Falsche Arztdiagnosen - war's das jetzt mit PKV?

  • Hallo zusammen,

    ich (31) bin tarifbeschäftigt (TVöD) und wollte mich zum 1.9.23 vielleicht verbeamten lassen.


    Problem: Tatsächlich bin ich kerngesund (v.a., wenn man sowieso nur auf die letzten 10 Jahre schaut). Auf dem Papier sieht das jedoch anders aus, da die Ärzte leider irgendwelche Diagnosen auf die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung schreiben, die nicht der Realität entsprechen, wie ich feststellen musste.


    Beispiele:


    - Um mehr Home Office machen zu dürfen, benötigte man in Coronazeiten an meiner Dienststelle ein Attest, dass man als Risikopatient gilt. Mein Hausarzt meinte, dass ich als Kind mal Asthma/Bronchitis hatte, reiche hierfür nicht aus, gab mir aber trotzdem ein Attest (erhöhte Wahrscheinlichkeit eines schweren Coronaverlaufs) und schrieb mir gleich eine AUB mit dem Code "Asthma Bronchiale".


    - Letztens war ich beim Orthopäden wegen Nackenschmerzen. Hier wurde mir direkt ein HWS-Syndrom sowie Zervikalneuralgie attestiert. Die verschriebenen Schmerzmittel und die Physiotherapie habe ich noch nicht einmal eingelöst, die Schmerzen waren kurze Zeit später auch so wieder weg.


    - Irgendwann wollte ich eine Krankschreibung vom Arzt und er hat Mobbing oder so als Grund genannt (war natürlich auch nicht die Wahrheit, ging um ein duales Studium, das ich abgebrochen hatte).


    Es gibt also zahlreiche Fehldiagnosen in meiner Krankenakte. Deswegen überlege ich schon, mir meine Akte von der Krankenkasse aushändigen zu lassen (falls das überhaupt geht). Mir ist natürlich klar, dass ich da zum Teil auch selbst dran schuld bin.


    Jetzt hatte ich vor einigen Tagen ein Gespräch mit einem Internet-PKV-Makler von einem bekannten PKV-Vergleichsportal. Als der davon gehört hat, meinte er direkt, dass das keinen Sinn mehr macht und das Gespräch war vorbei. Allerdings habe ich gerade gelesen, dass Makler für Öffnungsaktionen keine Provision erhalten, deswegen kann ich seine Aussage nicht als neutral bewerten.


    Daher meine Frage: Gibt es eine Möglichkeit, dass ich doch noch in eine PKV ohne Inanspruchnahme einer Öffnungsaktion komme? Falls ja, bin ich für Tipps dankbar. Falls nein, ist auch nicht dramatisch, dann bleibe ich tarifbeschäftigt.


    Vielen Dank im Voraus!

  • Ich tagge mal Dr. Schlemann ...


    Was spricht gegen die Öffnungsaktion?

    Danke für die schnelle Antwort! Durch die Öffnungsaktion müsste ich ja statt 300€ fast 400€ zahlen. Und dann ist der Schutz sogar schlechter, oder? Ich bin zwar wie gesagt teilweise selbst Schuld an der Misere, aber ich sehe das irgendwie nicht ein, so viel mehr zahlen zu müssen, obwohl ich de facto kerngesund bin. Die Untersuchung beim Amtsarzt verlief ja auch absolut problemlos. Die Verbeamtung würde mich sowieso erst mal mehrere Tausend Euro Gehalt kosten wegen niedrigerer Besoldungsgruppe in der Probezeit...

  • Danke für die schnelle Antwort! Durch die Öffnungsaktion müsste ich ja statt 300€ fast 400€ zahlen. Und dann ist der Schutz sogar schlechter, oder? Ich bin zwar wie gesagt teilweise selbst Schuld an der Misere, aber ich sehe das irgendwie nicht ein, so viel mehr zahlen zu müssen, obwohl ich de facto kerngesund bin. Die Untersuchung beim Amtsarzt verlief ja auch absolut problemlos. Die Verbeamtung würde mich sowieso erst mal mehrere Tausend Euro Gehalt kosten wegen niedrigerer Besoldungsgruppe in der Probezeit...

    Der Schutz ist der gleiche, soweit ich weiß.

    Und den Aufschlag wird es mit den Diagnosen voraussichtlich geben. Ob man die wieder los wird, ist eine gute Frage.

