DKB entfernt Geldautomaten

  • Hallo liebe Community,


    ich wollte euch darüber informieren, dass ich durch Zufall herausgefunden habe, dass die DKB sämtliche Geldautomaten bis auf die Standorte in Dresden, Berlin und München entfernt hat. Somit geht der Kampf gegen das Bargeld weiter ;).

  • Wozu braucht man einen DKB-Automaten? Einmal in 20 Jahren habe ich was eingezahlt. Brauch eigentlich kein Bargeld mehr - außer fürs Sparschwein der Enkel. ?

  • Wozu braucht man einen DKB-Automaten? Einmal in 20 Jahren habe ich was eingezahlt. Brauch eigentlich kein Bargeld mehr - außer fürs Sparschwein der Enkel. ?

    Wie du schon sagtest, es zahlen sicher einige Mal(selten) etwas Bargeld ein. Ich denke da beispielsweise an Hochzeits- oder Geburtstagsgelder.

  • Brauch eigentlich kein Bargeld mehr -

    Für meinen Teil dagegen ist (jedenfalls ein gewisser Bestand an) Bargeld (dabei auch ein gewisser Bestand an fremden Sorten) wichtiger denn je geworden.


    Mal ganz davon abgesehen, daß nur Bargeld ("auf Euro lautenden Banknoten") das einzige unbeschränkte gesetzliche Zahlungsmittel ist (siehe §14, Abs. 1, Satz 2 Bundesbank-Gesetz).


    Und davon abgesehen, daß es sich bei Bargeld und Buchgeld/Giralgeld in praxi aber auch formal-juristisch um völlig unterschiedliche Geldsorten handelt. Ohne ins Detail zu gehen: Bei Bargeld fallen Besitz und Eigentum zusammen - zahle ich das Geld bei einer Bank ein, dann fallen Besitz (nunmehr bei der Bank) und Eigentum (weiter bei mir) auseinander. Damit gebe ich sozusagen der Bank einen Kredit - und erhalten lediglich einen schuldrechtlichen Anspruch auf Auszahlung. Dieser ist (nur) so gut, wie die Bank zahlungswillig und zahlungsfähig ist. Die Banken dagegen bevorzugen bei der Kreditvergabe eine sachenrechtliche Absicherung (Stichwort: Grundschuld bei Immobiliendarlehen - um ein Beispiel zu nennen; und können bei Bedarf auf die Grundschuld als Sicherheit zurückgreifen bzw. diese auch verwerten; siehe ZVG).


    Nur Bargeld gewährleistet bei Bedarf zudem meine vollumfängliche informationelle Selbstbestimmung.


    Bargeld bietet zudem die besten (oder zumindest die am wenigsten schlechten) Möglichkeiten sich vor sehr unangenehmen "Überraschungen" präziser Entwicklungen wie Bank-Runs, Bail-Ins sowie Negativzinsen der Notenbank zu schützen (Beispiele dafür gab es in der EU und der Eurozone bereits - teilweise auch anhaltend über viele Jahre).


    Ohne Bargeld mutiert man nicht nur gänzlich zum gläsernen Bürger - auch die Macht des Staates und insbesondere der Notenbank wird dann praktisch grenzenlos. Einer zentralistischen, dirigistischen und vollständig planwirtschaftlichen Geldpolitik stünde dann noch weniger (bis gar nichts mehr) im Weg.


    Verwendet man im Alltag kein Bargeld leistet man dieser Entwicklung (sukzessive Verdrängung des Bargeldes) letztlich immer weiter Vorschub.


    Daher werde ich auf keinen Fall (sollte er denn kommen) den digitalen Euro verwenden (so wenig wie andere Digitalwährungen). Wenn es überhaupt eine Stärke von einer Digitalwährung gibt, dann doch gerade ihre Unabhängigkeit von jedweder Notenbank - der digitale Euro könnte dagegen ebenso leicht seitens der EZB verwässert werden wie schon der herkömmliche Euro (iGz Bitcoin, der wohl in der Menge begrenzt ist). Zudem soll wohl der digitale Euro - für den "Währungs-Bürger", präziser inzwischen wohl eher ein Währungsuntertan - stark limitiert werden (meine mich an max. 3.000 € pro Person zu erinnern).


