100% Aktien für jedes Alter?

  • der selbsternannt Investment Punk Herr

    Gerald Hörhan

    soll doch sein 30.000 Euro Vermögen mit Immobilien gemacht haben.

    Wie ist das zu bewerten?

    Die erste Frage bei einer solchen Einlassung wäre, wie das mit den o. g. "30.000 Euro" Vermögen zu "bewerten" ist ... ?

    Um sich mal auf jüngste Meldungen zu beziehen: "Forbes" nennt (im August 2024) ein Vermögen von 45 Millionen Euro "nach eingehender Analyse u. a. bezüglich seiner Bilanzen, Vermögenswerte, Immobilien" usw. Wie mir eine Fach-Journalistin sagte, soll es sich dabei aber um einen bezahlten PR-Artikel und/oder eine Art Anzeige gehandelt haben.

    Das "VermögenMagazin" beziffert (im Januar 2024) bezüglich Herrn Hörhan das Vermögen auf 13 Millionen Euro.

    Die Wahrheit könnte - wie so oft - vielleicht irgendwo in der Mitte davon liegen ... ?

    Dafür sprich auch die Aussage eine mir bekannten Menschen (Journalist), der Herrn Hörhan zumindest etwas näher kennt. Dieser sprach von ca. 25 Millionen Euro Vermögen. Insbesondere bestehend wohl aus rund 200 Klein-Wohnungen (neudeutsch Mikro-Apartments)

    (Die Tochter einer Freundin liest gerade sein (neuestes ?) Buch "Der Einzimmer Millionär" (oder so ähnlich), vielleicht werde ich sie danach mal nach ihrer Rezension des Buches befragen).

    Eine präzise und verifizierte Zahl zum Vermögen des Herrn ist mir persönlich nicht bekannt.

    Es sprich aber alles dafür, daß Herr Hörhan auf keinen Fall reich ist - ganz mittellos (siehe das "30.000 Euro Vermögen") dürfte er aber auch nicht sein. Dafür spricht schon seine Ausbildung und berufliche Vita vor dem "Investment Punk Dasein" sowie seine zahlreichen Aktivitäten parallel zu seinen eigenen Investments (neben seinen diversen Büchern dürften das auch Vorträge, Seminare, Coachings, der Verkauf von Tools usw. sein).

    Was aber auch klar ist, wie bei so vielen anderen in dieser speziellen Community (so auch Herrn Kommer und seine "kommer"zielle" Vermögensverwaltung Kommer Invest"): Auch der Investment-Punkt ist (hauptsächlich jedenfalls) in Sachen "pro domo" und aktiv betriebener "Selbstvermarktung" für sich als Person aber auch seine "Produkte" und "Angebote" unterwegs ...

  • Das Thema ,,Kapitalanlage bei den Deutschen" ist wirklich gruselig.

    Deutsche, die gar nicht in Aktien investieren (über 80%) haben ohnehin verloren.

    Bei den übrigen 17-18% lassen sich sehr wahrscheinlich die überwältigende Mehrheit von Blendern und Underperformern einlullen:

    • Gurus, die mit Reichtumsversprechen das tiefe Bedürfnis des unzufriedenen Angestellten und Beamten nicht mehr arbeiten zu müssen bedienen (siehe oben)
    • Gurus, die mit Angstmache ihre Bücher verkaufen (Krall, Friedrich usw.).
    • Börsenbriefe, Wirtschaftsmagazine, Signal-Geber, die alle nachweislich eine vernünftige Benchmark nicht schlagen (Platow, Traderfox, Der Aktionär,...)
    • Finfluencer, die täglich trommeln, obwohl das Thema wenig Trommelei bedarf (Markus Koch, Lochner,...)
    • Namhafte Fondsgesellschaften (Flossbach, DJE, DEKA,...), die durch ihre hohe TER underperformen

    Umfragen bei brokern zeigen ein ernüchterndes Bild: Underperformance und zu hohe Risiken in fast allen Depots.

    Dabei wäre es so einfach: FTSE-All World oder Gerd Kommer ETF. Sparplan. Fertig.

