Tilgung bei Niedrigzins (0,98%) aussetzen und stattdessen anlegen (Festgeld,ETF etc.)?

  • Hallo Achim,

    Vielen Dank für deine geteilten Gedanken :)

    Tatsächlich könnten wir das Geld in der aktuellen Bausituation gut gebrauchen-aber wir würden es auch so gerade ohne hinbekommen. (Das spornt mich hier auch gerade etwas an das zu schaffen ;)

    Ich habe mal versucht mir einen entsprechenden Tilgungsplan zu erstellen

    Gesamtkredit-558.000 Euro

    Ausgezahlt bisher-538.000 Euro

    Restlaufzeit des Kredits-noch 13 Jahre (2 Jahre läuft er schon)

    Bei Nichttilgung der nächsten 13 Jahre wären das (0,98% von 538.000+3% von 20.000)

    =76.341,2 Zinsen

    1500 Euro könnte ich monatlich dann alternativ anlegen (über 13 Jahre wären das 234.000)

    Ich habe mal versucht eine Tabelle dazu zu erstellen (entschuldige, wenig professionell, ist alles nicht so mein Fachbereich)

    Abzüglich der verbleibenden 20TE bliebe bei 2 % Zinsen (des angelegten Betrags) eine Restschuld von 319.000 Euro.

    Würden wir den Kredit wie ursprünglich bedienen bliebe eine Restschuld von

    301.200 Euro (Angabe der Bank)

    Also lohnt sich unser Vorhaben in dem Moment sobald unsere alternative Anlage mehr als 3 Prozent Gewinn erzielt.

    Ich bin mir bezüglich des ausgerechneten Gewinns allerdings auch etwas unsicher ob das so stimmt :/

    Habe morgen ein Telefonat mit einem Rechtsanwalt ob das theoretisch rechtlich durchführbar wäre.

    Liebe Grüße und noch einen schönen Sonntag,

    Halte dich selbst verständlich auf dem Laufenden :)

  • Tatsächlich könnten wir das Geld in der aktuellen Bausituation gut gebrauchen - aber wir würden es auch so gerade ohne hinbekommen. (Das spornt mich hier auch gerade etwas an, das zu schaffen ;))

    Ich habe mal versucht, mir einen entsprechenden Tilgungsplan zu erstellen.

    An sich ist das nicht so schwierig. Eine typische Kondition ist nachschüssige monatliche Zinszahlung. Der genannte Zinssatz dürfte ein nominaler Zinssatz sein, den teilst Du durch 360 (damit bist Du auf der sicheren Seite) und verzinst den jeweils in Anspruch genommenen Betrag taggenau zu jedem Monatsende. Der Effektivzins ist bei monatlicher Verzinsung etwas höher als der Nominalzins, des Zinseszinseffekts wegen.

    Gesamtkredit -558.000 Euro

    Ausgezahlt bisher -538.000 Euro

    Aber halt ausgezahlt in Tranchen, deswegen mußt Du Dir mit Deinen Tagesdaten und Beträgen einen individuellen Zahlungsflußplan machen.

    Restlaufzeit des Kredits-noch 13 Jahre (2 Jahre läuft er schon)

    Bei Nichttilgung der nächsten 13 Jahre wären das (0,98% von 538.000+3% von 20.000)

    =76.341,2 Zinsen

    Mag sein. Das kann man - wie gesagt - ohne genaue Kenntnis des Zahlungsflusses nicht verifizieren. Muß ja auch nicht, ist schließlich Deine Sache. Ich versuche nur darzustellen, wie man das grundsätzlich rechnet.

    1500 Euro könnte ich monatlich dann alternativ anlegen (über 13 Jahre wären das 234.000)

    Du müßtest es, denn das wäre ja die vereinbarte Tilgung. Besser, Du schaffst mehr, denn in 13 Jahren bekommst Du mit hoher Wahrscheinlichkeit kein Anschlußdarlehen zu 0,98% - und dann bist Du um eine geringe Restschuld dankbar.

    Ich habe mal versucht, eine Tabelle dazu zu erstellen (entschuldige, wenig professionell, ist alles nicht so mein Fachbereich)

    Die kann so keiner nachvollziehen. Aber egal. Wenn Du das nachvollziehen kannst, reicht das schließlich.

