Betriebliche Berufsunfähigkeitsversicherung | Kündigung

  • Hallo zusammen,


    ich habe letztes Jahr eine betriebliche Berufsunfähigkeitsversicherung (also Entgeltumwandlung) bei der Allianz abgeschlossen. Mit stark vereinfachten Gesundheitsfragen war das damals in meinen Augen eine gute Option, auch wenn die übrige Tarifgestaltung schon damals eher bescheiden waren (keine Dynamiken wählbar, keine Nachversicherungsmöglichkeiten).


    DiesesJahr habe ich dann eine private SBU abgeschlossen, die Versicherung bei der Allianz angegeben mit dem Vermerk, dass ich diese kündigen würde.


    Die Kündigung an die Allianz wurde vom Vermittler/Vertragsbetreuer wie folgt beantwortet:



    Dass eine Kündigung nicht möglich ist ohne Zustimmung des Arbeitgebers, hat mich überrascht. Auf diese Tatsache wurde ich im Verlauf der "Beratung " durch den Vermittler nicht hingewiesen.


    Gibt es eine Möglichkeit, vom Vertrag deswegen (wegen mangelhafter Aufklärung) zurückzutreten?


    Kann mir jemand die Hintergründe erklären, warum zwar eine dauerhafte Beitragsfreistellung möglich ist, aber keine Kündigung? Was verspricht sich der Versicherer bzw. Arbeitgeber davon?


    Hätte ich gewusst, dass ich aus dem Vertrag nicht mehr rauskomme, hätte ich den vermutlich nicht

    abgeschlossen.

  • Hast du deinen Arbeitgeber mal gefragt?

    Antwort ausstehend, Antworten dauern aus eigener Erfahrung mitunter Wochen bis Monate, oder kommen gar nicht.


    Zitat


    Wach ist das denn genau für ein Vertrag den du da unterschrieben hast? Eine Exakte Bezeichnung könnte da schon weiterhelfen.

    Allianz Direktversicherung BerufsunfähigkeitsPolice (Tarif TBUU, stark vereinfachte Gesundheitsprüfung, mischfinanziert, Versicherungsbeginn 01.07.2023) sowie

    Allianz Direktversicherung KörperSchutzPolice


    Dass mein Arbeitgeber Versicherungsnehmer ist, und ich die Versicherte Person, war mir klar.

    Was mit als Laie nicht klar war: Dass es Probleme bei der Kündigung geben kann, darüber hat der Versicherungsvermittler, der die Provision bekommt, kein Wort verloren. Hätte ich das gewusst, hätte ich den Vertrag nicht abgeschlossen.


    In der Police steht zum Thema Kündigung folgendes:

    auszug_police_kuendigung.pdf


    Jetzt im Nachhinein, wo der Arbeitgeber die Kündigung ablehnt, ist mir das erst klar geworden.


    Allerdings denke ich dennoch, dass der Verkäufer der Versicherung mich über diesen Umstand ordentlich hätte aufklären sollen. Ich suche noch einmal das Gespräch mit dem Arbeitgeber, seine Beweggründe für die Ablehnung der Kündigung zu erfahren (es entstehen ja bei andauernder Beitagsfreistellung trotzdem Verwaltungskosten), falls er nicht einlenkt, würde ich versuchen, auf anderem Wege den Vertrag loszuwerden.


    Zitat

    Was sind Deine Motive, die betriebliche BU zu kündigen? Tarifname?

    Motive: der Tarif hat eingeschränkte Optionen: zum Beispiel konnte ich keine Beitragsdynamik wählen, und es gibt auch keine guten Nachversicherungsoptionen. Somit habe ich noch etwa 9 Monate abgewartet, bis ich private SBUs zum 01.03.2024 abschließen konnte (Gesundheitshistorie, Stichwort VVA), bei Versicherern mit Vertragswerk (die Bayerische und Volkswohlbund), das besser zu mir passt.


    Notiz am Rande: der CEO des Konzerns, zu dem mein Arbeitgeber gehört, ist Mitglied des Aufsichtsrats der Allianz SE. Ob das irgendwie die Politik beeinflusst, weiß ich nicht.

  • Hallo zusammen,

    ich öffne diesen schon abgeschlossenen Beitrag erneut wegen einer Zusatzfrage. Mir liegt gerade ein Angebot einer betrieblichen Berufsunfähigkeitsversicherung vor in derselben Konstellation wie in diesem Thread diskutiert. Meine Zusatzfrage: Was ist das Problem daran, die Versicherung nur beitragsfrei stellen und nicht kündigen zu können? Mit welchen Nachteilen ist das verbunden? Danke für eine Erläuterung.