    Ich habe die Vermutung, dass über 99% der Deutschen völlig irrational und falsch anlegen, wenn man die Erkenntnisse aus der Kapitalmarktforschung berücksichtigt. Schlimm ist vor allem die ausgeprägte Beratungsresistenz.

  • Nope, da spricht jemand, der beide Wohnformen kennt [nämlich Einfamilienhaus und Wohnung].

    Glaube ich nicht, haut vom Alter nicht hin.

    Dafür muss man nicht besonders alt sein, sondern einfach nur als Kind im Einfamilienhaus gewohnt haben und als Erwachsener in einer Wohnung wohnen.

    Nein. Wer vergleichen können will, wie Familienleben in einem Einfamilienhaus und in einer Etagenwohnung funktioniert, muß als Erwachsener beide Wohnformen über mehr als eine nominale Zeit praktiziert haben. Die Kinderzeit zählt dabei nicht mit.

    Ein Kind ist körperlich viel kleiner als ein Erwachsener (was bedeutet, daß ihm ein gleich großer Raum größer, weniger beengt vorkommt als einem Erwachsenem), auch obliegt ihm nicht die Sorge, wo man die Dinge staut, die die Familie für ihr Leben braucht (Hast Du Dir als Kind Gedanken darüber gemacht, wo Deine Mutter Bettwäsche unterbringt?).

    Es ist ja wohl überhaupt keine Frage, daß das Wohnen auf größerer Wohnfläche im Durchschnitt komfortabler ist als auf kleinerer. Ideen, daß Einzelpersonen, die auf "zu großer" Wohnfläche wohnen, ihre Quartiere mit Familien tauschen, die nur eine "zu kleine" Wohnfläche zur Verfügung haben, gibt es schon lang. Umsetzen lassen hat sich keine davon, noch nicht einmal in einem genossenschaftlichen Umfeld, wo das Problem Bestandsmiete-Neumiete leicht zu umgehen wäre.

    Wer diesbezüglich behauptet, er habe eine Patentlösung auf Lager, macht sich letztlich nur lächerlich.

    Ging es in diesem Thread nicht ursprünglich mal um 100% Aktienquote?

  • Es ist ja wohl überhaupt keine Frage, daß das Wohnen auf größerer Wohnfläche im Durchschnitt komfortabler ist als auf kleinerer.

    Mehr Fläche heißt auch mehr Arbeit (Putzen, Garten usw…), es sammelt sich mehr Zeug an, man muss die Wäsche hoch und runter tragen, weil nicht alles auf einer Etage ist usw… wir haben uns bewusst gegen ein Einfamilienhaus entschieden, auch aus solchen Gründen.

    Nein. Wer vergleichen können will, wie Familienleben in einem Einfamilienhaus und in einer Etagenwohnung funktioniert, muß als Erwachsener beide Wohnformen über mehr als eine nominale Zeit praktiziert haben. Die Kinderzeit zählt dabei nicht mit.

    Wer entscheidet das? Du allein? Ich sehe das anders.

    Man kennt auch wenn man „nur“ als Kind/Jugendlicher/junger Erwachsener da gewohnt hat das Wohngefühl in einem Haus und sieht ggf. auch bei den Eltern, was das große Haus mit Garten im Alter bedeutet. Da muss man als Erwachsener nicht mehr selbst drin leben, um das mitzubekommen.

  • Nein. Wer vergleichen können will, wie Familienleben in einem Einfamilienhaus und in einer Etagenwohnung funktioniert, muß als Erwachsener beide Wohnformen über mehr als eine nominale Zeit praktiziert haben. Die Kinderzeit zählt dabei nicht mit.

    Und für dich ist die einzige Möglichkeit, dass ein Mensch mit Anfang 40 bereits in einem eigenen Haus im Erwachsenenalter gelebt hat, dass er immer noch dort wohnt (und das Haus abbezahlt)? Ich glaube du hast sehr wenig Kenntnisse was in deutschen Familien so los ist. Ich kenne Menschen, die mit Anfang 30 ihr Einfamilienhaus cash (ohne Finanzierung) bezahlt haben. Kann in deiner Welt nicht sein, stimmt's?

