60/40 Portfolio mit mehreren ETFs vs. Vanguard Lifestrategy 60

  • Interessant wäre weiterhin der Renditeunterschied zw. All World/Global Aggregate/GMF Portfolio (65/25/10) und All World/GMF (70/30) zu realen Entnahmezeitpunkten.

    Das Risiko müsste bei beiden ungefähr ähnlich sein. Vom Gefühl her, fände ich die 70/30 Variante aber sicherer, weil bei den 30% kein Drawdown zu erwarten ist.

    Es sei denn, der Zins steigt steil an, was in jüngerer Vergangenheit mal vorgekommen sein soll. :)

  • Ich habe die ganzen Videos über Anleihen auch gesehen. Beck, Kommer, britische und amerikanische Finfluencer...

    Die Komplexität des Themas spiegelt sich auch in den Videos wieder.

    Anleihen erfüllen je nach Art ganz unterschiedliche Funktionen, und Anleihen in Form von ETFs bringen nochmal zusätzliche Komplexität in die Thematik.

    Ich erreiche ein Alter, in dem ich definitiv diversifizieren möchte, um das Renditereihenrisiko abzumildern in der Entnahmephase.

    Je mehr ich über das Thema nachdenke, desto mehr tendiere ich zu AAA Staatsanleihen ETFs in Euro oder direkt Tagesgeld.

  • Ich habe die ganzen Videos über Anleihen auch gesehen. Beck, Kommer, britische und amerikanische Finfluencer...

    Die Komplexität des Themas spiegelt sich auch in den Videos wieder.

    Anleihen erfüllen je nach Art ganz unterschiedliche Funktionen, und Anleihen in Form von ETFs bringen nochmal zusätzliche Komplexität in die Thematik.

    Ich erreiche ein Alter, in dem ich definitiv diversifizieren möchte, um das Renditereihenrisiko abzumildern in der Entnahmephase.

    Je mehr ich über das Thema nachdenke, desto mehr tendiere ich zu AAA Staatsanleihen ETFs in Euro oder direkt Tagesgeld.

    Einfachheit ist der Schlüssel zum Erfolg. Ein komplexes Portfolio ist nicht automatisch ein besseres Portfolio.

  • Ich habe die ganzen Videos über Anleihen auch gesehen. Beck, Kommer, britische und amerikanische Finfluencer...

    Die Komplexität des Themas spiegelt sich auch in den Videos wieder.

    Anleihen erfüllen je nach Art ganz unterschiedliche Funktionen, und Anleihen in Form von ETFs bringen nochmal zusätzliche Komplexität in die Thematik.

    Ich erreiche ein Alter, in dem ich definitiv diversifizieren möchte, um das Renditereihenrisiko abzumildern in der Entnahmephase.

    Je mehr ich über das Thema nachdenke, desto mehr tendiere ich zu AAA Staatsanleihen ETFs in Euro oder direkt Tagesgeld.

    Ja, korrekt. Ich verfolge bislang eine Strategie aus 85% Aktien-ETF und 15% Anleihen-ETF. Letztere je etwa hälftig auf Euro-Staatsanleihen (alle Laufzeiten) und Unternehmensanleihen (Euro-Investmentgrade). Das ist für mich ein guter Kompromiss um im Anleiheteil noch einen Schnaps mehr an Rendite und Korrelationseffekten mitzunehmen. Ich tendiere mehr und mehr dazu, das genauso weiterzumachen, und nur die Gewichtung Richtung 70/30 zu verschieben. Evtl. innerhalb der 30% noch ein wenig auf deutsche Kurzläufer-Staatsanleihen und/oder Tagesgeld-ETF und fertig.

    Das ist dann im Ergebnis ähnlich einem 60/40 Portfolio mit Global Aggregate Bonds. Irgendwie fühle ich mich mit dem beschriebenen Vorgehen aber wohler.

  • Ich war immer etwas skeptisch im Bezug auf AAA Staatsanleihen (Italien, Frankreich?).

    Allerdings hat Beck in einem Interview mal gesagt, dass Italien aufgrund der derzeitigen Konstruktion der Eurozone faktisch "nicht Pleitegehen" könne.

    Ich hätte mir gewünscht, dass er da mal etwas mehr ins Detail geht.

