Verschmelzung ETF IE00BHZKHS06 in IE00BKPTXQ89

  • Hallo liebe Community.


    Nachdem ich den Broker gewechselt habe von Degiro zu Finanzen.Net Zero, um es mit der Steuer etwas leichter zu haben, gibt es nun folgendes Problem:


    Im Oktober 2023 wurde der ETF IE00BHZKHS06 (L&G-L&G US Energy Inf.MLP UETF Registered Part.Shares o.N.)

    in den IE00BKPTXQ89 (HANetf Alerian Midstream Energy Dividend UCITS ETF) übernommen.

    Kurz vor dem Zeitpunkt der Übernahme (6.10.) habe ich mir die Kurse gemerkt: 4,98 € für den HS06, 11,13 € für den XQ89.

    Das Verhältnis wäre dann etwa 2,24:1 gewesen.

    Wenn ich das richtig verstehe, hätte ich dann für meine 750 "alten" Anteile HS06 etwa 335 "neue" bekommen müssen.

    Weiterhin habe ich gelesen, dass es steuerlich nicht angerechnet wird, wenn die beiden ETF im selben Land aufgelegt sind.


    Nun ist es aber so berechnet worden:


    Ich habe nicht 335 neue Anteile bekommen, sondern 1680. Verrechnet mit dem aktuellen Kurs der XQ89 ergibt sich ein theoretisch "saftiger" Gewinn, für den fast 4000 Euro Steuern berechnet wurden.


    Ich vermute, hier hat sich jemand gehörig verrechnet bzw. Zähler und Nenner vertauscht. Wenn ich kein Brett vor dem Kopf habe ...


    Gegen den Gewinn hätte ich ja nichts, aber er ist ja nicht realistisch. So vermute ich, dass das Ganze Morgen aufgeklärt wird vom Broker, weil ich auch schon ein "Ticket" erstellt habe.


    Meine Frage ist nun: Wer gibt mir die abgeführte Steuer zurück, wenn es unkorrekt war? Muss ich bis zur Steuererklärung warten?


    Ps: Bei meinem Kumpel gibt es übrigens genau dieselbe, vermutlich falsche, Rechnung.


    Liebe Grüße

    Andreas

  • Weiterhin habe ich gelesen, dass es steuerlich nicht angerechnet wird, wenn die beiden ETF im selben Land aufgelegt sind.


    Meine Frage ist nun: Wer gibt mir die abgeführte Steuer zurück, wenn es unkorrekt war? Muss ich bis zur Steuererklärung warten?

    Wurde denn überhaupt Steuer einbehalten?

    Generell kann und muss die Steuer aber unterjährig korrigiert werden.

  • Im Oktober 2023 wurde der ETF IE00BHZKHS06 ... in den IE00BKPTXQ89 ... übernommen.

    Kurz vor dem Zeitpunkt der Übernahme (6.10.) habe ich mir die Kurse gemerkt: 4,98 € für den HS06, 11,13 € für den XQ89.

    Wieviel Anteile Du von diesem Fonds hattest und wieviel Geld das war, hast Du Dir vermutlich auch ausgerechnet.

    Das Verhältnis wäre dann etwa 2,24:1 gewesen.

    Wenn ich das richtig verstehe, hätte ich dann für meine 750 "alten" Anteile HS06 etwa 335 "neue" bekommen müssen.

    Andersherum gesagt: Mal die Tagesschwankungen weggelassen hättest Du hinterher gleich viel (oder gleich wenig) Geld haben müssen wie vorher.

    Ich habe nicht 335 neue Anteile bekommen, sondern 1680. Verrechnet mit dem aktuellen Kurs der XQ89 ergibt sich ein theoretisch "saftiger" Gewinn, für den fast 4000 Euro Steuern berechnet wurden.

    Ich würde mir gern 16 T€ schenken lassen, selbst wenn ich darauf dann 4 T€ Steuern zu zahlen hätte.


