2 abbezahlte Eigentumswohnungen - Kauf weiterer Wohnungen mit FK

  • Hallo Leute,


    werde ein wenig ausholen, um die Situation zu beschreiben und wäre für euren Input dankbar.


    Ausgangslange:


    Immobilie 1:

    2016 mit EK eine Eigentumswohnung in A-Lage und deutsche Großstadt im Luxus Segment gekauft.

    63m2 mit unverbaubarem Wasserblick.

    Wert konservativ geschätzt 2024: 610.000-630.000€, zusätzlich 2 Stellplätze a 40.000-50.000€ mit EK gekauft


    -->hier wohne ich zur Zeit


    Immobilie 2:

    2023 mit EK eine weitere Eigentumswohnung in gleicher Lage in der gleichen Stadt mit Blick auf Wasser und ganze Stadt (10. Obergeschoss) gekauft. 127m2 für 1.240.000, 1/4 mit EK angezahlt, der Rest der Rate wird bei Fertigstellung diesen Sommer fällig und werde ich auch mit EK bezahlen.


    -->hier werde ich dann einziehen, und Immobilie 1 soll ab dann vermietet werden


    Immobilie 3+4:

    Ich habe mit dem Bauträger von Immo 2 einen guten Kontakt und hatte ihn immer mal gefragt, falls Wohnungen rückabgewickelt werden würden, er sich bitte bei mir melden soll (fast alle Wohnungen mit den guten Blicken waren schnell verkauft). Jetzt tatsächlich 1 Käufer von 2 kleinen Wohnungen zurückgetreten (gefälschte Finanzierung...), und ich würde gerne diese 2 Wohnungen kaufen.


    Immobilie 3: 55m2 im 14 Stock

    Immobilie 4: 53m2 im 16 Stock


    Ich möchte für beide Wohnungen 1 Mio € zahlen, ABER mit Fremdkapital, um steuerliche Effekte geltend zu machen. Bisher habe ich keine Wohnungen finanziert, weil immer für Eigenbedarf gekauft, komme jetzt ja in die SItuation Immobilie 1 ohnehin vermieten zu müssen und Immo 3 und 4 sollen auch rein nur Vermietung sein.


    Plan:


    Immobilie 2 wird meine selbst genutzte Wohnung, keine Finanzierung.

    Immobilie 1 werde ich vermieten -->abbezahlt, Mieteinnahmen trifft hohe Steuerlast, aber kann jetzt anfangen 2% linear AfA zu machen, richtig?

    Immobilie 3 und 4-->vermieten und komplett finanzieren (bis auf Nebenkosten), Mieteinnahmen mit Zinsen und 6% degressiv Afa, richtig?


    Finanzierungsoptimierung:


    In dem Preissegment der Wohnung ist mir klar, dass es kleine klassische Kapitalanlage ist, wo ich bereits mit der Miete viel Überschuss erzielen würde, es ist natürlich in Luxusimmo eher ein Wertspeicher bzw. eine Wette darauf, dass A Lagen weiter krisenstabil sind. Ich habe ausreichend andere Invests in ETFs, Aktien, und Firmenbeteiligungen, dass ich gerne auch in Immo mir was aufbauen möchte.


    Trotzdem steht und fällt es auch mit dem Zins bei einer 100% Finanzierung, dafür habe ich jetzt einen Termin bei interhyp, bei meiner Hausbank, sowie einer dritten Bank, um ein Gefühl für den Markt zu bekommen.


    Erste Benchmarks waren um die 3,1-3,2%


    Was würdet ihr empfehlen? Gibt es Stolperfallen, die ich übersehe (habe bisher noch keine Erfahrung mit Finanzierungen)?

    Wie kriege ich einen möglichst niedrigen Zins (gerne Richtung 2,8-3,0?), wenn ich z.B. Immobilie 1 beleihe, kann ich weiterhin alles absetzen? Bei 630.000€ Marktwert, wären 500.000€ ja drin (quasi schon 1 komplette Wohnung),

    für die anderen 500.000€, könnte man da Immo 2 beleihen, auch wenn ich selbst drin wohnen werde, oder geht es dann steuerlich nicht mehr mit den Vorzügen?


