Aktien kaufen und verkaufen So handelst Du einfach und günstig mit Aktien

Hendrik Buhrs
Finanztip-Experte für Bank und Börse

Das Wichtigste in Kürze

  • Um Dein Risiko zu minimieren, solltest Du breit gestreut und langfristig in Aktien investieren.
  • Gängige Aktien und Fonds (ETFs) kaufst Du am besten online über Dein Wertpapierdepot.
  • Beim Kauf selbst ist dann der Direkthandel häufig günstiger als die Börse.

So gehst Du vor

  • Wähle ein günstiges Wertpapierdepot. Finanztip empfiehlt zehn Depotangebote. Jeweils am stärksten: ING (Preis-Leistung), Finanzen.net Zero (Kosten) und Comdirect (Leistungsumfang).
  • Erledige Deine Wertpapiergeschäfte an Börsentagen zwischen 9:00 und 17:30 Uhr.
  • Trage im Depot-Suchfeld die Kennnummer (ISIN) des Wertpapiers ein, das Du kaufen willst. Wähle die Option „kaufen“ und gib die Stückzahl ein.
  • Wähle den günstigsten Direkthändler. Kostet es überall gleich viel, wähle den niedrigsten Kaufpreis. Kaufst Du an einer Börse, wie Xetra oder Gettex, setze ein Limit (Höchstpreis).
  • Prüfe vor dem Kauf, wie viel Deine Order insgesamt kostet.

Wer über eine gute langfristige Geldanlage nachdenkt, kommt um Aktien nicht herum. Denn sie versprechen gute Renditen. In diesem Ratgeber erfährst Du, wie Du richtig in Aktien investierst. Wir zeigen Dir Schritt für Schritt, wie Du Aktien und andere Wertpapiere kaufst und was Du dabei beachten musst.

In diesem Ratgeber erläutern wir, wie Du eine größere Summe einmalig anlegen kannst. Interessierst Du Dich für das Ansparen in kleinen Raten, lies weiter im Ratgeber ETF-Sparplan.

Welche Aktien solltest Du kaufen?

Welche Aktien kaufen? Diese Frage stellst Du Dir als Anfängerin oder Anfänger bestimmt. Die Antwort liefern zwei wichtige Regeln, nach denen Du Dein Investment in Aktien ausrichten solltest, um Risiken möglichst gering zu halten.

Zum einen gilt: Breit gestreut investieren. Setzt Du nur auf die Aktie eines einzigen Unternehmens, gehst Du ein hohes Risiko ein. Ist das Unternehmen nicht erfolgreich, machst Du Verluste. Geht es pleite, ist womöglich Dein ganzes Investment weg. Verteilst Du Deine Anlage hingegen auf eine Vielzahl von Unternehmen aus verschiedenen Branchen und Ländern, bist Du bei Misserfolgen von einzelnen Unternehmen weniger stark betroffen.

Um breit gestreut in Aktien zu investieren, musst Du aber nicht einzeln eine Vielzahl an Aktien kaufen. Stattdessen eignen sich Fonds besonders gut, die einen weltweit aufgestellten Aktienindex nachempfinden. Sie heißen auch Aktien-Indexfonds oder ETFs und sind besonders einfach und günstig. Wie ein solcher ETF funktioniert und welche wir empfehlen, erklären wir im Ratgeber zu ETFs. Allerdings gibt es Tausende denkbarer Aktienindizes mit unterschiedlichem Zuschnitt. Beschränkst Du Dich auf einzelne Länder, wie es beim deutschen Dax der Fall ist, oder auf Bereiche wie Wasserstoff oder Cannabis, gibt es ein höheres Schwankungsrisiko als bei einem weltweiten Index wie dem FTSE All-World oder dem MSCI World, die deutlich vielseitiger aufgestellt sind.

Um das Risiko beim Aktienhandel gering zu halten, solltest Du auch die zweite Regel beachten: Langfristig investieren. Der Blick in die Vergangenheit zeigt nämlich, dass die Aktienkurse so einer größeren Gruppe von Unternehmen langfristig immer gestiegen sind. Nach spätestens 15 Jahren haben Anleger mit einem breitgestreuten ETF immer Plus gemacht. Kurzfristig unterliegen Aktienkurse aber immer wieder starken Schwankungen. Deswegen solltest Du in Aktien nur Geld investieren, das Du in den nächsten 10 bis 15 Jahren nicht benötigst.