    Zitat von Achim Weiss

    Es ist ja wohl überhaupt keine Frage, daß das Wohnen auf größerer Wohnfläche im Durchschnitt komfortabler ist als auf kleinerer. Ideen, daß Einzelpersonen, die auf "zu großer" Wohnfläche wohnen, ihre Quartiere mit Familien tauschen, die nur eine "zu kleine" Wohnfläche zur Verfügung haben, gibt es schon lang. Umsetzen lassen hat sich keine davon, noch nicht einmal in einem genossenschaftlichen Umfeld, wo das Problem Bestandsmiete-Neumiete leicht zu umgehen wäre.

    Wer diesbezüglich behauptet, er habe eine Patentlösung auf Lager, macht sich letztlich nur lächerlich.

    Das erinnert mich an diese Zitate:

    „Das iPhone spricht Business-Nutzer überhaupt nicht an, weil es keine Tastatur hat.“ Steve Ballmer

    „Die weltweite Nachfrage nach Kraftfahrzeugen wird eine Million nicht überschreiten — allein schon aus Mangel an verfügbaren Chauffeuren.“ Gottlieb Daimler


  • Deutsche, die gar nicht in Aktien investieren (über 80%) haben ohnehin verloren.

    Ist das in der Wirklichkeit so ?

    In meinem Umfeld hat es zig Leute, die "gar nicht in Aktien investiert sind" und die dennoch bereits jetzt finanziell gut aufgestellt sind und/oder zum Beispiel einen finanziell sehr auskömmlichen Ruhestand genießen. Bei einigen davon kann man zudem von tatsächlichen Vermögen sprechen (im Gegensatz zu Deinen 470 Tsd. € Ersparnissen pro Kopf).

    Umfragen bei brokern zeigen ein ernüchterndes Bild: Underperformance und zu hohe Risiken in fast allen Depots.

    Vermutlich zeigen diese Umfragen aber auch, daß manche (vermutlich nicht ganz wenige) Leute nicht die Fingerchen von ihren Depots lassen können und ständig traden und/oder (ETF)Sparpläne auch ändern, temporär aussetzen, ganz aussetzen usw. ... oder das Depot für einen Immobilienkauf (ganz oder teilweise) liquidieren sprich versilbern (siehe beispielsweise einen der Protagonisten von "Finanzfluss" ...)

    Da hilft wahrscheinlich nur:

    Ich habe unser Depot vor 3 Jahren an eine Bank übertragen, die kein mobile-banking für das Depot anbietet.

    Ich kenne jemanden, der seine Zugangsdaten weggeworfen hat.

    Wer es dann noch schafft keine Börsennachrichten zu konsumieren, verschläft jeden Crash.

    In der Entnahmephase könnte ein automatischer Auszahlplan aufs Girokonto helfen.

    (nachträglich gefettet von mir)

    Wobei das alles ja überflüssig ist ...

    Meines Erachtens kann man sich emotionale Stabilität vor allem durch Wissen aneignen.

    ... wenn nur das Wissen angeeignet wäre ...


    Dir weiter ganz viel Glück mit Deinen privaten Finanzen !

  • Mehr Fläche heißt auch mehr Arbeit (Putzen, Garten usw…), es sammelt sich mehr Zeug an, man muss die Wäsche hoch und runter tragen, weil nicht alles auf einer Etage ist usw… wir haben uns bewusst gegen ein Einfamilienhaus entschieden, auch aus solchen Gründen.

    Je älter man wird, desto unsinniger wird ein Einfamilienhaus in fast allen Bereichen. Am Ende bleibt meistens nur das Argument ,,ich will aber" übrig. Ich kann ältere Menschen verstehen, die in einem Bungalow leben und diesen einer Wohnung vorziehen. Ökologisch und gesellschaftlich eine Katastrophe, aber verständlich. Die meisten (vorwiegend alten) Zwei- und Dreifamilienhäuser, die momentan von den geburtenstarken Jahrgängen Ü60 alleine oder zu zweit bewohnt werden, sind aber kaum mehr rational erklärbar und es bleibt eigentlich immer nur ,,ich will aber hier bleiben, weil ich schon immer hier war" übrig.

