Bitte um einen Depotcheck

  • Hallo Community,


    ich bin ganz neu hier im Forum und finde die Beiträge und Antworten sehr hilfreich.

    Kurz zu mir und meiner Anlagesituation:


    Ich bin 44 Jahre, single, unbefristet angestellt (Einkommen ca 3400 € netto) und wohne in einer Mietwohnung (750 Euro warm).


    Aktuell sind meine Finanzen folgendermaßen aufgeteilt:


    1. 1000 € Girokonto

    2. 15.000 € Tagesgeldkonto

    3. 1000 € VoBa Geschäftsanteile

    4. 63.500 € UniFavorit: Aktien (momentan mit 350€/Monat bespart) +65%

    5. 33.000 € UniRak Nachhaltig -net- A (momentan mit 350 €/Monat bespart) +11%

    6. Aktien meines Arbeitgebers: 21.000 € Roche Genussscheine (mit 20% Rabatt direkt vom Bruttogehalt bezogen, 647 € Eigenanteil, 150 € vom Arbeitgeber = 807 €/Monat) +-0%

    7. Bausparvertrag: 36.000 € (60.000 € Vertrag mit 1,95% Sollzins nach Zuteilung, Habenzins 1%, keine weitere Besparung)

    8. ETF: 41.000 € SPDR MSCI ACWI IMI UCITS ETF (A1JJTD) 250 €/Monat +3%

    9. Alphabet 2800 € +26%

    10. Amazon 3300 € 7%

    11. Booking 3400 € +71%

    12. Brenntag SE 2300 € -8%

    13. Infineon 2100 € -15%

    14. Meta 11.700 € +56%

    15. Microsoft 3900 € +53%

    16. Varta 226 € -90%


    Summe: 242.000 € —— Wertzuwachs in den letzten 12 Monaten 55.000 Euro.


    Die Aktien halte ich seit 2020 und haben inklusive dem Totalreinfall Varta aktuell 20% Wertzuwachs.


    Die zwei Union Investment Fonds habe ich seit Frühjahr 2020 und haben entsprechend 2 Krisen (Corona und Ukraine) durchlebt und monatlich mit 350 €/Monat bespart. Unifavorit Aktien Wertzuwachs 65%, UniRak Nachhaltig -net 11%.


    Den ETF habe ich seit einem Monat, bisher war das Geld auf dem Tagesgeldkonto. (bitte nicht meckern, ich weiß, dass viel zu viel auf dem Tagesgeldkonto war)


    Die Aktien des Arbeitgebers bekomme ich 5 Stück zum Preis von 4 Stück. Die Aktien sind 3 Jahre geblockt und können dann verkauft werden. Die Roche Genussscheine laufen ehrlich gesagt momentan nicht so gut. Meine Überlegung ist von einem weiteren Zukauf abzusehen und in 3 Jahren zu schauen was ich mit der Summe machen werde.


    Ich spiele mit dem Gedanken, den Bausparer aufzulösen und in den ETF zu packen. Beim UniRak Fond bin ich mir nicht sicher, ob ich ihn nicht auch auflösen soll und in einen EM ETF stecke.

    Ich könnte die bisherige Einzahlung von 2x350€ in die Fonds auf den ETF umswitchen, was vielleicht schlauer wäre.


    Nun meine Frage: Sind grundsätzlich meine Finanzen in euren Augen auf einem guten Fundament? Wo seht ihr Verbesserungspotential oder habe ich wichtige Aspekte nicht bedacht?


    Vielen Dank schon mal für eure Analyse.

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  • Grundsätzlich schaut es ganz gut aus. Aktive Fonds, Einzelaktien, Bausparvertrag, etc. kann man zwar haben, macht die ganze Sache nicht besser aber auch nicht schlechter. Wird halt irgendwann unübersichtlich.


    Ich habe eine Girokonto, Tagesgeldkonto und im Depot einen Geldmarkt-ETF und einen weltweiten Aktien-ETF. So wie es Finanztip hier empfiehlt. Eben einfach und sicher!