    Mach pro Monat (und/oder pro Zahlung) in Deiner Excel-Tabelle eine Zeile. Platz hast Du dort ja.

    Abzüglich der verbleibenden 20TE bliebe bei 2 % Zinsen (des angelegten Betrags) eine Restschuld von 319.000 Euro.

    Würden wir den Kredit wie ursprünglich bedienen, bliebe eine Restschuld von

    301.200 Euro (Angabe der Bank)

    Also lohnt sich unser Vorhaben in dem Moment sobald unsere alternative Anlage mehr als 3 Prozent Gewinn erzielt.

    Die Zinsen werden taggenau berechnet. Der Kredit läuft schon 2 Jahre, somit ist Deine erste Aufgabe, eine Excel-Tabelle zu erstellen, mit der Du die Zahlungen der letzten 2 Jahre nachrechnest. Das dient in erster Linie dazu, Deine Rechnung und Deine Formeln zu verifizieren. Die Daten dazu entnimmst Du aus den Kontoauszügen Deiner Bank.

    Der Tilgungsplan, den Dir die Bank vorab gegeben hat, kann naturgemäß nicht stimmen, weil er die Details des Zahlungsflusses schließlich nicht berücksichtigen konnte. Wer hätte denn ahnen können, daß Dein Bauvorhaben nach zwei Jahren immer noch nicht abgeschlossen ist!

    Wenn Du mit Deiner Nachrechnung im Hier und Heute angekommen bist, hast Du die erste Etappe geschafft. Schau mal, wie der aktuelle Stand von der Bankprognose abweicht!

    Generell werden Hypothekendarlehen mit einem bestimmten Nominalzins abgeschlossen und einer bestimmten anfänglichen Tilgung (bei Dir 3,34%). Nach einem Monat schon (der Übersicht halber sage ich jetzt mal: nach einem Jahr) hast Du bereits einen Teil getilgt. Die Restschuld ist niedriger (nach einem Jahr bei Dir bei 96,5%). Dafür zahlst Du dann weniger Zinsen, die Annuität bleibt also gleich. Das heißt: Die Tilgung wird im Laufe der Zeit höher.

    Wenn Du eine alternative Anlage dagegenrechnen, mußt Du den Zinseszins mit einbeziehen, um diesen Effekt etwa zu kompensieren. Weiterhin mußt Du die Steuer berücksichtigen. Ich nehme an, Du hast momentan keine Kapitaleinkünfte, somit hast Du mit Deiner Frau (unterstelle ich mal) 2000 € Kapitaleinkünfte im Jahr frei. Bei 4% Zins sind das immerhin 50 T€, die Du noch ohne Steuer ansparen kannst. Bei 1500 € Sparrate brauchst Du fast 3 Jahre, bis Du auf 50 T€ bist. Ab dann werden aus 4% Rohrendite für das zusätzlich Gesparte nur noch etwa 3%.

    In Deiner Rechnung unterstellst Du, daß Du bei 2% Habenzins nach 13 Jahren mehr Restschuld hast als bei den 0,98% Sollzins des Darlehens. Das ist unplausibel. Je näher Du mit dem Habenzins (ggf. nach Steuern) an den Sollzins herankommst, desto geringer ist der Vorteil. Aber dennoch wirst Du bist herunter zu etwa 1,1% (in der Größenordnung dürfte der Effektivzins des Darlehens liegen) Dich mit der alternativen Anlage besser stellen.

    Du hast ggf. noch einen weiteren Vorteil, nämlich die Liquidität. Aktuell würdest Du alternativ vermutlich mit einer Kombination aus Tagesgeldern und Festgeldern sparen. An die Festgelder kommst Du nur zu bestimmten Zeiten heran, an das Tagesgeld aber jederzeit. Das heißt: Wenn Dir wirklich etwas finanziell passiert, hast Du damit einen Notgroschen. Wenn Du das Geld direkt ins Darlehen steckst, ist zwar die Restschuld geringer, das Geld aber weg.

