Geldanlage

  • Hallo zusammen,


    kurz zu meiner Situation:


    Für die Altersvorsorge habe ich zwei ETW die vermietet sind. ETW 1 (Baujahr 2000) besitze ich seit Feb 2018, diese Wohnung ist bereits abgezahlt. ETW 2 (Baujahr 2021/2022) habe ich mir als Neubau gekauft (März 2021). Der KfW- und auch der Spk-Kredit laufen im Mai 2031 aus, der Spk Kredit wird durch Sondertilgungen im Januar 2031 auf 0 sein, der KfW Kredit wird im Mai 2031 noch auf einer Restschuld von ca. 67.300€ sein. Eine ausreichende Summe habe ich bereits (voraussichtlich) schon im Mai 2024 angespart, die über 5 Jahre in Festgeld angelegt ist und 2028/2029 nochmals für ca. 2 Jahre angelegt werden kann, sodass ich durch die Sparzinsen, die Summe der Restschuld im Mai 2031 auf einen Schlag begleichen kann, sodass ich keine Anschlussfinanzierung benötigen werde. Ich bin 30 Jahre, Single, keine Kinder, Angestellt.


    Außer den beiden ETW und dem Festgeld, welches wie o.g. für die Restschuld im Mai 2031 vollständig benötigt wird, habe ich nur einen Notgroschen in Höhe von ca. 10.000€. Sonst keine ETF's, Aktien oder der Gleichen. Der Notgroschen soll auf die nächsten Jahre in der Höhe bleiben.


    Ab Ende 2024 habe ich durch Mieteinnahmen und mein Einkommen abzüglich der monatlichen Ausgaben, ca. 1.000€ im Monat "übrig".

    Noch eine ETW zu kaufen, kommt nicht in Frage. Ich spiele mit dem Gedanken, monatlich in drei ETFs jeweils den gleichen Betrag über ca. 10-15 Jahre zu investieren.


    Das wären die auserwählten ETFs:


    IE00BJ0KDQ92

    IE00B4L5Y983

    IE00B60SX394


    Welche Sparrate würdet ihr anstreben pro Monat je ETF?

    100€ pro ETF = 300€

    150€ pro ETF = 450€

    200€ pro ETF = 600€


    Mir ist es wichtig, dauerhaft die gleiche Rate anzustreben, wenn mal mehr Geld da ist, dann kann ich mir vorstellen auch mal eine Einmalzahlung zu leisten.


    Oder würdet ihr etwas anderes für eine Geldanlage für 10-15 Jahre wählen?


    Danke für eure Ratschläge.


    Grüße

    Chris

  • Hallo.


    ETF-Sparplan klingt schon gut, aber vorher sollten Kapitalpuffer (Notgroschen) und die Absicherung der biometrischen Risiken stehen.


    Mir persönlich reicht ein ETF, aber es darf gerne auch aufgeteilt werden, wenn man dadurch nicht in die Versuchung geführt wird, alle paar Wochen Rebalancing zu betreiben. ;)

  • 10 000€ ist für immobilen Besitz nicht allzu viel.

    Ich würde mindestens 30 000€ vorsehen als Rücklagen Ziel.


    Bei 1000€ Anlage Kapital

    würde als sparrate 800€ in etf und 200€/Monat als Rücklage vorsehen.

  • Chris123456


    Habe nur Deinen Beitrag überflogen



    Vorab: Für meinen Teil bin ich ein absoluter Fan und begeisterter Anhänger der Diversifikation - kenne aber auch genug Leute, die mit dem Gegenteil, also der Konzentration (auf ein Segment, eine Anlageklasse, ein Projekt etc. ) sehr bis hoch erfolgreich waren und sind. Das muß und sollte also jeder für sich selbst entscheiden. Das aber nur am Rande.


    1. In Deinem noch "jugendlichen Alter" (jedenfalls aus meiner Sicht) würde ich der guten Ordnung halber und sicherheitshalber zunächst mal checken, ob die wichtigsten (existentiellen) Versicherungen (wie PHV) vorhanden sind und ob insbesondere auch Dein (noch jedenfalls) wichtigster "Vermögenswert" (= Humankapital) adäquat abgesichert ist (Stichworte: (Berufsunfähigkeitsversicherung bzw. Versicherung gegen Erwerbsunfähigkeit).