    WÜrde mich über Meinungen freuen,


    danke und LG :)

  • 1) Zinssatz ohne Ersatzsicherheiten um die 4 %

    2) Zinssatz bis 60 % Beleihung (mit Ersatzsicherheit) 3,15 %, eine 2 vorm Komma wird nicht möglich sein

    3) Auch wenn eine Ersatzsicherheit gestellt wird, kann die Zinslast komplett abgesetzt werden

  • 1) Zinssatz ohne Ersatzsicherheiten um die 4 %

    2) Zinssatz bis 60 % Beleihung (mit Ersatzsicherheit) 3,15 %, eine 2 vorm Komma wird nicht möglich sein

    3) Auch wenn eine Ersatzsicherheit gestellt wird, kann die Zinslast komplett abgesetzt werden

    danke für die Einschätzung.

    Ersatzsicherheiten haben ja auch keinen Nachteil für mich, oder?
    Wäre also blöd, es nicht mit Sicherheiten zu machen?


    In meinem Beispiel:

    Immobilie 1: aktueller Wert 610.000-630.000€

    meinst du dann 60% Beleihung heißt, ich kann 60% von dem Wert als Kredit von der Bank bekommen?


    Im Endeffekt sind Immo 1 und 2 ja bereits abbezahlt, sprich ich muss für die nichts beleihen, aber möchte diese gerne der Bank als Sicherheit geben, für einen möglichst attraktiven Zins und diese 2 übersteigen auch schon die angefragte Finanzierung i.H.v. 1 Mio € für Immo 3 und 4.


    Immo 3 und 4 möchte ich nicht beleihen, oder habe ich einen Denkfehler?


    Bin in dem Gebiet ziemlicher Neuling und möchte mich schon vorab schlau machen, bevor ich in die Gespräche mit Banken/Maklern gehe...

  • Zum Verständnis nochmal:

    Immo 1: ist auch Sicherheit Nr 1

    Immo 2: ist auch Sicherheit Nr 2

    Immo 3 und 4: werden finanziert, entsprechend keine Sicherheit, aber THEORETISCH könnte man diese AUCH noch beleihen?

    Aber idealerweise reicht eine der Immo 1 oder 2 für einen guten Zins, und eine bleibt frei, und Immo 3 und 4 werden nicht beliehen oder diese sowieso beleihen für besseren Zins?

  • Normalerweise erfolgt die Beleihung auf das erworbene Objekt selbst. Wenn das nicht möglich oder nicht ausreichend ist, können auch andere Ersatzsicherheiten gestellt werden. In Deinem Fall wird es vermutlich keinen Sinn machen, beide "Alt"-Immobilien da hinein zu geben, weil unter 60 % die Konditionen nicht mehr besser werden.


    Ergänzung 1: Du könntest übrigens die Rendite von Wohnung 2 massiv erhöhen, wenn Du nicht selbst in dieses große und teure Objekt ziehst, sondern dieses vermietest und dir statt dessen eine normale Mietwohnung nimmst.


    Ergänzung 2: Du hast nichts über Deine sonstige Vermögenssituation geschrieben, aber es ist höchstwahrscheinlich ein extremes Klumpenrisiko. Du setzt alles auf Wohnimmobilien, alle in der gleichen Stadt und sogar im gleichen Haus. Da täte eine ordentliche Portion Diversifikation gut.

  • Hallo youknowwhy


    Zu der "Mikroebene" der reinen Umsetzung (sozusagen en detail) können Dir hier andere (beispielsweise erfahrene Finanzierungsvermittler) bestimmt mehr bzw. Genaueres sagen. Zudem würde ich bei solchen Themen immer meinen Steuerberater einbeziehen. Um mir einen Hinweis zu erlauben (den Du bitte nicht als "Einmischung in Deiner inneren Angelegenheiten" verstehen solltest): Davor (also dem Kauf weiterer Wohnungen) würde ich - an Deiner Stelle - nochmal kurz einen Blick auf die Makroebene (Asset-Allocation) werfen.


    Nur ganz generell und aus der Hüfte geschossen: Für meinen Teil bin ich ein großer und überzeugter Fan der Diversifikation (auch wenn es in meinem Umfeld Protagonisten gibt, die mit dem Gegenteil (Konzentration) sehr bis hoch erfolgreich waren und noch immer sind; sogar in Nischen wie Tangible Assets (Stichworte: Oldtimer, Uhren - um nur zwei Beispiele zu nennen)). Mit mehr als ca. 30% in einer einzigen Anlageklasse (Beispiel: Immobilien) würde ich mich (ganz persönlich) eher unwohl fühlen - selbst wenn diese Anlageklasse einen gewissen Cashflow generiert (in dem Fall Mieteinnahmen).


