Bitcoin - bei nächstem Rücksitzer kleine Summe investieren?

  • Lieber Sovereign , zunächst ist immer die Frage, was man als Vergleichsmaßstab nimmt.


    Bei allem Verständnis an Deinen Vorbehalten dem Euro gegenüber (wobei es bei BTC und Gold keine Gesetze gibt, die gebrochen werden könnten ;) ), es ändert sich nichts an der Tatsache, dass ich im Euroraum lebe, daher ist der Euro für mich die Recheneinheit und der Vergleichsmaßstab.


    Ich habe kein Problem, am Monatsanfang das Zentralbank-Geld abzuheben, das ich erst im Laufe des Monats ausgebe. Damit ist es m.E. auch Wertaufbewahrungsmittel im Sinne der ursprünglichen Definition dieses Begriffes.


    Gleiches gilt für die anderen "recht stabilen" Währungen wie USD, GBP, CHF, NOK etc. Natürlich ändern sich ständig die Währungskurse, aber in einer Größenordnung, dass ich kein Problem hätte, für eine begrenzte Zeit dort Werte aufzubewahren.


    Bei TRY o.ä. ist das nicht der Fall.

    Auch Aktien sind kurzfristig kein Wertaufbewahrungsmittel für mich, da kurzfristig eben zu volatil. Für BTC gilt das erst recht.


    Eine andere Sichtweise ergibt sich bei längeren Zeiträumen. Hier muss immer die Inflation berücksichtigt werden, aber unverzinstes Zentralbank-Geld kann nie kaufkrafterhaltend sein!


    Daher muss man das Geld dann anlegen bzw. investieren. Z.B. in Aktien, Immobilien, Gold, Anleihen, Tagesgeld, Krypto, tangible Assets etc. Was wann geeignet ist, hängt von der Anlagedauer und Risikoneigung ab und genau weiß man es erst hinterher. Alles kann sich deutlich besser entwickeln, als der Nominalwert des Zentralbank-Geldes, unterschiedlich stark, aber eben auch schlechter!


    Noch eine Anmerkung zu Deinen tangiblen Assets: Du hast eine spezielle Nische mit Vintage-Uhren gefunden, von der ich keine Ahnung habe. Du wirst Dir einiges Spezialwissen angeeignet haben, das es für Dich zu einer interessanten Anlageklasse macht. Hinzu kommt, dass das sicherlich eine sehr schöne Beschäftigung ist. Die Uhren sehen auch schöner aus, als ein Depotauszug am Bildschirm.

    Trotzdem ist es m.E. "nur" ein Sammlergegenstand. Die Uhren produzieren nichts, wie eine Aktiengesellschaft oder Wohnimmobilie. Sammlergeschmäcke verändern sich mit der Zeit. Die Sammelteller und Briefmarken meines Vaters waren aus heutiger Sicht jedenfalls keine erfolgreiche Investition.

  • Warum so agro?

    Mein schlauer Spruch sagt lediglich, das Deine Definition von Wertaufbewahrungsmittel deine ureigene ist, es hingegen eine wissenschaftlich definierte gibt. Geld erfüllt diese und der Bitcoin ebenfalls.

    Wenn ich „agro“ bin, liest es sich anders.


    Und ich bitte nochmals zu beachten, dass es nicht nur darum gehen kann, was welche Funktion hat, sondern wie eine Funktion von etwas erfüllt wird: eher gut oder eher schlecht. Das hat nichts mit der Frage zu tun, ob es eine wissenschaftliche Definition gibt oder eine von mir oder eine von Uschi und Karlheinz.

  • Ich glaube, wir kennen beide wechselseitig unsere Meinungen zu dem Thema

    Das mag bzw. wird durchaus so sein.


    Und wie immer bei solchen (auch fundamentalen) Finanz-Themen sollte jeder seinem eigenem Bild (aufgrund seiner persönlichen Einschätzung - so denn vorhanden) folgen. Und wie ebenfalls immer: Am Ende des Tages zählen keine Bilder, Meinungen, Auffassungen usw. (weder die meinigen noch die Deinigen) - sondern nur, die auf Basis dieses eigenen Bildes, generierten Ergebnisse.

    Und angesichts des wirklich netten Kontakts, den wir schon via Persönlichen Nachrichten hatten ...