    2. Die die Dir erwähnte Rücklage (Du sprichst von "Notgroschen") von 10k € wäre mir vermutlich einen Tick zu niedrig (schon ohne die beiden Immobilien). Vor Deinem persönlichen Hintergrund (zwei ETWs) aber wäre mir das viel zu niedrig.


    Nur am Rande: Vermiete selbst relativ viele Wohnungen. Da kann immer was sein wie Reparaturen, Instandhaltungen, Sonderumlagen, Maklerkosten, temporärer Leerstand usw. usw.). Eine pauschale Empfehlung (Betrag pro Wohnung als Rücklage) kann man da nicht nennen, weil a) die Objekte viel zu unterschiedlich sind (vom Neubau Kompakt-Apartment bis zur 5 ZKBB Altbau-Wohnung mit Stuck und Denkmalschutz) und b) auch die Eigentümergemeinschaften, Hausverwaltungen, Höhe der Instandhaltungsrücklagen der EG usw. viel zu unterschiedlich sind. Unter 30 bis 50K€ würde ich mich da (in Deinem Fall) nicht kommod fühlen (dazu käme dann noch sozusagen kumulativ die "allgemeine" sprich üblich Rücklage für "Notfälle).


    3. Für meinen Teil bevorzuge ich seit Anbeginn ich beim Thema "Aktien" (so wie beim Thema "Immobilien" auch) ausschließlich die Direktanlage also in Form von Einzelwerten. Zu den ETFs mag ich daher eher en detail nix sagen. Kenne aber Leute, die da durchaus sehr engagiert und "aktiv" sind beim "passiven" Sparen via ETFs. Aus meiner Sicht sollte da für den Anfang (es geht (noch) um eher geringe Beträge) generell auch ein ETF (max. 2 ETFs) ausreichen.


    4. Würde in Anbetracht Deines noch jungen Alters übrigens mehr den Fokus auf die Verbesserung Deines Humankapitals samt Einkommenssteigerungen legen (und versuchen dabei dann die Sparquote nicht nur nominal sondern auch prozentual zu erhöhen).


    Immerhin hast Du für Deinen jungen Jahre ja schon etwas geschafft bzw. geschaffen - und Du machst Dir Gedanken zu dem Thema (u. a. "Altersvorsorge"). Das finde ich schon mal gut. Auch die Finanzierung (ETWs) sieht solide und durchdacht aus (eine schon lastenfrei, die andere läuft zeitnah praktisch auf "Null" hinaus).


    Wenn Du eher dem Gedanken der Diversifikation folgst, dann würde ich mich an Deiner Stelle die nächsten Jahren den ETFs widmen. Wohnungen nachkaufen kannst Du dann später immer noch. Aus meiner Sicht entfaltet ein Aktienanteil im Portfolio nur eine sinnvolle sprich ausreichende Wirkung, wenn dieser mindestens 25 besser 30% vom Gesamtvermögen betrifft. In jungen Jahren eher deutlich mehr - aber Du hast eben mit Wohnungen angefangen. Was auch nicht schlecht ist - denn außer Aktien und Immobilien fällt mir nämlich nix ein, um nach Steuern und Inflation, längerfristig eine Chance auf den realen Werterhalt seiner Mittel (im besten Fall auch eine reale Wertsteigerung) zu erzielen.


    Gute Entscheidungen und gutes Gelingen wünsche ich !


    Nur meine bescheidene persönliche Meinung.

  • Für die Altersvorsorge habe ich zwei ETW, die vermietet sind.

    Brav! Die Leute sparen immer früher "für die Altersvorsorge". Die nächste Generation fängt damit vermutlich schon in der Grundschule an.

    Der KfW- und auch der Spk-Kredit laufen im Mai 2031 aus, der Spk Kredit wird durch Sondertilgungen im Januar 2031 auf 0 sein.

    Was zahlst Du an Zins für den "SpK-Kredit"?


