Dr.Walz und das nachgewürzte ETF-Depot

  • Ich denke, dass ein Goldanteil von 10 % ruhig ausprobiert werden kann. Meckern kann man nachher immer noch.

    Seine Äußerung über den Schweizer Franken und die Schweiz fand ich nicht so realistisch, ich selbst würde im nächsten Jahr sogar sicherheitshalber auf 20 Prozent Schweiz setzen.

    Das liegt natürlich daran, dass ich heute Vormittag ein intensives Gespräch mit einem Schweizer Vermögensverwalter hatte, der schon lange größere Teile des Familienvermögens betreut.

    Also mal jemand ohne Interessenkonflikt.

  • Wenn er 10% in Gold hat, ist er für sein Alter ganz schön flott unterwegs. 90% im Risiko (wenn man Risiko mit hoher Vola übersetzt). Na ja, als Beamter mit relativ hohen Pensionsansprüchen ist es sowieso egal...

    Ich denke man muss es im Gesamtportfolio sehen:

    Pensionsansprüche

    Immobilie (eigene vermutlich)

    Globales Aktiendepot

    Gold

    Risikoarme Anleihen

    Tagesgeld

    Ehefrau die auch Assets hat. Dazu betont er ja, dass sie zu zweit einen bodenständigen Lebenstil haben.

    Desweiteren immer noch genug Anlagehorizont vorhanden um Volatilität auszusitzen.

    Dazu kommt auch durch seine Einzelaktie ein zusätzlicher Cashflow dazu.

    Als Verbraucherschützer breit diversifiziert gegen die 4 bzw 5 deep risk von denen (vermutlich) die Inflation das wahrscheinlichste Szenario darstellt. Einen wirklichen Schutz vor den 4 bzw 5 deep Risk gibt es nicht. Man kann es nur abmildern. Aber wenn man es betrachtet:

    Inflation--> globale Aktien

    Deflation---> cash und Anleihen

    Bankencrash ---> Aktien, Anleihen, Gold

    Währungscrash ---> Aktien, Gold

    Allg. Ausgaben ---'> Cash

    Aktiencrash ---> cash, Anleihen, Gold

    Klumpenrisiko USA --> Europa und EM ETF

  • Über Gold werde ich mal nachdenken. Würde dies jedoch physisch bevorzugen. Oder vielleicht halbe halbe.

    Bin im Buch beim Gold (und darüber hinaus) angekommen und hab auf seinem Blog dazu nochmal Zusatzinfos gelesen. Hört sich nach etwas an, was mich interessieren könnte.

    Physisch hat ja den eindeutigen Vorteil des HABENS gegenüber dem Anrechtsschein (aufs Rettungsboot) - für eine Risikobetrachtung wäre mal interessant, wie oft sich der Anrechtsschein in der Vergangenheit in Luft aufgelöst hat. ….

    Viele Grüsse

    *EW*

    :thumbup:

  • Da mach ich auch schon ewig rum. 10% beimischen. Ja oder nein? Mein Widerwillen in ein Spekulationsobjekt ohne Wertschöpfung zu investieren hat bisher gesiegt.

    Die Steuerfreiheit und die niedrige Korrelation sind aber schon Punkte, die ziehen. Beck hat auch Gold im Portfolio. Kommer meint man kann, muss aber nicht (grundsätzlich aber kritisch). Buffet würde es nie tun. Keine Ahnung was da richtig ist.

    Es gibt kein richtig und kein falsch. Es kommt darauf an welchen Zweck es bei dir im Portfolio erfüllen soll und wie sehr man das geschilderte Szenario von Prof. Walz (Zusammenbruch Euro bzw. Weltwährungskrise) einschätzt. Davon würde ich es abhängig machen ebenso von der Depotgröße.

    Und wenn es dich beruhigt: John Bogle himself hat in seinen späten Jahren 5% Gold empfohlen als Absicherung gegen ganz schlimme Szenarien. Ich dachte schon den Interviewer haut es vom Hockers als Bogle das gesagt hatte 😆

    Prof. French beispielsweise meinte er kann sich nicht vorstellen was Gold bringen oder schützen soll wenn das schreckliche Szenario eintreten sollte und der Dollar nichts mehr zählt? Man kann es wenigstens mitnehmen wenn man fliehen muss meinte er.

