Suche Vorgehen, um für mich entscheiden zu können: GKV oder PKV

Liebe Community,
am Dienstag, den 24. Juni 2025, führen wir ein technisches Update durch. Das Forum wird an diesem Tag zeitweise nicht erreichbar sein.
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  • Oder noch besser: Wer über das nötige Maß an Zeit und Engagement verfügt, ab in eine demokratische Partei und für ein Mandat kandidieren! Sovereign , wie wär's? :)

    Wollte man da ironisch, zynisch oder gar sarkastisch reagieren könnte man fast die Antwort geben: Eine abgeschlossene Ausbildung (in meinem Fall sogar zwei), eine erfolgreiche Arbeit außerhalb der Politikblase und ein zumindest rudimentär vorhandenes Verständnis ökonomischer Zusammenhänge - könnte bei so manchen Parteien glatt ein Hindernis sein ...


    Im Ernst: In den Bereichen, in denen ich mit getummelt habe, konnte man tatsächlich in überschaubaren Zeiträumen etwas bewegen und bewirken. Allerdings gab es da nicht selten auch dringenden Handlungsbedarf, denn Unternehmen können vom Markt verschwinden bzw. auch pleite gehen - die Fehler der Politik dagegen zeigen sich (für den Laien) oft erst nach Jahrzehnten und auch marode System können noch über sehr lange Zeit weiter "geschleppt" werden (und werden dann der nächsten Regierung vor die Füße gekippt; was diese dann wiederum mit der nächsten Regierung ebenso macht usw.). Auch können sich Staaten - im Gegensatz zu Unternehmen - oft bis meist sich noch lange durchwursteln (man denke an längst marode Staaten wie die DDR und die UdSSR; bis zur Auflösung hatte es noch gut 1,5 bis zwei Jahrzehnte gebraucht). Grundsätzliche Veränderungen bis hin zu Turnarounds sind schon im Unternehmensbereich nicht ganz einfach (durchsetzbar). In der Politik und insbesondere in politischen Parteien halte ich dies aber für noch schwerer. Zumal für Quereinsteiger und so Alte wie es meine Wenigkeit darstellt.


    Und mit der nötigen Zeit ist das in meinem Fall auch so eine Sache, da ich seit > 25 Jahren diverse Betreuungs- und Pflegefälle in meinem familiären Umfeld hatte und noch immer habe; noch dazu als stets alleiniger Bevollmächtigter. Das ist zeitlich ziemlich anspruchsvoll, wenn man es halbwegs seriös und honorig betreiben will.


    Aber beim Blick auf unser hoch kompetentes Politik-Personal (wie Frau Lang, Frau Esken, Herrn Kühnert, Herrn Habeck etc. pp.) muß einem ja um unser Land nicht bange sein ...

  • Zum Glück investieren Versorgungswerke ja etwas geschickter als Tante Erna mit ihrem Sparbuch. :)

    Sind Sie sich diesbezüglich ganz sicher?

    Hier als Beispiel die Anlagestruktur des Versorgungswerks der Rechtsanwälte in NRW per 31.10.2023: ...

    Ein hier mitschreibendes Mitglied just dieses Versorgungswerks wird diese Anlagestruktur mit Wohlgefallen sehen. Mir ist ein anderes Versorgungswerk geläufig, das den Aktienanteil in der Zinsbaisse hochgehalten hat (wie auch immer es das geschafft hat). Hinter jedem Versorgungswerk steht nämlich ein Aufsichtsbeamter im jeweiligen Landesministerium und Beamte gelten üblicherweise nicht als besonders risikofreudige Subspezies Menschen (wobei einzelne Ausnahmen die Regel bestätigen mögen).


    Es gibt etwa 90 verschiedene Versorgungswerke in Deutschland, somit auch 90 verschiedene Anlageausschüsse und 90 verschiedene Niveaus von Anlegerangst. Man kann das also nicht über einen Kamm scheren.