    Wenn ein Festgeld mehr Zins bringt als ein Immobilienkredit, dann sollte man zusätzliches Geld vorzugsweise parallel zu höherem Zins anlegen. In die Finanzierung einbringen kann man es zum Zeitpunkt der Fälligkeit des Kredits immer noch.

    der KfW Kredit wird im Mai 2031 noch auf einer Restschuld von ca. 67.300€ sein. Eine ausreichende Summe habe ich bereits (voraussichtlich) schon im Mai 2024 angespart, die über 5 Jahre in Festgeld angelegt ist und 2028/2029 nochmals für ca. 2 Jahre angelegt werden kann, sodass ich durch die Sparzinsen, die Summe der Restschuld im Mai 2031 auf einen Schlag begleichen kann, sodass ich keine Anschlussfinanzierung benötigen werde. Ich bin 30 Jahre, Single, keine Kinder, angestellt.


    Außer den beiden ETW und dem Festgeld, welches wie o.g. für die Restschuld im Mai 2031 vollständig benötigt wird, habe ich nur einen Notgroschen in Höhe von ca. 10.000€. Sonst keine ETFs, Aktien oder dergleichen. Der Notgroschen soll auf die nächsten Jahre in der Höhe bleiben.

    Wenn Immobilien vorhanden sind, darf der "Notgroschen" gern auch etwas größer sein. Man könnte dafür ja einen Geldmarktfonds nehmen, den kann man jederzeit liquidieren, und man ist das Tagesgeldhopping los.

    Gibt es einen speziellen Grund dafür, daß Du 3 grundsätzlich gleiche ETFs gleichzeitig besparen willst?

    Welche Sparrate würdet ihr anstreben pro Monat je ETF?

    Man spart sinnvollerweise das, was übrig ist.

    Mir ist es wichtig, dauerhaft die gleiche Rate anzustreben, wenn mal mehr Geld da ist, dann kann ich mir vorstellen auch mal eine Einmalzahlung zu leisten.


    Oder würdet ihr etwas anderes für eine Geldanlage für 10-15 Jahre wählen?

    Einer dieser Fonds reicht. Wenn Du mal 50 Mille oder so zusammen hast, kannst Du ja auf den nächsten der Liste wechseln.


    Wieso ist Dir eine "dauerhaft gleiche" Rate wichtig?

  • Nur am Rande aber in dem Kontext "Geldanlage" und "Altersvorsorge" ...


    Brav! Die Leute sparen immer früher "für die Altersvorsorge". Die nächste Generation fängt damit vermutlich schon in der Grundschule an.

    Etwas arg höhnisch und pointiert meines Erachtens. Oder: Den ironisch-sarkastischen Unterton finde ich persönlich in dem Kontext unangebracht.


    Wie der Fragende ausführt

    Ich bin 30 Jahre, Single ... Angestellt.

    (nachträglich gefettet von mir)


    ist er offensichtlich fest Angestellter. Dies läßt vermuten, daß er damit "zwangsweise" wohl Mitglied der GRV ist sprich in diese einzahlen muß.


    Meine eher kritische Sicht zu diesem "Zwangssystem" dürfte bekannt sein (dies ist schon lange so; nicht zuletzt aufgrund meiner damaligen Recherchen in den 90er Jahren). Dieses Umlagesystem ("von der Hand in den Mund") wird schon heute nur mittels eines gigantischen und jährlichen Bundeszuschusses am Leben gehalten. Dir als an Finanzthemen interessiertem Bürger dürfte das selbst bestens bekannt sein.


    Für meinen Teil gehe ich - Realitätsbezug vorausgesetzt - daher a) von einem tendenziell noch weiter sinkenden sog. Rentenniveau aus und b) von einem vermutlich weiter sukzessive steigenden regulären Renteneintrittsalter (jedenfalls perspektivisch - der Fragende ist gerade mal 30 Jahre jung und wird schon nach jetziger Regelung erst im Jahr 2061 in Rente gehen dürfen).


    Nicht ganz unwahrscheinlich, daß der Fragesteller auch recht ordentlich verdient (jedenfalls, wenn er das mit den beiden Immobilien selbst bewerkstelligt hat). Aktuelle Überlegungen (Beispiel: Aufweichung des bisherigen Äquivalenzprinzips in der GRV) könnten dann noch zusätzliche für den Fragesteller unangenehme Entwicklungen mit sich bringen (neben der ohnehin hohen Steuer- und Abgabenlast als Single (s. o.) - sprich in Steuerklasse 1 - kämen dann weitere Umverteilungen (auch innerhalb der GRV) hinzu.