    Ist denn der Wert des Depotpostens grob gleich geblieben?

    Weiterhin habe ich gelesen, dass es steuerlich nicht angerechnet wird, wenn die beiden ETF im selben Land aufgelegt sind.

    So ist das eigentlich.

    Ich vermute, hier hat sich jemand gehörig verrechnet bzw. Zähler und Nenner vertauscht. Wenn ich kein Brett vor dem Kopf habe ...

    Das kann schon sein, Du wirst Dir auf diese Frage aus einem Forum aber keine Antwort erwarten können.


    Frag Deinen Broker, der ist dafür zuständig. Wenn es eine Fehlbuchung war, sollte die korrigiert werden (und Dein ganzer Scheingewinn ist dann wieder weg ... :( ). Die Steuer gehört auch dazu. Wenn die falsch berechnet worden sein sollte, muß die Bank das natürlich auch korrigieren.


    Aber wie immer gilt natürlich: Man müßte den Einzelfall in allen Details kennen, vorher ist alles Kaffeesatzleserei.

  • Ist denn der Wert des Depotpostens grob gleich geblieben?

    ja der (Kauf)Wert ist gleich geblieben, aber der aktuelle Kurswert eben so explodiert.

    Frag Deinen Broker,

    Das läuft ja bereits. Man hat mir geantwortet, dass der Vorgang an die Baader gegeben wurde. Dann kam aber nun einen Tag lang nichts.

    Die Frage war ja eigentlich nur diese hier und ich denke um diese zu beantworten (hat ja schon einer getan) waren die Infos ausreichend.

    Ja, so ist es.


    Erst einmal vielen Dank für eure Antworten.


    Heute kam sowohl bei mir als auch bei meinem Kumpel, der ja das gleiche Problem hat, die Meldung, dass der Saldo (angefallene Steuern) bitte innerhalb von 3 Arbeitstagen ausgeglichen werden soll, ansonsten würde sich ggf. die Kreditabteilung der Baader Bank kümmern.


    Dies nur zur Info. Was man sehen kann: Das Mühlrad dreht sich einfach weiter, obwohl eigentlich (vermutlich) ein Fehler vorliegt. Da man keinen direkten Kontakt aufbauen kann, z.B. per Telefon (war erfolglos), ist man mehr oder weniger gezwungen, erst einmal den Saldo auszugleichen. Es wird auch ein gewisser Druck aufgebaut, der mich mittlerweile eher kalt lässt, aber bestimmt den einen oder anderen Anleger stark verunsichern kann und zu Fehlentscheidungen führen kann. Das gefällt mir ehrlich gesagt nicht, aber ich weiß auch, dass es mittlerweile fast überall im Finanzwesen so läuft. Ich habe auch schon bei einem recht teuren Broker (meine Mutter hatte dort mal ein Depot) Fehler feststellen müssen, gegen die man vermutlich ohne einen Anwalt, oder eine Meldung bei der Aufsichtsbehörde, machtlos ist.


    Aber was war nochmal meine ursprüngliche Frage :D

    Ich hatte in die Runde gefragt um festzustellen ob ich mich selber verrechnet habe, oder ob andere vielleicht schon mal eine ETF-Verschmelzung mitgemacht haben, und meine Rechnung und Annahmen bestätigen können.


    Ich bin jetzt gespannt auf die Antwort von Baader und werde es euch mitteilen (auch wenn der Fehler zwischen meinen Kopfhörern liegt 8) ).


    Andreas

  • Ist denn der Wert des Depotpostens grob gleich geblieben?

    ja der (Kauf)Wert ist gleich geblieben, aber der aktuelle Kurswert eben so explodiert.

    Mit dieser Auskunft kann ich nichts anfangen.


