Liebe Community,
vielleicht hat von Euch jemand Erfahrung oder ist schon einen Schritt weiter als ich.
2010 habe ich ein Haus gekauft, Jahr der Fertigstellung 1964. Ich bin ohne große Umbauten eingezogen. Darlehen ist zwischenzeitlich abbezahlt, neues Eigenkapital wieder aufgebaut - wobei das eigentlich als Altersvorsorge herhalten sollte (ETF und so, aber momentan noch auf dem Tagesgeldkonto liegt).
Nun hat sich meine familiäre Situation geändert (Partner und Kind sind eingezogen) und der Wunsch nach einer Sanierung des Gebäudes ist dringend geworden.
Was wir aktuell haben:
- Einzelöfen (Öl, Gas, Elektro, ein Scheitholzofen in der Werkstatt) - also alles da...
- Warmwasser kommt über einzelne Boiler bzw. Durchlauferhitzer an den einzelnen Entnahmestellen
- Elektroleitungen, die noch zwei Adern haben.
Und somit stehen wir vor der Vollsanierung!
Geplant ist, die Elektroleitungen komplett zu tauschen, eine zentrale Warmwasserversorgung, Flächenheizung (mit Wärmepumpe), Photovoltaik auf dem Dach. Dämmung der obersten Geschossdecke (unser Dachboden dient als Abstell- und Trockenraum).
Falls sich eine Dämmung der Außenwände verhindern ließe, wäre ich nicht traurig. Ich traue diesen "Papp-Styropor-hin"-Maßnahmen nicht (Brandschutz, Schimmel durch Isolierung bzw. verbliebene Wärmebrücken, Spechte, die nisten, etc.).
Konkrete Preise / Angebote haben wir noch nicht. Besuch von Architekt und Energieberater stehen noch an.
Wenn ich die Vorgespräche mit dem Architekten jedoch richtig bewerte, so müssen wir mit ca. 450.000 EUR rechnen. Das dürfte etwas mehr sein als der Betrag, für das sich das Haus aktuell verkaufen ließe. Ca. 150.000 EUR sind als Eigenkapital verfügbar, ohne an die ETFs zu gehen oder den Notgroschen anzugreifen.
Nun mache ich mir um die Finanzierung sorgen.
Es gibt von der KFW das Programm 261 das in unserem Fall greifen würde - 120.000 EUR zu ziemlich günstigen Zins (Laufzeit 10 Jahre, Zinsbindung 10 Jahre, 0,35% Sollzins).
Alternativ fördert aber auch die BAFA mit "Die förderfähigen Kosten für energetische Sanierungsmaßnahmen von Wohngebäuden sind gedeckelt auf 60.000 EUR pro Wohneinheit und Kalenderjahr insgesamt maximal 600.000 EUR pro Gebäude."
Das eine oder das andere könnte wahrscheinlich genutzt werden.
Nur was ist das Passende?
Was würdet Ihr tun? Eigenkapital verwenden um alles nicht förderfähige zu zahlen? So viel wie möglich KFW-Kredit, weil der so unglaublich günstig ist? Unter welchen Umständen ist BAFA oder KFW günstiger? Ist das Angebot der BAFA flexibler, weil es Einzelmaßnahmen unterstützt oder scheint es nur so?
Ich zahle den Spitzensteuersatz, bin aber von der Reichensteuer leider noch sehr weit entfernt. Aktuell lege ich ca. 1200 EUR für die Sanierung im Monat zur Seite.
Und muss mich in der Frage BAFA oder KFW der Energieberater unterstützen können?
Der Kreditvermittler wird wohl immer zu einem Kredit raten....
Ich bin gespannt auf Eure Meinung und Erfahrung.
Liebe Grüße,
DerDenker