    Das würde auch gelten, wenn meine Immobilien (bin in dem Bereich auch etwas engagiert) zwar nur 25 oder 30% meiner Gesamtmittel ausmachen - die Objekte (Wohnungen) aber alle in der gleichen Region (oder sogar gleichen Stadt) liegen und da eventuell auch noch im gleichen Objekt (oder in ganz wenigen Objekten). Das gilt erst recht, wenn dabei (nicht ganz unwesentlich) mit Krediten gearbeitet wird.


    Das Segment sehr "gehobene Wohnungen" (ggf. Luxuswohnungen; auch als Neubau-Erstbezug und/oder in Top-Lagen) dient - wie Du richtig schreibst - nicht selten einem Ziel, welches man eher als Wertspeicher, Parken von Mittel usw. begreifen kann (plus steuerliche Abschreibungen als kleiner Zusatznutzen; plus Nutzung von Leverage-Effekten als größerer Zusatznutzen, wenn finanziert wird), denn als typische Kapitalanlage mit dem entsprechenden Cashflow (ist mir z. B. in London diverse Male aufgefallen). Spaß und Freude im finanziellen Sinne (wenn überhaupt) bereiten solche Engagements nicht selten erst bei einem späteren eventuellen Verkauf (oder rein emotional bei eventuell späterer Eigennutzung).


    Wohnungen in Wohntürmen (sprich Wohnhochhäusern - das klingt bei Dir ein bißchen danach ... ?) sind zudem ein ziemlich spezielles Segment (habe keine solchen Wohnungen im Bestand - kenne das aber ein klein wenig aufgrund der Bedingungen hier vor Ort (Frankfurt am Main) auch was die Vermietung betrifft).


    Aus meiner Sicht würde ich (wie gesagt, ganz persönlich) vorab (also vor den Fragen rund um Finanzierungskonditionen, Finanzierungskonstruktionen, steuerlichen Gestaltungen bzw. Optimierungen usw.) über das Thema "Gewichtung von Immobilien" (samt Gewichtung des bzw. der Immobilien-Standorte) in der Asset-Allocation nochmal kurz nachdenken.

    Ich habe ausreichend andere Invests in ETFs, Aktien, und Firmenbeteiligungen, dass ich gerne auch in Immo mir was aufbauen möchte.

    "Ausreichend" ist eine unbestimmte Begrifflichkeit bzw. eine, die man ganz persönlich für sich selbst definiert (erinnert mich an die früheren Angaben bei Rolls-Royce-Fahrzeugen: Statt einer konkreten PS-Zahl des Motors bei "Motorleistung" stand da nur "genügend" ...).


    Und mir dabei selbst darüber klar werden, welchen Prozentsatz meiner Mittel ich in eine einzige Anlageklasse (hier Immobilien) an ggf. einem einzigen Standort (einer einzigen Stadt) schieben will. Zumal Immobilien eben eher sehr "immobil" sind und auch einer (insbesondere in Deutschland) eher starken politisch motivierten Regulatorik (samt Gestaltung der Besteuerung) unterliegen.


    Nach der Klarheit und in dem Bewußtsein würde ich dann erst ggf. die nächsten Schritte (Kauf und Finanzierung weitere Wohnungen) via der konkreten Umsetzung angehen.


    Nichts für ungut - aber diese eher generelle Anmerkung war mir vor dem Hintergrund meiner eigenen (schon etwas längeren) Finanzgeschichte samt Erfahrungen sozusagen ein Anliegen.



    Wie schon gesagt, nur meine bescheidene ganz persönliche Meinung.


    Dir wünsche ich gute Gedanken und ebensolche Finanz-Entscheidungen !

  • Einerseits:

    Ergänzung 2: Du hast nichts über Deine sonstige Vermögenssituation geschrieben, aber es ist höchstwahrscheinlich ein extremes Klumpenrisiko. Du setzt alles auf Wohnimmobilien, alle in der gleichen Stadt und sogar im gleichen Haus. Da täte eine ordentliche Portion Diversifikation gut.