    Keine angenehme Melange und damit Aussicht für den späteren Ruhestand. Wäre ich daher der Fragende, kann ich jedenfalls seine Bemühungen, den Ansatz und die Vorgehensweise

    Für die Altersvorsorge habe ich zwei ETW die vermietet sind.

    nachvollziehen. Wobei man en de detail fast immer über jedes eingesetzte Anlageinstrument trefflich streiten kann - das wäre aber wieder ein anderes Thema.


    Würde ich jedenfalls ganz ähnlich sehen in Sachen "auskömmlicher späterer Ruhestand", also insbesondere so früh wie möglich starten und Dinge "auf das Gleis" setzen und/oder (das wäre zusätzlich mein Gedanke) eventuell auch prüfen und/oder zu sehen aus dem System GRV rauszukommen (sei es nun via Selbständigkeit oder via Versorgungswerk etc.), um diese Mittel (für die eigene AV) zielführende und selbst bestimmter anzulegen. Dürfte für den hier relevanten Zeitraum (fast vier Jahrzehnte) der effizientere Ansatz sein. Die Versicherungsseite läßt sich in so jungen Jahren erfahrungsgemäß noch relativ gut gestalten sprich das Nötigste (sehr) günstig "einkaufen" (würde ich sowieso immer und generell von der AV trennen).


    Nur meine persönliche Sicht.

  • Brav! Die Leute sparen immer früher "für die Altersvorsorge". Die nächste Generation fängt damit vermutlich schon in der Grundschule an.

    Etwas arg höhnisch und pointiert meines Erachtens.

    Pointiert ja, höhnisch nein. Heute gilt "Altersvorsorge" als einziger legaler Grund fürs Sparen. Halt nein: Wer eine Immobilie haben will, spart natürlich auf die Immobilie.


    Für finanzielle Unabhängigkeit, dafür, daß einen eine unerwartete, plötzliche finanzielle Beanspruchung nicht umwirft, dafür spart heutzutage keiner. Aber für die Altersvorsorge. Schon mit 30, schon mit 26. Warum also nicht bereits zu Schulzeiten?


    Finanzielle Souveränität braucht kein Etikett. Mehr Geld zu haben, als man braucht, ist in jeder Lebensphase erfreulich. Wenn man sich zum Motto gemacht hat, immer etwas von seinem Gehalt wegzulegen, nie alles zu verbrauchen, dann bleibt quasi automatisch etwas für die "Altersvorsorge" übrig. Aber auch für ein Auto, wenn man eins braucht, vielleicht auch für einen schönen Urlaub. Man sollte seine Reserven nur nicht auf den Kopf hauen, denn das kann man nur ein einziges Mal, danach sind sie weg.


    Du hast ein nicht ganz kleines Vermögen. Das wird wohl nicht vom Himmel gefallen sein. "Dem Tüchtigen hilft das Glück", sagten bereits die Römer. In Deinem Fall mögen sich Tüchtigkeit und Glück gepaart haben. Ganz ohne Tüchtigkeit und ganz ohne Sparsamkeit wirst Du das wohl aber nicht hingekriegt haben. Und "für die Altersvorsorge" hast Du mit 30 auch nicht gespart, sondern für den Vermögensaufbau. Daß Du jetzt im Alter davon etwas hast, hat sich quasi automatisch so ergeben.


    PS: Einen Immobilienkredit zu 0 Komma oder 1 Komma hättest Du vermutlich nicht sondergetilgt.

  • Heute gilt "Altersvorsorge" als einziger legaler Grund fürs Sparen.

    (nachträglich gefettet von mir)


    Die Motive "fürs Sparen" kann, sollte und muß daher jeder für sich selbst definieren. Die Pauschalität o. g. Aussage ("einzig legaler Grund") würde ich mir jedenfalls so nicht zu eigen machen.

    Wer eine Immobilie haben will, spart natürlich auf die Immobilie.

