Immobilienkredit (Laufzeit bis 2035) durch einen Bausparvertrag absichern), bzw. Restschuld damit teilweise Tilgen (Sicherheit)

  • Ich denke darüber nach einen Immobilienkredit, der mit 1,5% noch bis Ende 2035 läuft, bezüglich der Restschuld abzusichern.

    Abschluss jetzt mit Laufzeit eines Bausparvertrags mit 150.000 Euro Auszahlung, zeitgleich mit Ende des Immobileinkredits, um die Restschuld zu begleichen:

    150.000,00 Euro

    503 Euro bis 2035 monatlich (noch macbar, zusätzlich zur Tilgung)

    Danach ab 2035: 900 Euro, bis zum Renteneintritt und kurz drüber hinaus bis 2044 also mit 69 Jahren.

    effektiver Jahreszins 2,27% ab 2035, wenn ich die 150.000 Euro dann abbezahle. Meine voraussichtliche gesamt Restschuld wird dann wohl bei 150 bis 200.000 Euro liegen, aber man weiss ja nie.

    Es stellt sich mir, mit jetzt 49 Jahren, und dann 2035 mit 60 Jahren nur die Frage, ob ihr das machen würdet, unter dem Aspekt, einen sicheren Zins von 2,27% zu erhalten anstelle eines ungewissen Zinssatzes in 2035?

    Dann wäre es auch voraussichtlich nur noch die Belastung von 900 Euro monatlich ab 2035.

    lieben Dank

  • Franziska_FT

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Wer ein Zinsdifferenzgeschäft erwägt, braucht erstmal saubere Zahlen. Die bietest Du oben nur zum Teil.


    Ich wiederhole mal, was ich verstanden habe:


    Du hast eine Immo-Finanzierung zu 1,5% laufen mit einer Zinsfestschreibung bis Ende 2035. Restschuld dann 150 T€.


    Du hast jetzt um die 500 € monatlich übrig, die Du zu vermutlich 0,01% Zins 11 Jahre lang in einen Bausparvertrag (150 T€) schieben willst, dessen Abschluß Dich erstmal 2.400 € kosten wird (also die Sparraten von 5 Monaten). Danach fängst Du an zu sparen und legst ohne Zins 500 € monatlich zur Seite. Damit hast Du dann (ohne Zins) Ende 2035 etwa 64.000 € auf der Seite.


    Du bist vermutlich ein sicherheitsbewußter Anleger, würdest zusätzliches Geld also nur als Tages- oder Festgeld anlegen. Wenn Du 500 € monatlich zu etwa 3,5% Zins anlegst, hast Du Ende 2035 80 T€ auf der Seite. Wenn Du 3% annimmst, wären es 78 T€.


    2035 läuft die Zinsfestschreibung aus. Vermutlich ist es sinnvoll, das zusätzliche Geld dann einzusetzen. Sparst Du selber, bleiben von 150 T€ Restschuld nach Einsatz der 80 T€ 70 T€ übrig, für die Du immerhin noch ein Darlehen bekommst. Die Banken machen Immofinanzierungen oft erst ab 50 T€, da bist Du drüber.


    In den 80 Mille stecken über die Jahre immerhin 14 T€ Zins, die Du mit dem Bausparvertrag nicht bekommst, dazurechnen müßtest Du 2400 € Abschlußgebühr, die natürlich auch verloren sind. Für den Bausparvertrag habe ich die auch heute noch üblichen 0,01% Zins angenommen, der rechnischen Einfachkeit halber den Zins also weggelassen.


    Wenn Du in den kommenden 11 Jahren zusätzliches Geld verdienst (Bonus, Weihnachtsgeld), machst Du auch ein Tagesgeld oder Festgeld davon, dann stellst Du Dich noch etwas besser. Ich gehe davon aus, daß Du in den kommenden 11 Jahren Gehaltserhöhungen bekommen wirst, somit zusätzlich sparen kannst. Du wirst also letztlich mehr Geld nebenher ansparen können als diese 80 T€.


    OK: Das könntest Du bei der Bausparvariante auch. Du würdest dann 500 € monatlich in den Bausparvertrag stecken und zusätzlichen Geld verzinst auf einem Festgeldkonto anlegen.


    Ein erheblicher Unsicherheitsfaktor bei einem Bausparvertrag ist der Zuteilungszeitpunkt. Ob Du das Bauspardarlehen dann überhaupt bekommst, darf Dir keiner garantieren. Wenn der Bausparvertrag nicht zugeteilt ist, bietet Dir die Bausparkasse gern Dein eigenes Geld verzinst als Zwischendarlehen an, was Dich unkalkulierbar weiteres Geld kostet.


    Die weitere Rechenaufgabe überlasse ich Dir: Mit einem normalen Darlehen mußt Du dann noch 70 T€ tilgen. Das Bauspardarlehen beträgt aber etwa 85 T€. Welchen Zins darf das normale Darlehen mehr haben als das Bauspardarlehen, damit es gleich teuer ist wie dieses?