    Andererseits mußt Du sehr diszipliniert sein (was die meisten Bauherren sind, Hypothekenschulden gelten als der größte Sparanreiz überhaupt) und darfst ohne Not an das parallel angesparte Geld natürlich nicht drangehen.

    Habe morgen ein Telefonat mit einem Rechtsanwalt, ob das theoretisch rechtlich durchführbar wäre.

    Liebe Grüße und noch einen schönen Sonntag,

    Halte dich selbst verständlich auf dem Laufenden :)

    Ich bin gespannt, wie das weitergeht.

  • Vielleicht habe ich was übersehen, aber wenn du die 20 k€ nicht abrufst, zahlst du 3 % Bereitstellungszinsen. Wenn du sie abrufst, zahlst du unter 1 % Kreditzinsen.

    Für mich wäre das eine schnelle Entscheidung. Selbst wenn du die 20 k€ nicht fürs Haus brauchst, kannst du sie in Festgeld anlegen und zur Zeit 4 % Zinsen bekommen.

    Die Option, dass du die 20 k€ nicht abrufst und der Bank zurückgibst (die Bank verzichtet also auf mind. 0,98 % Zinsen pro Jahr auf x Jahre Laufzeit), müsstest du mit der Bank klären. Oder meinst du, dass die Bank das Geld sowieso nicht auszahlt, weil es keinen "Gegenwert", also eine entsprechende Ausgabe dafür gibt?

  • Vielleicht habe ich was übersehen, aber wenn du die 20 k€ nicht abrufst, zahlst du 3 % Bereitstellungszinsen. Wenn du sie abrufst, zahlst du unter 1 % Kreditzinsen.

    Für mich wäre das eine schnelle Entscheidung. Selbst wenn du die 20 k€ nicht fürs Haus brauchst, kannst du sie in Festgeld anlegen und zur Zeit 4 % Zinsen bekommen.

    Die Option, dass du die 20 k€ nicht abrufst und der Bank zurückgibst (die Bank verzichtet also auf mind. 0,98 % Zinsen pro Jahr auf x Jahre Laufzeit), müsstest du mit der Bank klären. Oder meinst du, dass die Bank das Geld sowieso nicht auszahlt, weil es keinen "Gegenwert", also eine entsprechende Ausgabe dafür gibt?

    es geht ihm darum, dass er dann nicht mit der tilgung anfangen muss. Das Zinsabitragegeschäft mit der "gesparten" Tilgung, übersteigt den den Nachteil der höheren Zinsen auf die 20k um ein vielfaches.

    Wobei ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen kann, dass die Kreditbedingungen das so zulassen. Das wäre ja ein gigantisches Risiko was die Liquidität der Banken angeht,

  • Vielleicht habe ich was übersehen, aber wenn du die 20 k€ nicht abrufst, zahlst du 3 % Bereitstellungszinsen. Wenn du sie abrufst, zahlst du unter 1 % Kreditzinsen.

    Für mich wäre das eine schnelle Entscheidung. Selbst wenn du die 20 k€ nicht fürs Haus brauchst, kannst du sie in Festgeld anlegen und zur Zeit 4 % Zinsen bekommen.

    Die Option, dass du die 20 k€ nicht abrufst und der Bank zurückgibst (die Bank verzichtet also auf mind. 0,98 % Zinsen pro Jahr auf x Jahre Laufzeit), müsstest du mit der Bank klären.

    Du hast in der Tat etwas übersehen.

    Dieser Thread geht darum, daß die Tilgung des Gesamtdarlehens in Höhe von über 500 T€ erst dann beginnt , wenn das Darlehen komplett abgerufen ist. Aktuell zahlt der Darlehensnehmer also etwa 1500 €/m geplante Tilgung eben noch nicht an die Bank. Wenn es rechtlich möglich ist, daß dies zum Dauerzustand wird, dann stellt sich der Darlehensnehmer günstiger, wenn er die Tilgung parallel zu 4% Zins anlegt.

    Aktuell zahlt er 0,98% auf 518 T€ (5076,40 €/a) und 3% auf 20 T€ (600 €/a), zusammen also 5676,40 €/a für 518 T€ oder 1,1%.