    (nachträglich gefettet von mir)


    Andererseits siehe aber schon Nr. 1

    Ich habe ausreichend andere Invests in ETFs, Aktien, und Firmenbeteiligungen, dass ich gerne auch in Immo mir was aufbauen möchte.

    (nachträglich gefettet von mir)



    Vor dem Hintergrund (und auch aufgrund langjähriger Erfahrungen) habe ich mich zu meinem Beitrag Nr. 7 hinreißen lassen.


    In der Hoffnung, daß youknowwhy dies nicht als "Einmischung in seine inneren Angelegenheiten" empfindet ...


    So ganz unbedarft scheint er ja nicht zu sein. Sinn und Nutzen mancher Dinge (Stichwort: Diversifikation - um ein Beispiel zu nennen) kristallisieren sich über die Jahrzehnte erst so richtig heraus.

  • Hallo Forums Freund,

    Hier schreibt ein langjähriger Anleger, der sein Vermögen in jungen Jahren mit Immobilien verdient hat.

    Ich bin nach einer ähnlichen Strategie vorgegangen.

    Eigentumswohnungen günstig kaufen, möglichst hoch finanzieren, und mit der Miete und eventuellen Zuzahlungen die Schulden tilgen.

    Je mehr Immobilien ich hatte, desto leichter war die Finanzierung, weil die Hausbank gesehen hat, dass die Abwicklung gut funktioniert und ich bei der Auswahl der Immobilien sehr professionell vorgegangen bin.

    Ich habe im Laufe von Jahrzehnten über 100 Immobilien gekauft.

    Das hört sich viel an sind aber gerade mal im Jahr nur 3-5 Wohnungen.

    Viel wichtiger als der Zins ist eine gute Hausbank und der Einkaufspreis.

    Nicht umsonst heißt es:

    im Einkauf liegt der Gewinn.

    Zur Zeit hast du wieder sehr gute Chancen bei Notverkäufen günstige Preise zu erzielen.

    Das sind Bauträger, die kurz vor der Insolvenz stehen, und daher ihre unverkauften Wohnungen, teilweise Zum HerstellPreis oder darunter abgeben,

    Aber auch Zwangsversteigerungen,

    oder Privatverkäufer, die nervös werden und die Nerven verlieren wenn nach zwei oder drei Monaten noch kein Käufer da ist und zum Beispiel der Neubau zu Scheitern droht oder es nervöse Erben-Gemeinschaften sind. Ansonsten machst du es schon richtig:

    kaufen , finanzieren, gut vermieten und die Zeit für sich arbeiten lassen.

    Ich hoffe deine Lebenserwartung ist noch so lang dass nicht nur deine Erben von diesem künftigen Vermögen profitieren.

    Viel Glück und viel Erfolg wünscht dir Mi

    McProfit.

  • Ich habe ausreichend andere Invests in ETFs, Aktien, und Firmenbeteiligungen, dass ich gerne auch in Immo mir was aufbauen möchte.

    Du drehst ein großes Rad und planst eine Millioneninvestition in Luxusimmobilien. Du fragst hier in einem Forum nach Steuergestaltung und AfA. Das will für mich nicht zusammenpassen. Hast Du vor Ort keinen Steuerberater, der Dir das rechtssicher darlegen kann?


    Man kann mit Immobilien viel Geld verdienen (das haben gehebelte Investments so an sich), aber man kann damit auch auf den Bauch fallen (das haben gehebelte Investments auch an sich).

  • Ich bin nach einer ähnlichen Strategie vorgegangen.

    Eigentumswohnungen günstig kaufen, möglichst hoch finanzieren, und mit der Miete und eventuellen Zuzahlungen die Schulden tilgen.

    Für meinen Teil habe ich gewisse Zweifel ob man Deine (damalige gute und solide) Strategie mit der von youknowwhy wirklich vergleichen kann. Es geht in seinem Fall doch schon um ein ziemlich bis sehr "spezielles Segment" (Wohnturm, Luxuswohnungen, alle an einem Standort, eher Neubau, ggf. sogar Neubau-Erstbezug, eher schwacher Cashflow auf den Einkaufspreis bezogen usw.) in der Anlageklasse "Immobilien".

    Je mehr Immobilien ich hatte, desto leichter war die Finanzierung, weil die Hausbank gesehen hat, dass die Abwicklung gut funktioniert und ich bei der Auswahl der Immobilien sehr professionell vorgegangen bin.