  • Hallo Alaska79x und willkommen im FT Forum. Welche Kosten hast du für die Uni-Fonds? Hier gibt es ähnliche ETFs die die Anlage deutlich kostengünstiger erledigen. Gerade dabei können wir Anleger sparen. Der momentane Gewinn von 55k ist nur auf dem Papier, kann ab morgen ganz anders aussehen. Einzelaktien sind Ansichtssache, ich habe insgesamt gesehen mit einem ETF auf den MSCI World mehr Gewinne erzielt als mit meinen Einzelaktien, obwohl da auch einige sehr Ertragreich waren. Wichtig ist, dass du dich mit deinen Anlagen wohl fühlst und die Kosten so günstig wie möglich hältst.

  • Hallo Alaska79x und willkommen im FT Forum. Welche Kosten hast du für die Uni-Fonds? Hier gibt es ähnliche ETFs die die Anlage deutlich kostengünstiger erledigen. Gerade dabei können wir Anleger sparen. Der momentane Gewinn von 55k ist nur auf dem Papier, kann ab morgen ganz anders aussehen. Einzelaktien sind Ansichtssache, ich habe insgesamt gesehen mit einem ETF auf den MSCI World mehr Gewinne erzielt als mit meinen Einzelaktien, obwohl da auch einige sehr Ertragreich waren. Wichtig ist, dass du dich mit deinen Anlagen wohl fühlst und die Kosten so günstig wie möglich hältst.

    Die Fonds kosten 2,5% im Jahr. Mit dem Unifavorit bin ich eigentlich (gerade) ganz zufrieden. Während der Coronazeit und dem ersten Jahr Ukraine war es ein Trauerspiel. Aber die damaligen Verluste wurden jetzt in einem Jahr mehr als wieder reingeholt. Er lief wirklich super vergleichbar zum MSCI World.

  • Alaska79x

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  • Grundsätzlich schaut es ganz gut aus. Aktive Fonds, Einzelaktien, Bausparvertrag, etc. kann man zwar haben, macht die ganze Sache nicht besser aber auch nicht schlechter. Wird halt irgendwann unübersichtlich.


    Ich habe eine Girokonto, Tagesgeldkonto und im Depot einen Geldmarkt-ETF und einen weltweiten Aktien-ETF. So wie es Finanztip hier empfiehlt. Eben einfach und sicher!

    vielen Dank für deine Einschätzung. Ich bin halt momentan um herumüberlegen ob es soweit passt und z.B. der Bausparer, den ich höchstwahrscheinlich nicht wahrnehmen werde nicht einfach auflösen soll..... die Vernunft sagt: ja klar, verschenkter Ertrag.

  • Hallo Forums Freund,

    Ich habe gerade aus dem Urlaub deine Frage gelesen.

    Beim ersten Blick ist mir aufgefallen, dass es unnötig ist, Einzelaktien und zusätzlich Investment Fonds zu halten.

    In Fonds sind ja schließlich auch nur Einzelaktien enthalten.

    Wenn du dich persönlich mehr mit deiner Anlage beschäftigen willst dann sind Einzelaktien Interessanter,

    wenn du aber am liebsten nur einmal im Jahr deinen Depot Auszug ansehen willst, dann sind Fonds viel besser geeignet.

    Das Ergebnis bei der Anlage ist letztlich ähnlich, es ist jedoch eine Frage der Mentalität des Einzelnen Anlegers.

    Außerdem musst du aufpassen, dass deine Einzelaktien nicht zu sehr Technologielastig sind.

    Im Moment ist das zwar sehr schön, aber auf Dauer steigt das Risiko einer größeren Korrektur.

    Da werden dann viele Neulinge nervös und verkaufen.

    Vor allem solche Anleger, die noch nie einen größeren Kurs Rückgang erlebt haben.

    In der Praxis ist das nämlich noch einmal ganz anders als in der Theorie.

