Das sehe ich definitiv anders - gerade in Pflegestufe 5, wo man völlig auf Hilfe angewiesen ist und nicht mehr weglaufen kann, macht es einen riesigen Unterschied, ob man auf Sozialhilfeniveau versorgt wird oder sich das Heim selbst aussuchen kann - auch z.B. mit höherem Pflegeschlüssel als in der gesetzlichen Versicherung, mit besserer Verpflegung, einem schöneren Zimmer oder gar Apartment, zusätzlicher Krankengymnastik und Aktivierung sowie evtl. sogar Menschen, die einen regelmäßig im Rollstuhl noch durch den Park schieben.
Alles das macht dann 100% der erlebten Lebensqualität aus.
Das hört sich Alles so schön an mit der 'erlebten' Lebensqualität.
Nur, was ist wenn Du nicht mehr mitbekommst, ob Dich überhaupt jemand durch den Park schiebt (z.B. fortschreitende Demenz, Wachkoma, usw.).
Dann kannst Du nur darauf hoffen, dass Deinem Vormund etwas an Deinem körperlichen Zustand bzw. Lebensumständen liegt. Einfluss nehmen kannst Du dann selbst nicht mehr.
Die Frage, ob man dann selbst überhaupt noch will, dass das eigene Leben dann möglichst lange erhalten wird, sollte man. m.E. auch vorher klären. Möglicherweise möchte man möglichst schnell aus dem Leben scheiden wenn man eh nichts mehr mitbekommt.
Ich war froh, dass mein Vater diese Entscheidung noch selbst getroffen hat. So konnte ich dann seinen Willen auch umsetzen und er konnte gehen ohne dass er wohlmöglich noch wochen- oder Monatelang an irgendwelchen Maschinen hängen musste.
Ein Punkt noch zur privaten Pflegeversicherung:
Es muss einem klar sein, dass man sich die im Alter stetig steigenden Beiträge zur privaten Pflegeversicherung auch leisten (können) muss!
Wer jetzt mit 50-55 seine solche private PV abschließt wird wohlmöglich die nächsten 20-30 Jahre Beiträge zahlen müssen, bevor evtl. ein Pflegefall eintritt.
Wenn man jetzt mit 80 die Beiträge nicht mehr zahlen kann, mit 85 aber dann doch zu einem Pflegefall wird, war es das mit der privaten Pflegeversicherung!
Herr Tenhagen bringt das in seiner aktuellen Spiegel-Kolumne auf den Punkt:

Ich baue daher auf den privaten Vermögensaufbau und auf die eigene Familienhistorie, die meine Vorfahren bisher vor Pflegebedürftigkeit bewahrt hat.
JustMy2Cent