    Das war früher einmal so und so kenne ich das auch noch aus den 70er, 80er, 90er usw. Jahren. Immobilienkredite im Realkreditbereich - sprich Beleihungsauslauf max. 60% - wurden (häufig bis meist) schlicht gegen die Sicherheit (Grundschuld) ausgereicht. Auch in der Gestaltung war man überwiegend frei - habe damals beispielsweise eine ganze Reihe von Darlehen nach einiger Zeit dann tilgungsfrei weiter laufen lassen (aus steuerlichen Gründen aber auch aus Gründen der ohnehin realen Tilgung (sprich automatische Entwertung) via Inflation).


    Nach Einführung der EU-Wohnimmobilienkreditrichtlinie (EU-WIKR) ab 2016 stehen aber nicht mehr diese Sicherheit(en) im Vordergrund sondern absolut prioritär (im Rahmen der Kreditwürdigkeitsprüfung) ist die sog. Kapitaldienstfähigkeit sprich die Fähigkeit des Darlehensnehmers (via Haushaltsrechnung) zur Bedienung der Annuität über die gesamte Laufzeit (unter Einbezug der bzw. aller denkbaren Imponderabilien). Ob die Bank bei Zahlungsausfall gesichert ist (sprich die Immobilie via Zwangsversteigerung verwerten kann) ist gem. der WIKR kein entscheidendes Kriterium mehr.


    Zu den Unwägbarkeiten kommt bei (manchen bis vielen ?) Banken heute - im Rahmen der Kreditwürdigkeitsprüfung und Kapitaldienstfähigkeit - wohl auch noch die Rechnung mit sog. Stressannuitäten hinzu (insbesondere wohl, wenn es um mehrere finanzierte Immobilien geht). Sprich es wird bankseitig wohl mit einer fiktiven Rate am Ende der Zinsbindungsfrist gerechnet (habe da mal für eine Kollegin verhandelt, bei der die Bank einfach 8% fiktiv angesetzt hatte, obwohl die aktuelle Kondition lediglich 2,8% inkl. Tilgung betrug). Ohne ausreichend freies Vermögen kann wohl daher ein sog. "Immobiliensammler" (mit mehreren Objekten) heutzutage und hierzulande schnell in eher unangenehmes Terrain und ebensolche Verhandlungen mit der Bank geraten.


    Nur meine persönliche Sicht und ebensolche Erfahrungen.

  • Für meinen Teil habe ich gewisse Zweifel ob man Deine (damalige gute und solide) Strategie mit der von youknowwhy wirklich vergleichen kann. Es geht in seinem Fall doch schon um ein ziemlich bis sehr "spezielles Segment" (Wohnturm, Luxuswohnungen, alle an einem Standort, eher Neubau, ggf. sogar Neubau-Erstbezug, eher schwacher Cashflow auf den Einkaufspreis bezogen usw.) in der Anlageklasse "Immobilien".

    Ja, das denke ich historisch und demographisch gesehen auch. Würde für meinen Teil auch mal einwerfen: Macht es mit dem bisherigen Bestand an (sehr spezifischen) Immobilien nicht langsam Sinn, in Richtung Aktien zu diversifizieren?


    Ich kenn das selbst: Man hat einen Fokus und sieht Alternativen dann nicht mehr unbedingt, gerade wenn die bisherigen Projekte gut gelaufen sind…


    Aber: Mehrere Objekte in a) der selben Stadt und sogar Lage, b) Art (Neubau, gehoben), in c) der selben Anlageklasse (Wohnimmobilien in D.) ist mit etwas Abstand betrachtet einfach ein gewaltiges Klumpenrisiko. Was ist, wenn die Stadt, die Art zu wohnen, der Immobilienmarkt, etc. den Bach runter geht? Alles auf ein Pferd setzen?


    Ich hab nach einer guten finanziellen Basis im Job (1. Säule) und mehreren vermieteten Wohnungen (2. Säule) dann entschieden, die 3. Säule in einem weltweit gestreute Aktien- und Anleihe-Portfolio aufzubauen. Das um mein Vermögen bzw. Einkommen praktisch zu dritteln und eben nicht nur alles auf ein Pferd zu setzen bzw. in eine Anlageklasse zu investieren…


    Dein Vorgehen muss zu dir passen, aber ich würde da glaube ich nochmal grundsätzlich drüber nachdenken…

  • Bevor man so was hier schreibt

    Macht es mit dem bisherigen Bestand an (sehr spezifischen) Immobilien nicht langsam Sinn, in Richtung Aktien zu diversifizieren?