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.


    Grover Norquist

  • Hallo zusammen, da helfe ich doch gerne.


    Schritt 1: Arztakte aufräumen, siehe dazu unsere Seite "Gesundheitsfragen von Versicherungen" (leicht zu finden, gerne hier mal verlinken) unter dem Punkt "Umgang mit Fehl-, Dauer- oder Abrechnungsdiagnosen".


    Schritt 2: Risikovoranfragen stellen


    Wenn Ergebnis von 2 negativ: Schritt 3: ggf. Öffnungsaktion (30% Zuschlag, keine vollen Beihilfeergänzungstarife - also auch leistungsmäßig etwas schlechter). Im Fall der Öffnungsaktion kostet Beratung dann legitimerweise etwas Geld (= Honorar), weil der Vermittler dafür keine Courtage erhält. Die Kosten sind aber überschaubar und gut investiert.


    Bei diesen Schritten hilft ein auf das Thema PKV / Beamte spezialisierter Berater, der nicht gleich beim ersten Gegenwind die Flinte ins Korn wirft, um nur rentable Fälle schnell abzufrühstücken, sondern KundenSERVICE groß schreibt. :)


    Ich überlege mal, ob ich da jemand kenne. :/ :)

    Dr. Schlemann unabhängige Finanzberatung GmbH & Co. KG
    Von Finanztip empfohlene Spezialisten für Berufsunfähigkeit und private Krankenversicherung | Angaben gem. § 11 VersVermV, § 12 FinVermV: https://schlemann.com/erstinformationen | Beiträge in der Finanztip Community erstelle ich mit größtmöglicher Sorgfalt, jedoch ohne Gewähr für Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität. Deren Nutzung erfolgt auf eigene Gefahr.

  • ... Tatsächlich bin ich kerngesund .... Auf dem Papier sieht das jedoch anders aus, da die Ärzte leider irgendwelche Diagnosen auf die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung schreiben, die nicht der Realität entsprechen, wie ich feststellen musste.

    ...

    Der war selten gut. Was sollen die Ärzte denn sonst machen, wenn du von ihnen Krankschreibungen haben willst, obwohl du kerngesund bist? Sollen sie als Grund vielleicht 'chronische Arbeitsunlust' hinschreiben? Ich wünsche dir viel Spaß bei deinem Anliegen.


  • Service und Beratung ist ein gutes Stichwort, wenn dies denn tatsächlich stattfindet.

  • Durch die Öffnungsaktion müsste ich ja statt 300€ fast 400€ zahlen. ... , aber ich sehe das irgendwie nicht ein, so viel mehr zahlen zu müssen, obwohl ich de facto kerngesund bin.

    Was hilft es der Versicherung, wenn Du zwar gesund bist, aber evtl. nicht immer ehrlich? Auch dann ist das versicherte Risiko ja erhöht und es sind evtl. sogar fragwürdige Rechnungen zu erwarten. Versuche einmal, Dich in die andere Seite hineinzuversetzen, dann erscheint der Zuschlag eigentlich ganz moderat.

  • Dr. Schlemann vielen Dank für die Information! Also wenn ich das jetzt richtig verstanden bzw. auf Ihrer Website gelesen habe:


    1. Krankenakte von der Krankenkasse anfordern und alle Diagnosen überprüfen

    2. Risikovoranfrage stellen - also hierfür wieder einen Makler bzw. Berater kontaktieren?

    3. Mit entsprechenden Ärzten sprechen und um Berichtigung bitten


    Stimmt das so? Schaffe ich das überhaupt alles bis zum 1.9.23? Und die Öffnungsaktion möchte ich ja sowieso nicht (da bleibe ich lieber tarifbeschäftigt), entstehen mir dann trotzdem Kosten?

  • Wegen 100 € mehr lieber lebenslang hohe GKV-Beiträge bezahlen und eine Almosen-Rente haben...

    Und die 100 € mehr auch noch wegen eigenem Verschulden.

    Bleib bitte TB und in der GKV - bleibt mein Kollektiv wenigstens günstig.

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    Grover Norquist

  • Auf welcher Seite haben Sie das noch mal gelesen, haben Sie mal einen Link? :)


    Je nach Einzelfall würde ich ggf. empfehlen, zunächst Attest / Arztbericht einzuholen, insbesondere wenn eine positive Entscheidung eindeutig davon abhängt.