  • ... die ich natürlich dennoch als eine Art Referenz unters Volks bringen möchte ..

    Wie soll etwas eine Art "Referenz" sein, was ausdrücklich (s. Nr. 112) als anekdotisch ausgewiesen ist ... ?! Diese Deine Sichtweise widerspricht schon einfachstem Sprachverständnis und diese Sicht hast Du daher meines Erachtens exklusiv für Dich.


    Vielen Dank an der Stelle für Deine Erklärungen zu den Systemen, der GRV und Versorgungswerken, den jeweiligen Vor- und Nachteilen, dem Blick zurück bis in die Adenauer-Zeit usw. und der Erkenntnis, daß Vergangenheitswerte keine Auskunft für die Zukunft liefern - das waren für mich ganz neue und wertvolle Erkenntnisse.


    Nur am Rande: Einen Drang in die GKV und auch GRV vermag ich in meinem Umfeld (Achtung: "Umfeld" bedeutet anekdotisch und stellt daher keine wissenschaftlich erhobene Statistik im Sinne einer validen Referenz dar !) nicht zu erkennen. Ebenso wenig eine Flucht aus den Versorgungswerken in die GRV.


    Auch nur am Rande: Damals (80er und 90er) hatte ich mehrfach mitbekommen, wie verschiedene Berufsgruppen gerne eigene Versorgungswerke gegründet hätten, um der GRV zu entkommen. Meines Wissens hatte der Gesetzgeber damals da einen Regel vorgeschoben.


    Aus meiner Sicht: Jeder sollte sowohl mit seinen Mitteln als auch der Gestaltung seiner Altersvorsorge, Krankenversicherung etc. pp. nach seine Vorstellungen und Einschätzungen verfahren.


    Da scheinen sich meine Vorstellungen möglicherweise von den Deinigen zu unterscheiden. Insbesondere auch was eine Umlagefinanzierung bei diesbezüglich negativer demographischer Entwicklung im Vergleich zu einem kapitalgedeckten Ansatz bedeutet.


    Was überhaupt kein Problem darstellt. Denn: Dein Geld, Deine Entscheidungen - mein Geld, meine Entscheidungen (den Tenor hatte ich, glaube ich, mal irgendwo von Dir gelesen ... ?).


    Letztlich zählen nur die auf Basis dieser Vorstellungen und Einschätzungen generierten objektiven Ergebnisse (in Zahlen) und ob man sich damit auch subjektiv wohl fühlt (emotionale Komponente).


    Beides ist bei mir der Fall. Ich hoffe, das ist auch bei Dir so ?



    In diesem Sinne ...

  • Man kann das also nicht über einen Kamm scheren.

    Man kann nur ganz wenig über einen Kamm scheren. :)

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  • Als Adenauer die GRV eingeführt hat, hat er die Freiberufler ausdrücklich ausgeschlossen. Diese haben ihre Versorgungswerke damals aus der Not heraus gegründet. Hätte Adenauer sie gelassen, wären sie damals gern in die GRV gegangen.


    Hoppala! Geht es in diesem Thread nicht eigentlich um GKV und PKV?

    Ich kenne keinen Angehörigen eines Versorgungswerks, der sich nach Pflichtmitgliedschaft in der GRV sehnt. ^^

  • Es gibt leider erschreckend viele (= deutlich mehr als andere) Menschen, die nicht mit Geld umgehen können und den nahen Konsum höher priorisieren als fernen Wohlstand bzw. Altersvorsorge.


    Insofern halte ich es (leider) für unabdingbar, dass "der Staat" Sparen fürs Alter entweder erzwingt (gesetzliche Rentenversicherung) oder zumindest mit Steuervorteilen etc. incentiviert, damit ihm die große Masse später nicht auf der Tasche liegt.

    Es ist halt eine Frage des Maßes.


    Aus US-amerikanischer Sicht sind die Deutschen sämtlich linksradikal, weil kaum jemand hier den Sozialstaat als solches in Zweifel zieht. Auffassungsunterschiede bestehen allenfalls darin, wie weit der Staat in unser Leben eingreift.