  • Ihr macht euch da mit dieser Debatte über den Anleihenanteil eine Zeitfressdiskussion auf: weniger dieser Kommers und Scheingurus schauen und einfach den Betrag als Tagesgeld oder in einem Geldmarkt-ETF lagern.

    Mehr holen ganz sichere Anleihe-ETF auch nicht raus.

  • Ich habe noch ein weiteres Video gefunden in dem Gerd Kommer sehr ausführlich auf die Rolle von Anleihen in einem Portfolio sowie auf das klassische 60/40 Portfolio eingeht. Leider ist das Video mit rund 50 Minuten recht lang. Für jemanden der sich für das Thema interessiert lohnen sich diese aber:

    Gerd Kommer: Darum gehören Anleihen ins Depot…

    Video gesehen. Es bekräftigt mich auch weiterhin nichts zu ändern:

    Tagesgeld

    Ishares eb.rexx government 0-1y Bond ETF vanguard ftse all world etf

  • Ihr macht euch da mit dieser Debatte über den Anleihenanteil eine Zeitfressdiskussion auf: weniger dieser Kommers und Scheingurus schauen und einfach den Betrag als Tagesgeld oder in einem Geldmarkt-ETF lagern.

    Mehr holen ganz sichere Anleihe-ETF auch nicht raus.

    Das kann man so oder so sehen. Aggregate Bonds (in diesen Fall €) brachten auf die letzten 15 Jahren - trotz des neuerlichen Zinsanstieges - ca. die 6!!! fache Rendite im Vergleich zu Geldmarkt! Im vergangenen Jahr zumindest die Doppelte. Der Vergleich mit Bankeinlagen dürfte ähnlich ausfallen.

    Mit Duration steigt die Vola, das ist klar. Auch kann man statt 10% Unternehmensanleihen oder Aggregate Bonds die Aktienquote um 4-5% erhöhen, das wäre das augenscheinlich gleiche Risiko. Jedoch dann das AKTIENmarktrisiko und nicht das ANLEIHEmarktrisiko. Man kann die Duration ja frei wählen, wem Aggregate zu lang sind, der geht halt auf eine Mischung von Staats- und Unternehmensanleihen. Die Vola im Zinsanteil auf nahe Null zu setzen ist okay, kostet aber für mittel und langfristige Investoren auf Dauer Rendite. Natürlich besitzt auch der Anleihemarkt Risiken. Diese verwirklichten sich 22. Aber gehe ich nach dem Crash auch aus Aktien? Nein. Es geht um die mittlere und lange Frist.

    Wenn man - aus legitimen Gründen - "nur" eine 60%ige Aktienquote fährt, ist es schon von Interesse, ob man da 1,5-3% mehr bekommt, denn das ist ein bis zu 1,2% p.a. höherer Erwartungswert des Gesamtortfolios.

    Natürlich schwanken die Anleihen. Aktien auch. Für kurzfristige Anlagen bleiben nur GM oder Kurzläufer. Für die mittlere bis lange Frist kann die Duration aber durchaus auch in den mittleren Bereich gehoben werden. Auch steigt die Vola des Gesamtportfolios NICHT um die anteilige Vola des Anleiheteils, weil diese in den meisten Marktphasen nicht zu 100% korrelieren. Das Gesamtportfolio ist daher stabiler, als bei entsprechender Erhöhung der Aktienquote.

    In einem längerfristig aufgestellten Portfolio muss man nicht unbedingt den Zinsanteil volafrei gestalten. Wer das will, okay. Aber halt um den Preis weniger Rendite.

    Es ist durchaus legitim sich das Risiko ausschließlich aus dem Aktienanteil zu holen und die damit verbundene Vola und das resultierende Renditereihenfolgerisiko in Kauf zu nehmen. Es ist aber mindestens so legitim, das Vermögen auf verschiedene Assetklassen zu verteilen.

    Das geht weder auf Kommer, noch auf "Scheingurus" zurück, sondern mitunter auf Nobelpreisträger wie Markowitz. Es ist anerkannter Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse.

    Ich finde es deutlich weniger Zeitverschwendung über Anleihen und Ihre Funktion zu sprechen, als über 0,1% TER oder FTSE vs ACWI oder 0,X % mehr Tagesgeldzins auf 6 Monate bei einer Aktion.

    Woher nimmst Du Tomarcy Deine Expertise, die offenbar die von Beck und Markowitz übersteigt?

    Wer keine Vola aushält, dem beleiben Unternehmensanleihen und Staatsanleihen längerer Duration verwehrt, Aktien aber auch.

