Union Investment UniEuroRente

Liebe Community,
am Dienstag, den 24. Juni 2025, führen wir ein technisches Update durch. Das Forum wird an diesem Tag zeitweise nicht erreichbar sein.
Die Wartung findet im Laufe der ersten Tageshälfte statt. Wir bemühen uns, die Ausfallzeit so kurz wie möglich zu halten.
  • Guten Abend,


    da ich mich derzeit mehr mit der Altervorsorge beschäftige habe ich mich auch hier im Forum ja schon recht gut beraten gefühlt. Jetzt habe ich mal meine Verträge durchgeguckt und habe da noch einen Rentenfond, den meine Eltern vor guten 20 Jahren abgeschlossen haben.


    Es geht um den UniEuroRenta Corporates A....besteht aus einem Depot&einem Unterdepot. Zusammen sind das ca 9000€, allerdings ist dieser Fonds schon seit Jahren im Minus.


    Ich frage mich nun ob so ein Fond, zudem bei einer Bank vor Ort abgeschlossen(Gebühren), überhaupt in der heutigen Zeit Sinn macht. Oder sollte man diesen lieber auflösen und in einen All World ETF o.ä investieren/besparen?


    Ist jetzt vielleicht schwer nachzuvollziehen, aber hier fehlt mit der Background und meine Eltern haben diesen vor 20 Jahren für mich abgeschlossen bei der Hausbank.

  • Hallo.


    Das ist jedenfalls nicht der klassische weltweite Aktien-ETF, der hier als Standard-Anlagevehikel empfohlen wird.


    Ohne die konkrete Situation (Alter, bisherige Absicherung/Vermögensaufbau, Ziele/Wünsche, ...) zu kennen, kann man nicht viel dazu sagen.


    Ein Ende mit Schrecken ist oftmals leichter zu ertragen als ein Schrecken ohne Ende. ?(

  • Viele Fragen in einem Posting. Wir sind hier die Finanzselbermacher, uns geht es darum, uns selber schlau zu lesen und zu fragen. Jeder legt sein Geld selber an, das gilt auch für Dich: Du legst Dein Geld selber an. Deswegen werde ich Dir auch nie sagen: Mach das oder das, sondern allenfalls, was ich an Deiner Stelle täte. Was Du daraus machst, ist dann allein Deine Geschichte.


    Mein Rat an Dich wie an alle: Nimm Dir die Zeit, die Du brauchst, vielleicht ein Vierteljahr. Es ist jetzt, wie es ist, auf die paar Wochen kommt es jetzt auch nicht mehr an. Wichtig ist, daß Du schließlich ein gutes Gefühl dabei hast, wenn Du etwas machst. Fang langsam an, erstmal mit kleineren Beträgen. Wie wir alle wirst Du auch Fehler machen. Ohne geht es wohl nicht. Versuche nach Möglichkeit, kleine Fehler zu machen und keine großen :)



    Der UniEuroRenta Corporates - A ist ein ausschüttender Rentenfonds. Immerhin: Du bekommst daraus jährlich eine Ausschüttung. Das waren anno 2023 80 ct/Anteil, also 1,7%.


    Ich hätte einen solchen Fonds nicht gekauft. Renten kann man mit wenig Kenntnis selber anlegen. Der Ausgabeaufschlag, also die Verkaufsprovision, ist längst weg, aber der Fonds kostet Dich jetzt pro Jahr 0,8% (die von Deiner Rendite abgehen) und die Volksbank will sicherlich 0,1% Depotgebühr im Jahr. Der Fonds bringt Dir im Jahr also etwa 170 € vor Steuern pro Jahr, er kostet Dich 90 € (von denen Du nur die Depotgebühr siehst). Du könntest erwägen, den Fonds zu verkaufen - und wenn Du das Geld nur aufs Tagesgeld legst. Es könnte eine Überlegung sein, den Fonds auf ein neu angelegtes, kostenloses Depot bei einem Discountbroker zu übertragen und ihn dort zu verkaufen. Das könnte insgesamt billiger sein.


    Der hier empfohlene ETF auf z.B. den ACWI ist ein Aktienfonds, also ein anderes Anlageinstrument als ein Rentenfonds. Geldanlage ist immer individuell. Wesentliche Momente dabei sind die Risikotoleranz und die Risikotragfähigkeit des Anlegers. Ich bin davon überzeugt, daß man langfristig mit Aktien besser spart als mit anderen Sachen. Wie das bei Dir aussieht, mußt Du selber herausbekommen. Aktien können im Kurs sinken. Das Tagesgeld sinkt im Kurs nicht.


    Mein Depot hat im Jahr 2022 etwa 7% verloren. Das war natürlich unerfreulich. Das gerade zu Ende gehende Jahr 2023 hat mir 14% gebracht. Zusammen 7% auf 2 Jahre oder 3,5% pro Jahr. Geht so. Das Jahr 2021 war mit +30% jedenfalls richtig gut, eins meiner besten bisher.


    Du hast keinen Background? Jeder hat so angefangen. Wenn Du Dich darum kümmerst, wird sich das bald ändern.