    :thumbup: Sehe ich prinzipiell ebenso.


    Wie im Sport, im Business oder bei bei den privaten Finanzen zählen am Ende des Tages aber letztlich die Ergebnisse, die (möglichst unter Einhaltung der persönlichen Vorgaben, Vorbehalten und Präferenzen) erzielt wurden und werden.


    Bezeichnend in dem Kontext bezüglich politischer und geldpolitischer Protagonisten (auch hochrangiger): Die konzeptionell für das staatliche Papiergeld und/oder diesbezügliche Experimente (Einheitswährung) zuständigen Protagonisten (insbesondere Politiker), die für die Preisstabilität dieses Geldes bzw. dieser Experimente zuständigen Protagonisten (Notenbanker) - versuchen selbst (!) sich bestmöglich (!) vor den Folgen und Auswirkungen dieses Geldes (!) und solcher Experimente (!) zu schützen. Um mal nur einen Hauch aus meinem Erfahrungs-Nähkästchen zu plaudern. So etwas macht mich generell stutzig (so wie ein Autohändler, der ständig - insbesondere auch in der Öffentlichkeit - für die von ihm vertretene Auto-Marke plädiert, trommelt und wirbt - für ich selbst und seine Familie aber auf ganz andere Auto-Marken vertraut).


    Ein Schelm, wer Böses dabei denkt ...

  • Externer Inhalt youtu.be
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.


    Fand ich genell mal ganz interessant.

  • Externer Inhalt youtu.be
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.


    Fand ich genell mal ganz interessant.


    Ich kenne das Video schon und halte von Herrn Kommer wirklich viel. Auch seinen eigenen ETF finde ich spannend, nichtsdestotrotz sind natürlich seine Berechnungen im Video ordentlich schön gerechnet ;) Ist natürlich klar, dass wenn ein Asset von 0,00 Euro kommt, die prozentualen Wertzuwächse in den ersten Jahren nicht mehr zu erzielen sind, wenn dieses Asset nach 15 Jahren einen Wert von 70.000 $ hat :) Und Herr Kommer will natürlich auch sein Produkt verkaufen - Trotzdem hat Kommer mittlerweile auch gesagt, dass der Bitcoin durchaus seine Berechtigung hat, in einem diversifizierten Portfolio zu stehen und er seine Meinung diesbezüglich teilweise geändert hat.


    Oder auch hier ab 14:51 min: Kommer über Bitcoin

  • Er sagt ja wie Finanzfluss und Finanztip, dass man beimischen kann, max. 10%. Da scheinen sich alle 3 einig zu sein. Interessant und logisch finde ich aber eher die bereinigte, logarithmische Kursentwickungskurve, nach der die Renditeerwartungen sich eher abschwächen.

    Was für mich das Gegenteil von dem ist, was man aus der geldgewichteten, weiß nicht, ob man das so nennt, Kurve entnehmen könnte, die eher exponentiell, wenn auch extrem schwankend, wachsend wirkt.

  • Bei allem Verständnis an Deinen Vorbehalten dem Euro gegenüber (wobei es bei BTC und Gold keine Gesetze gibt, die gebrochen werden könnten ;)

    (nachträglich gefettet von mir)


    Zum einen sind das keineswegs nur meine (ganz persönlichen) Vorbehalte - mir allein sind Hunderte von Ökonomen, Professoren, Bankern, Vermögensverwalter usw. bekannt, die das ganz ähnlich bis identisch wie meine Wenigkeit sehen. Mit einigen kam ich nach meinen damaligen Recherchen (90er Jahre) noch in persönlichen Kontakt.


    Zum anderen habe ich explizit und expressiv verbis bezüglich des Euro von Verträgen (EU-Verträge, Vertrag von Maastricht, AEUV usw. gesprochen). Nicht von Gesetzen ...


    Bezüglich Gold aber auch Bitcoin halte ich übrigens gesetzgeberische Eingriffe nicht für ausgeschlossen - wenn anhand von Gold und/oder Bitcoin der Geldwertschwund des offiziellen staatlichen Papiergeldes für immer mehr Menschen immer offensichtlicher wird ... und diese zunehmend für einen größeren Kreis als "Alternativen" zur offiziellen Währung erscheinen oder gar werden.