    In den allermeisten Phasen der letzten 100 Jahre hatte ein Mischportfolio aus Aktien und Anleihen ein besseres Rendite-Risiko-Verhältnis, als ein reines Aktienportfolio.

    Den Unterschied von Anlegerrendite zu Index- bzw. Vehikelrendite habe ich ja schon ausführlich angeführt.

    Da Anleihen der deutlich komplexere (und im Übrigen auch größere) Markt sindm ist es selbstverständlich, dass man da auch mehr drüber disskutiert, als Über Aktien. Da ist die Richtung eindeutig: FTSE oder ACWI und gut. Aber was macht man auf die mittlere Frist?! Wie stabilisiert man sein Portfolio in der Anspar- und Entnahmephase? Wie Diversifiziert man über Assetklassen hinweg? Nicht jeder hat noch 30 oder 40 Jahre Ansparphase vor sich und spart nur mit regelmäßigen, konstanten Sparraten. Nicht jeder ist bereit in der Entnahmephase hohe Schwankungen im Konsum oder hohe Pleiterisiken zu akzeptieren und ist bereit die Entnahmerate zu senken um die Risiken zu reduzieren.

    Kurzum: Ich finde es absolut gerechtfertigt und sinnvoll sind Gedanken darüber zu machen sein (Entnahme)-Portfolio schwankungsärmer zu gestalten und die Rendite gegenüber einer Aktien/Geldmarkt Allokation merklich zu erhöhen. Wenn jemand das anders macht, ist das vollkommen legitim. Es gibt Menschen, die glauben (nur) an Krypto oder Immobilien, die gehen halt voll darein. So gibt es auch Menschen, die 100% in Aktien gehen oder alles in die eigene Firma stecken. Für alle anderen ist die Portfoliotheorie und das einzige Free-Lunch (die Diversifikation) meiner Meinung nach schon von Interesse.

  • Ich war immer etwas skeptisch im Bezug auf AAA Staatsanleihen (Italien, Frankreich?).

    Allerdings hat Beck in einem Interview mal gesagt, dass Italien aufgrund der derzeitigen Konstruktion der Eurozone faktisch "nicht Pleitegehen" könne.

    Ich hätte mir gewünscht, dass er da mal etwas mehr ins Detail geht.

    Solange die EU besteht, wird keine Pleite eines Mitgliedlandes zugelassen werden... So meint er das. Daher sind die Spread da aber auch kleiner. Mexiko mit BB zahlt auf € Anleihen von ca. 10 Jahren 4,5%, Italien nur ca. 3%. Da ist im Preis also schon drin.

    Wenn die EU scheitert...

  • Danke Factfulness , besser kann man es nicht beschreiben 8)

  • Nur am Rande aber in dem Kontext

    ... Gerd Kommer zum Euro Risiko was er nicht so sieht.

    Da gehen die Meinungen der Experten (oder auch der selbst ernannten "Experten") allerdings weit auseinander. Um nur in der gleichen besagten Serie ("Rene will Rendite" - oder so ähnlich zumindest) zu bleiben: Während im Interview ein Herr Kommer beim Euro "kein Risiko" sieht - sagt beispielsweise ein Herr Dr. Andreas Beck im Interview in der exakt gleichen Reihe: "Das mit dem Euro wird nichts mehr" ...

    Herr Kommer geriert sich gerne als "Super-Rationalist" und arbeitet mit Formulierungen wie "empirisch", "wissenschaftlich", "evidenzbasiert" etc. pp. Für von seiner Haltung abweichende Meinungen verwendet er dagegen gerne Formulierungen wie "Stammtischniveau" (so auch in dem verlinkten Video). Dort bezeichnet er den Euro auch wörtlich sprich explizit als klare "Erfolgsstory".

