Meinungen zu Angebot FondRente der Zurich Deutscher Herold Lebensversicherung?

  • Hallo,


    ich würde gerne ein weiteres Standbein bei der privaten Altersvorsorge aufstellen und war vor kurzem deswegen im ersten Schritt bei meiner Hausbank (Deutsche Bank) und ließ mich entsprechend beraten. Als Angebot nahm ich Unterlagen für eine FondRente der Zurich mit, die hier offenbar Kooperationspartner der Deutschen Bank ist.


    Ich kenne mich in diesem Bereich leider nicht wirklich gut aus und wollte darum einmal hier fragen, wie so allgemein die Meinungen zu diesen FondRenten dieser Versicherung ist?


    Wichtig wäre als Erstes einmal, ob die Zurich da generell als ein guter Anbieter gilt und man grundsätzlich da sowas abschließen kann, das Angebot aber genau prüfen sollte, oder man von vornherein lieber woanders hinorientiert?


    Ich teile hier gerne genauere Angaben zu dem Angebot mit, die Unterlagen sind aber recht umfangreich und enthält viele Tabellen, welche Zahlen wären hier die, die für eine grobe Einschätzung nötig wären?


    Was ich zumindest schon einmal sagen kann wäre:


    - Ich wollte 500,00 € monatlich sparen.

    - Renteneintrittsalter ist in 20 Jahren.

    - Die garantierte Rente ab 67 liegt je nach Wertentwicklung bei 367,00 € (1,5 % Entwicklung) bis zu 620,00 € (bei 6 % Entwicklung)


    Die Kosten erscheinen mir im Verhältnis zu 500,00 € monatlich an Einzahlung ggf. etwas hoch, die ersten 5 Jahre fällt u.a. eine Abschlussgebühr von 600,00 € an sowie über die gesamte Beitragszeit eine jährliche Verwaltungsgebühr von 414,00 €. Weiterhin dann etwa auch eine Gebühr von 0,60 € je 100,00 € Fondsguthaben, die dann natürlich mit der Zeit auch immer höher wird.


    Vor allem bei den Kosten frage ich mich, ob die so marktüblich sind oder doch schon im oberen Bereich? Und wenn im oberen Bereich, gibt es dafür bei der Zurich Gegenleistungen, die diese rechtfertigen?


    Danke schon mal im Voraus für alle Meinungen und wie gesagt, wenn weitere Daten aus meinen Unterlagen benötigt werden, dann gerne melden :)

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  • Kurzfassung: Dieser Vertrag wird sich nicht lohnen, also zumindest gibt es bessere Varianten. Um das einschätzen zu können, braucht es keine weiteren Daten. Alleine die 0,60 Euro Gebühr (0,60% Gammakosten) pro 100 Euro Fondsguthaben sind viel zu hoch, dazu dann noch Abschluss- und Verwaltungskosten. Die Kosten sind für sogenannte Bruttopolicen schon marktüblich.


    Das einzige was sich lohnt gegenüber einem Depot bei einem Neobroker, wäre mMn eine Netto-Rentenversicherung.

    Eine günstige Netto-Rentenversicherung kostet:

    - Honorar (unterschiedlich hoch je nach Vermittler)

    - keine Abschlusskosten/Alphakosten

    - keine Verwaltungsgebühr/Betakosten

    - Kappakosten/Stückkosten von 36 Euro pro Jahr

    - 0,30% Gammakosten (Kosten auf das Fondsguthaben)


    Dafür hat man dann kostenloses Rebalancing, Steuerstundung, Steuervorteile bei Verkauf, keine Steuern bei Wechsel der Fonds, keine Steuern im Todesfall, lebenslange Rente (Langlebigkeitsrisiko) und ggf. 1-2 Versicherungsvorteile wie z.B. einer Betragsbefreiung bei Berufsunfähigkeit oder ähnliches.

    Keine Gewähr für Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität meiner Beiträge.


    Liebe Grüße,


    Timo Schmitt (B. Sc.)

    Geschäftsführer Finanzberatung Schmitt GmbH & Fachwirt für Finanzberatung

  • M.E. grundsätzlich falsche Vorgehensweise.

    Bevor man sich überlegt, ob es ein bessere Gesellschaft, als die Zurich für eine Versicherung gibt, sollte man sich erst einmal überlegen was man braucht und will.


    Dazu müsstest Du etwas über Deine finanzielle Gesamtsituation schreiben.


    Generell ist Altersvorsorge in erster Linie ein Sparvorgang. Warum willst Du also eine Versicherung kaufen? Was sind die Risiken, die Du versichern willst und warum?


    Welche Altersvorsorge hast Du bereits und was willst Du erreichen?


  • - Ich wollte 500,00 € monatlich sparen.

    - Renteneintrittsalter ist in 20 Jahren.