    Was mich erschreckt ist, dass viele Kinder der Boomer den gleichen Fehler ihrer Eltern machen und Häuser hinstellen, die absehbar nur 15 Jahre Sinn machen (Grundriss, Größe, Ort,...) . Und sie laufen mit ihrem Klumpenrisiko alle in den demografischen Wandel rein. Wahnsinn.

  • Ideen, daß Einzelpersonen, die auf "zu großer" Wohnfläche wohnen, ihre Quartiere mit Familien tauschen, die nur eine "zu kleine" Wohnfläche zur Verfügung haben, gibt es schon lang. Umsetzen lassen hat sich keine davon, noch nicht einmal in einem genossenschaftlichen Umfeld, wo das Problem Bestandsmiete-Neumiete leicht zu umgehen wäre.

    Bei uns funktioniert es. Jeder hat die gleiche Miete und diese wird an den Mietspiegel angepasst. Dieses ständige ,,geht nicht, kann nicht, will nicht" scheint sehr stark verankert zu sein beim deutschen Staatsbürger Ich frage mich immer an wem es denn liegt, dass es immer nicht geht...Wer macht denn die Gesetze? Wer gestaltet denn die Gesellschaft?

  • Mein Beitrag #594 (Seite 30) ist wegen verzögerter Moderatorenfreigabe während des Wochenendes leider etwas "unter gegangen". Mich würde aber eine Antwort von Thomas.Schreiber interessieren. Vielen Dank!

  • War es ein Fehler die Immobilie zu erwerben?

    Hinterher lässt sich das immer nachrechnen.

    Vorher weiß nur niemand, wie sich die Börsenkurse, die Immobilienpreise und die Mieten entwickeln werden. Und nicht zuletzt, wie sich das Leben entwickelt. Es gibt unzählige Variablen.

    - Wenn das Paar sich nach fünf Jahren scheiden lässt und die Wohnung in einer Immobilienkrise verkaufen muss, sieht die Rechnung anders aus.

    - Wenn das Paar den Traumjob woanders findet, am neuen Ort die Mieten deutlich höher sind und die Eigentumswohnung an Mietnomaden vermietet wird, auch.

    - Wenn das Paar die Wohnung nicht kauft und in den 15 folgenden Jahren die Börsen massiv steigen, während am Ort der (damals in Betracht gezogenen) Eigentumswohnung der einzige große Arbeitgeber das Werk schließt, sieht die Rechnung wieder anders aus.

    Usw...

    Fiktive und selbst echte Zahlen im Einzelfall aus der Vergangenheit haben da nur eine sehr begrenzte Aussagekraft für die Zukunft. Man kann in einem hypothetischen Szenario die Zahlen und Variablen immer so hindrehen, dass (je nach eigener Weltanschauung) entweder die Immobilie oder das Aktieninvest gewinnen.

  • b) ETW 3-Zimmer in Pendeldistanz zu 7,5 % Zinsen kaufen -> 1500 DM Vergleichsmiete. Grundschuld kann jederzeit ohne Strafzinsen sondergetilgt werden.

    [...]

    Im Fall von b) wurde jede verfügbare Mark für Sondertilgungen genutzt. Die ETW ist Anfang der 2000er schuldenfrei.

    [...]

    Im Fall von a) würde über den gesamten Zeitraum Miete (im Verlauf natürlich weiter ansteigend bis 2010) gezahlt worden sein und hätte nicht in den DAX investiert werden können.

    Ah ja... die 3-Zimmer-Wohnung ist mit null Eigenkapital trotz 7,5% Zinsen easy in gerade mal 5 Jahren abgezahlt (Mitte der 90er bis Anfang der 2000er), aber bei alternativen 1.200 DM Miete wäre absolut kein Geld übrig gewesen, um irgendwas in Aktien zu investieren. Irgendwo hakt es da. :D

  • sind aber kaum mehr rational erklärbar und es bleibt eigentlich immer nur ,,ich will aber hier bleiben, weil ich schon immer hier war" übrig.