    Die Unterscheidung Währungsbürger versus Währungs-Untertan scheint mir längst indiziert. So werde ich zwar gezwungen an dem mehr als gewagten Experiment einer Einheitswährung teilzunehmen - auf die Qualität dieser Währung sowie auf die Einhaltung der zugrundeliegenden Verträge (siehe AEUV) aber habe ich keinerlei Einfluß. Eine nach meinem Dafürhalten sehr unangenehme Konstellation.


    So setze ich - im worst-case - auf andere Regionen bzw. Währungsräume. Die Briten dürften vermutlich nicht so schnell ihr Pfund als Bargeld aufgeben (mit einer Historie von ca. 1.200 Jahren meines Wissens mit Abstand die älteste Währung der Welt). Und in der Schweiz dürfte vermutlich die Abschaffung des Schweizer Franken als Bargeld ein Referendum voraussetzen (den Schweizer Franken gibt es auch schon etwas länger, meine seit 1850). Beide Beispiele machen - mir jedenfalls - noch etwas Hoffnung. Ebenso mein Alter - da kann ich realistisch hoffen, eine Welt ohne Bargeld nicht mehr erleben zu müssen.


    Vermutlich wird man sich seitens der Obrigkeit (in dem Fall Staaten bzw. EU und EZB als Notenbank) auch nicht dem Stress und Ärger einer offiziellen Abschaffung des Bargeldes aussetzen. Man wird eher auf den Zeitablauf setzen (junge Leute, Ältere sterben weg, Naivität der Bevölkerung in Sachen Geld und Finanzen usw.) und dann mit der Begründung argumentieren, daß keine Nachfrage mehr nach Bargeld bestünde. Insoweit (siehe auch oben) leistet jeder, der weiter kontinuierlich (ganz überwiegend) Bargeld verwendet, einen Beitrag gegen diesen vermeintlichen Trend der unbaren Zahlung.


    Hier im Ballungsraum haben sich die Stadtwerke der (immerhin) Landeshauptstadt entschieden, daß Fahrkarten im Bus nicht mehr mit Bargeld erstanden werden können. Ähnlich verfährt man seit einiger Zeit mit Deponien (Sondermüll), wo der "Währungs-Bürger" (präziser der "Währungs-Untertan"; s. o.) nur noch unbar zahlen darf. Steht im krassen Widerspruch zu § 14 Notenausgabe des Bundesbank-Gesetzes (s. o. Abs. 2). Aber wen kümmert das hierzulande und in der Eurozone noch ... ?!


    So deutlich unterscheiden sich, werte ika bzw. werter ika, unsere Haltungen - vielleicht aber auch die in Sachen Geld generierten Ergebnisse ...


    Statt Finanzexperten und Währungsfachleuten erlaube ich mir in dem Kontext zwei - meines Erachtens - generell recht kluge Menschen zu zitieren:


    "Geld ist gedruckte Freiheit"

    (Fjodor Dostojewski, 1821 - 1881)


    "Wer Bargeld abschafft, schafft die Freiheit ab"

    (Hans Magnus Enzensberger, 1929 - 2022)


    In diesem Sinne ...

  • Ich sehe hier keinen "Kampf gegen das Bargeld", nur eine (weitere) Service-Einschränkung einer reinen Online-Bank.


    Geldautomaten gibt es ja überall reichlich - nur musst Du als DKB-Kunde evtl. eine Gebühr zahlen, wenn Du einen GA der Sparkasse oder der Postbank benutzen willst oder Dein Geld erst bei einer anderen Bank (oder einem Service wie Western Union) einzahlen musst, damit es bei der DKB ankommt.


    Deshalb würde ich ein reines Online-Konto ohne Filialen und Vor-Ort-Infrastruktur auch nur als Zweitkonto sehen. Aber wenn man natürlich alles kostenlos haben möchte, stößt man schnell an Service-Grenzen, denn Dienstleistungen sind nicht umsonst.

  • Ich finde diese Geschichte über die Abschaffung des Bargelds, die an eine Verschwörungstheorie grenzt, ein bisschen ermüdend.


    Ich habe noch nie einen Automaten der DKB gesehen, daher schafft man für mich gar nichts ab, wenn es diese Automaten nicht mehr gibt.


    Warum sind Skandinavier und Niederländer eigentlich nicht so besorgt wie viele hier, wo es dort doch viel verbreiter ist, selbst Minibeträge per Karte ohne Bargeld zu zahlen…

  • Geldautomaten gibt es ja überall reichlich - nur musst Du als DKB-Kunde evtl. eine Gebühr zahlen, wenn Du einen GA der Sparkasse oder der Postbank benutzen willst oder Dein Geld erst bei einer anderen Bank (oder einem Service wie Western Union) einzahlen musst, damit es bei der DKB ankommt.