    Deswegen: es gibt kein richtig oder falsch. Es kommt auf die persönliche Einschätzung von Risiken ein oder schlicht wenn man in seinem (hohen) Depot eine weitere Assetklasse haben möchte als Diversifikation und Korrelationspunkten.

    Denn der Markt ist nicht nur Schwarz oder Weiß und nicht nur Aktien und Anleihen. Es gibt noch viele Zwischenfarben. Ein Gesamtmarktportfolio hat neben Aktien, Anleihen auch Immobilien, Rohstoffe, Edelmetalle, Krypto, Kunstgegenstände usw. ...alles für was es eben einen Markt gibt. Ob diese Assets Sinn machen muss der Investor entscheiden.

    Prof. French Aussage zu einem perfekten Portfolio: Man nehme den Gesamtmarkt als Startpunkt und eliminiert alles was nicht mit den eigenen Gegebenheiten wie Ziele, Anlagehorizont, Risikotragfähigkeit etc nicht übereinstimmt und so kommt mein seinem eigenen perfekten Portfolio nahe.

    Denn es gibt kein perfektes Portfolio. Es gibt nur für den Investor das perfekte Portfolio.

  • In den Kommentaren wird er etwas unflätig zum Thema Geldmarktfonds befragt.

    Seine Antwort dazu:

    Zitat

    Oje, da habe ich mit meiner Ehrlichkeit an diesem einen Punkt wohl eher Verwirrung gestiftet. Die kann ich hier spontan auflösen, des weiteren gelobe ich "als Buße" zwischen den Jahren ordentlich zu recherchieren und mich dann hier oder in einem Blogbeitrag auf meiner Homepage qualifizierter zu äußern. Die Kurzversion hier: Es geht nicht um das relative Zinsänderungsrisiko (=zinsbedingtes Kursrisiko), sondern nur um das Ausfallrisiko. Und zum Geldmarkt gehören m. W. nicht nur Anleihen mit extrem kurzer Restlaufzeit, sondern auch kurzfristige Kreditverbriefungen, deren Qualität nicht so einfach einzuschätzen ist. Und so sind in der Sub-Prime-Krise (=Immobilienkreditkrise) 2008/2009 auch Geldmarktfonds "unter die Räder" gekommen. Ich kenne einige Vermögensverwalter, die daher bei den Geldmarktfonds genauer hinschauen - aber das tiefere Detailswissen an dieser Stelle habe ich (noch) nicht. [Blockierte Grafik: https://www.youtube.com/s/gaming/emoji…moji_u1f612.png]


    Wie @gfusdt5 schon schrieb, ist der DBX0AN offenbar nicht gemeint.

  • Bin im Buch beim Gold (und darüber hinaus) angekommen und hab auf seinem Blog dazu nochmal Zusatzinfos gelesen. Hört sich nach etwas an, was mich interessieren könnte.

    Physisch hat ja den eindeutigen Vorteil des HABENS gegenüber dem Anrechtsschein (aufs Rettungsboot) - für eine Risikobetrachtung wäre mal interessant, wie oft sich der Anrechtsschein in der Vergangenheit in Luft aufgelöst hat. ….

    Ja das stimmt. Ich kenne die Quellen und sie sind sehr gut.

    Gold aber hat den Unterschied zu Aktien, dass es keinen intrinsischen Wert hat. Hinter Aktien stehen reale Unternehmen die Dienstleistungen erbringen und Waren und Güter herstellen die wir Menschen zwingend brauchen oder zumindest gerne kaufen. Unternehmen erschaffen somit Wohlstand weil sie produktiv sind.

    Gold ist jedoch nicht produktiv. Lege ich es in einen Tresor so ist die 1 Unze nach 50 Jahren noch immer 1 Unze. Es hat absolut nichts produziert. Es wird im Wert zwar gestiegen sein aufgrund der Inflation.

    Ich muss also darauf hoffen, dass es mir in der Zukunft jemand abkaufen zu einem Wert höher als ich selbst gezahlt habe.

    Dennoch ist Gold nicht schlecht und hat seine Daseinsberechtigung. Siehe Prof. Walz exzellente Erläuterungen. Vorallem als Krisenschutz. Nur kann Gold auch über lange Zeit mal negativ rendieren.