    Für die Öffnungsaktion haben Sie 6 Monate Zeit, siehe https://www.pkv.de/positionen/…er-beamtinnen-und-beamte/, also keine Panik. :)

    Dr. Schlemann unabhängige Finanzberatung GmbH & Co. KG
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  • Der war selten gut. Was sollen die Ärzte denn sonst machen, wenn du von ihnen Krankschreibungen haben willst, obwohl du kerngesund bist? Sollen sie als Grund vielleicht 'chronische Arbeitsunlust' hinschreiben? Ich wünsche dir viel Spaß bei deinem Anliegen.

    Ich war kurz davor etwas ähnliches zu schreiben.

  • Danke nochmal an alle hilfreichen Beiträge. Habe mich beraten lassen und es sieht wohl doch nicht alles so schlecht aus. Ggf. folgt nächste Woche ein Update.

  • Ich finde es in Summe schwierig, wenn die Optimierung zu Lasten der Allgemeinheit im Vordergrund steht. Manchmal gibt es Anfragen, wie man nach langer Nutzung der PKV und günstigen Raten, sich wieder in den GKV Hafen einschiffen kann - was im einzelnen zu verstehen ist, aber sehr stark Richtung Cherry Picking geht. Wobei es in einzelnen Fälle gute Gründe gibt.


    Hier ist der Sachverhalt für mich auch ähnlich - man nutzt die GKV und stresst das System für persönliche Themen - erhält dann falsche oder Gefälligkeitsdiagnosen und will später diese wieder entfernen, weil man in das nächste System ohne Vorlasten will. Im einzelnen menschlich und verständlich im System aber für die Allgemeinheit schwierig.....


    Nur eine persönliche Meinung

  • Wenn man verbeamtet wird und nicht gerad ein einem Bundesland tätig ist, welches die pauschale Beihilfe anbietet ist in diesem Zusammenhang zwingenderweise die PKV in der Regel die bessere Wahl, insbesondere auch unter dem Aspekt von Kosten und Leistung - wenn man jetzt nicht gerade nach Billigtarifen sucht.


    Bei den Risikovorabfragen würde ich bitte ernstlich strikt darauf schauen, dass es anonyme bzw. pseudonymisierte Risikovorabfragen sind, ansonsten könnte es sein, dass man nur bei der erstbesten Krankenversicherung, welche eine Öffnungsaktion direkt anbietet, dann nur dort diese abschließen kann. Die aber blöderweise, wie es der Zufall will, im Grundtarif einen eingeschränkten Hilfsmittelkatalog hat, während man bei der anderen alles offen formuliert ist.


    Die Öffungsaktion würde ich erst ziehen, wenn die anynomen Risikovorabfragen tatsächlich alle entweder negativ sind oder "überteuert" angeboten werden. Die Öffnungsaktion bei den teilnehmenden Versicherungen deckelt den Risikozuschlag auf "bis zu höchstens 30%" und der Einschluss von Ergänzungstarifen ist optional seitens des Versicherers.


    Das schließt aber nicht aus, dass es - je nach Gesundheitszustand - Versicherer gibt, die trotz Öffnungsaktion die Ergänzungstarife mit anbieten, je nachdem entweder eine abgeschwächte Variante oder die stärkste mit / ohne Risikozuschlag.


    Wichtig ist aber ohnehin dass, egal ob bei der anynomen Risikovorabfrage, der Öffnungsaktion oder dem regulären Antrag auf Krankenversicherung, dass alle Gesundheitsfragen wahrheitsgemäß beantwortet werden und gegebenenfalls Erklärungen mit hinterlegt werden, warum die Diagnose X so gestellt worden ist.


    Vorher die Diagnosen, wenn möglich, beim Arzt richtig stellen zu lassen ist schon vorteilhaft, wenn diese tatsächlich falsch - meist wegen einer besseren Abrechnung - angegeben worden sind.


    Ein Hinweis an dieser Stelle von mir, dieser große Beamtenversicherer mit dem D in blau veranschlagt leider bei der Öffnungsaktion - egal worum es geht - am liebsten direkt die vollen 30%. Bei anderen Versicherern habe ich dann bessere Erfahrungen gemacht und da ging die Range so um den Daumen 10-15%. Die Risiken wurden also besser differenziert.