    ... es ändert sich nichts an der Tatsache, dass ich im Euroraum lebe, daher ist der Euro für mich die Recheneinheit und der Vergleichsmaßstab.

    Same here. Jedenfalls noch (einen alternativen Standort habe ich bereits implementiert).


    Das kann aber doch - nach meinem Dafürhalten- nichts daran ändern, zu versuchen sich und seine Mittel vor diesem Geld (staatliches Papiergeld), diesem Experiment (Einheitswährung als Währungsunion völlig unterschiedlicher teilweise disparater Länder) sowie den diesbezüglichen (Rettungs)Maßnahmen der assoziierten Notenbank (EZB), bestmöglich zu schützen ..!?

    Hier muss immer die Inflation berücksichtigt werden, aber unverzinstes Zentralbank-Geld kann nie kaufkrafterhaltend sein!

    Das ("unverzinstes Zentralbankgeld") kann sich aber doch nur auf Bargeldhaltung beziehen ?


    Ich kann mich recht gut an sehr lange Phasen erinnern, in denen "verzinste" risikoarme Instrumente (wie Sparbriefe, Pfandbriefe, Kommunalobligationen, Bundeswertpapiere in diversen Formen, Unternehmensanleihen mit Investmentgrade bis Top-Rating usw.) sprich also "verzinslich" angelegte Mittel (auch nach Inflation und Steuern also nicht nur nominal sondern real) durchaus "kaufkrafterhaltend" waren. Manchmal waren dafür längere Laufzeiten (Bindung der Mittel) erforderlich (Illiquiditätsprämien), möglich war es aber durchaus. Das funktioniert schon seit etwa dem Jahr 2009 nicht mehr ...

    Noch eine Anmerkung zu Deinen tangiblen Assets: Du hast eine spezielle Nische mit Vintage-Uhren gefunden, von der ich keine Ahnung habe.

    Stimmt (gilt aber auch für Oldtimer-Fahrzeuge). Ahnung hatte ich übrigens zuvor auch keine. Solche speziellen Sachanlage erfordern auch spezielles Sach- und Fachwissen. Das hatte ich mir notgedrungen angeeignet.

    Du wirst Dir einiges Spezialwissen angeeignet haben, das es für Dich zu einer interessanten Anlageklasse macht.

    Dem ist so. Siehe schon oben.

    Trotzdem ist es m.E. "nur" ein Sammlergegenstand. Die Uhren produzieren nichts, wie eine Aktiengesellschaft oder Wohnimmobilie.

    Nicht anders ist es ja beim "Urgeld" Gold: Keine Zinsen, keine Dividenden, keine Mieterträge, zudem noch ein Spread zwischen An- und Verkauf und sicher (auch rechtssicher) gelagert werden muß es auch noch. Gelohnt hat sich sich bei Betrachtung der Ratio "Gold vs Euro" seit 1999 bis heute dennoch ...

    Sammlergeschmäcke verändern sich mit der Zeit. Die Sammelteller und Briefmarken meines Vaters waren aus heutiger Sicht jedenfalls keine erfolgreiche Investition.

    Ein absolut berechtigter Hinweis bzw. Einwand. Gilt übrigens - teilweise - auch für Antiquitäten (insbesondere antike Möbel).


    Auf die Uhren bezogen: Wer weiß, ob Jüngere und/oder nachfolgende Generationen überhaupt noch mechanische Uhren (und handwerkliche Meisterwerke) entsprechend ästimieren werden (statt Swatch, Apple etc. pp. Uhren mit allen möglichen Funktionen) ?


    Auf die Oldtimer bezogen: Wer weiß, ob solche automobilen Kulturgüter (noch dazu mit Verbrennungsmotor) bei Jüngeren (oder auch der Politik) mit dem Fokus auf E-Autos überhaupt noch gefragt bzw. erlaubt sein werden ?