Mehr dazu, was Aktienkurse beeinflusst, wie sie sich in der Vergangenheit entwickelt haben und wie sich diese Entwicklung erklären lässt, liest Du in unserem Ratgeber zu Aktien. Hier in diesem Ratgeber wird es hingegen praktisch: Wir erklären Dir Schritt für Schritt, wie Du eine einzelne Aktie oder einen ETF-Anteil kaufst. Möchtest Du Fondsanteile oder Aktien verkaufen, gelten die meisten Informationen sinngemäß umgekehrt.

Wo verwahrst Du Wertpapiere?

Wenn Du Aktien oder Indexfonds (ETFs) kaufen möchtest, musst Du nicht extra zur Filialbank, um die Wertpapiere tatsächlich zu erwerben und später zu verwahren. Dort zahlst Du fast immer Gebühren, die Du Dir auch sparen kannst. Eröffne besser ein kostenloses Online-Depot bei einer Direktbank oder einem spezialisierten Wertpapierhändler (Online-Broker).

Wir empfehlen Dir entweder Depots, bei denen Du sehr wenig für den Fonds- beziehungsweise Aktienhandel zahlst, oder Depots bei Onlinebanken, bei denen Du auch ein günstiges Girokonto und eine günstige Kredit­karte bekommst – also alle Deine Bankgeschäfte unter einem Dach erledigen kannst.

Mehr dazu im Ratgeber Wertpapierdepot

  • Mit dem richtigen Wertpapierdepot zahlst Du wenig fürs Kaufen und Verkaufen von Aktienfonds (ETFs).
  • Finanztip empfiehlt zehn Depotangebote. Jeweils am stärksten: ING (Preis-Leistung), Finanzen.net Zero (Kosten) und Comdirect (Leistungsumfang).

Zum Ratgeber

 

Wo kaufst und verkaufst Du Aktien?

Hast Du Dein Depot, kann es losgehen: Du kannst Dir Aktien oder Anteile an Fonds und ETF kaufen. Welche Aktien-Indexfonds wir empfehlen, liest Du in unserem ETF-Finder. In der Regel kannst Du online aus mehreren Handelsplätzen auswählen: Zur Verfügung stehen Börsen und Direkthändler.

Beim Börsenhandel koordinieren Menschen oder ein Online-System die Kauf- und Verkaufsgesuche der Anleger. Der Preis ergibt sich aus Angebot und Nachfrage. Die Börse kontrolliert, ob beim Handel auch alles mit rechten Dingen zugeht. Mehr dazu liest Du im Ratgeber Börsenhandel.

Beim Direkthandel haben Banken oder Wertpapierhandelshäuser bestimmte Aktien oder Fondsanteile im Bestand. Du als Anleger kaufst diesen Einrichtungen dann die Wertpapiere ab. Den Preis können die Banken oder Handelshäuser selbst festlegen, Regulierung von außen gibt es nicht.

Einige günstige Broker haben nur einen oder wenige Börsenplätze im Angebot, für die Du besonders niedrige Ordergebühren bezahlst. Einen Direkthandel gibt es bei diesen Brokern nicht. Das ist aber nicht weiter schlimm, weil die Gebühren für den Aktienhandel in der Regel ziemlich niedrig sind.

Finanztip empfiehlt den Direkthandel

Wer einen leichten Zugang zum Aktienhandel sucht, ist beim Direkthandel richtig. Er eignet sich für Anleger, die keine besonderen Handelsstrategien verfolgen und häufig gehandelte, nicht allzu exotische Aktien oder ETFs kaufen oder verkaufen wollen.

Im Vergleich zu regulären Börsenplätzen hat der Direkthandel mehrere Vorteile:

  1. Du kaufst oft günstiger als an der Börse. Viele Depotanbieter haben Sonderkonditionen mit Direkthändlern ausgehandelt, und Du zahlst keine extra Börsengebühren.
  2. Du erhältst in der Regel aktuelle – und nicht etwa zeitverzögerte – Kurse, die Du direkt für den Kauf oder Verkauf übernehmen kannst.
  3. Deine Kauf- oder Verkaufsanfrage wird auf einmal ausgeführt. Anders als beim Börsenhandel zahlst Du also für dieselbe Order nicht mehrfach.

Wie kaufst und verkaufst Du Aktien und ETFs im Direkthandel?