    Für eine weltfremde Person mit fehlendem sozialen Gefüge, wie sie dass sind, der sich anmasst zu bestimmen was eine "zu grose wohnung ist" und offensichtlichdoe keute rausschmeißenund zwangsentwognen möchte, ist das in der Tat irrational.

    Für alle anderen sind die Gründe klar ersichtlich. Warum Menschen in einer seit Jahren bekannten Heimat und Umgebung leben bleiben wollen.


    Einem Thomas der Immobilien aus tiefstem Herzen ablehnt, kan und will dass schlicht nicht verstehen, da er hierzu nicht fähig ist. Tyosich deutsch, kann und will nicht.

    Einfach Weil sein Verstand unfähig ist 2 meter links und rechts seiner festzwmentierten Meinung zu blicken, die er obendrein noch als den einzigen wahren und richtigen Weg sieht.

    Was passiert wohl wenn alle Immobilien Besitzer gleich denken wie dein beton Schädel?

    Dann findet auch ein Thomas keine Wohnung mehr, erst recht nicht mehr mit bahn Anschluss. Sondern steht wie alle anderen Mieter sie so denken wie du draußen auf der Straße in der Gosse, weil einfach niemand mehr Wohnungen baut und saniert, weil an der Börse ja angeblich ommer zu jederzeit mehr Geld verdient werden kann.


    60% des mietmarktes werden von private Personen bereitgestellt wie Bsp. Asna . Und wenn es sich für diese halbwegs rechnet solltest du diesen auf knien danken dass diese dir eine wohnung überhaupt anbieten, denn sie müßten es nicht.

    Denn es sind insbesondere diese privat Vermieter die nicht nach dem letzten Cent der Mieter trachten sondern faire & soziale Mieten anbieten. Und es sind auch diese die vom Finanzamt gerne mal eins reingewürgt bekommen vom Finanzamt, weil diese den Mietpreis Irrsinn in ballungs Gebieten nicht mitmachen, eben weil diese noch vetstand haben im Gegensatz zu einem nur auf privat blinkenden Person, wie sie das sind.

    Die irrationaler weise Profit obendrein noch liegen lässt weil sie unfähig ist selbst ein depot zu führen.

  • Es ist ja wohl überhaupt keine Frage, daß das Wohnen auf größerer Wohnfläche im Durchschnitt komfortabler ist als auf kleinerer. Ideen, daß Einzelpersonen, die auf "zu großer" Wohnfläche wohnen, ihre Quartiere mit Familien tauschen, die nur eine "zu kleine" Wohnfläche zur Verfügung haben, gibt es schon lang. Umsetzen lassen hat sich keine davon, noch nicht einmal in einem genossenschaftlichen Umfeld, wo das Problem Bestandsmiete-Neumiete leicht zu umgehen wäre.


    Wer diesbezüglich behauptet, er habe eine Patentlösung auf Lager, macht sich letztlich nur lächerlich.

    Das erinnert mich an dieses Zitat:

    „Das iPhone spricht Business-Nutzer überhaupt nicht an, weil es keine Tastatur hat.“

    Wenn Du die behauptete Patentlösung wirklich auf Lager hast, nenne sie doch einfach!

  • Es ist ja wohl überhaupt keine Frage, daß das Wohnen auf größerer Wohnfläche im Durchschnitt komfortabler ist als auf kleinerer.

    Mehr Fläche heißt auch mehr Arbeit (Putzen, Garten usw…), es sammelt sich mehr Zeug an, man muss die Wäsche hoch und runter tragen, weil nicht alles auf einer Etage ist usw… wir haben uns bewusst gegen ein Einfamilienhaus entschieden, auch aus solchen Gründen.

    Das steht in einem freiheitlichen Staat auch jedem zu, wie es jedem zusteht, sich ein Haus ans Bein zu binden, wenn er das will (und sich das leisten kann).

