Bitcoin - bei nächstem Rücksitzer kleine Summe investieren?

  • Fuchs73


    Bevor ich einen Cent in Bitcoin (oder eine andere digitale "Währung") investieren oder nach "investieren" - präziser vielleicht "schieben" - würde, wäre es vielleicht angezeigt sich näher mit den generellen und der Problematik zugrundeliegenden Themen wie der "Geld- und insbesondere Währungsgeschichte", dem Ende des "Bretton-Woods-Systems", dem "Fiat-Money-System", dem Umgang der Staaten und der staatlichen Notenbanken mit ihren Währungen, der Bedeutung des staatlichen "Geldmonopols", dem "Umgang der Münzherren mit dem Geldmonopol schon im alten Rom" (Münzverschlechterung), dem staatlichen Bedürfnis nach Inflationierung der (teilweise) überbordenden Staatsverschuldung etc. pp. zu beschäftigen.


    Insbesondere würde ich mich damit auseinandersetzen, wie Staaten und insbesondere staatliche Notenbanken zu dem Thema denken und stehen (nicht zuletzt, weil die ECB längst an einem "digitalen Euro" bastelt (der versucht Antworten auf Fragen zu bieten, die kaum ein Bürger je gestellt hat ... und der dem Bürger dann a) auch nur ganz limitiert (max. 3000 € sind im Gespräch) zur Verfügung stehen soll, b) keine vollumfängliche anonyme Zahlung wie mit Bargeld bieten wird und c) natürlich genauso beliebig aus dem Nix heraus vermehrt (sprich im Wert verwässert) werden kann, wie der bisherige Euro auch schon... ).


    Instruktiv dazu beispielsweise erst jüngst die "vernichtenden" Statements zum Bitcoin der EZB Banker in Form der Herren Ulrich Bindseil und Jürgen Schaaf ...


    Weder halte ich diesen Herren für sonderlich kompetent (da gilt eher das Gegenteil) noch kann ich mich mit deren Grundhaltung anfreunden (zentralistisch, planwirtschaftlich, an eine Einheitswährung glaubend usw.). Dazu kommt erschwerend, daß die EZB (wie einige andere Notenbanken auch) mit ziemlich lebensfremden standardisierten Modellen hantiert. Fakt ist und bleibt aber nichtsdestotrotz: Diese Leute (sowie die Politik) entscheiden über unser Geld, unsere Währung, den digitalen Euro - und last but not least auch über Bitcoin ...


    Schaue ich auf die Ratio "Gold vs Euro" seit 1999 ist das schon ernüchternd und deprimierend genug (aus Sicht eines Notenbankers jedenfalls ...). Beim Bitcoin dürfte das Ganze (wenn auch unter noch größeren Schwankungen) noch viel dramatischer aussehen.


    Wie "erwünscht" dürfte da aus Sicht einer staatlichen Notenbank (aber auch diverser Staaten) eine nicht zu inflationierende, dezentrale und noch dazu von Staaten und Notenbanken sowie Banken generell unabhängige weltweite "Währung" als Konkurrenz zum staatlichen Papier- sprich Zettelgeld sein ... ?! Noch dazu unter Aushöhlung bzw. Aufhebung des staatlichen Geldmonopols und auch der Folge, bestimmte Teile des Geldes (der "Währungen") nicht mehr via Geldpolitik erreichen zu können ? Im Gegenteil: Mit jeder Erhöhung der Geldmengen (u. a. via Anleihekäufen der Notenbanken) würde eine solche nicht zu inflationierende "Währung" (die Anzahl von Bitcoins wurde m. W. von Anbeginn an fix limitiert auf max. Millionen 21 (?) - ob man diesen Konsens bzw. Code je ändern wird, scheint mir fraglich) nur noch immer attraktiver ...



    Nur meine bescheidene ganz persönliche Meinung.



    Dir wünsche ich gute Gedanken und ebensolche Finanzentscheidungen !

  • Fuchs73


    Bevor ich einen Cent in Bitcoin (oder eine andere digitale "Währung") investieren oder nach "investieren" - präziser vielleicht "schieben" - würde, wäre es vielleicht angezeigt sich näher mit den generellen und der Problematik zugrundeliegenden Themen wie der "Geld- und insbesondere Währungsgeschichte", dem Ende des "Bretton-Woods-Systems", dem "Fiat-Money-System", dem Umgang der Staaten und der staatlichen Notenbanken mit ihren Währungen, der Bedeutung des staatlichen "Geldmonopols", dem "Umgang der Münzherren mit dem Geldmonopol schon im alten Rom" (Münzverschlechterung), dem staatlichen Bedürfnis nach Inflationierung der (teilweise) überbordenden Staatsverschuldung etc. pp. zu beschäftigen.

    ...

    Das wird er bis Samstag nicht mehr schaffen.

  • Manchmal muss man auch mal schnelle Entscheidungen treffen.

  • Manchmal muss man auch mal schnelle Entscheidungen treffen.

    Nach meinen Erfahrungen muß man nur sterben, Steuern zahlen und ausreichend Essen und Trinken ...