Aktien kaufen für Anfänger – das ist absolut nicht schwierig. Beim Direkthandel musst Du weit weniger in die Online-Felder Deines Depots eingeben, als wenn Du Wertpapiere an einer Börse kaufen würdest. Zwar sieht jede Benutzeroberfläche der von uns emp­foh­lenen Wertpapierdepots ein wenig anders aus. Du wirst aber überall gut zurechtkommen, wenn Du die wichtigsten Schritte kennst.

1. Wertpapier über die Kennnummer finden

Welche Aktien kaufen? Am einfachsten gelangst Du zu den Aktien oder Fonds, die Du ordern möchtest, indem Du die zugehörige Wertpapierkennnummer (WKN) oder die Identifikationsnummer (ISIN) in die Suchfunktion Deines Depots eingibst. Die Finanztip-ETF-Empfehlungen samt deren ISINs findest Du am Ende des Textes.

2. Ordermaske aufrufen

Es erscheint eine Übersichtsseite zum Wertpapier und ein Button oder Link, der Dich zum Kaufen oder Verkaufen auffordert. Wenn Du darauf klickst, gelangst Du zu einer sogenannten Ordermaske. Dort kannst Du den Handelsplatz auswählen und eingeben, wie viele Stück Aktien oder Fondsanteile Du kaufen möchtest.

3. Direkthändler auswählen

Wähle als Handelsplatz den Direkthändler mit dem niedrigsten Kaufpreis. Bei der Finanztip-Empfehlung Flatex beispielsweise siehst Du die verschiedenen Direkthändler samt Kauf- und Verkaufskursen untereinander. Willst Du kaufen, ist der Briefkurs für Dich relevant; willst Du verkaufen, der Geldkurs.

Der Screenshot zeigt, wie die Comdirect die unterschiedlichen Kauf- und Verkaufskurse der Direkthändler für einen ETF auflistet. Die Preise unterscheiden sich nur im Nachkomma-Bereich. Die Händler Lang & Schwarz und Societe Generale liefert in diesem Beispiel den günstigsten Preis (80,412 Euro).

Übersicht der Kauf- und Verkaufskurse von Direkthändlern

Bei den Direktbanken Consorsbank und DKB musst Du in einem Ausklappmenü den Handelsplatz wählen. Direkthändler stehen in der Liste oben, dann folgen die Börsenplätze, an denen Du Deine Aktien verkaufen beziehungsweise kaufen kannst. Bei der Comdirect kommst Du über die Hinweise „Live Trading“ oder „Sofort-Handel“ zum Direkthandel. Die Bezeichnungen „Inlandsorder“ oder „Standard-Order“ führen Dich zum regulären Börsenhandel. 

Dass es sich um einen Direkthändler handelt, zeigen die Depotanbieter unterschiedlich an. Manche betiteln die Übersicht deutlich mit dem Wort „Direkthandel“, manche verwenden den englischen Begriff „OTC-Handel“ – OTC steht für „over the counter“. Manche, wie Flatex, versehen die Direkthändler mit dem Hinweis, dass dort Echtzeit-Kurse (englisch „realtime“) verfügbar sind.

Um nicht durcheinanderzukommen, präge Dir am besten die gängigsten Direkthändler ein. Diese sind Tradegate, Lang & Schwarz Tradecenter (LS-TC), aber auch die Baader Bank oder die Commerzbank.

4. Nur dann Aktien handeln, wenn die Börse geöffnet ist

Der Preis beim Direkthändler ist für Aktien oder ETFs erstmal nicht reguliert. Jedoch darf er nicht schlechter sein als der Börsenkurs, solange die Börse geöffnet ist. Handle daher unbedingt nur zu den Öffnungszeiten der elektronischen Börse Xetra, also an regulären Handelstagen (kein Wochenende, kein Feiertag) zwischen 9 und 17:30 Uhr.

5. Sonderangebote beachten

Manche Direktbanken bieten spezielle Konditionen an, wenn Du Fonds und ETFs an einem bestimmten Handelsplatz kaufst. Die folgenden Beispiele für Aktionen sind vom Mai 2023.

Die Consorsbank etwa berechnet für nachhaltige ETFs der Anbieter Amundi, iShares, Lyxor, BNP Paribas und Vanguard keine Gebühren, wenn Du als Handelsplatz Tradegate wählst. Dieser ist auch voreingestellt. Für weitere ETFs dieser Anbieter zahlst Du eine reduzierte Ordergebühr.

