Zwei Depots - in 15 Jahren 1 Depot ggf. auflösen oder lieber alles in 1 Depot und Teilsumme entnehmen?

  • Hallo zusammen. Folgende Situation:


    Ehepaar (Mitte 30) mit 2 Kindern (2 und 6 Jahre).

    Ich habe ein Depot mit ETF für die Altersvorsorge von mir und meiner Frau.


    Für die Kinder habe ich ein zweites Depot erstellt in das ebenfalls monatlich einbezahlt wird. Da ich nicht möchte dass beide das Depot einfach direkt mit dem 18. Lebensjahr erhalten läuft auch dieses auf meinen Namen.


    Nun hat sich und nach einiger Zeit die Frage gestellt was besser ist. Das Depot für die Kinder ggf. auflösen (in 12-15 Jahren) oder

    lieber die gesamte Summe aus diesem bereits heute in das Depot von mir und meiner Frau zu packen und nach der gleichen Zeit Summe X aus dem Depot für die Kinder zu entnehmen.


    Vielen dank schon mal für eure Rückmeldungen und Hilfe.

  • Ich verstehe das Problem nicht.


    Was war denn der Grund für das zweite Depot auf den eigenen Namen? Und warum besteht der Grund jetzt nicht mehr?

  • Gern möchte ich kurz weiter erklären. Das Depot von mir und meiner Frau existierte bereits.

    Wenn wir das Depot auf die Namen der Kinder eingerichtet hätten wären sie ab dem 18. Lebensjahr komplett eigenständig zugriffsberechtigt. Je nach Menge die dann in ca. 15 Jahren darauf zu finden ist ist dies vielleicht eine Summe die ich nicht guten Gewissens einem 18. jährigen einfach so übergeben möchte. Man weiß jaauch nicht wie die Kinder auch so trotz aller eigenen Bemühungen entwickeln. ?


    Die eigentliche Frage ist in Bezug auf die mögliche Gesamtsumme welches der richtige Weg ist.

    Hier habe ich also zwei Möglichkeiten:

    1) das depot für die Kinder wird für 12-15 Jahre behalten und weiter monatlich gefüllt. Wenn beide volljährig sind wird das Depot aufgehoben und beide Kinder bekommen das Geld ausgezahlt (die Möglichkeit der Weiterführung des Depots lassen wir hier erst mal außen vor ?)

    2) statt weiter in das depot der Kinder einzuzahlen transferieren wir alles aus dem „kinderdepot“ in das depot von meiner Frau und mir. Und zahlen die gleiche Summe monatlich ein die wir sonst auch gezahlt hätten + natürlich die monatliche Summe für die Kinder. In 12-15 Jahren würden wir Summe X aus unserem Depot nehmen und ggf. den Kindern geben.


    Es geht mir also bei der Frage nach der besten Möglichkeit für den höchsten Gesamtwert nach 12-15 Jahren.

    Würde die Gesamtsumme mit 2 Depots parallel aufgebaut oder würde ein gemeinsames Depot nach 12-15 Jahren eine Größere Summe erhalten (zinseszins) ?


    Danke euch

  • Moin Kap1987


    Der Wert der beiden Depots dürfte gleich sein wenn du in beiden in den gleichen ETF sparst, sollte die Doppelte Sparplan Ausführung kostenlos sein. Dem Zinseszins ist egal ob er in einem oder 2 Depots wirkt.


    Zur Überlegung: Ihr könnt aber mit 18 auch ETF Anteile an eure Kinder übertragen und ihr braucht dann zu verkaufen. Dann lernen die auch direkt den Umgang damit und die jungen Erwachsenen haben auch einen eigenen Steuerfreibetrag.

  • Da ich es noch über nicht verstanden habe, etwas allgemeiner:

    Wenn es jetzt oder später ein Konto auf den Namen eures Kindes gibt, könnt ihr die kein Geld/Aktien auf ein Depot übertragen welches auf Euren Namen geht.

    Also ihr könnt schon, das ist dann aber Diebstahl (oder Veruntreuung?)

  • Moin Kap1987


    Der Wert der beiden Depots dürfte gleich sein wenn du in beiden in den gleichen ETF sparst, sollte die Doppelte Sparplan Ausführung kostenlos sein. Dem Zinseszins ist egal ob er in einem oder 2 Depots wirkt.


    Zur Überlegung: Ihr könnt aber mit 18 auch ETF Anteile an eure Kinder übertragen und ihr braucht dann zu verkaufen. Dann lernen die auch direkt den Umgang damit und die jungen Erwachsenen haben auch einen eigenen Steuerfreibetrag.