    Auf 11 Jahre Sicht läßt sich nicht seriös kalkulieren, nur peilen. Wo der Zins in 11 Jahren steht, weiß keiner. Wenn der dann bei 8% steht (wo er in den 1970ern schon einmal war), machst Du mit dem Bausparvertrag ein gutes Geschäft. Steht der Zins bei den aktuellen 3 bis 4%, ist ein normales Immobiliendarlehen günstiger. Steht der Zins dann wieder bei 1%, ist das normale Immobiliendarlehen viel günstiger.


    Generell gilt: Die Restschuld ist dann so oder so übersichtlich, ein hoher Zins würde Dich dann ärgern, aber vermutlich nicht umbringen. Vor allem: Hohe Zinsen sind mit hoher Inflation verbunden, und hohe Inflation mit hohen Gehaltssteigerungen, so daß der gleiche absolute Betrag dann real weniger wäre als heute. Schon "nur" 2% Inflation sind in 12 Jahren etwa 25%. 80 T€ sind dann also gefühlt 64 T€.


    Vermutlich ist es für Dich günstiger, keinen Bausparvertrag abzuschließen, auch wenn Du damit Deinen Finanzprodukteverkäufer enttäuschst. Laß Dich vom niedrigen Darlehenszins nicht verführen! Für eine faire Rechnung mußt Du den verlorenen Guthabenzins dazurechnen, also die immerhin 14 T€, die ich oben ausgerechnet habe. Das ist eine Menge Geld - Verlust für den Käufer des Bausparvertrags! - die der Finanzprodukteverkäufer regelmäßig unterschlägt.


    Bitte rechne es mit Deinen genauen Daten selber nach!

  • Moin Toshi ,


    Willkommen im Forum. Lies dir mal den Blog Beitrag von Hartmut Walz durch.


    Bausparkassen profitieren vom Irrtum ihrer Kunden - Prof. Dr. Hartmut Walz
    Es ist eine ernüchternde Erkenntnis: Bausparen lohnt sich in den meisten Fällen nicht. Die Bausparkasse lebt vom Irrtum ihrer Kunden.
    hartmutwalz.de



    wenn du brav sparst bis 2035 bleiben dir 70000€ Zu finanzieren dann müsste der Zinssatz bei über 9% liegen damit du 900€ monatlich bezahlen müsstest um in 10 Jahren zurück zu zahlen.


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    Sollte der Zinssatz wirklich bei über 9% liegen hättest du auch schon viel mehr ansparen können da die Sparzinsen ja mit steigen.


    Ich würde es nicht machen.



    Viel Erfolg bei deinen Finanzentscheidungen

  • Wenn du jetzt 500€ pro Monat zur Seite legen kannst, spar die auf Tagesgeld und Festgeldern an. Dann kannst du den größten Teil der Restschuld abzahlen. Ohnehin brauchst du dir da keine großen Sorgen um hohe Zinsen machen. So groß ist die Restschuld nicht und in den nächsten 10 Jahren arbeitet auch die Inflation dafür. Ab ca. 2030 ein bisschen die Zinssätze beobachten und ggf. in guten Zeiten ein Forward-Darlehen abschließen

  • Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. Wenn du jetzt 500 Euro jeden Monat übrig hast und diese auf ein Tagesgeld schiebst, sind das in 11 Jahren selbst mit defensiven 2% p.a. gerechnet knapp 75k vor Steuern und gut 71k nach Steuern (wenn der Freibetrag schon anderweitig aufgefressen wurde). Und bei 2% kannst du durchaus auch über Sondertilgungen nachdenken. Sprich jeden Monat die 500 auf Seite und dann einmal pro Jahr eine Sondertilgung über 6.000 + Zinsen.


    Außerdem kann man über langlaufendes Festgeld nachdenken, wenn die Konditionen gut genug sind. Also auch da ein Jahr auf dem Tagesgeld ansammeln und wenn ein gutes Angebot für Festgeld da ist, einfach das Geld dahin schieben. Ansonsten je nach Zinsniveau Sondertilgung oder weiter auf dem Tagesgeld sparen.


    Auf jeden Fall dürfte so bis 2035 fast die Hälfte der Restschuld weg sein. Der Rest ist dann mit 900 Euro monatlich und 9 Jahren durchaus machbar, auch wenn die Zinsen steigen.


    wenn du brav sparst bis 2035 bleiben dir 70000€ Zu finanzieren dann müsste der Zinssatz bei über 9% liegen damit du 900€ monatlich bezahlen müsstest um in 10 Jahren zurück zu zahlen.

    Ich hatte jetzt mal mit 80k gerechnet (wäre ungefähr die Restschuld bei Sondertilgung), dazu 9 Jahre Laufzeit (entspricht der Angabe vom TE, dass bis 2044 getilgt sein soll). Selbst da kann der Zins noch bei 4,442% liegen und alles ist gut. Und je geringer die Restschuld ist, desto höher kann dann der Zinssatz sein.

  • du brauchst 150k in 11 jahren. hast 500 euro frei. Spar dir den Bausparer und hau das Geld auf einen Geldmarktfond. zb den hier https://dbx0an.com/de ... natürlich keine Anlageberatung sondern nur meine meinung. ein mann aus der internet.


    durch die fehlende verzinsung des guthabens macht es den bausparer in deiner komfortablenlösung wirklich sind die 500 euro monatlich solange auf ein tagesgeld/geldmarktfond anzulegen bis evtl der zins unter deinem kreditzins ist.