Die Comdirect verlangt für ausgewählte ETFs der Anbieter iShares und Lyxor (unter anderem) weniger Ordergebühren, wenn Du diese über Tradegate kaufst. Welche ETFs das sind, kannst Du einfach über den ETF-Finder nachschauen. Setze dort den Haken bei „ETFs aus aktuellen Aktionen“. Die Aktions-ETFs bekommst Du über Tradegate günstiger als über einen Direkthändler.

Die ING bietet einige ausgewählte ETFs der Anbieter iShares und Amundi zu keinen oder geringen Kaufkosten über den Direkthandel an (Mindestorderwert 1.000 Euro).

Die DKB hat einige ETFs der Anbieter Amundi und Xtrackers im Angebot. Ab einem Ordervolumen von mehr als 1.000 Euro zahlst Du eine geringere Ordergebühr. Voraussetzung: Du kaufst über den Direkthändler Baader Bank.

Bei Scalable Capital kannst Du bestimmte ETFs der Anbieter iShares, Invesco und Xtrackers kostenlos erwerben. Dies gilt ab einem Ordervolumen von 250 Euro, wenn Du über die Börse Gettex kaufst. 

Für ETF-Sparpläne gelten andere Aktionen. Welche das sind und wo Du am günstigsten in regelmäßigen Raten ansparen kannst, erklären wir im Ratgeber ETF-Sparplan.

Ich kann mich noch an meinen allerersten eigenen Kauf an der Börse erinnern. Das war schon eine aufregende Sache – obwohl es nur um einen kleinen Betrag ging. Bevor Du auf „kaufen“ klickst, solltest Du immer in Ruhe alle Angaben prüfen, damit auch das Richtige in Deinem Depot landet.

Hendrik Buhrs
Unser Finanztip-Experte für Bank und Börse

6. Bei Bedarf: Limit hinzufügen

Ein Direkthändler führt Deinen Antrag fürs Aktien verkaufen oder -kaufen in der Regel sofort zu dem angegebenen Kurs aus. Das bedeutet, entweder der Händler hat zum Zeit­punkt Deiner Kaufbestellung die Aktien oder Fondsanteile vorrätig und verkauft sie Dir zum veranschlagten Preis – oder die Transaktion wird abgebrochen. Möchtest Du auf Nummer sicher gehen, setze bei Bedarf ein sogenanntes Limit – also einen Kurs, zu dem Du höchstens bereit bist zu kaufen oder mindestens verkaufen willst.

Wenn Du über Xetra oder einen anderen Börsenplatz handelst, setze in jedem Fall ein Limit. Dieses sollte im Fall eines Kaufs am besten einige Cent über dem angezeigten Xetra-Kurs liegen. Falls Deine Order nicht auf einmal ausgeführt werden kann, kannst Du sicher sein, dass die Börse Dir weitere Anteile zu einem späteren Zeit­punkt nicht teurer zuteilt.

Limit-Kauf über Xetra bei der ING

Quote-Order bei Justtrade

Unsere Depotempfehlung Justtrade bietet beim Wertpapierkauf über die Börsenplätze LS Exchange, Quotrix und Tradegate Exchange eine sogenannte Quote-Order an. Dabei wird Dir wie beim Direkthandel für einige Sekunden ein konkreter Kurs angeboten. Du kannst dann entscheiden, ob Du diesen akzeptierst oder nicht. Ander als bei einer normalen Market-Order bist Du also bei einer Quote-Order vor plötzlichen Kursveränderungen geschützt, da Du den Preis vorab kennst. Die Quote-Order ist daher eine gute Alternative zur Limit-Order. 

Der folgende Screenshot zeigt die Eingabe einer Quote-Order bei Justtrade. Es stehen zwei Handelsplätze zur Auswahl: LS Exchange und Quotrix. Den von beiden Handelsplätzen angebotenen Kurs siehst Du jeweils unter "Ausm. Betrag". LS Exchange bietet für die sieben ETF-Anteile 546,13 Euro. Quotrix zwei Cent weniger. Du kannst mit der Quote-Order also auch die Kurse zwischen den Handelsplätzen vergleichen. Mit einem Klick auf "Kostenpflichtig kaufen" schließt Du den ETF-Kauf ab. 

Aktienhandel: Was musst Du bei den Kosten beachten?

Bis Anfang 2018 hatten Anleger noch das Problem, dass die Kauf- und Verkaufskosten von Wertpapieren häufig nicht klar waren. Denn die Depotanbieter arbeiten mit unterschiedlichen Gebührenmodellen: Manche nehmen Festpreise, manche machen die Kosten davon abhängig, wie viel Geld jemand investiert. Oft kommen auch noch Gebühren des Depotanbieters oder spezielle Börsengebühren dazu.

