Wer ist schuld an der gegenwärtigen Inflation?

  • [….]

    Immerhin waren die Dänen so schlau sich ihre Währungssouveränität zu bewahren und hatten damals (meine das war schon1990) eine "Opt-Out Klausel" bezüglich des Euro sogar de jure durchgesetzt zugunsten ihrer Dänischen Krone (DKK kr). So werden die Dänen nun auch nicht mit der (vertragswidrigen - die ursprünglichen EU-Verträge (wie Art. 311 AEUV) normieren nämlich das exakte Gegenteil) weiteren Vergemeinschaftung von neuen Schulden konfrontiert ("Next Generation EU").

    […]

    Die DKK ist über den Wechselkursmechanismus an den € gekoppelt…🤷🏼‍♂️

  • Hallo Nordnordlicht

    Ich habe gerade mal wieder urlaubsbedingt, mit Freude die interessanten Kommentare hier vor allem zum Thema Steuer gelesen

    […]

    Hallo McProfit , richtig, der Vergleich mit den Steuersätzen hinkt natürlich. Ebenso hinkt aber auch der Vergleich zwischen einem Völkchen von 16 Millionen zentral regierten überwiegend glücklichen Menschen mit einem Volk von 84,5 Millionen von 16 Landesregierungen und einer Bundesregierung verwalteten überwiegend missmutigen und unzufriedenen Schlaumicheln 😉

  • Nur am Rande aber in dem Kontext: Das Opt-Out in Sachen Euro war m. W. conditio sine qua non für die Zustimmung der Dänen zum Vertrag von Maastricht - dieser war nämlich zuvor (1992 nach meiner Erinnerung) in einem Referendum von den Dänen abgelehnt worden. Die Einführung des Euro wurde übrigens im Jahr 2000 (glaube am 28. September) in einem Referendum von den Dänen erneut abgelehnt ...

    Die DKK ist über den Wechselkursmechanismus an den € gekoppelt…

    Die Dänen haben meines Wissens eine eigene Zentralbank, die eine für das Land Dänemark angepasste sprich adäquate Geldpolitik praktizieren kann ... ?


    Haben die Dänen dann auch ungedeckte Forderungen an das Target2-Salden-System ... ? Sind die Dänen dann mit haftend und mit bürgend an Euro-Rettungsschirmen beteiligt ... ? Können den Dänen Verluste aufgrund der Billionen schweren Anleihekäufen der EZB zugerechnet werden ... ?


    Müßte man alles mal nachschauen ...



    Dir weiter ganz viel Glück mit Deinen privaten Finanzen !

  • Hallo Nordnordlicht

    Du hast natürlich völlig recht, dass Vergleiche beim Thema Steuer und Inflationsgründe kaum möglich sind, weil es zu viele Argumente dafür und dagegen gibt.

    Das wäre ein Thema für eine echte Live-Diskussionsrunde oder eine Veranstaltung.

    Das Forum hier mit den meist kurzen Kommentare ist immer nur ein Kompromiss.

    Vermutlich sollten wir uns hier auf die Diskussion von einfacheren Themen beschränken.

    Viele Grüße McProfit


    Hallo fz_chicken

    Auch Du hast natürlich völlig recht.

    Mein Kommentar mit dem Hinweis auf steigende Löhne und steigende Preise ist dann eher richtig, wie DU richtigerweise geschrieben hast, wenn das nur EIN TEIL des Problems ist.

    IN Wirklichkeit ist das alles viel schwieriger.

    Da geht es um Zinsen, Psychologie, neue Gesetze, Subventionen und vieles mehr - das am Ende die Inflationsrate ergibt.

    Ich behalte ohnehin langfristig meine Aktien genieße meinen letzten Lebensabschnitt -

    natürlich etwas entspannter solange die Dividenden weiterhin fließen.

    Viele Grüße McProfit.