    Für mich wäre das eine schnelle Entscheidung. Selbst wenn du die 20 k€ nicht fürs Haus brauchst, kannst du sie in Festgeld anlegen und zur Zeit 4 % Zinsen bekommen.

    Das wohl, aber in dem Moment, in dem das Darlehen vollvalutiert ist, will die Bank halt von ihm 1500 €/m Tilgung.

  • es geht ihm darum, dass er dann nicht mit der tilgung anfangen muss. Das Zinsabitragegeschäft mit der "gesparten" Tilgung, übersteigt den den Nachteil der höheren Zinsen auf die 20k um ein vielfaches.

    Wobei ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen kann, dass die Kreditbedingungen das so zulassen. Das wäre ja ein gigantisches Risiko was die Liquidität der Banken angeht,

    Achso, ja, das hatte ich ausgeblendet, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass die Bank das mitmacht.

    Er wäre sicher nicht der erste, der ausgerechnet heute auf diese Idee kommt. Und die Bank würde auf diese Weise Milliarden ohne jegliche Tilgung verteilen? Irgendwo steht mit Sicherheit etwas, wie in diesem Fall die Tilgung läuft.

  • [Tilgungsaussetzung]

    Achso, ja, das hatte ich ausgeblendet, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass die Bank das mitmacht.

    Er wäre sicher nicht der erste, der ausgerechnet heute auf diese Idee kommt. Und die Bank würde auf diese Weise Milliarden ohne jegliche Tilgung verteilen? Irgendwo steht mit Sicherheit etwas, wie in diesem Fall die Tilgung läuft.

    Wir wissen es nicht. Der Darlehensnehmer hat den Vertrag und kann das Kleingedruckte danach untersuchen.

    Generell sind Darlehen mit Tilgungsaussetzung recht üblich. Bei gewerblichen Immobilienkäufern ist die Konstruktion sehr häufig, weil diese nämlich die Zinsen von der Steuer absetzen können. Die früher gängige Konstruktion mit einer parallel angesparten Kapitallebensversicherung klappt aber heute nicht mehr, damals lohnte sich erstmal die KLV und zum zweiten waren deren Erträge steuerfrei.

    Wir wissen nicht, wie hoch das Objekt beliehen ist. Mag sein, daß die Bank damit rechnet, daß ihr Risiko mit ihrer Exposition in der Zeit sinkt. Wenn das Objekt zu 60% beliehen ist, sollte die Bank im Fall eines Zahlungsausfalls aber ihr Geld bekommen, egal ob das Darlehen noch zu 100% steht oder schon zur Hälfte zurückgezahlt ist.

  • Wir wissen nicht, wie hoch das Objekt beliehen ist. Mag sein, daß die Bank damit rechnet, daß ihr Risiko mit ihrer Exposition in der Zeit sinkt. Wenn das Objekt zu 60% beliehen ist, sollte die Bank im Fall eines Zahlungsausfalls aber ihr Geld bekommen, egal ob das Darlehen noch zu 100% steht oder schon zur Hälfte zurückgezahlt ist.

    Wenn sicher ist, dass die Bank die kompletten 558 k€ in 13 Jahren will, kann er darauf hinarbeiten.

    Wenn der Bank zum Tag X einfällt, dass sie die bis dahin nicht gezahlte Tilgung will (weil sie es bisher verschlafen hat, weil es doch irgendwo im Vertrag steht, weil ...), das Geld aber 10 Jahre in Festgeld liegt, wird es richtig blöd.

  • Generell sind Darlehen mit Tilgungsaussetzung recht üblich.

    Die gibt es häufiger, aber gerade im privaten Bereich eigentlich nur, wenn die Ablösung des endfälligen Darlehens gesichert ist, in der Regel über einen Bausparvertrag. Denn die Tilgung verringert das Risiko für die Bank, dass sie irgendwann ein Haus zwangsversteigern muss, das weniger wert ist als der Kredit.

  • Wenn sicher ist, dass die Bank die kompletten 558 k€ in 13 Jahren will, kann er darauf hinarbeiten.

    Wenn der Bank zum Tag X einfällt, dass sie die bis dahin nicht gezahlte Tilgung will (weil sie es bisher verschlafen hat, weil es doch irgendwo im Vertrag steht, weil ...), das Geld aber 10 Jahre in Festgeld liegt, wird es richtig blöd.