    Wer angestellt ist, ist in der gesetzlichen Rentenversicherung pflichtversichert, das gilt auch für viele Selbständige. Beim verhältnismäßig kleinen Rest der Nicht-Pflichtigen zeigt sich immer wieder, daß die Altersvorsorge auf Lücke gesetzt wird (oder man die Augen vor dem angemessenen Umfang verschließt).


    Das sind aber verhältnismäßig wenige, auf die ich hier nicht weiter eingehen möchte.


    Die gesetzliche Rentenversicherung sollte eine Basisversorgung sicherstellen. Das tut sie auch, wenn der Versicherte nicht ein Lebtag lang Niedriglohn bezogen hat.

    Damit soll es an Staat aber auch genug sein.


    Für das, was ich zusätzlich aus eigenem Geld spare, möchte ich mich nicht den Vorstellungen des Staates unterwerfen. Ich hätte hier in Deutschland sehr viel lieber ein System dem amerikanischen 401(k) entsprechend als eine Riesterei oder Rüruperei, bei der die Bezuschussung des Staates bei der Versicherung landet statt auf meinem Altersversorgungskonto. Und wenn es dann ans Verbrauchen des Ersparten geht, hätte ich gern die Wahl, mein Erspartes im Ruhestand nach meiner Vorstellung einzusetzen, als daß ich es zwangsverrenten muß, wobei die Versicherungen nochmal einen großen Teil für sich wegschneiden.


    In USA (und einigen anderen Ländern, die sich das System dort abgeguckt haben) kann ich Geld fürs Alter sparen, indem ich es steuerfrei auf ein Sperrdepot einzahle. Dort kann ich mein Geld anlegen, wie ich es möchte (beispielsweise auch ohne teure Versicherungsgarantie), aber ich kann es vor dem Ruhestand nur im großen Ausnahmefall entnehmen (und muß dafür dann einen Steueraufschlag zahlen). Ich habe die Freiheit, mein Geld einfach an der Börse stehenzulassen, wenn ich es mit Eintritt in den Ruhestand noch nicht brauche, ich versteuere es erst, wenn ich es nach meinen Vorstellungen verzehre.


    Unser Staat hat die Tendenz, das vollständige Sagen haben zu wollen, wenn er beispielsweise 5% Geld dazutut. Das ist meine Sache nicht, da verzichte ich lieber auf die Staatsknete und bin Herr über mein eigenes Geld.

  • Ich kenne keinen Angehörigen eines Versorgungswerks, der sich nach Pflichtmitgliedschaft in der GRV sehnt. ^^

    :thumbup:


    Ein solches Mitglied eines Versorgungswerks ist auch mir nicht bekannt (siehe hierzu schon Nr. 123, Abs. 3).


    Vorsorglicher Hinweis an Achim Weiss: Ist nicht als "Referenz" zu verstehen sondern als Beobachtung in meinem weiten Umfeld sprich anekdotisch.


    Auch wenn das nur anekdotisch ist und keine Referenz darstellt - vielleicht dokumentiert es aber eine Tendenz bzw. einen Trend bei den Menschen, die sich (hierzulande noch) als mündigen Verbraucher und (noch) eigenverantwortlich handelnden Bürger - auch in Sachen Altersvorsorge - verstehen ... ?!

  • Aus US-amerikanischer Sicht sind die Deutschen sämtlich linksradikal, weil kaum jemand hier den Sozialstaat als solches in Zweifel zieht.

    Wie mir mal ein Amerikaner vor vielen Jahren sagte: "Das eigentliche Wunder beim deutschen Wirtschaftswunder ist, daß bei eurer Abgaben- und Steuerquote überhaupt noch gearbeitet wird" ...


    Das Verhältnis und Verständnis "Bürger : Staat" ist in den USA ein grundsätzlich anderes. Das hierzulande oft anzutreffende ausgeprägte Staatsvertrauen (bis hin zur Staatsgläubigkeit) ist dort wesentlich seltener anzutreffen.

