Stromanbieter wechseln

  • Die "Empfehlungen" von check24.de sowie verivox.de meiden!

    Das Hauptanliegen von Finanztip generell und auch dieses Forums ist, die Leute dabei zu unterstützen, mündige Finanzbürger zu werden. Das heißt in erster Linie: Die Leute dazu animieren, sich möglichst vielfältig zu informieren und ihre Quellen mit kritischen Augen zu prüfen. Ich mache das eigentlich schon immer so.


    Check24 und Verivox haben für mich als Verbraucher einen erheblichen Wert als Informationssammler. Eben drum sind solche Seiten meine erste Anlaufstelle für alle möglichen Verträge. Was hilft mir ein supergünstiges Angebot, wenn ich davon nicht erfahre?


    Selbstverständlich weiß ich, wie das Geschäft funktioniert: Die Vergleichsportale bekommen von den Anbietern für die Listung und/oder für Vertragsabschlüsse eine Provision. Das kümmert mich wenig, wenn das jeweilige Angebot für mich dennoch das günstigste ist. Diese Provision zahlen zwar logischerweise die Kunden des jeweiligen Anbieters, aber sie wird dem Einzelkunden nicht individuell zugeordnet. Ich hatte es schon häufiger, daß Check24 einen Sondertarif im Angebot hatte, den ich auf der Seite des Anbieters selbst nicht bekommen habe. In einer solchen Situation wähle ich lieber den günstigeren Tarif über Check24 als den teureren Tarif über die Anbieterseite, auch wenn völlig klar ist, daß sich mein Tarif für den Anbieter weniger rechnen muß als der Tarif über seine Webseite.


    Ich glaube schon, daß ich in der Lage bin, "Empfehlungen" zutreffend einzuordnen, und brauche daher nicht davor gewarnt zu werden. Wenn mir auf diese Weise ein günstiges Angebot unterbreitet wird und die Umstände passen, warum sollte ich dieses Angebot nicht wahrnehmen?


    Gerade heute ist eine E-Mail von Check24 in meinem elektronischen Postkasten gelandet. Das Ende des ersten Belieferungsjahres meines Stromanbieters läuft demnächst aus. Ich hatte das zwar auf dem Schirm, aber doppelt genäht hält vielleicht besser. Ob ich den Nachfolgevertrag über Check24 abschließe, weiß ich noch nicht, Strom ist Strom, ich achte da auf den Preis. Wenn ich auf anderem Weg von einem günstigen Angebot erfahre, nehme ich das. Strom ist nicht besonders teuer, und ich brauche davon wenig. Wieviel Aufwand soll ich treiben für vielleicht 30 € weitere Ersparnis im Jahr?

  • Hi,

    ich wuerde auch gerne den Stromanbieter wechseln.

    Meine Frage:

    ueber meinen jetzigen Anbieter werden auch Nahwaerme, Warmwasser und Wasserkosten abgerechnet.

    Wird das automatisch vom neuen Anbieter auch abgerechnet?


    Vielen Dank im voraus

  • Nein, das bleibt immer bei den örtlichen Stadtwerken/Grundversorgern.


    Nur Strom geht dann über den anderen Anbieter.


    Also genau genommen kommen die gleichen Leute zum Ablesen wie bislang und die beheben auch weiterhin die Störungen und so.

    Im Endeffekt hat du nur ein anderes Firmenlogo auf der Rechnung.

  • Wie es nicht gut läuft zeigt diesen Insolvenzfall eines !!1Mann!! Stromversorgers.
    http://www.energiegenossenschaft.de/index.html
    Leider über betreuten Verwandten selber erfahren.
    https://www.mz.de/mitteldeutsc…ahnder-im-einsatz-3798482

    Durchsuchung und InsolvenzVom Energierebell zum Insolvenzfall: Das Scheitern der Energiegenossenschaft Ost


    Nach ambitionierten Anfängen als Energierebell steht die Energiegenossenschaft Ost nun vor dem Aus. Die Insolvenzund die Durchsuchung durch Zollfahnder markieren den Tiefpunkt des einstigen Vorzeigeunternehmens.

    Von Steffen Höhne Aktualisiert: 03.03.2024, 15:31

    Ralf Schmidt sitzt Anfang 2022 in den Büroräumen der Gas- und Energiegenossenschaft Ost- und Mitteldeutschland in Gräfenhainischen. Damals stellte das Unternehmen bereits die Gaslieferungen an Kunden ein.