    Ich kenne den Vertrag im Detail nicht, insoweit will ich mich da nicht aus dem Fenster lehnen. Der Threadstarter wird das abklären.

    Die Bank kennt den durchschnittlichen Darlehensnehmer und weiß, daß er seine Annuität aus seinem Gehalt bezahlt. Sollte sie von einem Durchschnittsdarlehensnehmer plötzlich 50 Mille sehen wollen, platzt das Darlehen. Das kann so gut wie kein Häuslebauer.

    Wenn der Text der Darlehensvereinbarung die Tilgungsaussetzung zuläßt, würde ich die Option ziehen. Möglicherweise bietet die finanzierende Sparkasse ja Festgelder zu angemessenem Tarif. Das könnte der Threadstarter sein Geld ins gleiche Haus bringen, aber halt in eine andere Anlage.

    Ich traue ihm zu, daß er das selber in den Griff kriegt. :)

    Generell sind Darlehen mit Tilgungsaussetzung recht üblich.

    Die gibt es häufiger, aber gerade im privaten Bereich eigentlich nur, wenn die Ablösung des endfälligen Darlehens gesichert ist, in der Regel über einen Bausparvertrag. Denn die Tilgung verringert das Risiko für die Bank, dass sie irgendwann ein Haus zwangsversteigern muss, das weniger wert ist als der Kredit.

    Klar. Das steht oben ja schon.

    Risikomanagement ist andererseits das Geschäft eines Geldinstituts.

    Geld ist eine Zahl auf dem Konto. Ein Haus hat für seinen Bewohner eine deutlich höhere Bedeutung. Schmiert einem das Depot ab, ist das ärgerlich, beeinträchtigt das tägliche Leben aber wenig bis nicht. Muß man aber aus dem eigenen Wohnhaus heraus, weil es zwangsversteigert werden soll, ist das psychisch eine ganz andere Beeinträchtigung. Das heißt: Wenn es irgend geht, wird der Durchschnittshäuslebauer versuchen, "sein" Haus zu halten (auch wenn es bei Licht besehen der Sparkasse gehört). Wenn er das Darlehen bedient (das heißt, soweit ich es überblicke) regelmäßig den Zins zahlt, kann die Sparkasse ihm nichts. Wenn als Vermögen ein Festgeld vorhanden ist, dürfte man dieses auch pfänden können. Weglaufen jedenfalls kann ein Festgeld so einfach nicht.

    Ich sehe das nicht so schwarz wie Du.

  • Das mit dem Festgeld ist so eine Sache. Erstmal müsste die Bank davon wissen und zweitens müsste sie sichergehen können, dass der Kreditnehmer das nicht einfach spontan verjubelt. Die Kredite sind auf ein gewisses Risiko berechnet und das geht von einer gewissen Tilgung aus. Ohne Tilgung stimmt die ganze Rechnung nicht mehr und deshalb kann ich mir schwer vorstellen, dass die Bank sich darauf einlässt, den Kredit nie vollkommen abzurufen.

  • Liebe Community,

    Entschuldigt,dass ich mich nun erst wieder melde. Mein Mann war längerfristig erkrankt und mit 2 Kleinkindern und der Baustelle…alles etwas zuviel!

    Hier ein update zum Kredit:

    Ich habe über unsere Rechtsschutzversicherung mit einem Juristen gesprochen,der auf Bauwesen spezialisiert ist.

    Er hat das Darlehen geprüft und seiner Einschätzung nach kann die Bank uns auf Grundlage des Vertrags nicht dazu verpflichten mit der Tilgung zu starten.

    Ihm selbst war trotz 20 jähriger Erfahrung so ein Fall bisher nicht begegnet. (Dies liegt natürlich an der besonderen Situation der verrückten Zinsentwicklung der letzten Zeit.)

    Das einzige was er zu bedenken gab war, dass der BGH rückwirkend ein Gesetz konstruieren könnte welches uns dann doch zu einer Tilgung verpflichtet.

    Dies begründete er damit,dass der BGH in den letzten Jahren vermehrt für Banken eingesprungen sei sofern sie an verschiedenen Produkten „weniger“ verdienen.