    Für meinen Teil als Finanz-Laie - wenn auch ein an solchen Themen Interessierter - und jemand mit schlichtem Realitätsbezug drängen sich automatisch die folgenden typischen Fragen auf (die aber von solchen Protagonisten in der Regel nie thematisiert oder beantwortet werden ...):

    Wenn der Euro eine "Erfolgsstory" (gemäß Herrn Kommer) ist, warum

    mußte der Euro dann schon 10 Jahre nach seiner Einführung gerettet werden und zwar laut Herrn Draghi (2012) "Whatever it takes" - also koste es, was es wolle ... ?

    konnte es dann überhaupt zu der Eurokrise kommen ... ?

    mußte dann die EZB via Staatsanleihekäufen die Schuldentragfähigkeit einzelner Euroländer sichern - obwohl der EZB eine monetäre Staatsfinanzierung nach den EU-Verträgen ausdrücklich (siehe Art. 123 AEUV) verboten ist ... ?

    wurden dann sämtliche Verträge und Säulen des Euro von Anbeginn an (Vertrag von Maastricht, Maastricht-Kriterien, Art. 123 AEUV "Verbot der monetären Staatsfinanzierung durch die Notenbank", Art. 125 "Nichtbeistandsklausel" jedes Land haftet für seine Schulden selbst, Art. 311 AEUV "Eigenmittel" im Sinne des "Verbots einer gemeinsamen Verschuldung" usw.) gebrochen nach dem Motto "Not kennt kein Gebot" ... ?

    Um nur einige dieser "Rendezvous des Euro mit der Realität" zu erwähnen.


    Sollte die Konstruktion des Euro für eine "Erfolgsstory" (gemäß Herrn Kommer) stehen, wie

    kann eine Währung ohne Staat (die Vereinigten Staaten von Europa (VSE) gibt es nicht) funktionieren ... ?

    kann eine zentralisierte Geldpolitik bei weiter nationaler Fiskalpolitik funktionieren ... ?

    können sich sehr unterschiedliche teilweise disparate Länder - angefangen von den harten Wirtschaftsdaten bis zur historisch gewachsenen Währungsmentalität (Hart- versus Weichwährungen) - eine gemeinsame Einheitswährung teilen ... ?

    kann eine Notenbank wie eine EZB mit einem einzigen Leitzins eine passende Geldpolitik für 20 verschiedene Länder (noch dazu teilweise sehr unterschiedliche bis disparate Staaten) machen ?

    sollen sich Länder wie Frankreich, Italien oder Griechenland eine Währung mit Deutschland teilen, die in der (für Währungen extrem) kurzen Zeit vom Ende des Bretton Woods Systems (70er) bis zur Euroeinführungen (1999) gegenüber der DM um sage und schreibe 53% (Französischer Franc), 82% (italienische Lira) und 95% (griechische Drachme) abwerten mußten, um halbwegs wettbewerbsfähig zu bleiben ... ?

    kann die erforderliche Faktormobilität (siehe Mundell, "Währungsräume") beim extrem wichtigen Faktor "Arbeit" in einem Währungsgebiet gewährleistet werden, wenn es zwar eine Einheitswährung gibt aber keine einheitliche Sprache ... ?

    können die allen bisherigen Währungsunionen immanenten typischen Knackpunkte präziser Sollbruchstellen wie "Tragik der Allmende" und "Moral Hazard" in den Griff bekommen werden, erst recht man man sich wie in der Eurozone nicht an die eigenen EU-Verträge die Währung betreffend (AEUV) hält ... ?

    Um auch hier nur einige der strukturellen Defizite des Euro anzusprechen.

    Diese strukturellen die Konstruktion des Euro betreffenden Fragen hatte ich mir als Finanz-Laie (Herr Kommer würde vermutlich von "Stammtischniveau" sprechen ...) Ende der 90er vor Euroeinführung gestellt (und daraus meine Schlüsse gezogen). Die "Rendezvous des Euro mit der Realität" hatte ich dann ab dem Jahr 2010 ff verfolgt.


    Um ehrlich zu sein: Mein Vertrauen in einen Herrn Kommer hält sich - jedenfalls diesbezüglich - in Grenzen (siehe die "Rendezvous des Euro mit der Realität"). Von daher: Kannst Du mir denn diese Fragen (oder einige davon) beantworten ?

    Meine Banken konnten oder wollten dies nämlich nicht, als ich Ende der 90er dort Fragen zur "Historie von Währungsunionen" im Allgemeinen und zur "Konstruktion des Euro" im Speziellen stellte.

  • Ihr macht euch da mit dieser Debatte über den Anleihenanteil eine Zeitfressdiskussion auf: weniger dieser Kommers und Scheingurus schauen und einfach den Betrag als Tagesgeld oder in einem Geldmarkt-ETF lagern.

    Mehr holen ganz sichere Anleihe-ETF auch nicht raus.