    Es ist nicht alles "schwarz", man kann ggf. einen Versicherer finden, der ohne Öffnungsaktion passende Zuschläge und Leistungen anbietet. Selbst wenn mit Öffnungsaktion, ist der Versicherungsschutz im Grundtarif nicht per se schlechter, aber je nach Tarif kann es natürlich Einschränkungen in einzelnen Leistungspunkten geben, daher hier auch gut prüfen.

  • Wenn man verbeamtet wird und nicht gerade in einem Bundesland tätig ist, welches die pauschale Beihilfe anbietet [also den Arbeitgeberzuschuß zur gesetzlichen Krankenversicherung], [dann] ist in diesem Zusammenhang zwingenderweise die PKV in der Regel die bessere Wahl, insbesondere auch unter dem Aspekt von Kosten und Leistung - wenn man jetzt nicht gerade nach Billigtarifen sucht.

    So, so: Zwingenderweise in der Regel unter dem Aspekt von Kosten und Leistung.


    Was sagt mir das nun? Und was dem Threadstarter?

  • So, so: Zwingenderweise in der Regel unter dem Aspekt von Kosten und Leistung.


    Was sagt mir das nun? Und was dem Threadstarter?

    Es ist im Beamtentum so, dass Beihilfe und PKV aufeinander abgestimmt sind, sowohl was Leistungen als auch Umfang der Versicherung angeht.

    Im Regelfall bezahlt die Beihilfe 50% der Krankheitskosten, so dass man sich nur zu 50% privat versichern muss.

    Versichert man sich dennoch gesetzlich, nimmt man die Nachteile beider Systeme in Kauf: Die Beihilfe verweist dann stur auf den Leistungskatalog der GKV, die vorrangig in Anspruch zu nehmen ist. Gleichzeitig bekommt man aber keinerlei Arbeitgeberzuschüsse zur GKV, sondern muss den kompletten Beitrag allein zahlen.

    Die pauschale Beihilfe ist kein AG-Zuschuss, sondern eben nur eine Pauschale. Man muss sich hier aber nur über eines klar sein: Man ist gesetzlich versichert. Mit allen damit zusammenhängenden Nachteilen wie Wartezeiten, Mehrbettzimmer, Kosten bei Zahnersatz usw. - Dinge, die ein privat versicherter Beamter mit einem Beihilfeergänzungstarif von ca. 5 € weltweit abgesichert hat (Die Beihilfe ist leider nur auf GKV-Niveau).

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.


    Grover Norquist

  • Im Beamtentum sind Beihilfe und PKV aufeinander abgestimmt, sowohl was Leistungen als auch Umfang der Versicherung angeht.

    Im Regelfall bezahlt die Beihilfe 50% der Krankheitskosten, so dass man sich nur zu 50% privat versichern muss.

    Versichert man sich dennoch gesetzlich, nimmt man die Nachteile beider Systeme in Kauf: Die Beihilfe verweist dann stur auf den Leistungskatalog der GKV, die vorrangig in Anspruch zu nehmen ist. Gleichzeitig bekommt man aber keinerlei Arbeitgeberzuschüsse zur GKV, sondern muss den kompletten Beitrag allein zahlen.

    Soweit üblich und (hoffentlich) allgemein bekannt. Inwieweit ein Beamter, der sich gesetzlich versichert (bzw. gesetzlich versichert bleibt) "die Nachteile beider Systeme" in Kauf nehmen soll, erschließlich sich mir allerdings nicht.

    Die pauschale Beihilfe ist kein AG-Zuschuss, sondern eben nur eine Pauschale. Man muss sich hier aber nur über eines klar sein: Man ist gesetzlich versichert. Mit allen damit zusammenhängenden Nachteilen wie Wartezeiten, Mehrbettzimmer, Kosten bei Zahnersatz usw. - Dinge, die ein privat versicherter Beamter mit einem Beihilfeergänzungstarif von ca. 5 € weltweit abgesichert hat (Die Beihilfe ist leider nur auf GKV-Niveau).

    Seit längerem gibt es die Diskussion, ob die gesetzliche Krankenversicherung für einen Beamten mit nicht berufstäter Ehefrau und mehreren Kindern nicht günstiger sei als eine private Krankenversicherung. Die staatlichen Arbeitgeber möchten doch wahlweise (individuelle) Beihilfe zahlen oder einen Arbeitgeberzuschuß in Höhe des halben Krankenversicherungsbeitrags (wie bei Angestellten). Als meines Wissens erstes Bundesland ist Hamburg hierauf eingegangen, einige weitere sind gefolgt.