    Kenne kaum jemand (eigentlich niemand so recht), der an einem entgangenen Gewinn bzw. Deal gescheitert wäre - aber doch immerhin so einige, denen dies mit schlechten Deals "gelungen" ist.

  • PS: Eben erst Beitrag Nr. 1 gelesen. Welche Sinnhaftigkeit sich hinter einem "Investment" von ca. 0,25% der freien Mittel verbergen könnte, erschließt sich mir nicht (es sei denn der reine Spieltrieb - da gibt es aber, meines Erachtens, schönere, nettere und auch lohnendere Felder als ausgerechnet ein digitaler Bitcoin). Selbst wenn diese Spekulation aufginge, was soll das bringen ?


    Vermutlich war das eher als Scherzfrage zu verstehen.

  • PS: Eben erst Beitrag Nr. 1 gelesen. Welche Sinnhaftigkeit sich hinter einem "Investment" von ca. 0,25% der freien Mittel verbergen könnte, erschließt sich mir nicht (es sei denn der reine Spieltrieb - da gibt es aber, meines Erachtens, schönere, nettere und auch lohnendere Felder als ausgerechnet ein digitaler Bitcoin). Selbst wenn diese Spekulation aufginge, was soll das bringen ?


    Vermutlich war das eher als Scherzfrage zu verstehen.

    Na, ich beschäftige mich halt gerade mit dem Bitcoin. Ich gebe zu, es liegt schon auch ein wenig an dem vormaligen Absturz und jetzigen Anstieg. Etwas verfolgt habe ich das natürlich schon länger.


    Auch bevor ich mein Geld von von meiner Bank verwalteten Investmentfonds, in den MSCI ACWI umgeschichtet habe, hab ich mich vorher intensiv damit beschäftigt.


    Wie vorher schon geschrieben, brennt ja nichts an. Das Halfing ist mir erstmal egal.


    Und Finanzfluss wie auch Finanztip empfehlen den Bitcoin wenn nur als spekulative Beimischung zu nutzen.


    Dennoch wären 1000 Euro ein vorsichtiger Test. Etwas mehr würde es schon werden können.

    Aber eben nur eine Beimischung.


    Hatte mir bei Finanzfluss z.B. den Umgang mit einer Cold Wallet angesehen. Das ist überhaupt nichts für mich.


    Auch daher würde ich schon nicht so viel investieren.


    Meine Idee ist, etwas Geld, 1000 Euro wären nur ein Test, dort zu investieren und jährlich mögliche Gewinne in den ACWI umzuschichten.


    Was schon auch reizvoll ist, dass die Gewinne nach einem Jahr steuerfrei sind. Wer weiß, wie lange das noch so ist.


    So viel zu meinen Überlegungen.


  • Und Finanzfluss wie auch Finanztip empfehlen den Bitcoin wenn nur als spekulative Beimischung zu nutzen.

    Das sind nur Meinungen unter vielen anderen.

    Außer weltweiten ETF und TG/FG wird von beiden eh alles abgelehnt.

    Ein Verlassen der Blase hingegen kann den Horizont erheblich erweitern.

  • Mal ehrlich, hast du dir mal den längeren Kursverlauf von Bitcoin angesehen? Der besteht bisher aus zwei Spitzen und davor aus zwei tiefen Tälern.


    Schaut man sich dagegen den MSCI World (ACWI) über einen langen Zeitraum an, ist mehr oder weniger eine einzige ansteigende Kurve.


    Ich möchte Bitcoin nicht massiv investiert sein, in meinem Fall z.B. 100k und mehr und dann wieder so einen massieren Absturz erleben.


    Beim MSCi World waren es in der Vergangenheit ja auch schon 50% Minus. Beim Bitcoin können es auch 90% und mehr sein, wie mir scheint.


    Daher wäre es bei mir max. eine Beimischung, auf einem Niveau, auf dem ich einen Totalverlust verkraften könnte.

  • Für mich ist es eine Art digitales Gold. Gold hat hat für sich genommen auch keinen Wert, es ist eine Art Währung.

    Dann hast du Bitcoin aber noch nicht richtig verstanden, was ich gar nicht böse meine. Ich selbst habe ihn glaube ich auch noch nicht zu 100% verstanden, obwohl ich bereits 2017 zum ersten Mal mit ihm in Kontakt gekommen bin.


    Wenn du wirklich Interesse an dem Projekt hast, dann empfehle ich dir den Blocktrainer, der seine Inhalte wirklich sehr anschaulich und gut verständlich präsentiert und den Fokus auf Bildung rund um den Bitcoin legt.

  • Fuchs73


    Vielen Dank für Deine Erläuterungen in Nr. 72.


    Auch wenn ich Deinen Ansatz nichtsdestotrotz weiterhin nicht recht verstehe.


    Wenn ich in dem Bereich (Finanzen) etwas unternehme, dann immer mit der Absicht einen relevanten Impact auf meine Mittel bzw. mein Vermögen zu erzielen (in welcher Form auch immer - sei es bezüglich Rendite, Cashflow, Diversifikation, Reduzierung der Volatilität, Reduzierung von Risiken, steuerliche Überlegungen usw.). Welchen Impact sollte man mit einem Einsatz von 0,25% seiner freien Mittel erzielen können ... ?


