus, daß deren Kunde ein Steuerausländer ist (aus amerikanischer Sicht) und reduziert daraufhin die amerikanische Quellensteuer auf die 15%, die der deutsche Fiskus anerkennt.

    Das machen die Niederländer genauso endkundenfreundlich.