    Was unsereiner "Arbeitgeberzuschuß" nennen würde, nennen die dortigen Behörden "pauschale Beihilfe",


    https://www.hamburg.de/zpd/pauschale-beihilfe/


    die, wie ich gerade in obigem Link nachgelesen habe, nicht nur für die gesetzliche, sondern auch für eine private Krankenvollversicherung gewährt wird.


    "Individuelle Beihilfe" heißt ja bekanntlich: Rechnungen sammeln, bei der Beihilfe einreichen, daraufhin z.B. 50% des Rechnungsbeitrags erstattet bekommen. Rechnungen auch bei der privaten Krankenversicherung einreichen (üblicherweise im Rahmen eines "Beihilfe-Ergänzungstarifs") und von dort auch 50% des Rechnungsbeitrags erstattet zu bekommen.


    "Pauschale Beihilfe" heißt: Jeden Monat einen bestimmten festen Betrag vom Arbeitgeber zu bekommen (vermutlich zweckgebunden für die Krankenversicherung, vermutlich mit Nachweis) und dann eben keine Rechnungen mehr einreichen zu können. Ich nenne das laienhaft "Arbeitgeberzuschuß", einen großen Unterschied zur Handhabung bei Angestellten erkenne ich nicht.


    Ob die gesetzliche Krankenversicherung oder eine private unter dem Strich billiger ist, dürfte in hohem Maße vom Einkommen (also der Dienststellung), der Familiensituation und der Lebenssituation (aktiv oder Ruhestand) abhängen. Die Kinder des kinderreichen Alleinverdieners werden irgendwann mal aus dem Haus gehen, dann fallen die Versicherungsverträge weg. Die Ehefrau bleibt ihm vermutlich oder hoffentlich.


    Jedem Kostenoptimierer sei mit auf den Weg gegeben:

    Prognosen sind immer schwierig, vor allem dann, wenn sie sich auf die Zukunft beziehen.

  • die Nachteile beider Systeme" in Kauf nehmen soll, erschließlich sich mir allerdings nicht.

    Siehe den nachfolgenden Absatz: Man fliegt aus der "normalen" Beihilfe und ist nur auf den mageren GKV-Leistungskatalog vertröstet.



    Was unsereiner "Arbeitgeberzuschuß" nennen würde, nennen die dortigen Behörden "pauschale Beihilfe",

    Der normale Arbeitgeberzuschuss ist aber nicht gedeckelt, die pauschale Beihilfe schon - in BW z.B. auf ca. 380 Euro.



    Seit längerem gibt es die Diskussion, ob die gesetzliche Krankenversicherung für einen Beamten mit nicht berufstäter Ehefrau und mehreren Kindern nicht günstiger sei als eine private Krankenversicherung.

    Das kann in seltenen Fällen tatsächlich vorkommen. In der Regel ist die Frau allerdings in der GKV und die Kinder in der Familienversicherung - zumindest in meinem Haushalt. Für die Leistungen gibts dann noch eine recht günstige Zusatzversicherung, wobei die GKV bei Kindern eigentlich recht spendabel ist und es die nicht unbedingt braucht.



    Ich nenne das laienhaft "Arbeitgeberzuschuß", einen großen Unterschied zur Handhabung bei Angestellten erkenne ich nicht.

    Wie gesagt, die ist gedeckelt. Wenn Herr Lauterbach große Ausgaben mit entsprechender Beitragsentwicklung beschließt oder das Bundesland sparen muss, zahlt man plötzlich mehr als 50%.



    Prognosen sind immer schwierig, vor allem dann, wenn sie sich auf die Zukunft beziehen.

    Richtig. Meine Erfahrungen als Personalrat zeigen allerdings: Die GKV ist für die wenigsten Beamten eine Option, die wenigen, die da rein gehen, tun das, weil sie zu krank für eine PKV sind.


    Edit: Nochmal zum Thema Nachteile der GKV.

    Dieses Merkblatt einer thüringischen Beihilfestelle listet in Frage 20 deutlich auf, um wie viel besser der Beamte mit individueller Beihilfe fährt.

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    Grover Norquist