    Danke für die Antwort. Genau das wollte ich wissen ob 1 oder 2 Depots (gleiche ETFs) einen Unterschied für die Gesamtsumme machen.


    Ich hatte es nämlich zunächst so verstanden dass der Zinseszins nicht nur aufgrund der Zeit sondern auch aufgrund der vorhandenen Beträge unterschiedlich „Starke“ Ergebnisse erzielt. Demnach hatte es sich für mich logisch angehört wenn besser die gesamte Summe so früh wie möglich in einem einzigen Depot zur Verfügung steht damit der Zinseszinseffekt am besten greift.


    PS: danke auch für den Tipp mit der Übertragung mit 18. Am liebsten würde ich meinen Kindern tatsächlich ETF Anteile übertragen womit sie dann selbst entscheiden können ob sie diese (hoffentlich) weiterlaufen lassen wollen oder das Geld anderweitig benötigen (Studiun,etc).

  • Okay, jetzt habe ich die Fragen auch gecheckt.


    X x Y = (X/2) x Y + (X/2) x Y … also, wie schon weiter oben gesagt, dem Zinseszins ist wumpe, in wie vielen Depots er auf die aufgeteilte Gesamtsumme wirkt.


    Das einzige daran zu beachten: Es gibt bei ETFs keinen Zinseszins, es gibt noch nicht mal einen Zins. Aktien steigen im Kurs und schütten Dividenden aus … oder auch nicht, sie können sogar sinken. Du kannst fünf Jahre fleißig einzahlen, und im sechsten Jahr weniger haben als im Fünften oder im Dritten … Langfristig gehen wir alle von Wachstum aus, sonst würden wir das nicht so machen, und wir haben auch allen Grund zu der Annahme … aber sicher sein können wir nicht, dass wir zu einem Zeitpunkt X eine positive Rendite haben.


    Das nur zur Klarstellung, das soll Dich nicht abhalten, aber Du solltest es wissen.


    Zu den Depots: Meine Kinder haben eigene Depots, einfach weil man bei uns in der Familie das so macht. Ich hatte auch eigene Sparbücher auf meinen Namen. Kann aber freilich auch anders machen …


    Im Falle einer Trennung und Scheidung schaut (jenseits des Zugewinnausgleichs, sofern er durchgeführt wird) übrigens - wenn man das Depot für die Kinder auf auf ein Elternteil laufen lässt - derjenige, auf den das ideell den Kindern zugeeigneten Depots nicht läuft, in die Röhre.


    Insofern: Wenn schon Misstrauen gegenüber Familienangehörigen, dann ist es vernünftig, das auch ggü. denjenigen walten zu lassen, von denen die Entfremdung und Trennung statistisch wahrscheinlicher ist als von den Kindern: also gegen den jeweiligen Partnerin bzw. Partner.


    Dann mindestens das K1 zugedachte Depot auf das eine, und das K2 zugedachte Depot auf das andere Elternteil laufen lassen. Das hat auch den Vorteil, dass man beiden separat Anteile desselben ETFs ansparen kann … sonst muss man ja evtl. dem einen Kind erklären, warum der Vanguard FTSE All-World fürs andere Kind besser gelaufen ist als der eigene iShares ACWI. ;)

  • Danke nochmals.

    Sorry falls ich mich in der Erklärung vorher etwas unklar ausgedrückt habe. ?


    Im Zusammenhang mit ETFs spricht man ja trotzdem immer vom Zinseszinseffekt weil man natürlich hofft dass die Wertentwicklung über die Jahre steigt. In meinen Fall nutze ich die ETFs auch thesaurierend. So dass ja jegliche Gewinne sofort wieder investiert werden. Aber du hast natürlich Recht - es nicht wie ein Festgeld-Konto ?


    Misstrauen herrscht gar nicht ggü der Familie aber wenn wir über Summen von zb 20.000€ pro Kind sprechen weiß ich nicht wie ich mit 18 damit umgegangen wäre. Daher möchte ich lieber noch eine Sicherheit als Elternteil haben dass das Geld nicht einfach von heute auf morgen weg ist. ?


    PS: das Depot für unsere eigene Altersvorsorge läuft auf meiner Frau und mich

  • Insofern: Wenn schon Misstrauen gegenüber Familienangehörigen, dann ist es vernünftig, das auch ggü. denjenigen walten zu lassen, von denen die Entfremdung und Trennung statistisch wahrscheinlicher ist als von den Kindern: also gegen den jeweiligen Partnerin bzw. Partner.

    Das hat nichts mit „Misstrauen“ zu tun. Mit 18 ist eben nicht jeder super vernünftig, und man weiß vorher nicht, wie das eigene Kind sein wird (egal wieviel Mühe man sich bei Erziehung und Finanzbildung gibt).