    Ich kenn das selbst: Man hat einen Fokus und sieht Alternativen dann nicht mehr unbedingt, gerade wenn die bisherigen Projekte gut gelaufen sind…


    Aber: Mehrere Objekte in a) der selben Stadt und sogar Lage, b) Art (Neubau, gehoben), in c) der selben Anlageklasse (Wohnimmobilien in D.) ist mit etwas Abstand betrachtet einfach ein gewaltiges Klumpenrisiko. Was ist, wenn die Stadt, die Art zu wohnen etc. den Bach runter geht? Alles auf ein Pferd setzen?

    Sollte man wenigstens Beitrag Nr. 1 von youknowwhy durchgelesen haben; denn siehe da:

    Ich habe ausreichend andere Invests in ETFs, Aktien, und Firmenbeteiligungen, dass ich gerne auch in Immo mir was aufbauen möchte.

    Siehe auch schon meinen Beitrag Nr. 8 ...

  • Oh, sorry, den Punkt hatte ich überlesen! Dann mein Tipp: Einfach fleißig weiter Streuen über die Asset-Klassen! Aber trotzdem bei den Wohnungen vll. mal überlegen: Alle in praktisch einer Lage/Objekt/Stadt? Glaube ich würde dann langsam in Richtung Gewerbeimmobilien gehen zum Beispiel…

  • Für meinen Teil habe ich gewisse Zweifel ob man Deine (damalige gute und solide) Strategie mit der von youknowwhy wirklich vergleichen kann. Es geht in seinem Fall doch schon um ein ziemlich bis sehr "spezielles Segment" (Wohnturm, Luxuswohnungen, alle an einem Standort, eher Neubau, ggf. sogar Neubau-Erstbezug, eher schwacher Cashflow auf den Einkaufspreis bezogen usw.) in der Anlageklasse "Immobilien".

    Mein Nachbar ist ein großer privater Immobilienbesitzer. Sein Fokus sind ganz bewußt Nachkriegsimmobilien in zweiter Lage. Sein Argument: Das Verhältnis Kaufpreis zu erzielbarer Miete ist bei solchen Häusern viel besser als bei Neubauten, und damit hat er recht. Seine Immobilien zahlen sich aus der Miete über die Zeit selber ab, bei Neubauimmobilien hingegen muß man auf einen Wertzuwachs spekulieren, wenn man damit überhaupt etwas verdienen will. Bei Preisen pro m², die an die 10.000 € gehen, könnte das schwierig werden. Zumindest wird es ganz schön lange dauern.

  • Rendite macht man eher mit einfachen Wohnungen. Dieses Luxussegment wäre mir viel zu heiß.


    Trotzdem zurück zur Frage:

    Aber idealerweise reicht eine der Immo 1 oder 2 für einen guten Zins, und eine bleibt frei, und Immo 3 und 4 werden nicht beliehen oder diese sowieso beleihen für besseren Zins?

    Normalerweise sind die zu finanzierenden Immobilien die Kreditsicherheit, hier also Immo 3 und 4.


    In Deinem Fall wäre das aber eine teure 100%-Finanzierung. Daher wirfst Du Immo 1 zusätzlich in den Ring, in der Hoffnung, dass Kreditsumme < 60% * (Beleihungswert Immo 1, 3 und 4) ist.


    Falls nicht, kannst Du ggf. zusätzlich Immo 2 anbieten.

  • Hallo Sovereign

    Du hast natürlich völlig recht,

    Alles im Leben hat bekanntlich seine Zeit.

    Auch der Immobilienkauf auf Kredit und die Abzahlung über Miete, Abschreibung und Zuzahlung war früher einfacher.

    In den letzten Jahren waren Immobilien als Kapitalanlage uninteressant geworden, weil die Kaufpreise viel stärker gestiegen sind als die Mieten.

    Aktuell hat der Markt jedoch gedreht und es gibt wieder zahlreiche Notverkäufe

    Gebrauchte Immobilien waren schon immer als Rendite günstiger als Neubauten.

