Ist es sinnvoll jetzt ein Depot zu eröffnen, wenn man vorhat, spätestens in einem Jahr auszuwandern?

  • Hallo liebe Community,

    ich beschäftige mich seit einigen Monaten mit dem Thema Geldanlage & ETF Sparplan. Dazu habe mir als Neuling auf diesem Gebiet natürlich schon etliche Videos von Finanztip angesehen und stehe gerade vor der großen Frage:

    Ist es sinnvoll, wenn man weiß, das man auswandern möchte, jetzt ein Depot zu eröffnen? :/ :/

    Außer einem Tagesgeldkonto, wo nicht viel drauf ist, hab ich nichts. Und es wird jetzt für mich mit 41 Jahren auch höchste Zeit, was für meine Rente zu tun.

    Was würdet ihr machen bzw. wie würdet ihr vorgehen?

    Für Tipps bin ich euch sehr dankbar

    Lieben Gruß

  • Ein Depot ist ein Konto und als solches ein Mittel zu Zweck. Warum sollte man es nicht für "nur" ein Jahr eröffnen?

    Wenn Du Lust dazu hast, leg Dir doch ein Depot zu.

    Sparen wirst Du allerdings selber müssen, das geht nicht automatisch.

  • Hallo Achim,

    das ich selber sparen muss ist mir schon bewusst ;) .

    Die Frage ist eher dahingehend:

    Wenn ich jetzt ein Depot eröffne und einen Sparplan anlege - kann ich das Depot dann nach "Schweden" umsiedeln oder muss ich es dann kündigen?

    Ich wäre ja dann nicht mehr in Deutschland gemeldet.

  • Eine Auswanderung ist rechtlich immer vielschichtig. Das vermutlich überschaubare Geld auf einem Depot, das Du nun neu anlegen willst, sind diesbezüglich vermutlich das kleinste Problem.

    Es ist grundsätzlich durchaus möglich, ein Depot im Ursprungsland zu behalten, wenn man auswandert. Es mag sogar gute Gründe dafür geben, das zu tun. Entscheidend dürfte es nicht sein, ob Du ein Depot, das es aktuell noch nicht einmal gibt, in einem Jahr auflöst oder stehenläßt.

  • wäre es möglich ein Depot in “Schweden” jetzt zu offnen?

    Vllt die Adresse eines Freundes verwenden

    Sorry, aber sowas ist bei einem Bankkonto/Depot eine mehr als dämliche Idee (Stichwort Geldwäsche). Das ist ja keine H&M-Bestellung, die man sich mal eben an eine andere Lieferadresse schicken lässt.

    Meine begrenzte Erfahrung aus Auslandssemester-Zeiten: In Schweden geht ohne Personnummer gar nichts, mit Sicherheit kein Bankkonto oder Depot zu eröffnen,und ich bekam damals nur eine Art „abgespeckte“/temporäre Version davon, wenn ich mich recht erinnere.

    Was willst du denn in Schweden machen? Was heißt „auswandern“? Wirklich dauerhaft, oder nur auf Zeit? Hast du dort schon einen Arbeitgeber? Ich würde mich mal grundsätzlich schlaulesen, was man dabei beachten muss (auch rund um Steuern etc.). Du wirst nicht der einzige sein, der sowas vorhat.

  • Sorry, aber sowas ist bei einem Bankkonto/Depot eine mehr als dämliche Idee (Stichwort Geldwäsche). Das ist ja keine H&M-Bestellung, die man sich mal eben an eine andere Lieferadresse schicken lässt.

    Meine begrenzte Erfahrung aus Auslandssemester-Zeiten: In Schweden geht ohne Personnummer gar nichts, mit Sicherheit kein Bankkonto oder Depot zu eröffnen,und ich bekam damals nur eine Art „abgespeckte“/temporäre Version davon, wenn ich mich recht erinnere.

    Was willst du denn in Schweden machen? Was heißt „auswandern“? Wirklich dauerhaft, oder nur auf Zeit? Hast du dort schon einen Arbeitgeber? Ich würde mich mal grundsätzlich schlaulesen, was man dabei beachten muss (auch rund um Steuern etc.). Du wirst nicht der einzige sein, der sowas vorhat.

    Hey 12345

    vielen Dank erstmal für deine Antwort.

    Es ist richtig wie du schon geschrieben hast, benötige ich eine PN in Schweden, um überhaupt ein Konto aufmachen zu können. Stand heute gibt es da 2 Möglichkeiten:

    1. entweder habe ich 15.000 € damit ich das 1 Jahr dem Staat dort nicht auf der Tasche liege plus zusätzlich eine Auslandskrankenversicherung die 1 Jahr abdeckt ODER

    2. einen Arbeitsvertrag.

    Ich habe es mir ausgerechnet und hätte im März 2024 die 15.000€ zusammen.

    Da ich komplett Neuling bin, was ein Depot angeht wollte ich gerne wissen, ob es eben sinnvoll ist, jetzt schon eins aufzumachen und anzufangen mit sparen oder lieber zu warten.

    Vielleicht hat ja der ein oder andere eine Empfehlung oder einen guten Tipp. Oder jemand anderes ist oder war in der gleichen Situation.