Seit Februar 2018 ist dies anders. Damals trat eine EU-Richtlinie in Kraft (Mifid II), die unter anderem mehr Transparenz beim Kauf von Wertpapieren für Endkunden vorsieht. Seither sind Depotanbieter verpflichtet, vor dem eigentlichen Kauf alle Kosten aufzulisten, die für Kauf, eine Haltedauer von meist fünf Jahren und anschließenden Verkauf anfallen.

Meist stellen Depotanbieter einen Link zur Verfügung, über den Du zur Kosteninformation gelangst. Rufe diese unbedingt auf, bevor Du den Kauf Deiner Aktien oder Fondsanteile bestätigst. Solltest Du versehentlich einen falschen, zu teuren Handelsplatz gewählt haben, kannst Du Dich an dieser Stelle noch umentscheiden.

Wenn Du eine Aktie kaufst, entstehen die Gesamtgebühren aus diesen Bestandteilen:

  • Kaufgebühr beziehungsweise Ordergebühr Deines Brokers
  • Je nach Broker und Handelsplatz eventuelle börsenplatzabhängige Entgelte
  • Verkaufskosten – vom Broker geschätzt
  • Kosten während der Haltedauer entstehen bei Einzelaktien nicht (anders als bei Fonds)

Die Verkaufskosten fallen natürlich erst an, wenn Du Dich für einen Verkauf der Aktie entscheidest. Aus rechtlichen Gründen müssen sie aber – nach dem aktuell gültigen Preisverzeichnis – in der Kosteninformation genannt werden.

Bei einem börsengehandelten Fonds (ETF) kommen laufende Kosten hinzu, die aber in aller Regel niedriger sind als bei aktiv verwalteten Investmentfonds.

Im folgenden Screenshot siehst Du beispielhaft eine Kostenaufstellung der Comdirect beim Kauf eines ETF.

So liest Du den Kostenausweis richtig

Über den Handelsplatz Xetra kostet die Order von zwanzig Fondsanteilen pauschal 15,30 Euro. Davon gehen 9,90 Euro an die Bank, 2,50 Euro an die Handelsplattform Xetra.

Da der ETF bei einem Kauf über Xetra auch in eine andere Verwahrstelle eingebucht wird, berechnet die Comdirect dafür eine zusätzliche Gebühr von 2,90 Euro.

Um Kosten während der Haltedauer nachzuvollziehen, musst Du wissen, welche Kostenpositionen es überhaupt gibt. Diese Gesamtkostenquote, von Fachleuten auch Total Expense Ratio oder kurz TER genannt, findest Du zum Beispiel, wenn Du Dir im Depot die Übersichtsseite des ETF anzeigen lässt. Die TER umfasst die pauschalen Gebühren, die beim ETF für Verwaltung, Depotbank und das Erstellen von Anlegerinformationen anfallen. Dazu kommen die Mehrwertsteuer, Transaktionskosten des ETF (wenn er Aktien kauft oder verkauft) und andere kleinere Gebühren.

Der Vanguard-ETF im Beispiel kostet Anleger 0,12 Prozent der Anlagesumme pro Jahr. Die Kosten während einer einjährigen Haltedauer für Dein angelegtes Kapital berechnen sich wie folgt: 0,0012 × 1.540 Euro = 1,85 Euro. Dazu kommen Transaktionsgebühren innerhalb des Fonds in Höhe von 0,03 Prozent: 0,0003 × 1.540 Euro = 46 Cent. So ergeben sich jährliche Kosten von 2,31 Euro. Wichtig: Diese Kosten zahlst Du nicht extra, sie sind in der Wertentwicklung des Fonds direkt berücksichtigt.

Beim Verkauf zahlst Du schließlich die regulären Gebühren der Bank und erneut das Entgelt, das an den Handelsplatz Xetra geht.

Mehr Details dazu, wie Du die Kosteninformation von ETFs richtig interpretierst, liest Du in unserem Ratgeber zu ETF-Kosten.

Wertpapierabrechnung prüfen

Ist die Order ausgeführt, kannst Du dies im sogenannten Orderbuch nachvollziehen. Dort sind alle Wertpapiere aufgelistet, die Du bereits im Depot verwahrst. Die Wertpapierabrechnung erhältst Du dann in der Regel einige Tage später in Deinen Online-Posteingang. Auch dort kannst Du nochmal alle Details zum Kauf oder Verkauf inklusive Kosten einsehen.