    Nach meiner Einschätzung und auch Erfahrung ist aber der Wunsch bzw. Drang nach einem "Wertaufbewahrungsmittel" (insbesondere, wenn Geld bzw. Fiat-Money diese Funktion nicht mehr erfüllt - oder sogar als Geld bzw. Währung "gerettet" werden muß ... !) ein den Menschen immanenter, auch global gesehen. Man wird sich daher immer auf die Suche nach Surrogaten sprich Ersatz (nach dem beliebig aus dem Nix vermehrbaren und damit im Wert verwässerbaren Papiergeld) machen ! Und da entscheidet dann letztlich nur der Konsens: Gold ist so wertvoll, weil alle (inklusive übrigens der staatlichen Notenbanken !) daran glauben bzw. davon fest überzeugt sind. Scheint mir beim Thema "Bitcoin" nicht wesentlich anders zu sein ... ?! Was sollte ansonsten da der intrinsische Wert sein ?


    Das "Urgeld" Gold war in diversen Länder (wie Indien, China, Türkei usw.) schon immer sehr beliebt. Bei den Hunderten von Millionen Menschen allein in Asien, die in die Mittel - oder Oberschicht aufgestiegen sind, erfreuen sich Tangible Assets einer ganz enormen Beliebtheit - sowohl als Wertaufbewahrungsmittel als auch aus Image- bzw. Prestigegründen. Da bin ich insoweit für solche Güter (bis hin zu Kunst, Weinen, Whiskeys, Handtaschen usw.) sehr optimistisch. Insbesondere, da man dort sehr auf die wenigen und weltweit bekanntesten diesbezüglichen Marken fixiert ist.

    Daher muss man das Geld dann anlegen bzw. investieren. Z.B. in Aktien, Immobilien, Gold, ...

    Halte ich tendenziell für ein generelles Problem. Die Menschen (auch normale Bürger und/oder risikoscheue Sparer, Kleinsparer usw.) sind quasi gezwungen, ihre Mittel - so sie denn überhaupt nur die Kaufkraft erhalten wollen - "ins Risiko zu schieben" (sprich in volatile Assets). Auch Menschen also, bei denen dies von der objektiven und/oder subjektiven Risikotragfähigkeit durchaus (sehr) problematisch sein kann, weil sie solche Risiken eigentlich nicht "vertragen".


    Habe die diesbezüglichen diversen Probleme (Zittern, Bangen, Hoffen samt Verzweiflung, bemühte Versuche des langes Aussitzen, Durchhalteparolen im Phasen des Drawdowns, "mentales gegenseitiges Händchen halten" usw.) oft genug gesehen. Beispielsweise der Strang hier "Hilfe, der Crash kommt (bald)" - oder so ähnlich - ist dafür (jedenfalls teilweise) auch exemplarisch. Sozusagen "Pfeifen im Walde" der (überwiegenden jedenfalls) Kleinanleger via Witze, Veralbern, Versuchen das Ganze ins Lächerliche zu ziehen, sich über bestimmte Fakten und Entwicklungen lustig machen etc. pp.


    Ein solches inflationär ausgerichtetes System (mit immer noch weicherem bzw. schlechterem Papiergeld) zwingt zu risikoreicheren Anlagen, animiert zur Spekulation (solide Sparer sind die Dummen), motiviert auch zum Investieren auf Kredit (Nutzung von Leverage-Effekten, da sich die Schulden via Inflation automatisch tilgen sprich "entwerten"), führt immer wieder zu Vermögenspreisblasen (wenn alles in bestimmte Assets wegen Geldflutung, Null- und Negativzinsen oder gar Angst vor einem Crash (Beispiel: Eurocrash) drängt und dort die Vermögenspreise treibt; Beispiel: Immobilien), erhöht den Anreiz zur Verschuldung (auch staatlicherseits) etc. pp. Die Nebenwirkungen bzw. Kollateralschäden von "weichem" Geld (oder Geld, welches sogar gerettet werden muß) sind jedenfalls erheblich. Bis hin zum Angstsparen der Verbraucher (Konsumzurückhaltung) und/oder der fehlenden Planungssicherheit für unternehmerische Investitionen.


    Nur meine bescheidene persönliche Sicht und Meinung.



    Dir weiterhin gute Gedanken und ebensolche Finanzechtscheidungen !

  • Zum anderen habe ich explizit und expressiv verbis bezüglich des Euro von Verträgen (EU-Verträge, Vertrag von Maastricht, AEUV usw. gesprochen). Nicht von Gesetzen ...