    Ralf Schmidt sitzt Anfang 2022 in den Büroräumen der Gas- und Energiegenossenschaft Ost- und Mitteldeutschland in Gräfenhainischen. Damals stellte das Unternehmen bereits die Gaslieferungen an Kunden ein. Foto: Andreas Stedtler


    Gräfenhainichen/MZ. - Ralf Schmidt hat sich gern als Energierebell gesehen: Mit der Gas- und Energiegenossenschaft Ost- und Mitteldeutschland wollte er etablierten Stadtwerken und Regionalversorgern mit günstigen Preisen Kunden abjagen.


    Eine Zeit lang funktionierte das auch. Doch in den vergangenen zwei Jahren liefen die Geschäfte immer schlechter, seit Monaten ist das Unternehmen führungslos, der Zoll ermittelt und seit 15. Februar ist der Energieversorger auch insolvent.

    Vom Aufstieg zum Fall der Energiegenossenschaft


    Was ist passiert? Der vorläufige Insolvenzverwalter Nikolaus Schmidt aus Halle versucht gerade, sich ein Bild zu machen. „Der Vorstand des Unternehmens hat bereits vor einiger Zeit sein Mandat niedergelegt“, berichtet der Insolvenzverwalter gegenüber der MZ.


    Geführt wurde das Unternehmen viele Jahre von René Schmidt, Sohn des Gründers Ralf Schmidt, der als Aufsichtsratschef sich um die Technik kümmerte und wohl auch einen großen Teil des Geschäftes führte.

    Führungslos und insolvent


    Schon bei den Namen gibt es aber Ungereimtheiten: Im Impressum auf der Internetseite steht Ralf Schmidt als Aufsichtsratsvorsitzender, ansonsten tritt er öffentlich unter dem Doppelnamen Ralf Schmidt-Wachholz auf.

    Bereits seit Anfang 2022 verkauft das Unternehmen kein Erdgas mehr an Kunden. Die Energiegenossenschaft hatte nach eigenen Angaben Ende 2021 allen damals noch 3.000 Gaskunden gekündigt. Gegenüber der MZ begründete Aufsichtsratschef Schmidt dies mit bereits sehr hohen Gaspreisen im Jahr 2021.


    Die Energiegenossenschaft konnte kein Erdgas mehr für ihre Kunden einkaufen. Ralf Schmidt sprach damals noch von 6.000 Stromkunden, die weiter beliefert werden.

    Zollfahndung erschwert Insolvenzarbeit


    Sitz des Unternehmens ist ein unscheinbares Reihenhaus in Gräfenhainichen, in dem zumindest bis 2022 auch der Gründer wohnte. Ein paar Häuser weiter wohnt oder wohnte sein Sohn René, der die „Firmenzentrale“ in seinem Arbeitszimmer hatte.


    Ein Kunde klagte zuletzt gegenüber der MZ, dass bei der Energiegenossenschaft bereits seit „Monaten niemand mehr telefonisch oder per Mail erreichbar war“. Das Unternehmen sei komplett auf Tauchstation gegangen. Selbst ein Kündigungseinschreiben bei der Post sei nicht mehr abgeholt worden.


    Auf Bewertungsseiten im Internet gibt es bereits seit mehr als einem Jahr massive Klagen: „Ich habe per Mail und telefonisch versucht, jemanden zu erreichen, um meine Abschläge anzupassen, leider erreiche ich keinen mehr, es wird auch auf Mails nicht reagiert“, schreibt ein Nutzer.


    „Der Vorstand hat bereits vor einiger Zeit sein Mandat niedergelegt.“


    Nikolaus Schmidt, vorläufiger Insolvenzverwalter


    Am 12. Dezember 2023 wurden die Geschäftsräume in Gräfenhainichen dann von Beamten des Zollfahndungsamtes Hannover (Niedersachsen) durchsucht, dieses hatte den Fall vom Hauptzollamt in Magdeburg übernommen. Die Fahnder halten sich bisher bedeckt.


    „Aus ermittlungstaktischen Gründen können wir noch keine weiteren Auskünfte erteilen“, teilte eine Zollsprecherin der MZ mit. Nach Angaben des Insolvenzverwalters Schmidt handelt es sich um das Thema Stromsteuer, das wird vom Zoll auch bestätigt.


    Die Razzia erschwert allerdings nun die Arbeit des Verwalters, denn die Fahnder haben kistenweise Unterlagen mitgenommen. Insolvenzverwalter Schmidt hatte nach mehreren Anläufen nun Kontakt zu Aufsichtsratschef Schmidt.

    Die letzten Kunden und das Ende


    Dem Vernehmen nach soll das Unternehmen, das den Betrieb eingestellt hat, am Ende noch 700 Stromkunden gehabt haben. Der Großteil ist in den vergangenen zwei Jahren bereits zu anderen Anbietern gewechselt.