    Wir haben in der Tat ein gesellschaftliches Ungleichgewicht: Etliche Einzelpersonen, namentlich ältere, haben viel Wohnfläche zur Verfügung (Manche Leute sagen: zu viel - aber wer mag das beurteilen?), gerade Familien mit Kindern (ohnehin notorisch einkommensschwach) wohnen oftmals hingegen beengt. Ich sehe aber keinerlei Möglichkeit, das auf gesellschaftlicher Ebene anzugehen, weil das nämlich tiefer Eingriffe in Freiheits- und Eigentumsrechte bedürfte. Auf dem Papier klingt das einfach ("Witwe zieht aus dem Eigenheim in eine 2-Zimmer-Wohnung und macht ihr Haus für eine Familie frei"), in der Realität stellt sich das schwieriger dar, schon innerhalb der Familie, aber speziell unter Fremden.

    Unser Threadstarter suggeriert, er habe diesbezüglich eine Patentlösung auf der Pfanne.

    Will sehen!

  • ("Witwe zieht aus dem Eigenheim in eine 2-Zimmer-Wohnung und macht ihr Haus für eine Familie frei"), in der Realität stellt sich das schwieriger dar, schon innerhalb der Familie, aber speziell unter Fremden.

    Richtig denn wo soll diese 2 zimmer wohnung am besten im vertrauten & gewohnten gebiet denn auf einmal auftauchen ?

    Insbesondere wenn es immer mehr mensxhen wie Thomas gibt die Immobilien kategorisch sowieso ausschließen, denn ein Thomas würde mit seiner Familie ja definitiv nicht in das efh einziehen wollen.

  • Ah ja... die 3-Zimmer-Wohnung ist mit null Eigenkapital trotz 7,5% Zinsen easy in gerade mal 5 Jahren abgezahlt (Mitte der 90er bis Anfang der 2000er), aber bei alternativen 1.200 DM Miete wäre absolut kein Geld übrig gewesen, um irgendwas in Aktien zu investieren. Irgendwo hakt es da. :D

    Von null Eigenkapital war nicht die Rede, es war genug, dass die Bank die Finanzierung "mitgemacht" hat und von 5 Jahren war auch nicht die Rede (eher ~7). Und ja: Warum nicht? Zwei Einkommen ohne Kinder - da kann schon etwas übrig bleiben. Das neben der Miete gar kein Geld für Aktien übrig geblieben wäre, habe ich auch nicht geschrieben. Es wäre eben die Differenz zum Abtrag der Grundschuld plus dem, was für Sondertilgungen verwendet wurde gewesen. Nur hat sich der DAX in diesem Zeitraum eben nur von 2200 auf 2700 Punkte entwickelt. Danach stand jedoch erheblich mehr (gesparte Miete) für die Kapitalbildung zur Verfügung und daher meine Frage, ob es ein Fehler war - in diesem Einzelfall.

    Dass sich in der Zeit eine Menge Dinge hätten anders entwickeln können - geschenkt. Das war ebenfalls nicht meine Frage.

  • Ideen, daß Einzelpersonen, die auf "zu großer" Wohnfläche wohnen, ihre Quartiere mit Familien tauschen, die nur eine "zu kleine" Wohnfläche zur Verfügung haben, gibt es schon lang. Umsetzen lassen hat sich keine davon, noch nicht einmal in einem genossenschaftlichen Umfeld, wo das Problem Bestandsmiete-Neumiete leicht zu umgehen wäre.

    Bei uns funktioniert es. Jeder hat die gleiche Miete und diese wird an den Mietspiegel angepasst. Dieses ständige ,,geht nicht, kann nicht, will nicht" scheint sehr stark verankert zu sein beim deutschen Staatsbürger. Ich frage mich immer, an wem es denn liegt, dass es immer nicht geht. Wer macht denn die Gesetze? Wer gestaltet denn die Gesellschaft?