  • Das hat nichts mit „Misstrauen“ zu tun. Mit 18 ist eben nicht jeder super vernünftig, und man weiß vorher nicht, wie das eigene Kind sein wird (egal wieviel Mühe man sich bei Erziehung und Finanzbildung gibt).

    Du kannst es nennen, wie Du willst … wenn Dir „Misstrauen“ nicht gefällt, dann „Erkenntnis, dass manche mit 18 nicht ausreichend reif/vernünftig/verantwortungsvoll sind“. Es ändert aber nichts daran, dass es vernünftig ist, wenn man dieses Risiko sieht, auch das andere in den Blick zu nehmen. Wer nicht glaubt, zu was ehemalige Partner in der Lage sind, sollte mal mit einem Scheidungsanwalt sprechen.


    Ich habe übrigens weder das eine noch das andere Risiko im Blick. Die ETFs meiner Kinder laufen jeweils auf deren Namen, für die momentan (solange die Kinder minderjährig sind) sowohl meine Ex-Frau als auch ich vollständig allein verfügungsberechtigt sind. Das kann man nun „Vertrauen“, „Menschenkenntnis“, „mangelnde Menschenkenntnis“ oder „Blauäugigkeit“ nennen. ;)

  • Im Zusammenhang mit ETFs spricht man ja trotzdem immer vom Zinseszinseffekt weil man natürlich hofft dass die Wertentwicklung über die Jahre steigt. In meinen Fall nutze ich die ETFs auch thesaurierend. So dass ja jegliche Gewinne sofort wieder investiert werden. Aber du hast natürlich Recht - es nicht wie ein Festgeld-Konto ?

    Alles klar! Wollte nur sicher gehen, dass Du nicht mit falschen Vorstellungen und Gedanken an die Sache rangehst. Alles gut! :thumbup:

  • Ich habe übrigens weder das eine noch das andere Risiko im Blick. Die ETFs meiner Kinder laufen jeweils auf deren Namen, für die momentan (solange die Kinder minderjährig sind) sowohl meine Ex-Frau als auch ich vollständig allein verfügungsberechtigt sind.

    Ihr seid aber rechtlich nicht verfügungsberechtigt. Ihr dürft über das Geld nicht einfach verfügen, wenn es auf den Namen eures Kindes läuft. Solange, bis das Kind 18 ist, müsst ihr es anlegen und dürft es nicht nur nicht für euch selbst verwenden (das versteht sich ja von selbst), sondern auch nicht für Ausgaben des Kindes bzw. ggf. nur mit Zustimmung des Familiengerichts.


    Solange man einfach nur einzahlt, ist das ja auch alles kein Problem, aber es muss einem eben klar sein, dass das Kinderdepot insoweit eine "Einbahnstraße" ist und man nicht, weil das Kind ja noch ein Kind ist, für das Kind einfach entscheiden kann, wofür das Geld verwendet werden soll und Geld wieder abziehen.

  • Ihr seid aber rechtlich nicht verfügungsberechtigt. Ihr dürft über das Geld nicht einfach verfügen, wenn es auf den Namen eures Kindes läuft. Solange, bis das Kind 18 ist, müsst ihr es anlegen und dürft es nicht nur nicht für euch selbst verwenden (das versteht sich ja von selbst), sondern auch nicht für Ausgaben des Kindes bzw. ggf. nur mit Zustimmung des Familiengerichts.

    Klar sind in so einem Fall i. d. R. beide Erziehungsberechtigte verfügungsberechtigt: Jeder einzelne Kontoinhaber könnte die ETFs aus dem Depot verkaufen und dafür für das Kind ein Quatsch-Portfolio mit ein paar schlecht laufenden Sparkassenfonds kaufen. Das wäre kein Problem.


    Klar ist natürlich auch, wie Du schreibst, dass Erziehungsberechtigte das Geld des Kindes nur für das Kind verwalten und im Sinne des Kindes anlegen müssen.


    So wie es vorkommt, dass Kinder ein großes Geldgeschenk einfach verplempern, was nicht schön ist, kommt es eben auch vor, dass unverantwortliche Erziehungsberechtigte das Geld ihrer Kinder durchbringen … auch wenn es nicht erlaubt ist, aber wenn alle immer nur täten, was erlaubt ist, bräuchte es weder Polizei noch Staatsanwaltschaft, Richter und Gefängnisse. In so einem Fall wünsche ich viel Erfolg dabei, die rechtlichen Ansprüche durchzusetzen … Wie auch immer, deshalb bin ich der Meinung, wenn man das eine Risiko ausschalten will, sollte man vernünftigerweise nicht so tun, als gäbe es das andere nicht.