    Ok, da habe ich mich sehr unjuristisch ausgedrückt.

    Ich kann mich recht gut an sehr lange Phasen erinnern, in denen "verzinste" risikoarme Instrumente (wie Sparbriefe, Pfandbriefe, Kommunalobligationen, Bundeswertpapiere in diversen Formen, Unternehmensanleihen mit Investmentgrade bis Top-Rating usw.) sprich also "verzinslich" angelegte Mittel (auch nach Inflation und Steuern also nicht nur nominal sondern real) durchaus "kaufkrafterhaltend" waren. Manchmal waren dafür längere Laufzeiten (Bindung der Mittel) erforderlich (Illiquiditätsprämien), möglich war es aber durchaus. Das funktioniert schon seit etwa dem Jahr 2009 nicht mehr ...

    Daran kann ich mich auch gut erinnern.

    Aber aktuell funktioniert das doch auch gut! Tagesgeld bringt bis 4%, kurze Bundesanleihen 3,60% bei einer Inflation von 2,2%.

  • Daran kann ich mich auch gut erinnern.

    Das waren ja auch sehr lange Zeiten die Usancen bzw. Rahmenbedingungen. Bis zur Finanzkrise (2007/2008) und dem Ausbruch der Eurokrise (ab 2010) jedenfalls samt den folgenden Maßnahmen der Notenbanken, hierzulande der EZB ...

    Aber aktuell funktioniert das doch auch gut!

    Sehr "aktuell", denn das ist ja erst seit kurzer Zeit wieder so ... sprich seit der sog. "Zinswende" der EZB. Bei näherer Betrachtung wäre ich diesbezüglich aber generell nicht mehr ganz so "euphorisch".

    Tagesgeld bringt bis 4%, kurze Bundesanleihen 3,60% bei einer Inflation von 2,2%.

    Zum einen muß man für 4% beim Tagesgeld sicherlich schon sehr genau schauen bzw. suchen - mir fallen da, jedenfalls spontan, nur ganz wenige (seriöse) Adressen ein. Zum anderen dürften sich beim Tagesgeld die Zinsen schon absehbar wieder nach unten bewegen und Tagesgeld garantiert eben kein Zinsniveau über einen längeren Zeitraum. Die "kurzen" Bundesanleihen hätten mit 3,6% auch keinen so deutlichen Abstand zu Inflation (noch dazu zur offiziellen; siehe unten), da die Erträge (wie auch die aus dem Tagesgeld) ja wohl noch zu versteuern wären (oberhalb des mehr als bescheidenen Sparerfreibetrages jedenfalls). Selbst in der Ausgestaltung als Abgeltungssteuer (25% plus Soli (?)) landet man da doch wohl bei um die 26,38% (?) (schon ohne Kirchensteuer, mit Kirchensteuer noch etwas höher) ... ? Bin kein Fachmann in steuerlichen Fragen, das überlasse ich den Profis. Jedenfalls dampft die Steuer die kleine Marge oberhalb der Inflation kräftig ein ...


    Bei nüchterner Herangehensweise kann man die offizielle Inflation bzw. deren Berechnung auch durchaus kritisch sehen (Zusammensetzung des Warenkorbes, hedonistische Methode, Substitutionsmethode, Weglassen oder nur marginale Berücksichtigung von Vermögenspreisen (Stichwort: Wohneigentum/Immobilien). Das aber nur am Rande.


    Nur meine ganz persönliche Sicht und Meinung.

  • Interessant und logisch finde ich aber eher die bereinigte, logarithmische Kursentwickungskurve, nach der die Renditeerwartungen sich eher abschwächen.

    Was für mich das Gegenteil von dem ist, was man aus der geldgewichteten, weiß nicht, ob man das so nennt, Kurve entnehmen könnte, die eher exponentiell, wenn auch extrem schwankend, wachsend wirkt.

    Hast du dafür einen Graphen oder einen Timestamp aus dem Video, wo ich die Aussagen finde?

  • Prof. Walz dürfte (leider) mit seiner diesbezüglichen Einschätzung (hedonische Berechnung) - siehe schon Nr. 130 letzter Abs.- samt seinem Fazit richtig liegen...