  • Vielleicht ist ja irgendwie Inflationit ausgetreten und in den Wirtschaftskreislauf geraten. :/

    In der Eurozone kam es schon vor langer Zeit (ab 2010) durch signifikantes Fehlverhalten zuerst zum Austritt von Pleitokrit, welches die EZB versucht hat massiv mit aus dem Nix geschaffenen Liquidit zuzukleistern - was aber letztlich doch nur zum Diffundieren von Inflationit geführt hatte.

  • Vielleicht sind einfach nur Preiserhöhungen an der Inflation schuld

    Dann wären vielleicht allein die pöhsen Firmen, die pöhsen Unternehmer, die pöhsen Dienstleister usw. schuld, weil sie einfach die Preise erhöhen ... ?


    Wobei natürlich solche Gelegenheiten (schlechtes Geld also hohe Inflationsrate sprich Kaufkraftverlust) nicht selten gerne ausgenutzt werden, um Preiserhöhungen durchzusetzen (auch wenn diese gar nicht oder nicht in der Höhe sachlich gerechtfertigt sind) oder einfach "weniger Produkt" zum gleichen Preis ...


    Schaut man in die Finanz- und Währungsgeschichte, dann dürfte dies - neben dem Weg des geringsten Widerstandes natürlich - einer der Hauptgründe sein, warum Staaten (samt ihrer staatlichen Notenbank) so oft den Weg über Inflation (in Verbindung mit der Monetisierung der Staatsschulden sprich die Notenbank kauft (via Anleihekäufe) die Staatsschulden auf bei gleichzeitiger Erhöhung der Geldmenge) gegangen sind:


    Für den Unbedarften ergibt sich ein eher diffuses Bild, wer denn nun an der Inflation (Geldentwertung) schuld ist ...


    Besonders "wirksam" wird das Ganze in Verbindung mit einer Finanziellen Repression bei der - orchestrierten von der staatlichen Notenbank - der Realzins in den negativen Bereich verschoben und dort gehalten wird.


    Für den eher Unbedarften spielten beispielsweise auch die permanenten Vertragsbrüche (die allermeisten kannten nach meinen Erfahrungen die diesbezüglichen EU-Verträge überhaupt nicht ... 8o ) auch schon zu Beginn der Währungsunion (1999) keine Rolle (Stichwort: Ein Land wie Italien hätte nach dem Vertrag von Maastricht und den Maastricht-Kriterien nicht dem Euro beitreten können, da die nach den EU-Verträgen maximale Schuldenquote (60% vom BIP) von Italien meilenweit verfehlt wurde - um nur ein Beispiel zu nennen).


    Für an dem Thema Interessierte war dagegen damals schon völlig klar, daß bei einem derartigen Umgang mit den eigenen (!) EU-Verträgen eine elementare Krise dieser Währungsunion nur eine Frage der Zeit sprich zeitnah absehbar ist. Zumal das Konstrukt (zentralisierte Geldpolitik bei nationaler Fiskalpolitik mit noch dazu heterogenen - teilweise sogar disparaten - Staaten) ohnehin hochfragil ist.


    Die Eurokrise brach dann folgerichtig zeitnah sprich bereits im Jahr 2010 aus und zum Höhepunkt derselben (der Euro stand vor dem Aus und die Eurozone vor dem Auseinanderbrechen) sah sich im Jahr 2012 Herr Draghi genötigt, um das Währungs-Experiment irgendwie zu retten, die Worte "Whatever it takes" - also koste, es was es wolle - zu verkünden. So wurde die EZB zur Feuerwehr des Euro und dessen letzten Rettungsanker ... Inwieweit die nachfolgende ultra-expansive und sehr langjährigen (2010 - 2022) Geldpolitik der EZB (mit)ursächlich zumindest den Boden (entzündliches Luft-Gas-Gemisch) für die hohe Inflation der letzten Zeit bereitet hat (bei der dann ein Funke reicht, um es zu entzünden) wäre eine interessante Frage.



    Dir weiter ganz viel Glück mit Deinen privaten Finanzen !