    Auch wenn ein Versorger den Betrieb einstellt, muss kein Kunde im Dunkeln sitzen. Liefert ein Energieunternehmen nicht mehr, springt automatisch der örtliche Versorger ein, häufig sind das die Stadtwerke. Die dann berechneten Grundversorgungstarife sind aber häufig teurer als Neukundentarife bei anderen Anbietern.

    Viele Pleiten von Energiefirmen


    Während der Energiepreiskrise 2022/23 sind etliche Billiganbieter von Strom und Gas vom Markt verschwunden. „Teldafax, FlexStrom, Care-Energy und e:veen – die Liste insolventer Energieversorger wird immer länger“, berichtete die Verbraucherzentrale Niedersachsen Ende vergangenen Jahres.


    Im Insolvenzfall verlieren Kunden oft Geld, da die Anbieter Boni oder Guthaben nicht mehr auszahlen. Ob bei der Energiegenossenschaft Kunden noch auf gezahlte Guthaben warten, kann Insolvenzverwalter Schmidt nicht sagen. Aufgrund fehlender Akten fehlt ihm ein Überblick über die finanzielle Situation des Unternehmens. Eine Wiederaufnahme des Geschäftsbetriebes ist unmöglich. „Da ist nichts mehr“, berichtet er.

    Kunden müssen über Belieferungsstopp schriftlich informiert werden


    Energielieferanten müssen die Einstellung der Belieferung mindestens drei Monate vor dem Beendigungstermin bei der Bundesnetzagentur anzeigen. Gleichzeitig müssen betroffene Haushaltskunden und der Netzbetreiber in Textform informiert werden.


    Das ist laut Kundenaussagen offenbar bei der Energiegenossenschaft nicht passiert. Insolvenzverwalter Schmidt berichtet, dass zuletzt zwei Mitarbeiter eingestellt wurden. „Doch die hatten auch keinen Überblick

  • Stimmt, sowohl bei check24 als auch bei verivox werden nicht alle verfügbaren Anbieter und Angebote gelistet. Auch wir nehmen die Portale "nur" als Voraus-Auswahl-Quelle und schauen dann weiter (Beispiel Liste der dort nicht zu findenden Anbieter eigenes Bundesland ...).

    Aufpassen bei solchen Angeboten wie "Preisgarantie 1 Monat, Vertragslaufzeit 12 Monate" und ich würde aus aktuellem Grund auch nie einen Vertrag mit "eingeschränkter Preisgarantie" abschließen - gerade, wo aktuell die Netzentgelte rapide steigen ...

    Aufpassen auch unbedingt, ob im vom neuen Versorger übersandte Vertrag wirklich alle zuvor (bei check24 bzw verivox) zugesagten Boni mit gelistet sind oder plötzlich fehlen ... und ob der ursprüngliche Vertragsbeginn korrekt übernommen wurde! Man glaubt es kaum, was nachträglich alles an Fallstricken verbaut sein kann ---- eigene Erfahrung letztes Jahr (plötzlich vorgezogener Vertragsbeginn = das wäre eine Doppelbelieferung geworden) und aktuell - der schicke wirklich hohe "Sofortbonus" fehlt im Vertrag und erneut wollte man uns per sofort beliefern (= wäre erneut Doppelbelieferung geworden!), sogar der Abschlagsplan per sofort stand bereits fest. Nach tatsächlich knapp 5 Stunden Debatte mit der Hotline kam dann schriftlich "wir haben leider aktuell ein PC-Problem, den zugesagten Bonus erhalten Sie noch rechtzeitig vor Belieferungsbeginn zugesichert" ---> Screenshots und sämtliche Emails etc unbedingt sichern !!!

  • Fast vergessen zu berichten --- Ärger beim Wechsel hatten wir bei Vattenfall, dann bei ENBW und aktuell sprüht "Enercity" voller neuer Ideen ... Zweimal falsche Stammdaten erfasst, dann den zugesagten Sofortbonus mal eben vergessen - jetzt kam im Abstand von je 2 Tagen "Update zum neuen Vertrag" - in den AGBs steht, dass man AUSSCHLIEßLICH per Email zu kommunizieren hat - man muss ständig sämtliche irgendwann hinterlegten Mitteilungen bis ins Detail prüfen - und das neueste Update besagte völlig entgegen aller Absprachen zuvor (gespeichert auf PC natürlich als Nachweis!) - dass angeblich ein Vertrag mit Lieferbeginn 8.3.2024 abgeschlossen wäre und damit auch die Preisgarantie am 8.3.2025 endet. Denkste!

    Seit Corona spinnen sie irgendwie scheinbar alle - je größer, je schamloser :) - also AUFPASSEN!