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Welche ETFs empfiehlt Finanztip?

Im Sommer 2022 haben wir für Dich ETFs analysiert, die den Weltaktienindex MSCI World ohne und mit Schwel­len­län­dern und in seiner nachhaltigen Variante abbilden. Ebenso haben wir die vergleichbaren Indizes von FTSE betrachtet, Developed und All-World. FTSE ist ein britischer Indexanbieter (Financial Times Stock Exchange). Folgende ETFs empfehlen wir Anlegern, die langfristig Vermögen aufbauen wollen.

Mehr dazu liest Du in den Ratgebern ETF-Vergleich, MSCI ACWI und nachhaltige Geldanlagen.

iShares by BlackRock
iShares Core MSCI World UCITS ETF
ISIN IE00B4L5Y983 / WKN A0RPWH
  • ETF auf den MSCI World
  • physische Nachbildung des Index
  • Dividenden werden wiederangelegt (thesauriert)
A0RPWH im Vergleich
Xtrackers MSCI World Swap UCITS ETF
ISIN LU0274208692 / WKN DBX1MW
  • ETF auf den MSCI World
  • synthetische Nachbildung des Index
  • Dividenden werden wiederangelegt (thesauriert)
Xtrackers MSCI World UCITS ETF
ISIN IE00BJ0KDQ92 / WKN A1XB5U
  • ETF auf den MSCI World
  • physische Nachbildung des Index
  • Dividenden werden wiederangelegt (thesauriert)
Invesco MSCI World UCITS ETF
ISIN IE00B60SX394 / WKN A0RGCS
  • ETF auf den MSCI World
  • synthetische Nachbildung des Index
  • Dividenden werden wiederangelegt (thesauriert)
Amundi MSCI World UCITS ETF
Amundi MSCI World UCITS ETF
ISIN LU1681043599 / WKN A2H59Q
  • ETF auf den MSCI World
  • synthetische Nachbildung des Index
  • Dividenden werden wiederangelegt (thesauriert)
UBS MSCI World UCITS ETF (USD)
ISIN IE00BD4TXV59 / WKN A2PK5J
  • ETF auf den MSCI World
  • physische Nachbildung des Index
  • Dividenden werden wiederangelegt (thesauriert)
Vanguard FTSE Developed World UCITS ETF
ISIN IE00BK5BQV03 / WKN A2PLS9
  • ETF auf den Index FTSE Developed World
  • physische Nachbildung des Index
  • Dividenden werden wiederangelegt (thesauriert)
Vanguard FTSE Developed World UCITS ETF
ISIN IE00BKX55T58 / WKN A12CX1
  • ETF auf den Index FTSE Developed World
  • physische Nachbildung des Index
  • Fonds schüttet Dividenden an Anleger aus

Welche Wertpapierdepots empfiehlt Finanztip?

Um Aktien oder ETFs zu kaufen und aufzubewahren, benötigst Du ein Wertpapierdepot. Finanztip analysiert regelmäßig den Markt und empfiehlt die Depots, die günstig und bequem sind und dazu für langfristig orientierte Sparer geeignet sind. Mit ihnen kannst Du auch als Anfänger bequem Aktien beziehungsweise ETFs kaufen.

Infrage kommen Depots einiger Direktbanken, weil Du neben einem kostenlosen Depot auch ein Girokonto und eine Kredit­karte ohne Grundgebühren bekommen kannst: Du hast alle Bankgeschäfte unter einem Dach und auf einen Blick.

Alternativ gibt es sehr günstige Depotanbieter, bei denen Du ETFs zu einem geringen Fixpreis kaufen und verkaufen kannst. Bei allen Depot-Empfehlungen kannst Du auch günstig in monatlichen Raten ansparen.

Wie wir zu unseren Emp­feh­lungen kommen, liest Du im Ratgeber Wertpapierdepot. Wenn Du komplett neu im Thema bist, haben wir auch das Depot einfach erklärt.

Mehr dazu im Ratgeber Wertpapierdepot

  • Mit dem richtigen Wertpapierdepot zahlst Du wenig fürs Kaufen und Verkaufen von Aktienfonds (ETFs).
  • Finanztip empfiehlt zehn Depotangebote. Jeweils am stärksten: ING (Preis-Leistung), Finanzen.net Zero (Kosten) und Comdirect (Leistungsumfang).

Zum Ratgeber

 

Autoren
Sara Zinnecker

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