    Man könnte schon über die Erfindung einer "Kerninflationsrate" diskutieren - bei der m. W. besonders stark schwankende Preise (wie Energie und Lebensmittel) "außen vor" bleiben.


    Noch deutlich putziger - im Sinne von realitätsfremd - scheint mir die sogenannte "Substitutionsmethode". Eingedampft nach meiner Erinnerung: Wird dem Rentner das Steak inflationsbedingt zu teuer - "substituiert" er diesen Preisanstieg mit günstiger gewordenen Preisen an anderer Stelle beispielsweise Fern-Flugreisen zu exotischen Zielen ...


    Man sollte sich - auch in dem Kontext - immer die Frage "qui bono ?" stellen. Staaten als die größten Schuldner und damit größte Profiteure der Inflation (sowie für den Geldwert verantwortliche Notenbanken) haben jedenfalls ein originäres Interesse daran, die Inflationsraten eher moderater aussehen zu lassen, als diese tatsächlich sind ...

  • Die beiden Graphen meine ich aus dem Video.

    Danke, jetzt bin ich im Bilde, was du mit "[...] logarithmische Kursentwickungskurve, nach der die Renditeerwartungen sich eher abschwächen [...]" gemeint hast :)


    Um das Ganze einordnen zu können, müssten wir jetzt nur noch die konkrete Rendite des Bitcoins p.a. der letzten 10 Jahre betrachten und sie dann mit klassischen Assets vergleichen. Denn allein die Tatsache, dass die Renditeerwartung des Bitcoins sinkt, sagt relativ wenig aus.


    Denn: Du wirst mir wahrscheinlich zustimmen, dass, selbst wenn die Rendite von Asset X von 50% p.a. auf 40% p.a. sinkt, du es immer noch bevorzugen würdest im Vergleich zu Asset Y, bei dem die Rendite von 4,5% p.a. nur auf 4,4% p.a. sinkt ;)

  • Laut dem Video liegt die Rendite bei 20% p.a. Was immer noch viel ist, das stimmt. Und das sagen sie natürlich auch.


    Aber hier gilt ja auch: Keine Rendite ohne Risiko. Daher gibt der Bitcoin als Spekulaiton. Sieht man ja auch an der hohen Volatilität.


    Hab jetzt bei Bison ein Musterdepot angelegt. Finde ich gut, dass das dort geht. Also wirklich Spielgeld.

  • So würde ich es auch machen: Erst einmal ausprobieren, mit kleinen Beträgen. Auch mal testweise Bitcoins (bzw. Satoshis! ;)) hin- und herschicken, damit man eine gewisse Sicherheit bekommt. So kann man sich gut an das Thema herantasten. Idealerweise würde ich mich parallel weiter mit dem Thema befassen und dann überlegen, wie man sich langfristig positionieren will und ob man von dem Projekt überzeugt ist.

  • Hoffe, das war keine Ironie, ähnlich habe ich es mit den ETFs vorher auch gemacht.


    Führte dazu, dass ich das Wealth Management von Consors gekündigt habe, nach dem ich mir die tatsächlichen Kosten hab aufschlüsseln lassen.


    Wenn, dann aber eh nur kleinere Beträge mit jährlicher Umschichtung eventueller Gewinne. Auch, weil ich keine Lust auf das Prozedere mit ner Cold Wallet hätte. Wäre ja so, als würde ich mein Gehalt immer vom Konto abhebe, falls die Bank beklaut wird.

  • Hi Fuchs,


    wenn du ein bisschen "Kleingeld" übrig hast, dann würde ich es definitiv wagen. Je nachdem wie stark die 1000 Euro in deiner Haushaltskasse auffallen, würde ich da schon etwas höher einsteigen. Sonst hast du am Ende auch nicht mehr als die Gewissheit, dass es funktioniert hat (wenn dem so ist). Es sollte sich schon lohnen.


    Ich habe übrigens mal bei einer genialen Finanzanalyse mitgemacht und so zusätzlich einiges sparen können. Ich möchte hier keine Namen nennen, will ja schließlich keine Werbung machen ;) Das eingesparte habe ich dann investiert und clever angelegt (unter anderem in Bitcoins). Aber das macht wie gesagt erst Spaß, wenn man Geld übrig hat, dem man im schlechtesten Fall auch nicht hinterher trauert.