    Der Fragesteller muß darauf nicht sparen - denn er hat ja bereits zwei Immobilien ...

    Für finanzielle Unabhängigkeit, dafür, daß einen eine unerwartete, plötzliche finanzielle Beanspruchung nicht umwirft, dafür spart heutzutage keiner.

    Das (vielleicht sogar fast ein bißchen ein Trend ... ?) sehe ich ebenfalls durchaus kritisch. Bei den meisten "Fälle", die mich um Rat fragen, ist mir jedenfalls diese "Rücklage" für "plötzliche finanzielle Beanspruchung" (wie Du es formulierst) eher (deutlich) zu niedrig, denn zu hoch. Zugegebenermaßen nur persönliche Empirie.


    Das hatte ich übrigens auch in dem "Fall" hier explizit angesprochen. Siehe schon hier:

    2. Die die Dir erwähnte Rücklage (Du sprichst von "Notgroschen") von 10k € wäre mir vermutlich einen Tick zu niedrig (schon ohne die beiden Immobilien). Vor Deinem persönlichen Hintergrund (zwei ETWs) aber wäre mir das viel zu niedrig.

    Der Fragesteller scheint prioritär seine private Altersvorsorge im Fokus zu haben (siehe schon hier ganz oben) und wörtlich

    Für die Altersvorsorge habe ich zwei ETW die vermietet sind.

    (nachträglich gefettet von mir)


    Das ist seine ganz persönliche Motivation und Entscheidung (s. a. schon ganz oben).

    Finanzielle Souveränität braucht kein Etikett. Mehr Geld zu haben, als man braucht, ist in jeder Lebensphase erfreulich.

    Exakt. Insbesondere aber im Alter (hoch) erfreulich ! Denn dann a) tendiert - in aller Regel - das Humankapital perspektivisch gen Null (!) und b) sind Einschränkungen finanzieller Art dann besonders unangenehm (weil meist eh schon Einschränkungen anderer Art vorhanden sind; Stichwort: Gesundheit - um das wichtigste Beispiel zu nennen) und schließlich c) kann man an der finanziellen Situation in praxi auch kaum bis gar nix mehr ändern.


    Vereinfacht: Als Student mag der billige Rotwein in der Korbflasche und die Übernachtung im VW-Bus noch einen gewissen Charme entfalten - als Rentner eher weniger ...


    Als Angestellter (seine eigenen Worte) und damit "zwangsweise" in der GRV, der vermutlich halbwegs gut verdient (zwei vermietete ETWs mit 30 Jahren) und vor dem perspektivischen Hintergrund der GRV - (vermutlich weiter sinkendendes Rentenniveau bei vermutlich parallel weiter steigendem Renteneintrittsalter) und Überlegungen wie der Aufweichung des Äquivalenzprinzips in der GRV - kann ich jedenfalls seine Motivation bestens nachvollziehen dieses Thema (Altersvorsorge) möglichst früh anzugehen (übrigens: umso geringer ist dann der dafür erforderliche Mitteleinsatz, weil die Mittel über sehr lange Zeit "arbeiten" können - das nur am Rande aber auf jeden Fall einer Erwähnung wert).

    Du hast ein nicht ganz kleines Vermögen. Das wird wohl nicht vom Himmel gefallen sein. "Dem Tüchtigen hilft das Glück", sagten bereits die Römer. In Deinem Fall mögen sich Tüchtigkeit und Glück gepaart haben.

    Erbschaft, Lottogewinn, Schenkung, Heirat usw. waren jedenfalls nicht die Gründe ...


    Sondern die Melange aus eigenen Recherchen das Thema Finanzen betreffend, harter und intensiver Arbeit (die so erfolgreich war, daß sie gut bis sehr gut teilweise bestens entlohnt wurde), kontinuierliche Einkommenssteigerungen, die meine (Konsum)Ausgaben immer deutlich und immer weiter überstiegen haben und die ständige Anlage der freien Mittel meinem eigenen Bild entsprechend samt der "Bearbeitung des Vermögens" (über Jahrzehnte hinweg übrigens parallel zu meiner ganz "normalen" Arbeit sei es als Angestellter oder später als Selbständiger).


