Strategie Umschichtung Liquidität in Aktien ETF

  • Saarlaender

    Die Menschen können ja trotzdem emotional sein. Aber an der Börse halt nur nicht. Das ist der falsche Ort. Man kann an seinem Mindset arbeiten. Es bedarf auch nur ein paar Kleinigkeiten. Aber auf die kommt es halt drauf an. Man muss auch keine super genialen Dinge tun. Es langt schon wenn man keinen Blödsinn macht und das für sehr lange Zeit.

  • Tja, was soll ich sagen. "Akademisch" stimme ich zu. Ich hatte zweimal im Leben die Freude, große Beträge investieren zu können. Einmal kurz vor der Finanzkrise 2008 und einmal kurz vor Beginn der Zinswende 2022. In beiden Fällen hatte ich mich für globale Aktien-ETF und jeweils für die Variante des schrittweisen Einstiegs über einen Zeitraum von 6-12 Monaten entschieden. Und dadurch in fallende Kurse reingekauft. Was übrigens mental ebenfalls nicht einfach ist, aber das nur am Rande. In beiden Fällen war es im Nachhinein besser als die sofortige, vollständige Einmalanlage. Schwein gehabt, denn das konnte ich vorher ja nicht wissen. Nassim Taleb würde nun vermutlich sagen, eine falsche Entscheidung bleibt auch dann eine falsche Entscheidung wenn sie sich im Nachhinein zufällig als richtig herausgestellt hat :/

  • Tja, was soll ich sagen. "Akademisch" stimme ich zu. Ich hatte zweimal im Leben die Freude, große Beträge investieren zu können. Einmal kurz vor der Finanzkrise 2008 und einmal kurz vor Beginn der Zinswende 2022. In beiden Fällen hatte ich mich für globale Aktien-ETF und jeweils für die Variante des schrittweisen Einstiegs über einen Zeitraum von 6-12 Monaten entschieden. Und dadurch in fallende Kurse reingekauft. Was übrigens mental ebenfalls nicht einfach ist...

    Ist mental denn überhaupt irgendetwas einfach?

    Es geht darum, einfach nur wie ein vernunftbegabter Mensch zu handeln, nicht mehr. In der Schule beim Lösen von Mathematikaufgaben haben wir das alle gekonnt. Und jetzt soll es angeblich nicht mehr funktionieren. Das ist doch Quatsch.

    Niemand muss ein Homo Oeconomicus sein. Einfach nur mal das Hirn einschalten. mehr soll nicht geschehen.

  • Ist mental denn überhaupt irgendetwas einfach?

    Es geht darum, einfach nur wie ein vernunftbegabter Mensch zu handeln, nicht mehr. In der Schule beim Lösen von Mathematikaufgaben haben wir das alle gekonnt. Und jetzt soll es angeblich nicht mehr funktionieren. Das ist doch Quatsch.

    Das sehe ich (für mich selbst) genauso. Klar macht es keinen Spaß, wenn man eine große Summe Geld investiert und direkt richtig fies im Minus ist. Ich habe es erlebt, und es war natürlich kein schönes Gefühl. Trotzdem wäre ich nie auf die Idee gekommen, im Tief zu verkaufen (eher habe ich noch überlegt, ob ich irgendwo noch Geld liegen habe um nachzukaufen 😁).


    Andererseits kann ich mir schon vorstellen, dass man ein sehr ungutes Gefühl bekommt, wenn man wenige Jahre vor der Rente steht, das Depot plötzlich um 50% einbricht und sich auch nach 10 Jahren noch nicht wieder erholt hat. Wobei verkaufen das Problem ja auch nicht löst, insofern habe ich mich immer schon gefragt, warum Leute bei Einbrüchen verkaufen.

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    Andererseits kann ich mir schon vorstellen, dass man ein sehr ungutes Gefühl bekommt, wenn man wenige Jahre vor der Rente steht, das Depot plötzlich um 50% einbricht und sich auch nach 10 Jahren noch nicht wieder erholt hat....

    Ich kann mir das ungute Gefühl sehr gut vorstellen, denn ich habe es gleich zweimal erlebt. Ich versichere aber, dass sich an den unguten Gefühlen nichts ändert, wenn man schrittweise investiert. Der Crash kann ja genauso gut dann kommen, wenn man gerade die letzte Sparrate eingezahlt hat.