    Bei der Anlage in Immobilien können gerade Neulinge viele Fehler machen.

    Da sollte man ganz behutsam anfangen und seine Erfahrungen sammeln.

    Oder man braucht einen Berater der keine eigenen Interessen verfolgt.

    Vor allem braucht man jedoch viel Zeit.

    Da Immobilien in der Regel finanziert werden, sollte man möglichst in jüngeren Jahren damit beginnen.

    Durch die so genannte Hebelwirkung hat man natürlich die Chance, schneller ein Vermögen aufzubauen als mit Aktien, bei denen üblicherweise der Kauf auf Kredit von der Bank, ohne zusätzliche Sicherheiten nicht finanziert wird.

    Zum Schluss kann ich jedoch allen Forumsfreunden hier nur sagen,

    dass Aktien unglaublich einfacher zu verwalten sind als Immobilien mit.

    Und dazu meist mit besserer Rendite.

    Das war auch der Grund, warum ich in den letzten Jahren nach und nach alle meine Immobilien verkauft habe oder eben auf Familienangehörige mit Nießbrauch übertragen habe.

    Den gesamten Erlös , habe ich in Dividenden Aktien investiert und bis heute keine Sekunde bereut.

    Viel Erfolg wünscht McProfit

  • McProfit


    :thumbup: Vollumfängliche Zustimmung zu Deinem Beitrag Nr. 18


    Um nur einige Punkte kurz aufzugreifen

    Auch der Immobilienkauf auf Kredit und die Abzahlung über Miete, Abschreibung und Zuzahlung war früher einfacher.

    Was aber nicht zuletzt auch an der sehr langen und ultra-expansiven Geldpolitik der EZB lag. Vereinfacht gesagt: Bei vermieteten Immobilien spielt der Ertragswert eine entscheidende Rolle (sprich die zu erwartenden zukünftigen Einnahmen; in dem Fall Mieteinnahmen). Um dann den Barwert (Zeitwert) der Immobilie zu ermitteln, werden die zukünftigen Erträge mittels des Zinses (Diskontierungszins) sozusagen auf den Barwert abgezinst (diskontiert). Ist aber dieser Zins nur noch minimal oder gar nahe Null (oder sogar negativ ... !) - dann gibt es wenig bis fast nix mehr zu diskontieren (abzuzinsen) - und der Bar- bzw. Zeitwert der Immobilie steigt immer weiter an (hier vor Ort beispielsweise von ca. 2010 bis noch 2022 in teilweise absurd-astronomische Höhen). Insoweit fand ich es immer ganz putzig, wenn ausgerechnet die EZB ständig vor einer Immobilienblase gewarnt hatte ...

    Durch die so genannte Hebelwirkung hat man natürlich die Chance, schneller ein Vermögen aufzubauen als mit Aktien, bei denen üblicherweise der Kauf auf Kredit von der Bank, ohne zusätzliche Sicherheiten nicht finanziert wird.

    Das ist fraglos so (der Leverage-Effekt spielt dabei eine große Rolle). Dabei sollte man aber immer im Auge behalten, daß ein solcher (Kredit)Hebel in beide Richtungen wirkt. Läuft alles glatt (und steigt auch der Wert der Immobilie) kann die Eigenkapitalrendite mächtig nach oben gehen - läuft nicht alles glatt (und fällt auch der Wert der Immobilie) dann wird das dort eingesetzte Eigenkapital ganz schnell weg sein und das Objekt insgesamt ist wertmäßig "unter der Wasserlinie".


    Bei Aktien ist das Hebeln (via Wertpapierkrediten) deutlich schwieriger umzusetzen (wie ich in meinem Umfeld einige Male beobachtet hatte). Wenn Banken da überhaupt mitspielten, wurde früher ohnehin meist nicht mehr als max. 50% des Depotwertes beliehen - inzwischen soll es auch Banken geben, die - bei passenden persönlichen Rahmenbedingungen - bis zu 80 oder 90% mitgehen (meist aber auch nur zu schlechteren Zins-Konditionen als bei einer Immobilienfinanzierung; damals oftmals mindestens 200 Basispunkte über dem Zins für Immo-Kredite). Natürlich schwanken auch Immobilien im Wert (auch wenn ihr Preis nicht "börsentäglich und offiziell" ermittelt wird; zudem ist quasi jede Immobilie ein Unikat). Aus Sicht der Banken sind aber wohl die Risiken bei Immobilien einen Hauch bzw. etwas geringer als bei Aktien (Stichwort: Maximum Drawdown): Aktien sind zwar fraglos die renditestärkste aller Anlageklassen, haben aber die "unangenehme" Eigenschaft alle paar Jahre um locker - 20 oder - 25% zu notieren und alle paar Jahrzehnte muß auch bei - 50% noch nicht die Haltelinie erreicht sein. Die MDDs bei Immobilien sind zwar auch vorhanden aber eben nicht so ausgeprägt (bislang jedenfalls).