    Du wohnst offensichtlich in einem genossenschaftlichen Wohnprojekt, wo ein Wohnungstausch möglicherweise leichter realisierbar ist als anderswo. Das beginnt schon bei der Miethöhe. Es mag sein, daß Eure Mieten stets auf der Höhe des Mietspiegels (somit die Miete direkt proportional zur Wohnfläche) sind. Das ist schon einmal eine Sondersituation. Typischerweise sind Bestandsmieten deutlich niedriger als Neumieten.

    Laß es uns doch mal unter Deinen Bedingungen (gleiche Miethöhe) theoretisch durchspielen: Eine Witwe von 75 Jahren wohnt immer noch in der gleichen 100-qm-Mietwohnung, in die sie damals mit Anfang 30 mit ihrem Mann und den beiden Kindern eingezogen ist. Die beiden Kinderzimmer nutzt sie nur sporadisch. In einem steht ständig das Bügelbrett aufgebaut, das andere ist Gästezimmer für gelegentliche Übernachtungsgäste.

    Ein junges Paar von Anfang 30 wohnt im gleichen Haus in einer 60-qm-Wohnung mit 2 Zimmern und erwartet Zwillinge.

    Die beiden Parteien könnten rein von der Papierform her tauschen. In der Realität türmen sich allerdings die Hindernisse. Das fängt schon damit an, daß die 100-qm-Wohnung einen Balkon hat, die 60-qm-Wohnung aber keinen. Unfair, sagst Du? Ok, dann denken wir uns bei der 60-qm-Wohnung also den Balkon dazu. Aber eine Markise hat er nicht, die müßte man nachrüsten.

    In der 100-qm-Wohnung wurde lang nichts gemacht. Bevor dort jemand neu einzieht, ist eine Grundsanierung fällig. Das geht nicht an einem Wochenende, das dauert (wenn es gut koordiniert ist) schnell mal 4 Wochen. Also müßte die Dame erstmal ausziehen, ihre Sachen einlagern (die sie sinnvollerweise schon im Vorfeld eingedampft hat, denn in der nächsten Wohnung ist weniger Platz) und sich in den Urlaub nach Mallorca verabschieden. Vielleicht macht sie das ja ohnehin in jedem Winter, diese Pause könnte man also nutzen. Was macht man ohne das? Was macht man, wenn die Alt-Mieterin sich nicht unsichtbar machen kann (was wohl der häufigere Fall wäre)?

    In diesem Fall wollen wir mal annehmen, daß die Altmieterin den langen Urlaub macht. Die Wohnung wird renoviert und modernisiert (wobei man klären müßte, wer das bezahlt). Dann zieht die junge Familie um - und auch deren Wohnung will renoviert werden, was in der Urlaubszeit der Altmieterin noch geschehen kann. Aber die alte Küche paßt nicht in die neue Wohnung, die muß neu, weil es für die alte Küche keine Anbauteile mehr gibt. Natürlich hat sie dann eine neue Küche - aber die alte hätte es noch getan für die 10 oder 15 Jahre, die ihr noch bleiben. Zusatzaufwand. Von der neuen Markise habe ich oben schon gesprochen. Und den doppelten Umzugskosten: Einmal aus der Wohnung heraus (Sachen einlagern), einmal von der Einlagerung in die neue Wohnung.

    Insgesamt summiert sich das auf etwas Fünfstelliges, das man gern gegen die alte oder neue Jahresmiete rechnen mag. Wer zahlt das?

    Die alte Dame hatte genügend Geld, die große Wohnung zu halten und war auch mit dem Wandanstrich noch zufrieden, den jeder Außenstehende längst als "verwohnt" abqualifiziert hätte, der bei der leeren Wohnung auch deutlich wolkiger erschien als mit Möbeln drin.

    Ein Wohnungswechsel hat sicher auch eine emotionale Komponente, die ich hier aber nicht betrachten will. Er kostet ein erhebliches Geld, vermutlich mindestens eine Jahresmiete, wenn nicht deren zwei. Warum sollte der Bewohner der größeren Wohnung dieses Geld einsetzen wollen? Geld bezahlen, um in eine weniger komfortable Wohnung zu ziehen? Ich würde das vermutlich nicht und vermute, daß viele Leute diesbezüglich so denken wie ich. Vielleicht braucht es diesbezüglich ja eine staatliche Förderung? Eine solche bringt die Deutschen bekanntlich zum Springen. Möglicherweise würde man damit mit weniger Geld mehr bewirken als mit dem holpernden "sozialen Wohnungsbau".