    Das ist nur aktuell so. Eine inverse (oder flache) Zinsstrukturkurve ist nicht der Normalfall. Typischerweise bekommt man für die längere Festlegung eine Prämie. Das wird irgendwann auch wieder kommen.

  • Das ist nur aktuell so. Eine inverse (oder flache) Zinsstrukturkurve ist nicht der Normalfall. Typischerweise bekommt man für die längere Festlegung eine Prämie. Das wird irgendwann auch wieder kommen.

    Genauso :S

    Hinzu kommt, dass wir auf eine sehr lange Phase gut laufender Aktienmärkte zurückblicken. Da kann man selbst als langjähriger Investor dem Rückschaufehler unterliegen. Wenn ich sehe, dass eine große deutsche Tageszeitung einen Wirtschafts- und Börsen-Podcast mit "Alles auf Aktien" betitelt spricht das Bände. Ich halte einen etwas genaueren Blick auf das vielfältige und mitunter komplexe Anleiheuniversum jedenfalls für angebracht. Und nebenbei auch für interessant ;)

  • Hinzu kommt, dass wir auf eine sehr lange Phase gut laufender Aktienmärkte zurückblicken. Da kann man selbst als langjähriger Investor dem Rückschaufehler unterliegen.

    Ewig wird das zumindest in dem Schritt wie jetzt nicht weitergehen. Aber niemand weiß, wann die Hausse endet und wie stark der Absturz wird. In den nächsten Jahren wird vermutlich erstmal America great again, was vermuten läßt, daß die Hausse erstmal noch weitergeht.

  • Factfulness , etwas off-topic, aber du hast weiter oben geschrieben du bist im Fixed Income One (AT0000A347R1) investiert, daher eine Frage dazu:

    Ich nutze für die mittlere Frist bislang u.a. den Xtrackers II EUR Corporate Bond ETF (LU0478205379). Ich sehe kaum Unterschiede in der Performance dieser beiden. Die Kursverläufe sind nahezu deckungsgleich. Der Vergleichszeitraum ist allerdings noch sehr kurz. Wo siehst du den Vorteil in dem aktiv gemanagten Fonds gegenüber dem passiven ETF?

  • Factfulness , etwas off-topic, aber du hast weiter oben geschrieben du bist im Fixed Income One (AT0000A347R1) investiert, daher eine Frage dazu:

    Ich nutze für die mittlere Frist bislang u.a. den Xtrackers II EUR Corporate Bond ETF (LU0478205379). Ich sehe kaum Unterschiede in der Performance dieser beiden. Die Kursverläufe sind nahezu deckungsgleich. Der Vergleichszeitraum ist allerdings noch sehr kurz. Wo siehst du den Vorteil in dem aktiv gemanagten Fonds gegenüber dem passiven ETF?

    Vieleicht bin ich da Marketingopfer geworden? Für mich war klar, dass ich die neue Zinswelt - solange es sie gibt - nutzen wollte. Zu Anleihen-ETF gibt es wahnsinnig wenig Infos. Ich bin aus eigener Anschauung heraus überzeugt, dass Anleiheportfoliomanagement in der Praxis funktionien kann. Dort geht es jedoch in erster Linie nicht um Renditeoptimierung, sondern darum das Portfolio im Hinblick auf die Anlageziele, Fristigkeiten, Risikobudgets und Cashflows auszurichten.

    Die Vielzahl von ETF und Indizes verunsicherten mich schließlich. Die Frage, ob die Indizes nicht darunter leiden, dass regulierte Institutionelle Anleger, wie Versicherungen, Stiftungen etc. einen (so vermute ich) signifikanten Anteil am Markt haben, konnte ich nicht zu meiner Zufriedenheit beantworten. Diese haben aber Anlagegrundsätze/-ziele, die für mich nicht passen. Ich habe mich daher entschieden das Managementrisiko und die Kosten in Kauf zu nehmen um das Portfolio managen zu lassen. Herr Beck macht dies ja nicht erst seit gestern. Die großen Investmenthäuser der Banken kamen für mich nicht in Frage, da ich dort die Gefahr sehe, dass dort nicht immer im Sinne der Anleger gehandelt wird (ob das bei Beck anders ist, weiß ich natürlich nicht). Das ist mein Bauchgefühl und ist nicht absolut fundiert. Ich möchte hier nicht näher darauf eingehen, da dies als Unterstellungen oder üble Nachrede gewertet werden könnte.

