Wie Rentenendspurt planen?

  • Wenn Du ohnehin bis 65 weiterarbeiten willst, dann könntest Du die abschlagsfreie Rente ab 65 mit der Rente ab 62 (mit Abschlägen) vergleichen. Wenn Du die Rente, die Du ab 62 ausgezahlt bekommst, sofort wieder zum Ausgleich der Abschläge einzahlst, dann sparst Du gegenüber der Version "nur arbeiten und noch keine Rente beziehen" schon einmal Steuern. (Ausgezahlte Rente wird zu 8x% versteuert, Beiträge können zu 100% steuerlich geltend gemacht werden.) Die ausgezahlte Rente wird den Abschlag vor Erreichen des Beginns der abschlagsfreien Rente ausgeglichen haben.

    Rente ab 62 mit nachträglichem Abschlagsausgleich ist günstiger als Rente ab 65. (Wirst Du Dir anhand der Auskunft aber auch selbst ausrechnen können.)

  • Ich hatte heute meinen Termin bei der Rentenberatung.

    Der Berater hat jetzt für mich eine Anfrage gestellt, ob ich noch einmal Rentenpunkte kaufen kann, da ich ja jetzt mit 62 und nicht erst mit 63 in Rente gehen kann. Mal schauen, was dabei rauskommt.

    Es lohnt sich, das selber auszurechnen. Es sollte ein nennenswerter Steuereffekt dabei sein, sonst lohnt sich das Kaufen von Rentenpunkten nicht. Man muß die daraus resultierende Rente ja nicht nur versteuern, sondern auch noch verbeitragen. Man tut wohl daran, den Bleistift zu spitzen.

    Ansonsten soll ich jetzt noch mit dem Steuerberater sprechen, um rauszukriegen, wie sich der Steuersatz ändert bei Bezug von Rente und Lohn.

    Man könnte sich das auch selber ausrechnen. :)

    Ich tendiere momentan eher zur abschlagsfreien Rente mit 65, da die gesetzliche Rente mein sicherer Baustein ist im Gegensatz zu meinen anderen Einkommen und ich möchte den sicheren Baustein nicht schmelzen lassen.

    Das ist vermutlich eine schlechte Idee. Die Abschläge sind zu niedrig bemessen. Wer eine vorzeitige Rente beansprucht, macht gegenüber dem, der die Rente zum richtigen Zeitpunkt in Anspruch nimmt, vermutlich das bessere Geschäft. Rechne das so: Leg die vorzeitig bezogene Rente zur Seite und entnimm aus diesem Kapitalstock ab dem etatmäßigen Rentenalter einen Betrag, der dem Abschlag entspricht. Dein Kapital wird mindestens bis in Deine 80er reichen.

    Ansonsten müsste man halt wissen, wie alt man wird ...

    Ich nehme an, die Leute sind glücklicher, wenn sie das nicht wissen.

  • Ansonsten soll ich jetzt noch mit dem Steuerberater sprechen, um rauszukriegen, wie sich der Steuersatz ändert bei Bezug von Rente und Lohn.

    Das Geld für den Steuerberater kannst du dir sparen, in dem du z. B. den Steuerrechner vom BMD nimmst. DJ kennst ja deine Rente und das zusätzliche Einkommen, was auf das zu versteuernde Einkommen einzahlt. Dort einfach die Werte eintragen und du erhältst deinen Steuersatz.

  • Dein Kapital wird mindestens bis in Deine 80er reichen.

    Bei einer angenommenen 3 % Verzinsung reicht es bis 82. Klar, wenn ich vorher sterbe, freuen sich die Erben. Aber wenn ich 100 werde, wäre ich wahrscheihnlich froh, wenn ich die Rente ohne Abschläge bekommen würde, weil es sonst auch eng werden könnte.

    Ohne Beratung des Steuerberaters wird es nicht gehen, da noch andere Einkommensquellen beachtet werden müssen und mein Mann selbstständig ist.

    90 % Aktien, selbstverständlich werde ich die politischen Entwicklungen beobachten, spätestens wenn ich Rentenbeiträge auf sonstiges Einkommen zahlen soll, beantrage ich die Rente.

    Ich danke sehr für euere Ideen und inputs. Ich bin gerade ganz froh, dass ich mir für die Entscheidung noch etwas Zeit nehmen kann, insbesondere weil ggf. ja auch Teilrenten möglich wären.