    Jedoch würde dies- (im schlimmsten Fall) nicht ohne Ankündigung geschehen und auch falls sich die Bank selbst diesbezüglich melden würden dem ein zeitlicher Rahmen vorhergehen in dem man seine Handlung noch anpassen könnte (schlechtenfalls dann anfangen zu tilgen)

    Rein rechtlich würden wir ja so nichts `falsch`machen,da wir die geforderten Zinsen der Bank ja bedienen. Entsprechend könne die Bank von ihrer Seite aus die Kreditvereinbarung nicht einfach beenden.

    Deshalb ist unser Plan nun- den Gesamtkredit (558 TE) von dem wir 538 TE abgerufen haben so lange nicht zu tilgen und mal abzuwarten wie lange dies „gut geht“ bis sich jemand meldet.

    Die 20TE die aktuell noch im Kredit sind können wir nicht abrufen.

    Wir zahlen also 3% auf 20TE( Bereitstellungszins)und 0,98% auf 538TE an Zinsen-ergibt 5872,4 Euro Zinsen jährlich oder 489,37 Euro Zinsen monatlich.

    Unsere nun frei zur Verfügung stehenden 1510,63 Euro monatlich werden wir anlegen.

    Der Kredit endet im Dez 2036, mal sehen wie weit wir kommen :)

    Uns ist klar,dass die Restschuld in dem Fall die gleiche ist und diese Bank mit uns sicherlich keine Anschlussfinanzierung machen möchte.

    Als `Sicherheit` besitzt mein Mann noch eine Wohnung, die wir 2036 verkaufen könnten (für den Fall,dass die Zinslage dann eine schlechte ist könnten wir über mehr Eigenkapital noch eine bezahlbare Anschlussfinanzierung ermöglichen)

    Auf Grundlage meiner hoffentlich verständlichen Schilderung- würdet ihr/würden Sie das machen?

    Und wenn ja, wie würden Sie die 1510 Euro monatlich anlegen?

    Wir dachten an einen ETF auf den MSCi world ?! (Oder ist das zu simpel?)

    Wir sind beide letztendlich überhaupt keine Finanzexperten, beruflich im sozialen Sektor unterwegs und wären für finanzielle Tipps/Einschätzungen wirklich sehr dankbar!

    Sonnige Grüße,

    Jayjay

  • Guten Morgen Jayjay und herzlichen Glückwunsch. Das ist ja mal eine Nummer. Bei Eurer Bank werden wahrscheinlich gerade Sonderschichten eingelegt um herauszufinden, wer noch so einen Vertrag wie ihr bekommen hat und was sie tun können, um das Risiko für sich zu begrenzen. 538k tilgungsfrei bis 12/36 für 0,98% (3% auf die nicht gezogenen 20k kommen noch dazu). Da sage noch einer, dass sich das Lesen des Kleingedruckten in Verträgen nicht lohne.

    Eure Aufgabe ist es nun, die passende Rendite/Risikokombination für die Geldanlage zu finden. Also wie viel muss Ende 2036 von Eurem Sparplan mindestens "=garantiert" verfügbar sein, damit ihr die Rückzahlung leisten könnt. Dabei ist einzubeziehen, dass ein Anschlussdarlehen (Beleihungswert? Zinssatz? Euer Alter?) genommen werden kann und noch eine weitere Sicherheit mit der weiteren Wohnung zur Verfügung steht.

    Ich kann mir vorstellen, dass dabei herauskommt, dass ihr die Sparrate voll in den risikobehafteten Teil (=ETF auf weltweiten Aktienindex) stecken könntet. Ob ihr das denn wirklich tut, käme dann auf Eure emotionale Tragfähigkeit bei zwischenzeitlichen Verlusten an.

    Am anderen Ende des Rendite/Risiko-Spektrums würde eine Versicherung erst alles so lange in festverzinste Ende 2036 fällige Anleihen stecken, bis das Sparziel dadurch sicher erreicht wird und dann anfangen, Teile der Raten auch in riskante Anlagen umzuleiten. Das verspricht deutlich weniger Rendite (es geht um zehntausende Euro), ist aber seeehr sicher.