VBLextra weiterführen?

  • Im Zuge der Diskussion zur Reformierung der Riesterförderung etc. eine Frage zu Eurer Einschätzung in meinem Fall. Ich bin fast 57, im öffentlichen Dienst angestellt und möchte bis zum Alter von 67 Jahren arbeiten. Ich bin in der VBLklassik pflichtversichert und in der VBLextra freiwillig (Tarif D: Altersrente, mit Riesterförderung): AVBextra01.

    Bis 2016 waren laut Unterlagen in der Ansparphase 3,25% und in der Rentenbezugsphase 5,25% 'zu 75% garantiert'. Aufgrund der Niedrigzinsphase wurde der Prozentsatz auf alle Leistungen aus Beiträgen ab 2016 auf 3,25% reduziert.

    Ich zahle z.Zt. monatlich 180€. (zwischenzeitlich waren es höhere Beiträge, auch mit Entgeltumwandlung, aber geändert)

    Stand Dez. 2022: derzeitige Anwartschaft: 614,64€ (berechnet aus 153,66 Versorgungspunkte x 4€), Prognose Rente 2034: 775€.

    Ansonsten sind Sicherheitsbaustein (Tagesgeld u.ä.) und Renditebaustein (MSCI World-ETF) zur Altersversorgung vorhanden.

    Meine Fragen an Euch:

    Lohnt es sich, die VBLextra weiter zu besparen (evtl. als Sicherheitsbaustein) oder besser beitragsfrei stellen (und den Betrag in den ETF schieben oder Tagesgeld o.ä.)?

    Oder abwarten ob sich die Risterreform auch auf die VBLextra auswirkt?

  • Verstehe ich es richtig, dass Dir auch in der Rentenphase 3,25% p.a. garantiert sind? :/

    Das würde bedeuten, dass Du in etwa mit einem Inflationsausgleich Deiner späteren Rente rechnen kannst.

    Wenn das so ist, hört es sich grundsätzlich gar nicht mal schlecht an und wäre ein großer Vorteil gegenüber privaten Rentenversicherungen.

    Lohnt es sich, die VBLextra weiter zu besparen (evtl. als Sicherheitsbaustein) oder besser beitragsfrei stellen (und den Betrag in den ETF schieben oder Tagesgeld o.ä.)?

    Wenn die Konditionen wie von Dir beschrieben stimmen, würde ich diese Versicherung wohl weiter laufen lassen.

    Bei einem ETF-Sparplan bist Du mit nur 10 verbleibenden Jahren voll in der Risikozone. Es gab der Vergangenheit immer mal wieder 10 Jahreszeiträume in denen ein MSCI World keine Rendite bzw. sogar eine negative Rendite gemacht hat.

    Zuletzt von 2000-2009 waren es mehr -3% p.a. Verlust! Und wenn Du eh schon 3,25% p.a. garantiert hast ist es halt schon ein Risiko über 10 Jahre auf eine gleich hohe Rendite zu wetten.

  • Wenn alle Riester so wären wie der von der VBL, dann hätten wir viel gewonnen. Ich halte das für ein attraktives Angebot - leider nicht für alle. Lustig ist dabei, dass in dem VBL-Versicherungskonsortium geführt von der Allianz diverse weitere deutsche Lebensversicherungen beteiligt sind. Bei VBL machen sie mit bei einer Versicherung zu auch für den Kunden günstigen Konditionen. "Zuhause" haben sie das verlernt und langen kräftig zu bei den Kosten.

  • Im Zuge der Diskussion zur Reformierung der Riesterförderung etc. eine Frage zu Eurer Einschätzung in meinem Fall.

    Ich bin fast 57, im öffentlichen Dienst angestellt und möchte bis zum Alter von 67 Jahren arbeiten. Ich bin in der VBLklassik pflichtversichert und in der VBLextra freiwillig (Tarif D: Altersrente, mit Riesterförderung): AVBextra01.