    Im übrigen ist das aber alles ein Zeichen dafür, das die Asset-Allokation nicht stimmt. Wenn sich der Aktienanteil im Verhältnis zum Gesamtvermögen in Grenzen hält, dann halten sich auch die unguten Gefühle in Grenzen.

  • Ich kann mir das ungute Gefühl sehr gut vorstellen, denn ich habe es gleich zweimal erlebt. Ich versichere aber, dass sich an den unguten Gefühlen nichts ändert, wenn man schrittweise investiert. Der Crash kann ja genauso gut dann kommen, wenn man gerade die letzte Sparrate eingezahlt hat.

    Im übrigen ist das aber alles ein Zeichen dafür, das die Asset-Allokation nicht stimmt. Wenn sich der Aktienanteil im Verhältnis zum Gesamtvermögen in Grenzen hält, dann halten sich auch die unguten Gefühle in Grenzen.

    Ja das denke ich mir auch immer bezüglich der Asset Allokation. Deswegen hat man ja einen entsprechenden risikoarmen Portfolioanteil für außerplanmäßige Ausgaben oder wenn es an der Börse kracht. Da wird viel zu wenig Wert darauf gelegt.

  • Das Grundproblem ist, dass viele Anleger auch nach langer Zeit immer die Gewohnheit haben, zu fast 100 % investiert zu sein.

    Es ist Ihnen fast nicht möglich, die Aktienquote zum Beispiel auf einem bestimmten Prozentsatz zu lassen.

    Grund ist natürlich das berühmte FOMO.

  • Ich habe gerade ein Interview angeschaut von jemandem der bzw. die einen - nunja sagen wir "etwas höheren Einmalbetrag" investiert hat. Frau Mikus hat sich für den schrittweisen Einstieg entschieden. Wen's interessiert, siehe hier ab Minute 22:00:

    KENFO Staatsfonds Chefin Anja Mikus über Geld für Atommüllentsorgung und Generationenkapital!

    Sehr interessant! Danke für den Link.


    Ich bin etwas erschrocken:


    Man will vermeiden, zu einem völlig falschen Zeitpunkt alles auf einmal zu investieren. Später wird dann deutlich, dass man bis Ende des Jahrhundert Zeit hat. ;(

    Man betriebt aktives Management. ;(

    Man schaut in die Vergangenheit, um zu sehen, welcher Manager in der Vergangenheit Erfolg gehabt hat. ;(


    Was noch fehlt ist der Fokus auf Dividenden. Das wurde nicht ganz deutlich. Es wird aber gesagt, dass man angeblich Cashflow benötigt.


    Im Grunde genommen gibt es zwei Möglichkeiten:


    1.) Man hat keine Ahnung.

    oder

    2) Es handelt sich um Korruption.

  • Im Grunde genommen gibt es zwei Möglichkeiten:


    1.) Man hat keine Ahnung.

    oder

    2) Es handelt sich um Korruption.

    Nunja, da sitzt immerhin ein Professor als Interviewpartner auf dem Sofa der nicht widersprochen hat. Frei nach Sokrates' "Ich weiß, dass ich nichts weiß" füge ich daher für mich noch eine dritte Möglichkeit hinzu:

    3) Ich habe keine Ahnung

  • Nunja, da sitzt immerhin ein Professor als Interviewpartner auf dem Sofa der nicht widersprochen hat. ...

    Oh ja! Ein leibhaftiger Professor sitzt da. Da läuft mir ja schon ein heiliger Schauer über den Rücken. :saint:

    Und dieser Professor beeilt sich auch noch, auf die Entwicklung in Japan nach 1990 hinzuweisen. ||

    Aber was hätte es dem Anleger gebracht, wenn er ab 1990 schrittweise, z.B. über ein Jahr in den japanischen Aktienmarkt eingestiegen wäre? Ok, er wäre geringfügig besser dran gewesen. Das konnte damals aber niemand wissen. Es hätte genauso gut falsch sein können. Dann wäre der schrittweise Einstieg eben schädlich gewesen.