  • Hallo zusammen,

    der wichtigste Schritt ist gemacht.

    Da der Anfang gemacht ist.

    Sich von dem bisherigen Kram zu trennen ist wohl immer schwer und die größte mentale Herausforderung.

    Ein bisschen Medizin kann da helfen.

    Regelmäßig ein Video von Said z.B.

    Es braucht etwas Zeit.

    LG

  • Rentenfonds haben in den letzten Jahren wegen Niedrigzins und nachfolgendem rasanten Zinsanstieg allesamt minus gemacht. Heisst im Umkehrschluß, dass sie jetzt bei hoher Rendite Aufholchancen haben.


    Gegen Aktiengewinne können Renten natürlich nicht konkurrieren, erleiden dagegen aber auch nicht Schiffbruch bei Börsencrashs.

    Deine Eltern haben beim Bankberater "Sicherheit" gewünscht, und ein entsprechendes Produkt bekommen. Das jetzt einfach über Bord zu werfen und mit Hochrisikoanlagen zu vergleichen, ist dem Produkt gegenüber unfair.


    Ich war auch mal in UniEuroRenta investiert, und bin heute mit langlaufenden Anleihen jenseits der 3%-Marke zufriedener.

  • Renten und Mischfonds werden von den Bankverkäufern sehr gerne genommen, da scheint die Provision besonders hoch zu sein. Mit Sicherheit haben beide nichts zu tun. Weiterhin müsste man die Kosten anschauen, diese sind meist auch noch recht hoch. Wenn meine Vermutungen stimmen, sollte eine schnelle Trennung in Frage kommen, was man dann damit anstellt sollte danach geklärt werden, dazu muss man einige wichtige Punkte kennen.

  • Renten und Mischfonds werden von den Bankverkäufern sehr gerne genommen, da scheint die Provision besonders hoch zu sein. Mit Sicherheit haben beide nichts zu tun. Weiterhin müsste man die Kosten anschauen, diese sind meist auch noch recht hoch.

    Meistens ist die Verkaufsprovision bei Mischfonds mit 3% geringer als bei Aktienfonds mit 5%. Das kann es also nicht sein.


    Ich glaube etwas anderes: Fonds als solche werden angepriesen mit der tollen Wertentwicklung eines Flaggschiff-Aktienfonds und mit der Stabilität eines Rentenfonds. Sind doch alles Fonds, nicht?


    Viele Anleger wollen Sicherheit, Sicherheit, Sicherheit und dazu natürlich eine tolle Rendite. Kann man nicht die tolle Rendite des tollen Aktienfonds mit der Stabilität des anderen Fonds mischen? So kommt man zum Mischfonds. Der wird dann gern gekauft, erfüllt aber regelmäßig die hochfliegenden Erwartungen nicht.

  • Meistens ist die Verkaufsprovision bei Mischfonds mit 3% geringer als bei Aktienfonds mit 5%. Das kann es also nicht sein.

    Ich glaube du verwechselt da Ausgabeaufschlag und Provision, auch die laufenden Kosten spielen eine gewaltige Rolle. Habe da ein tolles Verkaufsgespräch mit meiner Mutter erleben dürfen, ist schon ein gutes Jahrzehnt her, glaube aber seitdem hat sich in dieser Hinsicht nicht allzuviel geändert. Mit der Sicherheit gebe ich dir natürlich recht.

  • Ich glaube du verwechselt da Ausgabeaufschlag und Provision, auch die laufenden Kosten spielen eine gewaltige Rolle

    Für den oben genannten Fonds:

    Verwaltungsvergütung


    Zurzeit 0,60 % p.a., maximal 0,80 % p.a. Hiervon erhält ihre Bank 25,00 - 35,00 %12


    Ist also im Vergleich zu den gemanagten Aktienfonds eher wenig für die Bank.

  • Meistens ist die Verkaufsprovision bei Mischfonds mit 3% geringer als bei Aktienfonds mit 5%. Das kann es also nicht sein.

    Ich glaube du verwechselt da Ausgabeaufschlag und Provision

    Der Ausgabeaufschlag ist die Verkaufsprovision. Eben drum nenne ich den Begriff ganz bewußt beim zutreffenden Namen.

    ... auch die laufenden Kosten spielen eine gewaltige Rolle.

    Ja, natürlich. Die Verkaufsprovision ist aber einmalig (und mit dem Kauf unwiderruflich weg), die laufenden Kosten belasten das Ergebnis des Fonds laufend. Kumuliert geht damit mehr Geld weg (auch übrigens wieder an den Verkäufer als "Pflegegeld"*), aber der Prozentsatz ist dennoch geringer als der Kostenhammer zu Beginn.


    *Edit: ANDREJ schreibt es ja, ich sehe es erst jetzt.

  • Alles Richtig, aber Bankverkäufer bekamen für gewisse Produkte besondere Vergütungen, da gehörten gerade Mischfonds sehr oft dazu, natürlich die von der eigenen Bank. Wie das ganze jetzt läuft weiß ich nicht, aber als ich da noch Einblick hatte war es so.