    Daher (eigene Erfahrungen) erlaube ich mir hier auch hin und wieder (gerade bei den Jüngeren) den Hinweis auf die Bedeutung (und auch Absicherung soweit noch zu vertretbaren Kosten als Versicherung "einkaufbar") des Humankapitals ...

    Ganz ohne Tüchtigkeit und ganz ohne Sparsamkeit wirst Du das wohl aber nicht hingekriegt haben.

    Eine Formulierung Deinerseits mit britischem Understatement. Nur damit und eigenen Recherchen sowie Durchhaltevermögen habe ich das geschafft.

    Und "für die Altersvorsorge" hast Du mit 30 auch nicht gespart, sondern für den Vermögensaufbau.

    Für meinen Teil war meine Motivation (schon als Angestellter) möglichst schnell nicht mehr von einem Chef/Vorgesetzen abhängig zu sein und dann später (als Selbständiger) nicht von einem Kunden/Auftraggeber abhängig zu sein. Immer (also schon davor zu den Sportzeiten) war aber der Wunsch vorhanden auf gar keinen Fall vom Staat abhängig oder auf dessen Leistungen angewiesen zu sein.


    Aber siehe schon ganz oben: Die Motive kann nur jeder für sich selbst definieren.

    PS: Einen Immobilienkredit zu 0 Komma oder 1 Komma hättest Du vermutlich nicht sondergetilgt.

    PS: Immobilienkredite (vermietete Immobilien betreffend) habe ich so gestaltet, daß ich zwar möglichst schnell in einem "sicheren" (soliden) Bereich war (Realkreditbereich) aber danach so wenig wie möglich getilgt habe. Häufig habe ich auch mit der Konstruktion "der völligen Tilgungsaussetzung gegen Abtretung von KLVs" gearbeitet. Was auch und insbesondere mit der exorbitanten steuerlichen Belastung hierzulande (besonders in meiner Steuerklasse 1) zusammenhing.


    Die aktuelle Situation (jedenfalls in manchen "Fällen") - als Darlehensnehmer sind positive "Zinsdifferenzgeschäfte" möglich (statt Tilgung/Sondertilgung des Immobiliendarlehens rechnen bzw. rentieren sich sogar risikoarme Anlagen wie Festgeld) - scheint mir ein (absoluter) Ausnahmefall. Geschuldet einer - meines Erachtens bizarren - Zinslandschaft in die uns eine EZB geführt hatte (mit Darlehenskonditionen bei Prolongationen - in meinen Fällen um die 0,3% beispielsweise bei 10-jähriger Zinsfestschreibung - noch Ende des Jahres 2020 ...).



    Nur meine bescheidene persönliche Meinung.

  • danke für deine ausführliche Meinung

  • Chris123456 Nur am Rande: Kann aus Deinem Beitrag irgendwie nix raus kopieren zweck einer gezielten Antwort ...



    Mal ganz generell: Wenn ein Achim Weiss in Nr. 3 fragt:

    Gibt es einen speziellen Grund dafür, daß Du 3 grundsätzlich gleiche ETFs gleichzeitig besparen willst?

    Und Du antwortest in Beitrag Nr. 9 (so wie ich das jedenfalls gelesen habe) mit:


    "Nein, die hat Saidi empfohlen als thesaurierend"


    Dann stellt sich mir die Frage, ob Du einfach alles und ungefragt umsetzt - noch dazu ohne jede eigene Recherche das generelle Thema aber auch die spezielle Fragestellung betreffend und offensichtlich auch ohne jede eigene Abwägung und Beurteilung (Pro und Contra, Alternativen usw.) - was ein "fremder Dritter" Dir empfiehlt (in dem Fall ein gewisser Herr Saidi) ... ?!


    Um ganz ehrlich zu sein: Wenn dem (offensichtlich ?!) so ist, fände ich das - für meinen Teil - besorgniserregend (um nicht zu sagen beängstigend).


    Es geht schließlich um Dein Geld ... ?! Und nicht um das Geld von "fremden Dritten".


    Wäre niemals meine Vorgehensweise (selbst wenn mein Gegenüber einmal ein Warren Buffet, George Soros oder Andre Kostolany gewesen wäre). Aber auch diesbezüglich scheint zu gelten "Jeder Jeck ist anders" ...