    Da ich selbst aufgrund eines Auto-Verkaufs eine größere Menge Bargeld hatte und leider umständlich feststellen musste, wie kompliziert das Einzahlen bei der DKB (und auch bei anderen Onlinebanken) ist:
    nein, es geht weder bei anderen Automaten noch bei anderen Banken (also zumindest nicht bei denen ich angefragt habe und das waren einige). Die DKB-Hotline ist hier auch keine große Hilfe.


    Western Union funktioniert, allerdings mit 1% sehr teuer.

    Deshalb würde ich ein reines Online-Konto ohne Filialen und Vor-Ort-Infrastruktur auch nur als Zweitkonto sehen.

    Ja, wenn man mit Bargeld hantiert, würde ich das definitiv so unterschreiben.

    Aber wenn man natürlich alles kostenlos haben möchte, stößt man schnell an Service-Grenzen, denn Dienstleistungen sind nicht umsonst.

    Dass das Einzahlen prinzipiell etwas kostet, wäre für mich ja völlig OK (weil das eh nur alle hundert Jahre bei mir mal passiert). Aber dass es gar nicht geht oder nur extrem umständlich/teuer, finde ich schon traurig.

    > Reich ist, wer weiß, dass er genug hat. (Laotse)

  • Geldautomaten gibt es ja überall reichlich - nur musst Du als DKB-Kunde evtl. eine Gebühr zahlen, wenn Du einen GA der Sparkasse oder der Postbank benutzen willst

    Nö. Hab noch nie eine Gebühr irgendwo bezahlt. Nur manche Sparkasse wollte zeitweise die Karte nicht. Und der fußläufig erreichbaren Postbank wurden kürzlich die Automaten weggesprengt. Mit Folgen: Fahrrad zur nächsten Bank genommen, gestürzt, zwei Wochen lang Blessuren. Aber das hatte was von Loriot und "Das Bild hängt schief". ?

  • Da ich selbst aufgrund eines Auto-Verkaufs eine größere Menge Bargeld hatte und leider umständlich feststellen musste, wie kompliziert das Einzahlen bei der DKB (und auch bei anderen Onlinebanken) ist:

    Stimmt. Das war der eine Fall, den ich auch mal hatte - mit dem Glück, in einer der drei genannten Städte zu leben.

  • Verwendet man im Alltag kein Bargeld leistet man dieser Entwicklung (sukzessive Verdrängung des Bargeldes) letztlich immer weiter Vorschub.

    Hab da kein Problem damit.

    Fand es in Norwegen konsistent, überall digital bezahlen zu können. Sie haben dort mit ihrer Steuer-ID nicht solche Organisationsprobleme wie oft hier in D und kommen trotz Reichtum auch mit der Transparenz klar. Vielleicht verwenden sie eine bessere Glassorte. ?

  • Hab da kein Problem damit.

    Offensichtlich - ich aber sehr wohl. Wie man - meines Erachtens gut begründet - in Beitrag Nr. 5 nachlesen kann. Für meinen Teil schwer bis nicht nachvollziehbar die signifikanten Nachteile und Gefahren einer (tendenziell) bargeldlosen Welt nicht zu sehen. So viel Staatsvertrauen (man könnte fast sagen Staatsgläubigkeit) hätte ich auch gerne ...

    Fand es in Norwegen konsistent, überall digital bezahlen zu können.

    So wie ich es konsistent finde hierzulande bar zu zahlen. Und eben auch z. B. in der Schweiz - dort gibt es auch noch größere Scheine (Tausender) - die EZB hat dagegen sogar den nur 500 Euro-Schein längst beerdigt ...


    By the way: Was machen da in Norwegen eigentlich ältere Mitbürger, die nicht technik-affin sind ? In meiner Familie aber auch im weiteren Umfeld gibt es nicht wenige Alte ohne Smartphone. Oder maximal mit einem Senioren-Einfachhandy.


    Allein schon wegen der Geldentwertung seit 1999 (Euroeinführung) wäre exakt der gegenteilige Weg angezeigt gewesen (z. B. ein Tausend- oder Zweitausend-Euroschein).


