Habe ein paar Fragen vor dem Start mit ETFs

  • Bin ganz neu und möchte mit ETFs starten, habe mir über die Jahre eine Summe zusammengespart, bin aber mit den 3% Festgeld von der Volksbank nicht ganz so glücklich, wenn auf lange Sicht mehr gehen könnte.

    Ich bin sehr defensiv eingestellt und möchte das Risiko so gering wie möglich halten. Für "Einfachheit" nehme ich gerne etwas niedrigere Renditen in Kauf...

    Eigentlich möchte ich den ETF über viele Jahre besparen, mein einziges Ziel wäre in +10 Jahren Eigentum, ansonsten benötige ich keine größeren Anschaffungen.


    Depotauswahl:

    Hier schwanke ich zwischen Trade Republic und ING. Ich höre immer nur von TR, aber ING sieht gut aus https://www.finanzfluss.de/vergleich/depot/ und psychologisch tendiere ich zu ING, weil sie etablierter/"älter" ist und ich oftmals lese, dass der Support bei TR angeblich nicht gut sei.

    Habt ihr Empfehlungen für mich?


    ETF Auswahl:

    Hier hatte ich mich für einen MSCI World entschieden, weil ich "sicher" für die Zukunft besparen möchte, ohne ein Experte in dem Thema zu sein. iShares tauchte oft auf, thesaurierend ist eher was für mich, deshalb würde ich diesen hier nehmen

    iShares Core MSCI World UCITS ETF

    ( https://www.finanzfluss.de/informer/etf/ie00b4l5y983/ )

    Eventuell auch 75% und 25% in emerging Markets, ich glaube aber nicht.

    Habt ihr andere Vorschläge?


    Eine dumme Frage 1:

    Ich würde direkt die gesamte Summe ( abzüglich Notgroschen etc. ) investieren und dann einen monatlichen Sparplan einrichten. Bei einer hohen Summe entstehen mir ja keine Nachteile? Ich konnte nichts negatives finden.


    Eine dumme Frage 2:

    Also so wie ich das jetzt verstanden habe, eröffne ich mein Depot, zahle dort ein, damit ich bei meinem Wunsch ETF für Summe X einkaufen kann.

    Dafür zahle ich eine kleine Gebühr und ggf. kleine Gebühren über Zeit für die Verwaltung.

    Falls ich irgendwann mein Geld rausziehen möchte, zahle ich dafür ebenfalls eine kleine Gebühr, die ETF Anteile werden "automatisch" verkauft und ich bekomme das Geld überweisen.


    Vielen Dank! :)

  • Elena H.

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Hallo lohnabhaengiger und Herzlich-Willkommen im FT-Forum,

    Bin ganz neu und möchte mit ETFs starten, habe mir über die Jahre eine Summe zusammengespart, bin aber mit den 3% Festgeld von der Volksbank nicht ganz so glücklich, wenn auf lange Sicht mehr gehen könnte.

    Zunächst mal sollte 'Ich will hier weg, bzw. mir reicht die Rendite nicht' kein Grund sein sein Geld in Aktien (ETF) zu investieren!

    Aktien-ETF haben ein ganz anderes Risiko als Tages- oder Festgeld! Es kann bei Aktien-ETF immer wieder mal auch zu längerfristigen Kurseinbrüchen kommen. Das muss man dann aussitzen können.


    In den letzten 15 Jahren ist der Aktienmarkt sehr gut gelaufen. Trotzdem sollte man immer das Risiko berücksichtigen. Je kürzer der eigene Anlagehorizont um so größer ist das Risiko auch mal genau eine schlechte Phase an den Aktienmärkten zu erwischen.

    Ich bin sehr defensiv eingestellt und möchte das Risiko so gering wie möglich halten. Für "Einfachheit" nehme ich gerne etwas niedrigere Renditen in Kauf...

    Eigentlich möchte ich den ETF über viele Jahre besparen, mein einziges Ziel wäre in +10 Jahren Eigentum, ansonsten benötige ich keine größeren Anschaffungen.

    Die Aussage passt nicht so recht zum Thema Aktienanlage. :/ Und +10 Jahre wäre eher so das untere Ende des Anlagezeitraums.