  • danke für deine ausführliche Meinung

    Gerne. Wie ich inzwischen zu sagen pflege: Mach ich gerne, wenn ich meine ernsthaftes Interesse und ebensolchen Beratungsbedarf zu erkennen - und denknotwendig dann nur im Rahmen meiner bescheidenen Kenntnisse.


    Was mich etwas (eher etwas mehr) verunsichert hat (siehe schon Nr. 11), daß Du eine Empfehlung - ohne jede eigene Recherche diesbezüglich - einfach völlig ungeprüft zu übernehmen scheinst.


    Wäre nicht so das Meinige. Für meinen Teil kann ich vor mir (aber auch anderen) begründen, warum ich was, wie mache oder warum ich was anderes lasse etc. pp.


    Was natürlich nix darüber aussagt, ob ich damit dann richtig liege. Aber - nach eigener gründlicher Recherche und Abwägung - kann ich a) besser zu dem Umgesetzten stehen (was der Kontinuität förderlich ist - ein m. E. wesentlicher Punkt in dem Spiel) und b) weiß dann wenigstens wer die Verantwortung (sowohl für den Erfolg als auch denn ggf. Mißerfolg) trägt. Nämlich der Mann im Spiegel.


    Nix für ungut ...

  • Was zahlst Du an Zins für den "SpK-Kredit"?

    0,69%

    Du steckst übriges Geld in einen Immobilienkredit mit 0,69% Nominalzins.

    Würdest Du dieses Geld in ein Tages- oder Festgeld stecken, bekämest Du aktuell bis an 4% Zins.


    Warum tilgst Du den extrem niedrig verzinsten Immobilienkredit, wo Du bei alternativer und gleich sicherer Anlage so viel mehr Zins bekommen würdest?

    Gibt es einen speziellen Grund dafür, daß Du 3 grundsätzlich gleiche ETFs gleichzeitig besparen willst?

    nein, die hat Saidi empfohlen als thesaurierend

    Saidi hat vermutlich empfohlen, den einen ODER den anderen ODER den dritten zu besparen.

    Er hat aber eher nicht empfohlen, den einen UND den anderen UND den dritten zu besparen.


    Es ist recht aufwendig, Deine Ergänzungen herauszufieseln, die Du ärgerlicherweise völlig unmarkiert in die Zitate hineinwurstelst. Wenn Du das mit dem Zitieren nicht hinbekommst, schreib halt Klartext, in dem Du den Satz, auf den Du Dich beziehst, wiederholst.

  • Weil ich von den Schulden runter kommen möchte, und bei mehr als 1.000€ Zinserträge muss man mehr als ein viertel abführen. Ist zwar nicht das ideale finanziell aber für mich pers. das beste.

    Also dir werden 4 Kuchen geschenkt. Dann kommt der böse Junge und klaut dir einen. Du bist natürlich traurig weil dir ein Kuchen geklaut worden ist, aber schmeißt du deswegen die drei übrig geblieben Kuchen weg?


    Kann man machen, aber wenn der Kuchen in Ordnung ist würde ich ein paar Leute einladen und Kaffee dazu kochen.


    Aber jeder macht mit seinem Kuchen was er möchte. Oder magst du keinen Kuchen?

  • Also dir werden 4 Kuchen geschenkt. Dann kommt der böse Junge und klaut dir einen. Du bist natürlich traurig weil dir ein Kuchen geklaut worden ist, aber schmeißt du deswegen die drei übrig geblieben Kuchen weg?


    Kann man machen, aber wenn der Kuchen in Ordnung ist würde ich ein paar Leute einladen und Kaffee dazu kochen.


    Aber jeder macht mit seinem Kuchen was er möchte. Oder magst du keinen Kuchen?

    Hallo Horst Talski , deine aktuellen Beispiele finde ich super gut. :) Wandern und Kuchen sind nicht all zu abstrakt.


    Danke dafür.



    Grüße vom dunklen Niederrhein



    Danger92



    PS. Sorry für's Kapern des Themas. :)

    "Man muss nicht alles wissen, man muss nur wissen, wo es steht." Zitat von Unbekannt.