    So entschied ich mich für Beck, der sein GPO sehr transparent darstellte. Es handelt sich um ein konzentriertes Portfolio, welches Faktor 10 weniger Holdings besitzt als der genannte ETF. Allerdings muss man auch festhalten, dass teilweise mehrere Holdings pro Emmitent bestehen. Wieviel Diversifikationsunterschied das ist, und vieviel Diversifikation notwendig ist (wenn in einer Krise 5% der BBB Unternehmen pleite gehen, dann sind das im ETF 5% und bei Beck auch 5%.). Ich emfinde die Diversifikation aus ausreichen (wieviele unterschiedliche Emittenten in beiden Produkten sind, habe ich aber nicht verglichen.

    Nun muss ich aber feststellen, dass das FIO nicht besonders transparent ist. Weder auf der Website noch bei der LLB findet man die aktuelle Umlaufrendite, die Holding sind nur als pdf verfügbar. Maßnahmen im Portfolio werden nicht erklärt, Branchenverteilungen sind nicht ersichtlich (müssten aus dem PDF selbst berechnet werden) usw. Da bin ich enttäuscht. Er investiert ja nicht nur in Unternehmensanleihen, sondern auch Staatsanleihen (auch nicht AAA in Europa). Im Ergebnis ist die Vola wirklich sehr gut (kurzer Zeitraum) und die Rendite liegt im Bereich der Unternehmensanleihen-ETF. Vom Ergebnis bisher kann ich nicht meckern. Ich werde das weiter beobachten...

    Vieleicht wäre ja auch der was für Dich:Corporate 1-5 J ohne Finanzunternehmen ?

    Den hatte ich auch in der Auswahl, weil Banken zwar zu den größten Emittenten gehören, aber in der Regel bzgl. Eigenkapital etc. nicht so gut dastehen...

    Kurzum: Ich möchte Unternehmensanleihen im Portfolio haben und die Auswahl an ETF und Indizes überforderte mich. Fundierte Infos zu den Methodiken, Vor- und Nachteilen fand ich nicht und da habe ich das Management rausgegeben.

    Die Durationen im Aggregate Bond sind mir persönlich zu hoch (kommt das durch die Instis?). Es gibt aber auch welche mit kürzer Duration, wenn ich mich recht erinnere.

  • Mein Sicherheitsbaustein umfasst etwa 15% vom Gesamtbestand und liegt aktuell für 1 Jahr Zinsgebunden aber täglich verfügbar auf einem TG Konto. Die Erträge werden quartalsweise gezahlt und voll mit 26,375% besteuert. Der Zweck ist vor allem die Reserve für mittelfristige Konsumausgaben, die sich nicht so recht aufschieben lassen, aber auch kein klassischer Fall für den Notgroschen sind.

    Da die TG Zinsen mit jeder Zinsrunde der EZB langsam aber stetig der allgemeinen Inflation näher kommen, wird das geliebte TG Hopping mehr zur Last als zur Freude, da sich kaum noch reelle Erträge erzielen lassen. Auch der Sparerfreibetrag ist regelmäßig erschöpft, was TG für mich zunehmend unattraktiv macht.

    Bisher hatte ich einen GMF wie den DBX0AN als Ersatz für meine TG Position in den Fokus genommen, wo man sich wenigstens die €STR-rendite fast abschlagsfrei sichern und die Buchgewinne Zinseszins-freundlich erst bei Verkauf besteuern könnte.

    Nach Lektüre dieses Themas stellt sich für mich die Frage, ob es nicht sinnvoll wäre, den „zu-40“-Teil des Lifestrategy als Ersatz für meinen Sicherheitsbaustein zu betrachten und Anteile in passender Zahl zu erwerben. Die restlichen 85% meines Portfolios sind ein mix aus ACWI und MSCI-World, sodass ich mir erhoffe, die Performance des „zu-60“ Anteils des lifestrategy wäre dem nicht allzu unähnlich.

    Der Charme läge sicherlich darin, dass die 30%-Teilfeistellung der Erträge für Aktienfonds auch die vermeindlich(?) sicheren „zu-40“-Teile umfasst, und ich mir das ständige TG Hopping sparen könnte.

    Milchmädchenrechnung oder passable Möglichkeit?

    PS: „Notgroschen“ verbleibt täglich verfügbar auf TG und ist hiervon separat.