    Zum Schluss kann ich jedoch allen Forumsfreunden hier nur sagen,

    dass Aktien unglaublich einfacher zu verwalten sind als Immobilien

    Und zwar mit riesigem Abstand sprich meilenweit einfacher und bequemer.

    Und dazu meist mit besserer Rendite.

    Auch das trifft nach meinen Aufzeichnungen und Beobachtungen zu. Es kommt aber auch ein bißchen bis ziemlich auf den (aus)gewählten Betrachtungszeitraum an.


    Im Gesamtpaket (Leverage-Effekt, Risiko, Volatilität, Kontinuität der Cashflows Mieten vs Dividenden, steuerliche Gesamtbetrachtung usw.) sind Immobilien aber (jedenfalls wenn die Standorte stimmen) renditetechnisch nicht sooo weit weg von Aktien - wie das manchmal und von gewissen Protagonisten suggeriert wird).

    Das war auch der Grund, warum ich in den letzten Jahren nach und nach alle meine Immobilien verkauft habe oder eben auf Familienangehörige mit Nießbrauch übertragen habe.

    Gut nachvollziehbar. Erst recht im Sinne eines "Homo Oeconomicus" unter dem Aspekt der Nutzenmaximierung (Ratio "Aufwand vs Ertrag" bzw. Kosten/Nutzen-Relation).


    Da steht für mich (vielleicht leider ... ) meine Grundhaltung davor, meine Engagements auf ca. max. 30% meiner Gesamtmittel je Anlageklasse zu begrenzen. Das ist aber natürlich nur meinem ganz persönlichen "Bild der Lage" geschuldet (und damit auch meiner Haltung zu dem Thema "Diversifikation" bzw. "Konzentration" - obwohl ich genug Leute kenne, die gerade mit dem zweiten Ansatz durchaus sehr erfolgreich waren und auch immer noch sind). Das ist aber - wie so oft bei Finanz-Themen - eine ziemlich persönliche sprich individuelle Sache bzw. Entscheidung. Oder: Jedem Tierchen sein Pläsierchen ...

    Den gesamten Erlös , habe ich in Dividenden Aktien investiert und bis heute keine Sekunde bereut.

    Daran zweifele ich keine Sekunde. Da steht mir (vielleicht leider ...; s. o.) meine Grundhaltung sozusagen "im Weg".


    Wenn ich aber mal überschlägig - über die letzten Jahrzehnte - die Entwicklung meiner Mieteingänge mit der Dynamik der Dividendensteigerungen vergleiche ... :rolleyes: Aber in meinem Alter werde ich mein "Bild der Lage" wohl nicht mehr ändern. Zumal es nicht ganz erfolglos war. In eine Hausverwaltung wird der Immobilienbestand nichtsdestotrotz in absehbarer Zeit überführt werden.


    Das nur am Rande: Auch für ein pflegeleichtes Aktiendepot muß man eine vorsorgliche und klare Regelung treffen für den "Fall der Fälle" sozusagen (also nicht nur für den Fall des eigenen Ablebens). Habe ich letztens mehrfach in meinem Umfeld (den älteren Teil der Protagonisten betreffend) gesehen. Um einen zu zitieren (78): "So lange ich oben noch klar und unten noch dicht bin, ist das kein Problem. Frage ist nur, wie lange ist das noch so ? Eine Regelung für den Fall ist lange überfällig" ... Wie mir zudem mal ein Anwalt sagte: "Amtlich bestellte Betreuer mögen keine risikoreichen Anlagen bzw. Depots - und vorsorglich familiär ernannte Betreuer können oftmals keine risikoreichen Anlagen handhaben" ...



    Dir weiterhin ein so gutes gelassenes Finanz-Händchen - und vor allen Dingen Gesundheit !