    Viel Erfolg wünscht dir Mac Profit aus Stuttgart. (Seit 40 Jahren an der Börse)

  • der Bausparer, den ich höchstwahrscheinlich nicht wahrnehmen werde nicht einfach auflösen soll

    Wenn Du schon vermutest, dass Du das Darlehen nicht braucht, würde ich an deiner Stelle den Vertrag auflösen. Du musst ja nicht das ganze Geld aus dem Bausparer in einen Aktien-ETF anlegen, sonder kannst ja nach deinem persönliche Risikoprofil das Geld auf Tagesgeld evtl. Geldmarkt-ETF und Aktien-ETF aufteilen.

  • Die Anlage in Einzelaktien war ehrlich gesagt aus dem Bauch heraus mit der Überlegung was (aus damaliger Sicht) in Zukunft evtl. gut laufen könnte. Seit 2020 waren die Kursentwicklungen zum heulen und da schaut man ehrlich gesagt lieber nicht ins Depot. Seit ziemlich genau einem Jahr wird es einem langsam unheimlich, da man fast monatlich einen Wertzuwachs von 1-2 Monatsgehälter hat. Daß das so nicht weiter gehen wird, ist auch klar. Ich bin froh dass ich inzwischen mit meinen Finanzen soweit bin. Ich war vor 12 Jahren komplett Pleite und hab ab dem Zeitpunkt konsequent gespart und bin nun bei dem Ergebnis. Ich möchte nur nicht den Fehler machen, eine womöglich unvernünftige Entscheidung zu treffen und bestehende Anlagen in womöglich nicht so schlaue zu schichten. Sprich: Bausparer 36.000 und UniRak 33.000 in den ETF reinpacken. Aktien könnte ich auch nochmals neu betrachten und korrigieren/auflösen.

  • Die Fonds kosten 2,5% im Jahr. Mit dem Unifavorit bin ich eigentlich (gerade) ganz zufrieden. Während der Coronazeit und dem ersten Jahr Ukraine war es ein Trauerspiel. Aber die damaligen Verluste wurden jetzt in einem Jahr mehr als wieder reingeholt. Er lief wirklich super vergleichbar zum MSCI World.

    Da ist das Problem offensichtlich, mindestens 2% Kosten verschenkst du im Vergleich zu einem ETF.

  • Beim UniRak Fond bin ich mir nicht sicher, ob ich ihn nicht auch auflösen soll und in einen EM ETF stecke.

    :thumbup: Kling nach einem Plan, oder du steckst dann das Geld in den bereits vorhandenen ETF (Pos 8 der ja EM (sogar IMI) enthält.

    Ich könnte die bisherige Einzahlung von 2x350€ in die Fonds auf den ETF umswitchen, was vielleicht schlauer wäre.

    :thumbup: Auch das klingt vernünftig, du sparst dir damit langfristig Kosten und es vereinfacht dein ganzes Portfolio.

  • wäre dann aus deiner Sicht der bestehende ETF geeignet die Fondssumme dorthin einzubuttern? Oder in einen ETF mit anderem Fokus?

    Einfach einen von FT empfohlenen weltweiten ETF nutzen, welcher ist Ansichtssache. Ich habe seit knapp 20 Jahren einen thesaurierenden auf den MSCI World und bin sehr zufrieden.

  • So wie es hier steht. Alle ETFs die dem MSCI World Index folgen unterscheiden sich kaum und wenn, dann sehr unwesentlich.

  • darf ich fragen wie er sich in dem Zeitraum entwickelt hat?

    Schwierig zu beantworten, da es ein Sparplan war, die ursprüngliche Einlage hat sich etwa verdreifacht, insgesamt liegt der Durchschnitt bei etwa 120%. Wichtig ist dabei bleiben auch wenn es mal abwärts geht, bei mir waren auch einige Einbrüche dabei, allerdings geht es seit der Coronadelle zügig bergauf, wie es weitergeht wissen wir immer erst hinterher. Viel Erfolg!

