MSCI World liegenlassen, Vanguard FTSE AW neu besparen?

  • Hallo zusammen,


    ich lege seit ein paar Jahren für meine Altersvorsorge klassisch in den MSCI W ETF an. In dem Depot hat sich mittlerweile ein höherer fünfstelliger Betrag angesammelt. Nun möchte ich in Zukunft ebenfalls in EM investieren. 10 % EM im FTSE AW ist mir zwar eigentlich etwas zu niedrig, aber ich möchte dennoch mein Depot einfach halten und am liebsten nur in einen ETF per Sparplan investieren. Ich habe nun zwei Alternativen im Kopf: 1) Bestehenden MSCI World weiter besparen und zusätzlich einen Sparplan auf MSCI EM neu anfangen. 2) MSCI World ETF liegenlassen und nur noch in neuen FTSE AW investieren. Meine Befürchtung ist, dass ich auf hohe Zinseszinsen verzichte, wenn ich den bestehenden MSCI World (mit einem hohen Volumen) nicht mehr bespare und dafür komplett einen neuen ETF anfange. Wie ist Eure Haltung dazu? Wie hat es Saidi gemacht, weiß das jemand (soweit ich weiß, ist er mittlerweile ebenfalls umgeschwenkt zu FTSE AW)?


    Vielen Dank für Eure Hinweise.

    Steff

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  • Elena H.

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Hallo zusammen,

    Saidi hat in den Alten einfach nicht mehr investiert und den Neuen angefangen.

    Da verzichten Sie nicht auf Zinseszinsen.

    Wie kommen Sie darauf.

    Saidi ist nicht „umgeschwenkt“ er hat nur bezogen auf die 3 x 10 Regel den FTSE begonnen.

    LG

  • Meine Befürchtung ist, dass ich auf hohe Zinseszinsen verzichte, wenn ich den bestehenden MSCI World (mit einem hohen Volumen) nicht mehr bespare und dafür komplett einen neuen ETF anfange. Wie ist Eure Haltung dazu? Wie ist Eure Haltung dazu?

    Ich würde den Sparplan einfach auf den FTSE All World ETF (oder den ACWI IMI) umstellen und den bestehende MSCI World ETF so im Depot stehen lassen.

    Auf den Zinseszinseffekt hat das absolut keinen Einfluss! Es macht sogar durchaus Sinn alle paar Jahre einen anderen ETF auf den gleichen Index zu besparen um später beim Verkauf das FiFo-Prinzip einfach umgehen zu können.


    Finanztip nennt das die 3 x 10 Strategie:

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    www.finanztip.de


    10 % EM im FTSE AW ist mir zwar eigentlich etwas zu niedrig, aber ich möchte dennoch mein Depot einfach halten und am liebsten nur in einen ETF per Sparplan investieren.

    Aktuell sind es nur ca. 10% in einem marktkapitalisierten ETF wie dem FTSE All World, da die EM in den letzten Jahren extrem schlecht gelaufen sind.

    Wenn die EM wieder besser laufen (oder die Developed World schlechter ;) ) wird der Anteil der EM im ETF auch wieder steigen.

  • Den alten liegenlassen und den neuen besparen. Oder einen emerging markets ETF dazu nehmen und auf die gewünschte Gewichtung anfüttern.


    (Kommt auch ein wenig drauf an, wie viel Kursgewinne du am alten ETF hast und ob ein Verkauf Sinn machen würde etc)

    • Hilfreichste Antwort

    Hallo und herzlich Willkommen! :)

    Nun möchte ich in Zukunft ebenfalls in EM investieren. 10 % EM im FTSE AW ist mir zwar eigentlich etwas zu niedrig, aber ich möchte dennoch mein Depot einfach halten und am liebsten nur in einen ETF per Sparplan investieren. Ich habe nun zwei Alternativen im Kopf

    Kann man beides machen. 10% EM sind eben der aktuelle Anteil der EM nach Marktkapitalisierung. Wenn du einfach mit dem Markt mitschwimmen möchtest, dann passt das. Irgendwann werden die EM vielleicht ein größeres Gewicht bekommen - und dann wird das bei einem All-World-ETF automatisch mit drin sein. Es geschieht dann ein automatisches, allmähliches Rebalancing. Du bist aber eben genauso dabei, wenn die Industrieländer weiter mehr "performen", wie in den letzten 15 Jahren. Wir wissen es vorher alle nicht. Deshalb ist der einfache Weg aus meiner Sicht der sinnvollste und logischste, also der eine All-World-ETF.


    Wichtig ist, dass du eine Strategie findest, sie formulierst und dabei bleibst. Du willst deine Strategie nun ändern. Ist völlig ok wenn du das bewusst machst und nicht morgen dann deine Entscheidung wieder revidierst. Also auch das wäre deine eigene Entscheidung, aber es ist nicht sinnvoll seine Entscheidungen immer wieder zu ändern. Wenn du etwas machst/änderst, dann würde ich anregen: nur bewusst und begründet.


    Ist es deine Strategie eine 1-ETF-Strategie zu fahren, die die ganze Welt abdeckt?


