Lyxor Smart Overnight Return vs. Geldmarkt-ETF-Empfehlung von finanzip

  • Der Lyxor Smart Overnight Return EUR (Acc) (LYX0WM) läuft besser, als die finanztip-Geldmartkt-ETF-Empfehlungen. Aktuell bei 0,42% / Monat. Die TER ist mit 0,10% gleich, wie bei der Konkurrenz. Seit der Zinswende, macht er also mehr Gewinn, als die konventionellen Geldmarkt-ETF. Wenn man die Kurve so anschaut, scheint er genauso risikolos zu sein ...


    finanztip schreibt:

    Zitat

    Der ETF bildet die ESTR ebenfalls mittels Swaps nach. Zu unseren Emp­feh­lungen gehört er trotzdem nicht. Der Grund: Sein Portfolio, auf das er die Tauschgeschäfte aufbaut, besteht nicht wie bei unseren Emp­feh­lungen aus sicheren Staatsanleihen. Stattdessen investiert er in Aktien. Kommt es zu einem Ausfall des Swap-Partners, ist der ETF also in Aktien investiert. Das birgt aus unserer Sicht ein unnötiges Risiko für einen Sicherheitsbaustein


    Wie groß ist das Risiko tatsächlich?

    Wie häufig kommen Ausfälle von Swap-Partnern vor?

    Was würde dann passieren - fällt die Rendite einfach nur schlechter aus, als bei den anderen Geldmarkt-ETF oder besteht dann die Gefahr ins Minus zu rutschen?



    PS: Mein Notgroschen liegt auf einem Tagesgeldkonto. Geldmarkt-ETF (aktuell Xtrackers DBX0AN) nutze ich nur zum kurzfristigen Ansparen für planbare Ausgaben (neues Auto, größerer Urlaub, usw.)

  • Wie groß ist das Risiko tatsächlich?

    Wie häufig kommen Ausfälle von Swap-Partnern vor?

    Was würde dann passieren - fällt die Rendite einfach nur schlechter aus, als bei den anderen Geldmarkt-ETF oder besteht dann die Gefahr ins Minus zu rutschen?

    Laut dem Blog von Hartmut Walz ist es seit 1981 bei Blackrock 3 mal zu einem Ausfall des Swap-Partners gekommen (https://hartmutwalz.de/wie-sic…ag-prof-dr-stefanie-hehn/)


    Blackrock blieben dann nur die Sicherheiten, diese waren aber anscheinend ausreichend und es kam zu keinem Verlust. Diese Sicherheiten sind hier eben einmal Aktien und einmal Staatsanleihen. Ein Verlust ist daher theoretisch möglich. Z.B. wäre ein Totalverlust möglich, wenn die Sicherheiten bei Ausfall gleichzeitig wertlos würden.


    Ob dieses Risiko zu hoch ist muss man wohl für sich selbst entscheiden....

  • Der Lyxor Smart Overnight Return EUR (Acc) (LYX0WM) läuft besser, als die finanztip-Geldmartkt-ETF-Empfehlungen. Aktuell bei 0,42% / Monat. Die TER ist mit 0,10% gleich, wie bei der Konkurrenz. Seit der Zinswende, macht er also mehr Gewinn, als die konventionellen Geldmarkt-ETF. Wenn man die Kurve so anschaut, scheint er genauso risikolos zu sein ...

    Der von dir genannte Lyxor-ETF hat den Referenzindex Fed Fund rate. (Das steht bei extraetf auf der Seite.) Amundietf schreibt aber, dass es auch auf den Euro Short-Term Rate geht, was ich eher glauben würde. Die Geldmarkt-ETF bei Finanztip nehmen den Euro Short-Term Rate (€STR).

    Finanztip schreibt zu dem Lyxor-ETF:

    Der ETF bildet die ESTR ebenfalls mittels Swaps nach. Zu unseren Emp­feh­lungen gehört er trotzdem nicht. Der Grund: Sein Portfolio, auf das er die Tauschgeschäfte aufbaut, besteht nicht wie bei unseren Emp­feh­lungen aus sicheren Staatsanleihen. Stattdessen investiert er in Aktien.

  • Der wesentliche Unterschied ist, dass der LYX0WM nicht passiv den €STR abbildet, sondern aktiv verwaltet wird und eine höhere Rendite als den €STR anstrebt. Bei Emittenten heißt es dazu:


    Zitat
     

    Der Lyxor Smart Overnight Return - UCITS ETF C-EUR ist ein OGAW-konformer börsengehandelter Fonds, der kurzfristige Renditen mit besonders geringer Volatilität erzielen soll, die höher als die des Referenzzinssatz für die Währung Euro (Euro Short-Term Rate, €STR) sind. Der Fonds wird aktiv verwaltet und legt unter strenger Überwachung von Risiko und Liquidität in einem diversifizierten Portfolio aus Finanzinstrumenten und Pensionsgeschäften an.

    [Quelle]

    Ich finde diesen ETF vom Konstrukt her etwas undurchsichtiger als den von Xtrackers. Das Trägerportfolio besteht zwar wie bei Finanztip geschrieben aus Aktien, in dem o.g. Auszug steht aber wiederum etwas von einem Portfolio "aus Finanzinstrumenten und Pensionsgeschäften". Das hängt wahrscheinlich mit dem "aktiv verwaltet" zusammen, aber so ganz klar ist mir das Konstrukt und vor allem das damit verbundene Risiko noch nicht. Scheinbar investiert der Swap‑Partner hier in Finanzinstrumente und Pensionsgeschäfte und liefert nicht nur (passiv) die Rendite. Ich würde daher eher in den DBX0AN investieren. Dort ist das Konstrukt eindeutig. Denn eine höhere Rendite gibt es eigentlich nur in Verbindung mit einem höheren Risiko.

  • Rendite würde ich mit einem Aktien-ETF machen. Mehr Sicherheit durch Geldmarktprodukte (Tagesgeld und/oder Geldmarkt-ETF). Das Swap-Risiko des DBX0AN finde ich überschaubar. Aber warum sollte man denn mit einem Geldmarktprodukt mehr Risiko eingehen, mehr Rendite machen wollen? Erhöhe dann lieber deinen Aktienanteil - damit kommst du dann auch zu deiner Risikotoleranz, hast es aber klar getrennt und transparent.

  • Ja, der LYX0WM hat in der Historie regelmäßig eine ca. 0,1% höhere Rendite gehabt.

    Gleichzeitig ist aber auch der Geld-Brief-Spread deutlich größer. Der Renditevorteil ist also für Anleger, die den Geldmarktfonds zur kurzzeitigen Anlage nutzen, schnell wieder weg.


    Wer einen Geldmarktfonds als Langfristanlage nutzt, kann sich überlegen, ob diese Mehrrendite für das Mehrrisiko angemessen ist.


    Als Langfristanleger kann man aber auch einen normalen Rentenfonds (kurze Laufzeiten) oder einen Rentenfonds mit Floatern nehmen.