  • Nach meiner Erfahrung ist es, wenn man erst mal im Ausland wohnt, sehr schwierig bis unmöglich in Deutschland ein Konto oder ein Depot zu eröffnen. Daher ist unbedingt zu empfehlen, alles was man evtl. zukünftig in Deutschland nutzen möchte, bereits vorher zu eröffnen und beim Umzug ins Ausland auf keinen Fall zu schließen. Ich sehe auch keinen Nachteil darin, einfach jetzt schon mal ein kostenloses Depot in Deutschland zu eröffnen und dieses ggf. leer auf Vorrat zu halten. Vielleicht kann man es später mal für irgendwas gebrauchen. Ganz ganz wichtig ist, das Girokonto in Deutschland beim Umzug nicht zu kündigen.

  • Deine Auswanderung ist hier nur ein Aspekt. Mein Eindruck ist du brauchst erstmal einen ganzheitlichen Plan für deine Finanzen. Einnahmen vs. Ausgaben, Sparraten, Sparziele etc. DAs scheint alles sehr unklar zu sein.

    Und du willst wirklich ohne einen Arbeitsvertrag nach Schweden auswandern? Sprichst du schwedisch?

    Bei diesen Plänen kannst du dir zwar ein Depot eröffnen, aber du wirst kurzfristige Liquditätsreserven benötigen die die 15.000€ übersteigen. Sprich du hast aktuell gar kein Geld übrig, dass du sinnhafterweise langfristig anlegen solltest.

  • Hallo GeldAnleger ,

    in erster Linie ist es mir wichtig, jetzt mal für meine Rente was anzulegen. Und da wollte ich erstmal mit 100,-€ im Monat starten. Unabhängig erstmal von den 15.000€. Das auswandern rennt ja nicht weg ;). Wenn es erst Ende nächsten Jahres ist, ist es auch nicht schlimm.

    Mir geht es darum, ob vielleicht jemand einen, "sagt man Broker?" kennt, wo ich jetzt, mit Wohnsitz Deutschland, ein Depot aufmachen kann und dieses Depot dann ggf. nach Schweden umziehen kann? :)

  • Mir geht es darum, ob vielleicht jemand einen, "sagt man Broker?" kennt, wo ich jetzt, mit Wohnsitz Deutschland, ein Depot aufmachen kann und dieses Depot dann ggf. nach Schweden umziehen kann? :)

    Das sagst Du schon zum zweiten Mal.

    Du eröffnest ein Depot (ING, DKB, Trade republic...) bei einer deutschen Bank und dann hast Du ein Depot bei einer Deutschen Bank. Das hast Du (wenn sich die Bank nicht sehr anstellt) auch noch, wenn Du in Schweden wohnst. Dein Depot wird dadurch nicht schwedisch.

    Wenn Du dann (in 10-20 jahren?) sicher bist für immer in Schweden zu bleiben. Kannst Du eventuell Deine Wertpapiere auf ein anderes, schwedisches Depot übertragen (Details/Preise kenne ich nicht). Das alte Depot bleibt aber deutsch (und kann geschlossen werden, wenn leer).

    Ich würde aber erstmal nicht so sicher sein, dass Du im Ausland bleiben willst, wenn Du es nicht bereits ein paar Jahre gelebt hast.

    Ich habe ein Jahr in Schweden studiert und das war mein absolutes Traumland. Ich mag Schweden immernoch, aber ich habe in der Zeit gelernt, dass drüben das Gras auch nicht immer grüner ist und "typisch deutsche" Dinge an mir lieben gelernt, die ich vorher schrecklich fand.

    Will sagen: Baue Deine Zukunftsvorsorge ertsmal in Deutscland auf, Du bleibst ja sicher auch noch ein bisschen staatsangehöriger und gucke dann.

    PS: "Schweden" kann natürlich auch für jedes andere Land stehen.

  • Moin Duracel und herzlich Willkommen im FT-Forum!

    Ich denke, es wird schwierig bis eher unmöglich, mit einem Depot bei einer deutschen Bank nach der Auswanderung nach Schweden einfach umzuziehen.

    "Wichtig ist nur, dass Du mindestens 18 Jahre alt bist und ein Girokonto bei einer Bank besitzt. Ein Wohnsitz in Deutschland ist bei vielen Banken Pflicht."

    Quelle: https://www.finanztip.de/wertpapierdepot/depoteroeffnung/

    Umgekehrt kannst Du auch von Deutschland kein Depotkonto z. B. bei nordnet.se eröffnen, denn dafür brauchst Du eine schwedische Personennummer.

    Hier sind ein paar praktische Tips für Schwedeneinwanderer:

    https://www.alterschwede-beratung.com/blog/rund-ums-einwandern/

    Viel Erfolg!

  • in erster Linie ist es mir wichtig, jetzt mal für meine Rente was anzulegen. Und da wollte ich erstmal mit 100,-€ im Monat starten.

    Dann mach das doch erstmal.

    Das Auswandern scheint ja ohnehin noch ein eher vager Plan zu sein. Auch wenn Du 15.000 EUR hast, die Frage ist ja, was ist dort deine Perspektive jobtechnisch? Denn mit 15.000 EUR wirst du in Schweden nicht allzu weit kommen.

    Wenn das mit dem Auswandern wirklich konkret wird, kannst du immer noch schauen, was du mit dem deutschen Depot anfängst. Aber bis dahin würde ich an deiner Stelle erstmal „ganz normal“ investieren, genau so wie du es auch ohne Auswandern im Hinterkopf tun würdest.