    Oder bist du der Meinung, dass es mehr EM sein müssten? Warum? Welcher Anteil konkret? Was passiert, wenn EM plötzlich noch deutlich unbedeutender werden (z.B. China und Indien kommt in die Industrieländer) oder sogar noch viel bedeutender als es dein jetzt festgelegter Anteil vorsieht? Da ich diese Fragen nicht beantworten will und kann, hab ich mich persönlich für die 1-ETF-Variante entschieden. Ich hab dazu keine Marktmeinung. Aber das musst du selbst wissen.


    Hast du eine Marktmeinung? Oder hast du eine (wissenschaftliche) Begründung für eine andere Aufteilung als die, die die Marktkapitalisierung automatisch vorgibt? Ist es ein Bauchgefühl? Auch Letzteres ist ok, sollte dir nur klar sein - und du solltest dann am besten zu diesem Bauchgefühl auch stehen können. Zu viel Hin und Her ist nie gut.

    1) Bestehenden MSCI World weiter besparen und zusätzlich einen Sparplan auf MSCI EM neu anfangen. 2) MSCI World ETF liegenlassen und nur noch in neuen FTSE AW investieren.

    Kannst du beides machen. Ich persönlich würde Variante 2 wählen. Es kommt wie gesagt auf deine eigene Strategie an. Die kann niemand für dich entscheiden.


    Meine Befürchtung ist, dass ich auf hohe Zinseszinsen verzichte, wenn ich den bestehenden MSCI World (mit einem hohen Volumen) nicht mehr bespare und dafür komplett einen neuen ETF anfange.

    Das klingt nach einem häufig auftretenden Missverständnis was den Zinseszinseffekt angeht. Es ist für den Zinseszins völlig egal, ob du einen neuen ETF anfängst zu besparen oder nicht. Der Zinseszins funktioniert trotzdem im gleichen Maße, weil er immer prozentual ist.


    Beispiel:

    Vermögen: 100.000, Steigerung um 10%

    1. Fall: 1 ETF (MSCI World):

    - vorher: MSCI World: 100.000

    - nachher (+10%): MSCI World: 110.000


    2. Fall: 2 ETFs (MSCI World, FTSE AW)

    - vorher: MSCI World: 90.000, FTSE AW: 10.000 = insg. 100.000

    - nachher (+10%): MSCI World: 99.000, FTSE AW: 11.000 = insg. 110.000


    Du siehst, es ist egal auf welchen "Topf" die Rendite fällt. Entscheidend ist die gesamte Summe.


    Wie ist Eure Haltung dazu? Wie hat es Saidi gemacht, weiß das jemand (soweit ich weiß, ist er mittlerweile ebenfalls umgeschwenkt zu FTSE AW)?

    Saidi hat es soweit ich weiß so gemacht, dass er vorher nur den MSCI World bespart hat, den nun so liegen lässt und nun den FTSE AW weiter bespart. Aber so sehr ich ihn schätze: du musst die Entscheidung schon für dich treffen. Meine persönliche Ansicht, wie ich es für mein Geld/Vermögen machen würde, siehe oben.


    Viel Erfolg!

  • Steff_80

    Hat einen Beitrag als hilfreichste Antwort ausgewählt.
  • wenn man mit seiner Anlage nicht zufrieden ist, sollte man sich neu aufstellen, anstatt weiter den ETF zu besparen den man gar nicht mehr mag und sich dabei schlecht fühlen. Sollten sich die Zeiten ändern, kann man den alten ETF ja wieder voll aktivieren.

    Wenn man sich schlecht fühlt weil man zu wenig diversifiziert hat und gerne mehr diversifizieren würde. Wenn man eine Sektorwette oder ähnlich eingegangen ist erst recht. Aber wenn man bereits einen weltweit gestreuten Aktien-ETF hat, dann sollte man sich wohl eher fragen woher das Unbehagen kommt. Generell, weil man die Volatilität nicht aushält, dann stimmt vielleicht der Sicherheitsbaustein nicht, dann war es vielleicht zu viel Risiko. Ansonsten immer im Kopf behalten: hin und her macht Taschen leer. Man sollte in „schlechten Zeiten“ eben nicht umschichten. Wenn man nicht schlafen kann, sollte man ggf. etwas ändern, aber direkt sich „neu aufzustellen“ muss eben auch nicht richtig sein. Ruhig bleiben, nachdenken, informieren, nachdenken, entscheiden.

  • Diversification is the only free lunch in investing. Sie reduziert das Risiko ohne dabei die Rendite zu senken. Diversifikation hält dich auch am Leben wenn du angeschossen wirst.


    Und Volatilität ist kein Risiko!


    Ist die Volatilität einem zu stark dann ist das kein Beinbruch. Jeder Investor ist unterschiedlich. Aber wenn man die Volatilität reduzieren möchte so erhöht man seinen Sicherheitsbaustein (Tagesgeld) und reduziert seinen risikoreichen Portfolioanteil (Welt Aktien ETF). Am besten über die laufenden Sparraten. Das kostet weder Gebühren noch Steuern.

  • Kleine Ergänzung: für Langfristanleger. Kurz- und mittelfristig kann das natürlich schon ein Risiko sein. Aber bei 15 Jahren plus bzw. mehreren Jahrzehnten relativiert sich dieses Risiko eben und spielt keine Rolle mehr nach allem was wir heute wissen.

    Zustimmung! Kurz- und mittelfristig ist es ein Casino.


    Als John Bogle ist man aber eh ein langfristiger Investor 😉