    • Hilfreichste Antwort

    Ich bin ganz neu hier im Forum

    Herzlich willkommen :)


    Wir hier sind Finanzselbermacher; die hierherkommen, sind auch welche oder wollen Finanzselbermacher werden.

    Ich bin 44 Jahre, single, unbefristet angestellt (Einkommen ca 3400 € netto) und wohne in einer Mietwohnung (750 Euro warm).

    Solide Verhältnisse.

    Man wird schwindelig davon, wenn man den Wertzuwachs des Depots sieht (jeden Monat!) und daneben sein Gehalt, das treu und brav jeden Monat auf dem Girokonto eingeht. Freu Dich darüber (Ich tus auch!), aber vergiß nicht, daß es in vergleichbaren Schritten nach unten gehen kann, was man als Anleger dann aushalten können sollte.

    Die zwei Union Investment Fonds habe ich seit Frühjahr 2020 und haben entsprechend 2 Krisen (Corona und Ukraine) durchlebt und monatlich mit 350 €/Monat bespart. Unifavorit Aktien Wertzuwachs 65%, UniRak Nachhaltig -net 11%.

    Darf ich mal spekulieren, bei welchem Geldinstitut Du Dein Girokonto und zumindest eins Deiner Depots hast?


    :)


    Der erste Fonds ist ein weltweiter Aktienfonds, der ähnlich läuft wie eine MSCI-World-ETF (und auch ähnlich anlegt). Ich würde den Sparplan umstellen und damit das für den Finanzprodukteverkäufer wichtigste Detail opfern: nämlich die Verkaufsprovision, verschämt "Ausgabeaufschlag" genannt. An der Börse gibt es wenige unumstößliche Wahrheiten, die folgende aber ist so eine: Spesen sind in jedem Fall unwiederbringlich weg. Man spart sie sich besser. Du zahlst aktuell 350 € /1,05 = 333 €, also 17 € jeden Monat für den Sparplan.


    Wenn Du die Sparrate in den vergleichbaren ETF steckst (den Du ja schon hast!), landen jeden Monat 17 € auf Deinem Konto und nicht mehr bei der Volksbank. Im Jahr sind das 200 €.


    Der zweite Fonds ist ein Mischfonds, zu dem man sagen könnte: Weder Fisch, noch Fleisch. Verkauft werden Mischfonds mit der hohen Renditeerwartung eines reinen Aktienfonds und der "Sicherheit" eines Rentenfonds. Hier landen jeden Monat 13,50 € bei der Volksbank, die ich lieber auf meinem eigenen Konto sähe. Frage halt, wie man das umsetzen könnte. Davon weiter unten.

    6. Aktien meines Arbeitgebers: 21.000 € Roche Genussscheine (mit 20% Rabatt direkt vom Bruttogehalt bezogen, 647 € Eigenanteil, 150 € vom Arbeitgeber = 807 €/Monat) +-0%


    Die Aktien des Arbeitgebers bekomme ich 5 Stück zum Preis von 4 Stück. Die Aktien sind 3 Jahre geblockt und können dann verkauft werden. Die Roche Genussscheine laufen ehrlich gesagt momentan nicht so gut. Meine Überlegung ist von einem weiteren Zukauf abzusehen und in 3 Jahren zu schauen, was ich mit der Summe machen werde.

    Weißt Du, wie das steuerlich ist mit diesen Aktien? Wenn Du den Preisvorteil als geldwerten Vorteil versteuern mußt, mußt Du das bei einer Renditeberechnung mit einbeziehen.


    Für Mitarbeiteraktien generell spricht normalerweise der vergünstigte Kaufpreis. Gegen Mitarbeiteraktien spricht, daß man sich damit ein Klumpenrisiko einhandelt: Wenn es dem Arbeitgeber und somit dem Arbeitsplatz schlecht geht, geht es gleichzeitig dem Aktienkurs schlecht, was die negative Wirkung verstärkt.