    Ich hätte auf meine Frage von Dir etwa folgende Antwort erwartet:


    "Der Depotposten des alten ETFs war etwa 4 T€ wert, der Depotposten des neuen ETFs soll nach der Umwandlung jetzt 20 T€ wert sein. Da kann doch etwas nicht stimmen!"


    Du hattest vorher 750 Anteile von IE00BHZKHS06 (Kurs etwa 5,45 €, also ~ 4000 €). Erwartet hattest Du, daß man Dir dafür 335 Anteile von IE00BKPTXQ89 gibt (Kurs etwa 11,56 €, auch ~ 4000 €). Man hat Dir aber 1680 Anteile eingebucht (Wert nun fast 20 T€, also 2,24 x 2,24 ~ 5 mal höher).


    Die Bank hat schlichtweg falsch herum gerechnet: Man hätte Deine Anteile durch 2,24 dividieren müssen, der Bankmensch hat sie aber multipliziert. 750 x 2,24 = 1680.


    Der Fehler wird aufkommen, die Buchung wird korrigiert werden. Ganz sicher. Und ganz sicher wird Euch die Bank keinen Gerichtsvollzieher ins Haus schicken.


    Es kann allerdings nicht schaden, daß Du der Bank den Fehler meldest.

  • Hallo Achim,

    danke für Deine Antwort. Genau so ist es, man hat nicht dividiert sondern multipliziert.

    Ich hatte den Hinweis natürlich sofort an die Bank gemeldet. Dafür war das "Ticket".

    Antwort war (Dienstag, etwa 9 Uhr):

    "Wir haben die Baader Bank als depotführendes Institut kontaktiert und um Prüfung gebeten. Sobald wir eine Rückmeldung erhalten, werden wir Dich umgehend informieren."

    Dann, am Mittwoch, nachdem ich noch einmal nachgehakt habe:

    "Die Überziehung wurde durch die Buchung der ETF Verschmelzung IE00BKPTXQ89 / IE00BHZKHS06 ausgelöst. Die Baader Bank ist mit der Abwicklungsbank in Kontakt. Sobald wir weitere Informationen bekommen informieren wir Dich."

    Solange der Kontostand negativ ist, kann man nicht mehr handeln. Wollte ich das, müsste ich nun etwas überweisen oder andere Anteile verkaufen, was sehr ärgerlich wäre.

    Was mich aber richtig wurmt, ist die Tatsache, dass sich nicht längst jemand gemeldet hat von der Baader. Das macht auf mich keinen seriösen Eindruck.

  • Das ist für einen Privatanleger ja noch nicht einmal so schlecht! Gerade habe ich einen Artikel gelesen, in dem stand, daß Depots von Toten am besten liefen. Die könnten sich durch Traderei nicht die Rendite verderben. :)

    Was mich aber richtig wurmt, ist die Tatsache, dass sich nicht längst jemand gemeldet hat von der Baader. Das macht auf mich keinen seriösen Eindruck.

    Je nu. Shit happens.


    Du wirst es wohl abwarten müssen, bis die den Fehler merken.

    Es ist ja nicht gesagt, daß so etwas bei einem "seriösen Institut" nicht auch passieren könnte.

    Fußaufstampfen und sagen: "Ich kündige! Ich gehe woanders hin!" hilft Dir ja auch nicht.

  • Solange der Kontostand negativ ist, kann man nicht mehr handeln. Wollte ich das, müsste ich nun etwas überweisen oder andere Anteile verkaufen, was sehr ärgerlich wäre.

    Was mich aber richtig wurmt, ist die Tatsache, dass sich nicht längst jemand gemeldet hat von der Baader. Das macht auf mich keinen seriösen Eindruck.

    Hinsichtlich der Berechnung bin ich auf deiner Seite, nicht bei der Bank.

    Mich würde die Frage nach möglichen Überziehungszinsen wegen dieser Falschberechnung und der unberechtigt abgezogenen Steuer mehr beschäftigen als die Tatsache, dass ich nicht handeln kann.