    Sie haben dort mit ihrer Steuer-ID nicht solche Organisationsprobleme wie oft hier in D

    So ganz sehe ich da den Zusammenhang zum Thema nicht ... ?

    und kommen trotz Reichtum auch mit der Transparenz klar.

    Der Reichtum dort ("Erdölgroßmacht") hängt (ganz überwiegend) am Öl und damit auch am Ölpreis. Dieser beeinflusst auch stark den (Außen)Wert der Krone (NOR).


    Man kann nur hoffen, daß die dadurch (Erdöl) wirtschaftlich so erfolgreichen Norweger nicht von der "Holländischen Krankheit" erfasst werden (der sog. Ressourcenfluch). Das aber nur am Rande.


    Vielleicht verwenden sie eine bessere Glassorte.

    Eine andere Geldsorte verwenden sie auf jeden Fall (Norwegische Krone). Daran hat sich meines Wissens nix geändert. Da könnten präziser dürften auch die historischen Erfahrungen Norwegens mit der "Skandinavischen Münzunion" eine Rolle spielen - die, wie praktisch alle derartigen Währungsunionen (siehe z. B. auch die "Lateinische Münzunion") - ebenfalls gescheitert ist.


    Der Euro bzw. dessen Einführung scheint inzwischen nicht für mehr leistungsstarke Länder (wie Norwegen, Schweden, Finnland - oder auch die Schweiz) interessant zu sein - sondern eher für leistungsschwache Länder, die auf die "Brüsseler-Umverteilungsmaschinerie" setzen. Jüngstes Beispiel übrigens: Kroatien ...


    Wenigstens kann Norwegen (mit der Norges Bank) eine halbwegs autonome und zum Land passende Geldpolitik versuchen - im Gegensatz zur EZB, die für 19 (seit 2023 sogar 20; s. o. Kroatien) teilweise völlig unterschiedliche und teilweise sogar disparate Länder nur einen einzigen Leitzins hat ("one size fits all" sozusagen).


    Jetzt "halte ich meine Klappe". Und gehe dafür "Holzhacken". Gegen Abend wird es hier jetzt schon ziemlich frisch ... da ist es am Kamin dann recht gemütlich.


    In diesem Sinne ...

  • Boah ey. Das ist wirklich sooo nervig und absolut lächerlich … von jedem Schafscheiß aufs Schimpfen gegen Euro, EZB, Staatsgläubigkeit usw. Zu kommen. In jedem ☠️?☠️ Thread landet man früher oder später beim Nixon-Schock und den daraus erwachsenen ersten Gedanken übers Papiergeld usw. Meine Fresse!

  • Ich zahle zu 90 % nur noch Bargeldlos und finde es angenehm.

    Bargeld holen wir vielleicht 1 x im Monat und dann geht selbst das inzwischen kostenfrei, ohne Karte und nur mit der App in Geschäften wo wir eh regelmäßig einkaufen.


    Bei Geld bin ich eh völlig emotionslos.

    Das ist nur ein Tauschmaterial mit einer Ziffer, einem Wert drauf. Ich biete Arbeit und bekomme dafür eine Zahl als Gegenleistung. Mit dieser Zahl kann ich wiederum Leistungen und Dinge eintauschen. Nicht mehr und nicht weniger.


    Ob ich die jetzt Digital, auf Scheinen, Münzen oder Bierdeckel bekomme ist mir völlig egal, solange ich es selbst wieder eintauschen kann.


    Und zurück zum Thema: Tschüß Geldautomat. War schön mit dir, aber heute bist du überholt und zu teuer. Von mir aus kannst du in Rente gehen ;)

  • Boah ey. ...

    Ich würde es in andere Worte kleiden, aber der Gedanke im Sinne von "die Platte kenne ich schon" kam mir auch.


    Wenn wir Muscheln durch Münzen (z. B. aus Gold), durch Papier, durch elektronische Zahlen ersetzt haben, dann ist die letzte Transformation eine böse?


    Da fehlt mir aber die klare Linie, an der ich erkennen kann, ab wann es gefordert ist, sich zu empören.

  • Mir schwant, dass du bei Anfassen eines 5-Euro-Scheines all die ganzheitlichen Gedanken hast, wie hier geschrieben. Große Momente. ?

    Vermutlich ist es ein Urknall-Moment … ein unendliches Universum von Gedanken gegen Papiergeld, den Euro, die EZB, usw. … gigantisch komprimiert in einem winzigen 1-Cent-Stück.