    Muß man sich ausrechnen. Ich könnte mir vorstellen, daß das Programm für Dich trotz allem günstig ist. An sich ist Roche eine stabile Firma. Wenn ich Dich richtig verstanden habe, bekommst Du für den Kauf einen Arbeitgeberzuschuß und zusätzlich 5 für 4. Hängt die Sperrfrist an jeder einzelnen Aktie oder an jedem Einzelkauf? Sprich: Kannst Du eine vor 3 Jahren erworbene Aktie verkaufen, obwohl Du Monat für Monat Aktien nachkaufst? Oder kannst Du keine einzige Aktie verkaufen, solange Du Dich an dem Programm beteiligst?


    Deine halbe Sparrate geht aktuell ja in Roche-Aktien.

    7. Bausparvertrag: 36.000 € (60.000 € Vertrag mit 1,95% Sollzins nach Zuteilung, Habenzins 1%, keine weitere Besparung)


    Ich spiele mit dem Gedanken, den Bausparer aufzulösen und in den ETF zu packen.

    :) Der gute Bausparer!

    Ist vielleicht schon eine gute Idee, den zu schlachten.

    8. ETF: 41.000 € SPDR MSCI ACWI IMI UCITS ETF (A1JJTD) 250 €/Monat +3%


    Beim UniRak Fond bin ich mir nicht sicher, ob ich ihn nicht auch auflösen soll und in einen EM ETF stecke.


    Ich könnte die bisherige Einzahlung von 2x350€ in die Fonds auf den ETF umswitchen, was vielleicht schlauer wäre.

    Erstmal: Hut ab. Das ist schon ein erhebliches Vermögen. Du verdienst netto um die 40 T€ und hast 6 Nettojahresgehälter auf der Seite. Das ist schonmal eine ganze Menge.


    Dein Vermögen hat Jahresringe :) Es sieht aus, als ob kein richtiger Plan dahintersteht, sondern das Depot halt so geworden ist, wie es nun ist.


    Du bist recht hoch in Aktien investiert; ich bin das mit meinem Vermögen auch. Andere Leute werden aber sagen: Deinem Depot fehle die Sicherheit. Bei der Geldanlage gibt es ja zwei große Pole - einmal Aktien, einmal Renten. Ich bin mir nicht sicher, ob Du Dich zwischen diesem Polen schon klar entschieden hast, also bewußt etwa sagst: Ich will in meinem Depot 75% Aktien und 25% Renten (Die Zahlen habe ich mir jetzt aus den Fingern gesogen). Ich finde, diese Entscheidung solltest Du treffen und dann Dein Depot graduell in die Richtung umbauen.


    Was würde ich machen, wenn es mein Depot wäre?


    1. Girokonto ist klar, braucht man. No-Brainer.

    Bist Du mit dem Giro bei der Volksbank? Wenn ja, was kostet das? Ich bin spesensensibel und ohnehin Computermensch. Ggf. zusätzlich ein Girokonto beim Onlinebroker. Wenn das Volksbankkonto Geld kostet, würde ich es vermutlich zugunsten des Onlinekontos aufgeben.


    2. Tagesgeldkonto ist in meinen Augen etwas dick, kann man machen, ist Rentenanteil.

    Anstatt eines Tagesgeldkontos kann man an einen Geldmarkt-ETF denken, das spart das Hopping. Welchen Zins bekommst Du aktuell?


    3. Volksbank-Anteile läßt man stehen aus alter Verbundenheit, ist ja auch nicht viel.


    4. Uni-Favorit ist nicht schlecht, ich würde die Sparrate aber in den ähnlichen, aber billigeren ETF ACWI umschalten. Wenn die Uni-Sachen in einem gebührenpflichtigen Volksbank-Depot lagern, würde ich sie vermutlich auf ein kostenfreies Depot bei einem Online-Broker übertragen. Wieviel Gewinn steckt dort bereits drin? Eine direkte Not, diesen Fonds zu verkaufen und das Geld in den ETF ACWI zu stecken, sehe ich zwar nicht, aber man sollte die Handelbarkeit im Blick behalten. Wenn der Discount-Broker den Fonds nicht nimmt, weil man diesen über ihn nicht handeln kann, wäre das eine Idee.