    Ich würde die Bank durchaus darauf hinweisen, welche Folgen dieser anscheinend relativ blind durchlaufende Prozess für dich hat und die Bafin informieren. Da mag vielleicht im konkreten Fall nichts weiter passieren, aber wenn sich das häuft, wird etwas passieren.

  • ... Depots von Toten am besten liefen. Die könnten sich durch Traderei nicht die Rendite verderben

    in der Tat, wenn ich so manchen Quatsch lassen würde wäre ich vielleicht effektiver ;) aber insgesamt bin ich schon zufrieden.

    Hinsichtlich der Berechnung bin ich auf deiner Seite, nicht bei der Bank.

    Mich würde die Frage nach möglichen Überziehungszinsen wegen dieser Falschberechnung und der unberechtigt abgezogenen Steuer mehr beschäftigen als die Tatsache, dass ich nicht handeln kann.

    Ich würde die Bank durchaus darauf hinweisen, welche Folgen dieser anscheinend relativ blind durchlaufende Prozess für dich hat und die Bafin informieren. Da mag vielleicht im konkreten Fall nichts weiter passieren, aber wenn sich das häuft, wird etwas passieren.

    Heute ist es korrigiert worden. Die Buchungen wurden als "storniert" markiert und neue Belege, nun mit den korrekten Werten, abgelegt. Das Ticket wurde einfach, kommentarlos geschlossen.

    Die ggf. anfallenden Überziehungszinsen werde ich sofort reklamieren, da es den Fall 'Überziehung' bisher nicht gab. Der Kontostand scheint zu passen, lediglich ein kleiner Betrag Steuer (ca. 5 €) wurde noch berechnet. Da warte ich aber nun noch ein paar Tage ab, da die neuen Anteile noch nicht "verfügbar" sind, und rechne es dann nach, denn eigentlich sollten ja keine Steuern anfallen.

    Bei meinem Kumpel ist es ebenfalls gerade gestellt. Neue Anteile auch noch nicht "verfügbar".

    Die Bafin hatte ich auch schon im Blickfeld. Zuerst bekommt aber der Broker noch eine kleine Beschwerde. Denn daraus hätte auch noch ein unbequemer Schriftwechsel mit der Kreditabteilung werden können.

    Falls es noch etwas Interessantes dazu gibt teile ich das hier mit, ansonsten wünsche ich euch ein schönes Wochenende.


    Vielen Dank für euer Engagement :thumbup:

  • Ausnahmsweise mal ein kürzerer Kommentar von McProfit

    Betrifft: Soll man Fehler der Bank an das Bafin melden?

    Lieber Forumsfreund Gleitdingens

    Ab und zu weiß ich auch mal etwas zu einer Spezialfrage wie in Deinem Fall.

    Evtl. komme ich auch unserem Superfachmann Achim Weiss nur zuvor.

    Zur Sache:

    Wenn die Bank bei Dir einen Fehler gemacht hat und Deiner Meinung nach nicht klipp und klar dazu steht und das kurzfristig in Ordnung bringt, dann reicht es, wenn Du Dich ganz offiziell bei dieser BANK beschwerst.

    Die Banken sind verpflichtet neben vielen anderen Unterlagen auch ALLE Beschwerden die von Kunden eingehen, dem Bafin vorzulegen (meines Wissens jährlich)

    Damit soll sichergestellt werden dass das Bafin informiert ist, wenn sich bei einer Bank Beschwerden häufen.

    Wichtig ist ,dass Du Deinen Brief oder Dein Mail offiziell als BESCHWERDE an die Bank schickst.

    Ob mir der vorliegende Fehler der Bank als Grund für eine BESCHWERDE ausreichen würde, kann ich nicht sagen.

    Da mein Schmerzlevel vermutlich höher liegt, würde ich persönlich eher verzichten.

    Das muss aber jeder für sich selbst entscheiden.

    Viele Grüße aus Stuttgart McProfit