    Finanztip empfiehlt eher so einen Anlagehorizont von 15 Jahren. Und das gilt dann für jeden EURO den Du investierst (Sparplan!). Der letzte Euro, den Du in 10 Jahren in Deinen Sparplan investiert hast, sollte dann eben auch gut und gern 15 Jahre im ETF verbleiben können.


    Das unterschiedliche Risiko zwischen einer Einmalanlage in ETF und einem ETF-Sparplan, wird in dem folgenden Artikel gut aufgezeigt:

    Wie riskant sind Sparpläne auf ETFs? - GuidingData
    Wie lang war der maximal mögliche Verlustzeitraum in der Vergangenheit für breit diversifizierte ETFs im Falle der Einmalanlage oder einem ETF-Sparpläne?
    guidingdata.com


    Es muss Dir einfach klar sein, dass eine Anlage an den Kapitalmärkten ein ganz anders Risiko beinhaltet als Du es bisher mit Deinem Geld eingegangen bist. Aber wo Risiko ist, ist eben auch eine Chance auf höhere Rendite.


    Du kannst das Risiko (aber auch die Renditechance) mindern, in dem Du z.B. Aktien-ETF und Tagesgeld mischt. Also z.B. nur 30% oder 50% Deines Geldes in Aktien-ETF investierst.

    Wie hoch das Risiko für Dich sein soll, kannst nur Du selbst entscheiden.

    Viel Erfolg bei Deiner Anlageentscheidung.

  • Hallo zusammen,

    die Frage zum Risiko ist schon entscheidend.

    Wir haben Risikoabschätzung meist nicht richtig studiert.

    Sich über die „normalen“ Lebensrisiken zu orientieren ist auch für den Vermögensaufbau entscheidend.

    Wenn ich sage „ich bin Risiko scheu“ werde ich Anlagen empfohlen bekommen die eine wirkliche Rendite kaum ermöglichen.

    Besser ich lerne mit Risiken umzugehen.

    Ohne Wertpapier ist es für die meisten schwer ein angemessenes Vermögen aufzubauen.

    Es ist auch ein Risiko nicht investiert zu sein.

    Risikoprofil
    Mehr Risiko bringt langfristig mehr Rendite
    www.finanztip.de

    LG

  • Bin ganz neu und möchte mit ETFs starten, habe mir über die Jahre eine Summe zusammengespart, bin aber mit den 3% Festgeld von der Volksbank nicht ganz so glücklich, wenn auf lange Sicht mehr gehen könnte.


    Ich bin sehr defensiv eingestellt und möchte das Risiko so gering wie möglich halten. Für "Einfachheit" nehme ich gerne etwas niedrigere Renditen in Kauf ...

    Schlechte Voraussetzungen für ein Engagement am Aktienmarkt. Die Kombination "sehr defensiv" und "Es muß doch irgendwo wenigstens etwas mehr Rendite geben!" ist ziemlich gefährlich. Solche Leute gehen gern Scharlatanen auf den Leim.

    Habt ihr Empfehlungen für mich?

    Unbedingt! Kauf Dir mal das Buch von Hartmut Walz - Ihre Finanzen fest im Griff: Vermögen aufbauen, statt Geld verschenken und lies Dich in die Grundbegriffe ein.


    Solange Du das Wort "Risiko" vor den Begriff "Chance" einstufst, laß die Finger vom Aktienmarkt.

  • lohnabhaengiger :

    Im Prinzip hast du das richtig beschrieben.

    Laufende Kosten fürs Depot würde ich allerdings nicht akzeptieren wollen, die gibt es aber abseits von Sparkasse und co auch eher nicht.

    Kauf und Verkaufskosten stimmen. Sparplan kannst du bei ing und TR kostenlos machen. Einmalkäufe (und Verkäufe) Kosten bei ING deutlich mehr als bei TR.

    Aber ich würde trotzdem die ING empfehlen, da sie einfach das komplettere Angebot hat. Man könnte ja den Einmal-Kauf auch über viele Sparpläne schnell ausführen. Und der Verkauf ist bei Buy&Hold eh in weiter Ferne.