    Was erwartest Du denn von dem Professor? Soll er fragen: "Mit wieviel Geld haben ihre ehemaligen Arbeitgeber von der Allianz oder Union Investment sie geschmiert?

  • Aber vieleicht zurück zum eigentlichen Thema:


    Verstehe ich das richtigt, hier möchte jemand einen Portfolioanteil von 5% Umallokieren und sucht dafür nach einer optimalen, genialen und sicheren Lösung?


    Meine erste Frage wäre: warum? Wie kam es denn zu dieser Allokation und wieso ist diese nun nicht mehr gewünscht? Bisher wird in den Geldmarkt gespart und nicht in Aktien? Eine leise Vermutung: Werden hier vieleicht Markttiming Strategien gefahren? Aus meiner Sicht ist es manchmal (oder immer?) besser an einer einmal festlegten Allokation festzuhalten anstatt wegen FOMO ständig alles umzuwerfen. Sonst wird man schnell sehr zyklisch...


    Als zweites würde ich mich fragen, ob ich da wirklich auf der richtigen Ebene optimiere. 5% mehr Aktien statt Geldmarkt wären, wenn die Börsen um 10% rauf oder runter gehen ein Unterschied von 0,5%, oder verrechne ich mich da. Das geht doch im Grundrauschen unter. Ob in 1, 2 oder 3 Tranchen oder wie auch immer, was macht das für einen Unterschied?


    Am Ende denke ich hängt die Entscheidung und der Weg davon ab, wieso die Allokation geändert werden soll. Aus taktischen Gründen? Dann gemäß der Taktik bzw. Prognosen, strategisch? Dann einfach sofort... Nur meine Meinung.

  • In einem neuen Video von Mario Lochner gab es diese interessante Übersicht zum Thema:



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    Insbesondere die Häufigkeit der jeweiligen Kurseinbrüche um X% hat mich überrascht. Ich hatte eine pessimistischere Einschätzung...


    Kennt jemand vielleicht eine Quelle, wo man die Häufigkeiten für wichtige Indices wie den S&P 500 oder den MSCI World noch einmal verifizieren kann?

  • Vielleicht Backtest by Curvo ? Dort hast du für diverse Indizes jeweils jährliche Renditen, max. Drawdowns, "Inanspruchnahme" etc.

  • Ich finde es ganz schön, solche Diskussionen nach einer gewissen Zeit wieder aufgreifen zu können. Wie weiter oben erläutert, habe ich eine Kombination aus one-sided-glidepath & buy-the-dip gewählt. Welche Beträge zu investieren waren/sind, ergibt sich aus einer Excel, die ich mir gebastelt habe.


    Über den one-sided-glidepath habe ich seit Oktober 24 jeden Monat eine variable Summe in den Aktien-ETF investiert (abhängig vom Verhältnis Aktien <-> Liquidität). Die Investitionen im März 25 waren entsprechend am höchsten.


    Zusätzlich wurde im März 25 die Grenze von -10% zum ATH unterschritten, so dass ich gemäß der buy-the-dip Strategie 30% der freien Liquidität auf einmal in Aktien-ETF investiert habe. Bei -20% würden weitere 40% investiert werden usw.

    Der one-sided-glidepath läuft natürlich bis Ende 2026 regulär weiter...


    Aktuell sind die Kurse des Aktien-ETF ungefähr auf dem Niveau von Juni 2024, so dass die Investition der gesamten freien Liquidität im Oktober 2024 nicht sinnvoll gewesen wäre...

  • Das Grundproblem ist, dass viele Anleger auch nach langer Zeit immer die Gewohnheit haben, zu fast 100 % investiert zu sein.

    Es ist Ihnen fast nicht möglich, die Aktienquote zum Beispiel auf einem bestimmten Prozentsatz zu lassen.

    Grund ist natürlich das berühmte FOMO.

    Das hatte ich im November 24 geschrieben.


    Und dann ist natürlich logischerweise kein Geld da, wenn die US Märkte zum Beispiel um 25 % kollabieren…. Wobei das übertrieben ist.

    Der Ausdruck und alles. Ich denke bei Microsoft kann man bei umgerechnet 290 € mal dran schauen…. Durfte übrigens die einzige der ehemaligen M7 sein, die überhaupt ein Blick lohnt.