    Ich habe hier einen besonders günstigen Fall skizziert, nämlich den, bei dem der Wohnungswechsler groß nach klein hinterher eine deutlich reduzierte Miete zahlt. Das ist in der Wirklichkeit aber nicht der Fall: Der Wohnungswechsler groß nach klein zahlt für die hinterher kleinere Wohnung allenfalls marginal weniger Miete als für die große Wohnung. Somit wird der Wohnungswechsel noch unplausibler. Warum sollte der Bewohner einer "zu großen" Wohnung das freiwillig tun?

    Dazu kommt, daß ein Tausch von Wohnungen technisch zusätzliche Schwierigkeiten mit sich bringt, weil halt der Rangierraum fehlt. Wird die 60-qm-Wohnung frei und die Bewohnerin der 100-qm-Wohnung möchte sich von sich aus verkleinern, mietet sie die kleine Wohnung zusätzlich, läßt sie renovieren (oder der Vermieter tut das) und zieht dann in aller Ruhe um. Anschließend kann sie oder der Vermieter die große Wohnung renovieren/modernisieren und vermietet sie zwei Monate später oder so meinetwegen an eine junge Familie.

    Und jetzt bin ich gespannt wie ein Flitzebogen auf Deine Patentlösung!

  • Unser Threadstarter suggeriert, er habe diesbezüglich eine Patentlösung auf der Pfanne.

    Will sehen!

    Du unterstellt mir zunächst, dass ich eine Patentlösung hätte und dann forderst du diese Patentlösung. Das ist eine unglaublich lächerliche Argumentationstaktik. Du behauptest, dass der status quo einer freiheitlichen Gesellschaft nicht veränderbar sei. Auch das ist lächerlich. Wir Bürger wählen wie wir leben wollen. Warum gibt es Städte wie Wien und Ulm, die ,,Wohnen" anders und besser lösen als viele andere Städte? Warum gibt es Kommunen, die es schaffen keine Neubaugebiete für Einfamilienhäuser auszuweisen, sondern ausschließlich sozial verträgliche Mehrfamilienhäuser genehmigen? Auch wenn es nicht in deine Welt passt: Man kann Gesellschaft aktiv gestalten. Auch Wohnen.

    Klar gibt es viele alte Menschen, die gerne in ihrem 300qm-Haus mit Garten weiter wohnen. Aber es gibt auch Millionen, die sich die Frage stellen wie sie das mit zunehmendem Alter bewerkstelligen sollen und würden gerne altersgerecht im sozialen Umfeld umziehen. Machen sie aber nicht, weil es sich finanziell nicht lohnt oder unmöglich ist. Und jetzt? Kommst du und sagst: ,,Pech gehabt". Nein, das hat etwas mit Anreizen zu tun, die politisch entschieden und z.B. über die Steuergesetzgebung gelenkt werden können. Dazu gibt es konkrete Vorschläge z.B. von Dr. Andreas Beck. Wenn aber die Mehrzahl wie du von ,,bringt eh nix" faselt, wird das nix. Das ist klar.

  • Dein ganzer Aufsatz lässt sich so zusammenfassen: ,,Unser Land ist wie es ist und da kann man nix machen". Wo lebst du eigentlich? In Nord-Korea? Wohnraumplanung fällt doch nicht vom Himmel. Du haust in die selbe Kerbe wie der Durchschnittsdeutsche bei jedem gesellschaftlichen Thema: ,,Das ist so und so deshalb geht es nicht". Verkehrswende, Energiewende, Wohnraum, Militär, Bahn, Bürokratieabbau,.. alles geht nicht. Nur in vielen anderen Ländern anscheinend schon und besser. Warum ist das so?