    5. Zu dem Uni-Rak habe ich keine große Meinung. Ich mag Mischfonds nicht. Der Unirak ist einigermaßen halbe-halbe Aktien/Renten. Du könntest erwägen, den Sparplan zu stoppen, die Hälfte in den ETF ACWI stecken und die andere Hälfte aufs Tagesgeld, bis Dir eine bessere Rentenanlage einfällt.


    6. Arbeitgeberaktien: Genau anschauen, siehe oben.


    7. Bausparer tendenziell liquidieren. Das ist totes Kapital, und das Darlehen brauchst Du vermutlich nicht. Jedes Festgeld sollte besser sein. Fragt sich halt, was man mit dem Geld macht. Ich selbst bin kein Rentenanleger, mir fällt somit keine gute Rentenanlage ein (die Du für oben ja auch schon brauchst). Vielleicht hat einer der Kollegen hier etwas auf der Pfanne.


    8. ETF ACWI ist ok.


    9. Einzelaktien

    Ich habe noch welche, werfe aber immer mal wieder eine hinaus zugunsten einer ETF-Anlage. Meine habe ich allerdings schon lange, sie sind als Altbestand steuerfrei, was die Rechnung verschiebt. Varta schmeißt man natürlich raus, damit man sich nicht jedes Mal ärgert, wenn man auf den Depotauszug schaut. Brenntag - what? Wozu hat man das? Booking hätte ich nie gekauft, aber sie haben Gewinn gemacht, also läßt man die Gewinne laufen. Insgesamt hast Du (außer den Roche) 30 T€ Einzelaktien. Die kann man schon haben.


    Das fällt mir zu Deinem Depot ein, das ist wohlgemerkt meine Meinung und nichts mehr. Was Du daraus machst (und ob Du überhaupt etwas daraus machst), ist allein Deine Sache. Was ich allerdings nicht zu erwähnen versäumen möchte: Ich plädiere hier immer für die ruhige Hand, bin also ein Gegner von Hektik. Was Du daher bitte nicht machen möchtest: Du möchtest bitte nicht im Verlauf dieses Nachmittags oder auch nicht in der nächsten Woche alles umraken, und das nur deswegen, weil ich Dir das geschrieben habe. Rom ist nicht in einem Tag erbaut worden, Depots auch nicht.


    Allerdings: Es würde mich natürlich brennend interessieren, was Du zu dem Obigen sagst.

  • Beim ersten Blick ist mir aufgefallen, dass es unnötig ist, Einzelaktien und zusätzlich Investment Fonds zu halten.

    In Fonds sind ja schließlich auch nur Einzelaktien enthalten.

    Hier schreibt ein geschätzter Forenfreund, ein etwas älterer Herr, ganz stolz von seinen Aktien und deren Dividenden, die diese ausschütten. Und doch hat selbst er neulich mal angefangen, sein Geld in ETFs zu stecken. Die sind halt einfach einfacher von der Handhabung als Einzelaktien, wenngleich bei einem thesaurierenden Fonds die Freude der Dividendenzahlung wegfällt. Wer das vierteljährliche Klimpern auf dem Konto möchte, nimmt halt einen Ausschütter (oder mehrere, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten ausschütten, damit es vielleicht in jedem Monat einmal klimpert).


    Ich bin noch keine 75+, aber auch schon ein Weilchen dabei. Vor 20 Jahren gab es zwar schon ETFs, aber sie waren noch lang nicht so verbreitet wie jetzt. Und wer damals Einzelaktien gekauft hat und sie immer noch hält, der hat einen steuerfreien Altbestand im Depot. Den hält man eher, als daß man nur aus prinzipiellen Gründen ihn in einen ETF umsetzt. Aber neues Geld stecke ich nur in ETFs. :)