    Bis 2016 waren laut Unterlagen in der Ansparphase 3,25% und in der Rentenbezugsphase 5,25% 'zu 75% garantiert'. Aufgrund der Niedrigzinsphase wurde der Prozentsatz auf alle Leistungen aus Beiträgen ab 2016 auf 3,25% reduziert.

    Ich zahle z.Zt. monatlich 180€. (zwischenzeitlich waren es höhere Beiträge, auch mit Entgeltumwandlung, aber geändert)

    Stand Dez. 2022: derzeitige Anwartschaft: 614,64€ (berechnet aus 153,66 Versorgungspunkte x 4€), Prognose Rente 2034: 775€.

    Ansonsten sind Sicherheitsbaustein (Tagesgeld u.ä.) und Renditebaustein (MSCI World-ETF) zur Altersversorgung vorhanden.

    Lohnt es sich, die VBLextra weiter zu besparen (evtl. als Sicherheitsbaustein) oder besser beitragsfrei stellen (und den Betrag in den ETF schieben oder Tagesgeld o.ä.)?

    Oder abwarten ob sich die Risterreform auch auf die VBLextra auswirkt?

    Du hast eine berechtigte Frage, auf die Du aber keine Antwort erwarten kannst, vor allem nicht eine zwingend für Dich passende Antwort - und eigentlich nur die möchtest Du hören.

    Eins vorab: Eine Riesterreform sehe ich nicht kommen, und sollte doch eine kommen, ist damit noch lange nicht gesagt, daß die Situation besser wird, als sie aktuell ist.

    Aus der VBL klassik kommst Du als Angestellter im öffentlichen Dienst ohnehin nicht heraus. Nur zur Erinnerung: Rentenversicherungen solcher Art müssen mit der Inflation angepaßt werden, es sei denn, der Anbieter verspricht eine regelmäßige Steigerung von 1% pro Jahr, damit kann er sich aus dieser Pflicht herauskaufen. Die VBL geht diesen Weg: Deine VLB-klassik-Rente wird pro Jahr um 1% steigen.

    Bei zusätzlichen VBL-Renten gibt es einen Strauß von Möglichkeiten, Du nutzt wohl VBL-Riester, was nach Ansicht des geschätzten Mitforisten Pantoffelheld noch ein ordentlicher Vertrag ist. Auf jeden Fall stecken dort festverzinsliche Papiere drin, also Renten, mit dem entsprechend kontinuierlichen, aber relativ schwachen Renditepotential.

    Ich wundere mich über den Kollegen monstermania, der es kategorisch ausschließt, das Geld in einen ETF-Sparplan zu stecken, da nur eine Frist von 10 Jahren gegeben sei. Diesen Irrglauben hört man vielfach. Du brauchst das Geld ja nicht zwingend mit 67, weil Du sonst noch Reserven hast. Wenn Du Dein Gespartes zur Unterstützung der Renten einsetzen willst (bei Dir wohl mindestens gesetzliche Rente (mit Inflationsanpassung), VBL klassik (mit jährlich 1%iger Steigerung) und VBL extra Riester) wirst Du Dein zusätzliches Geld ja nicht mit dem Eintritt in den Ruhestand, sondern im Laufe von 20 Jahres sukzessive verbrauchen. Nach diesen berühmten 15 Jahren wird jedenfalls keine Uhr gestellt.

    Es hilft aber alles nichts: Du solltest eine Vermögensbilanz aufstellen (für jetzt oder für in 10 Jahren) und Dir darüber klar werden, wie viele "Sicherheitsbausteine" und wie viele "Renditebausteine" Du in Deinem Portfolio haben willst. Diese Entscheidung kann Dir keiner abnehmen.

  • Ganz herzlichen Dank für eure hilfreichen Anmerkungen und Tips!

    Ich habe inzwischen bei der VBL nochmal nachgehakt: bei der VBLextra (alter Tarif, also 01) hat sich seitdem nichts mehr geändert (also 3,25%). Also lasse ich die so weiterlaufen.

    Ja, die VBLextra wird wie die VBLklassik (die man automatisch hat) mit einem Punktesystem berechnet; ich kann mir das mit den Prozenten nur besser vorstellen.