    - Die garantierte Rente ab 67 liegt je nach Wertentwicklung bei 367,00 € (1,5 % Entwicklung) bis zu 620,00 € (bei 6 % Entwicklung)

    Was würde dagegen sprechen, diese 500 € monatlich in einen ETF-Sparplan zu stecken?

    Die Wertentwicklung liegt im Durchschnitt bei 7 % jährlich (vor Steuern).

    Meist wird ein Anlagehorizont von mindestens 15 Jahren empfohlen. Allerdings wirst du sicher nicht am Tag deines 67. Geburtstags schlagartig das gesamte angesparte Geld ausgeben wollen. Die Anlage kann also durchaus noch weiter laufen. Wenn du willst, kannst auch du selbst in deinem Depot zumindest dahingehend ein bisschen Rebalancing betreiben, dass du ab dem Tag X immer mehr Geld in sichere Anlagen (Geldmarkt-ETF...) anlegst.

    Allein schon die Kosten... Das ist Geld, was du einfach nur vernichtest. Das ist praktisch eine monatliche Sparrate pro Jahr über die gesamte Laufzeit. Stell dir vor, du steckst 11*500 € im Jahr in den ETF-Sparplan und wirfst die letzten 500 € auf die Straße. Würdest du das machen?

    • Hilfreichste Antwort

    - Ich wollte 500,00 € monatlich sparen.

    - Renteneintrittsalter ist in 20 Jahren.

    - Die garantierte Rente ab 67 liegt je nach Wertentwicklung bei 367,00 € (1,5 % Entwicklung) bis zu 620,00 € (bei 6 % Entwicklung)

    Denke einfach mal in Ruhe über die Zahlen nach.

    Du willst ab jetzt 500€/Monat für 20 Jahre in eine private Rentenversicherung einzahlen. In 20 Jahren soll Dir dann 367€ Auszahlung garantiert werden. :/

    Ich sage es mal so: Ohne jegliche Rendite vorauszusetzten könntest Du die 500€/Monat einfach auf ein Tagesgeldkonto einzahlen.

    Mit 67 nimmst Du Dir dann jeden Monat 500€ vom Konto und hast dann 500€/Monat für 20 Jahre (dann bist Du 87).

    Wenn Du nun in dieser Zeit auf dem Tagesgeldkonto noch etwas Rendite machst (1,5% p.a.) reicht das mit den 500€ / Monat sogar 28 Jahre. Dann wärst Du 95. :/

    Und wenn Du 'nur' 450€/Monat entnimmst, reicht das Geld bis Du 100 bist.


    Ich hoffe, Du erkennst selbst, dass die garantierte Rente auf keinem Fall eine Versicherung rechtfertigt!


    Ich würde viel mehr über eine DIY-Lösung mit einem eigenen ETF-Sparplan nachdenken. Die ersten 15 Jahre besparst Du den ETF Sparplan.

    Die letzte 5 Jahre nutzt Du um Dir einen Puffer auf einem Tagesgeldkonto aufzubauen, damit Du auch in den ersten Jahren des Ruhestands Deine 'selbstgebaute' Rente unabhängig von evtl. Turbulenzen an der Börse genießen kannst.


    PS: Denke an die Inflation! In den letzten 50 Jahren lag die durchschnittliche Inflationsrate in Deutschland bei 2,6% p.a.. Es braucht also 2,6% p.a. Rendite nach Steuern um allein die Inflation auszugleichen! Was nutzt Dir da eine garantierte Rendite von 1,5% p.a.? :/

    Garantien kosten Dich Rendite. Garantiert!

  • Du hast die Gebühren bereits erwähnt, mehrere Tausend Euro, damit die 20 Jahre mit deinem Geld arbeiten. Die Alternativen hat monstermania perfekt aufgezeigt. Ich empfehle dir zum besseren Verständnis mal die entsprechenden Seiten von Finanztip zu lesen und die Videos von Saidi zu schauen. Damit wäre deine bisherige Unwissenheit in ein Grundwissen umgewandelt. Für weitere Fragen kannst du hier das Forum nutzen. Gut das du nicht erst nach Abschluss gefragt hast. Viel Erfolg!

  • Besten Dank für die zahlreichen, schnellen und vor allem hilfreichen Antworten 🙂


    Dann lasse ich da erstmal die Finger von, die Hinweise auf ETF-Sparpläne hier gehen dann aber schon so in die Richtung wonach ich gesucht hatte, bin dann hier dabei Artikel mit den Grundlagen zu lesen und auch der Hinweis auf Videos von einen Saidi war sehr passend, das erste Video was ich von ihm fand tägt den Namen „Noch 17 Jahre bis zur Rente: Zu spät für ETF-Einstieg?“, was sich von den Rahmenbedingungen in etwa mit meiner Situation deckt, denke ich weiß dann schon etwas besser in welche Richtung es gehen soll 👍