    Dazu kommt aus meiner (diesbezüglich laienhaften; Stichwort: Bitcoin) Sicht:


    Als "Währung" funktioniert Bitcoin (noch; vermutlich nie ...) nicht - m. W. ist die Geldfunktion "Zahlungsmittel" (sprich Tauschfunktion) in praxi eher schwierig, umständlich sprich nicht flächendeckend gewährleistet, langsam usw. ... ?


    Warum sollte man auch mit einem "Geld" zahlen, daß (bislang jedenfalls, wenn auch unter großen Schwankungen) tendenziell immer wertvoller geworden ist (im Vergleich zu den Papiergeldwährungen) ? Allein schon, weil es nicht "inflationär" (beliebig aus dem Nix vermehrbare Geldmenge) sondern "deflationär" (von Anbeginn auf eine max. Menge/Anzahl begrenzt) konzipiert ist ... !?


    Für das Bezahlen sprich alle Zahlvorgänge verwendet man vor diesem Hintergrund besser das staatliche Papiergeld sprich "Schwundgeld" (beispielsweise den Euro) und hortet eher Bitcoin - in der Erwartung/Hoffnung, daß dieser weiterhin im Wert steigt ... ?! Scheint mir zumindest der logische Ansatz dahinter ... ? So ein Geld mag als "Wertspeicher" (oder Spekulation auf weitere Wertsteigerungen ?) dienen aber doch nicht als Währung zum Bezahlen im Alltag ... ?

    Für mich ist es eine Art digitales Gold.

    Mit dem kleinen aber feinen Unterschied, daß Gold eine über viele Jahrtausende reichende Historie sowohl als Wertspeicher als auch als Währung hat - Bitcoin hat im Vergleich dazu erst eine "Historie" von einem einzigen Wimpernschlag ...


    Die Tiraden der besagten EZB Banker gegen Bitcoin sind mir (s. Nr. 66) - aus deren Sicht - jedenfalls bestens nachvollziehbar. Wäre ich in deren Lage (da sei Gott vor), müßte ich das wohl ähnlich sehen. Man kann eine neue (von Staaten, staatlichen Notenbanken aber auch anderen Banken völlig unabhängige) "Währung", die noch dazu auch die Geldunktion "Wertaufbewahrungsmittel" (den Schatzcharakter funktionierenden Geldes) bestens zu leisten scheint, doch unmöglich als "Konkurrenz" gebrauchen sprich tolerieren - wenn man selbst als EZB für eine Währung steht, die ständig gegen Bitcoin extrem (und auch gegen Gold massiv) devaluiert; und die man noch dazu seit 2010 sogar retten muß ... !?



    Nur meine ganz bescheidene persönliche (in dem Fall noch dazu laienhafte) Sicht.

  • Welchen Impact sollte man mit einem Einsatz von 0,25% seiner freien Mittel erzielen können ... ?

    Na ja... das kommt auf die Kursentwicklung an ;) Wenn sich der Kurs verhundertfacht, dann bist du schon bei ungefähr 25% deines Vermögens :D , falls sich dein sonstiges Vermögen in jenem Zeitraum seitwärts bewegt. Alleine, an eine Verhundertfachung des Bitcoin-Kurse mag ich nicht so recht glauben ;)

  • Wenn sich der Kurs verhundertfacht,

    Eine Welt, in der ein Bitcoin bei 5,5 Millionen € notiert - möchte ich mir lieber nicht en detail vorstellen.


    Vermute, die EZB auch nicht. Wenn ich an die diesbezüglichen Tiraden der EZB Bänker gegen Bitcoin denke ...


    Obwohl ich etwas Gold (wenn auch nur als Versicherung) halte, behagt mir schon dessen Anstieg um den Faktor ca. 8 allein seit 1999 nicht. Auch weil Gold - für mich jedenfalls - wie ein Fieberthermometer den (Krankheits)Zustand der (Finanz und Währungs)Welt anzeigt ...

    insbesondere auch die des Euro.


    Insofern wären mir deutlich niedrigere Notierungen für Gold viel lieber.

    dann bist du schon bei ungefähr 25% deines Vermögens :D , falls sich dein sonstiges Vermögen in jenem Zeitraum seitwärts bewegt.

    Allerdings nur dann, wenn derjenige Protagonist als Halter von Bitcoin in einer derart dramatischen Kursrallye nicht irgendwann schon vorher verkauft hätte ...


    Ich will weder das eine (siehe schon oben die 5,5 Mio. € je Bitcoin) noch das andere (mein Vermögen bewegt sich nur noch seitwärts) hoffen.

    Alleine, an eine Verhundertfachung des Bitcoin-Kurse mag ich nicht so recht glauben ;)

    Wobei das ja schon damals beim Kurs von 100 $ - nach der ersten (?) Verhundertfachung von etwa einem Dollar aus - nur ganz wenige glauben wollten ... Gab es davor nicht schon eine weitere sprich zweite Verhundertfachung (?) von etwa einem Cent aus auf einen ganzen Dollar ... ? :/