    Beim verhältnismäßig kleinen Rest der Nicht-Pflichtigen zeigt sich immer wieder, daß die Altersvorsorge auf Lücke gesetzt wird (oder man die Augen vor dem angemessenen Umfang verschließt).

    Wie schon gesagt: Da sind meine Erfahrungen in meinem Umfeld ganz andere.


    Das sind aber verhältnismäßig wenige,

    Worauf wir uns schon eher einigen könnten ...

    Für das, was ich zusätzlich aus eigenem Geld spare, möchte ich mich nicht den Vorstellungen des Staates unterwerfen. Ich hätte hier in Deutschland sehr viel lieber ein System dem amerikanischen 401(k) entsprechend als eine Riesterei oder Rüruperei, bei der die Bezuschussung des Staates bei der Versicherung landet statt auf meinem Altersversorgungskonto. Und wenn es dann ans Verbrauchen des Ersparten geht, hätte ich gern die Wahl, mein Erspartes im Ruhestand nach meiner Vorstellung einzusetzen, als daß ich es zwangsverrenten muß, wobei die Versicherungen nochmal einen großen Teil für sich wegschneiden.

    :thumbup:

    Unser Staat hat die Tendenz, das vollständige Sagen haben zu wollen, wenn er beispielsweise 5% Geld dazutut. Das ist meine Sache nicht, da verzichte ich lieber auf die Staatsknete und bin Herr über mein eigenes Geld.

    :thumbup:


    Die Hoffnung auf ein diesbezüglich schlüssiges und die richtigen Anreize setzendes Konzept zur privaten Altersvorsorge habe ich inzwischen ebenso aufgegeben wie die Hoffnung auf eine angemessene Reform der GRV unter adäquatem Einbezug kapitalgedeckter Elemente.

  • In letzter Zeit tauchten in der Presse Artikel zu finanziellen Problemen in einigen Versorgungswerken auf.

    Es ist immer schwierig die Zukunft zu planen. Und man darf eben nicht außer acht lassen, dass auch den Versorgungswerken enge Auflagen gemacht werden in welche Anlagen angelegt werden darf.

    Man wird sehen, ob alle Versorgungswerke die nächsten 50 Jahre auch so schadlos überstehen werden wie die letzten 50 Jahre.

  • In letzter Zeit tauchten in der Presse Artikel zu finanziellen Problemen in einigen Versorgungswerken auf.

    Das mag sein. Trotzdem kommt mir dann bei dem Vergleich mit der GRV der Gedanke mit dem "kleineren Übel", dem "Einäugigen unter den Blinden" usw. in den Sinn.

    Es ist immer schwierig die Zukunft zu planen.

    Wohl wahr - und ein großes Wort gelassen ausgesprochen.


    Nichtsdestotrotz ist es meine Überzeugung, daß man sich heutzutage - (nicht in allen aber) in vielen Fällen jedenfalls - besser, einfacher und kostengünstiger als früher ein privates individuell passendes Finanz-Paket zusammenstellen kann (aus den Elementen "wichtigste Versicherungen" + "sinnvolles Investment") mit dem man mindestens so gut (meines Erachtens in vielen Fällen besser) aufgestellt ist, als mit staatlichen Systemen wie GKV, GRV usw.

    Und man darf eben nicht außer acht lassen, dass auch den Versorgungswerken enge Auflagen gemacht werden in welche Anlagen angelegt werden darf.

    Man sollte aber auch nicht die Frage außer acht lassen, ob solche Auflagen wirklich zielführend und nützlich im Sinne der Betroffenen sind.


    Wie bei diversen Finanz-Themen könnte auch hier gelten: Man kann den Bürger auch "zu Tode beschützen" ... bzw. vor lauter "Sicherheit" irgendwann feststellen, daß auch alle "Chancen mit eliminiert" wurden ...