    Aber in dem Fall muss man es praktisch sehen: Gold ist eine Versicherung. Und Versicherungen kosten nun mal.

    Meine Kfz Versicherung kostet nun mal auch.

    Ich bin auch für physisch Gold. Auch wenn es mit Kosten (Tresor) verbunden ist.

  • Ok, das ist ja sogar der Smart Overnight mit drin – und der 1-3jährige mit 25% BBB.

    Mich wundert es warum er nicht den ishares eb.rexx 0-1 y mit drinnen hat ? Kurzlaufende deutsche Staatsanleihen AAA ist doch besser als 25% BBB?

  • Ich finde, dass seine Aussagen zum Nachwürzen für den europäischen Teil eigentlich typisch sind für einen überengagierten Privatanleger.

    Zur Risikoverteilung braucht es einfach einen weltweit-ETF und keine Beimischung von europäischen Titeln.

    Der schlechte Lauf des Europe 600 dieses Jahr wird jetzt noch massiv durch das Chaos bei Novo Nordisk verschärft.

    Zahlen-Beispiele gefällig ?

    Novo Nordisk (Dönemark..Abnehmspritzen) hat am Europe 600 ein Anteil von circa 3 %.

    Im MSCI World beträgt der Anteil ca. 0,7 Prozent.

    Wer aktuellere Zahlen hat einfach korrigieren..

    Da der Konkurrent Eli Lilly jetzt schon vorbörslich um 10 % steigt, sind die Auswirkung beim MSCI quasi bedeutungslos.

  • Verdopplung der EM von 10% auf ca. 20% (Gerd Kommer ETF und Walz, GPO nicht ganz aber erhöht im Aktienanteil)

    Ich dachte bis vorhin auch immer, dass Schwellenländer ggf zu niedrig gewichtet sind in einem Welt ETF, dann lese ich das…

    ETFs

    Indexfonds in Schwellenländern fallen, obwohl der Markt steigt

    Wenn dann die stärksten Wachstumstitel drr EM nicht im ETF drin sind aus welchen Bananenrepublikregelgründen auch immer, dann kann man doch echt gleich simple bei Industrieländer bleiben oder eben einem Allworld mit marginalem EM Anteil…

  • Ich dachte bis vorhin auch immer, dass Schwellenländer ggf zu niedrig gewichtet sind in einem Welt ETF, dann lese ich das…

    ETFs

    Indexfonds in Schwellenländern fallen, obwohl der Markt steigt

    Wenn dann die stärksten Wachstumstitel drr EM nicht im ETF drin sind aus welchen Bananenrepublikregelgründen auch immer, dann kann man doch echt gleich simple bei Industrieländer bleiben oder eben einem Allworld mit marginalem EM Anteil…

    Emerging Markets sind ein sehr interessantes Thema. Im Endeffekt underperformen sie schon über 10 Jahre Industrieländer. Das war aber früher nicht so und ob es in Zukunkt so sein wird, weiß man nicht. Wenn man sehr langfristige Datenreihen betrachtet sind EM besser als Industrieländer. Es wechseln sich aber gute und schlechte Zeiten ab. Allerdings gibt es positive Korrelationseffekte. Also die risikoadjustierte Rendite ist mit Schwellenländern im Depot besser.

    Bis dahin ist es einfach. Problematisch wird es mit: Wie viel Prozent? Nur 10% wie im ACWI oder FTSE All-World? Oder 20% wie bei Kommer und Walz? Oder Richtung 40-50% wie bei Professor Weber im Arero (also nach BiP)? Da gehen die Meinungen weit auseinander.

    Eines ist allerdings interessant: Hohes Wachstum = hohe Aktienrenditen stimmt nicht immer. Viele investieren in EM, weil die Wachstumsraten höher sind. Es wurde allerdings nachgewiesen, dass dies nicht der Fall sei.

  • Wenn man sehr langfristige Datenreihen betrachtet sind EM besser als Industrieländer.

    äh...wenn die ETF´s so wie in Vietnam den Index aber nicht korrekt abbilden, dann ist diese Statistik doch völlig hinfällig?...Der VN Index in 5a 18% hoch, die ETF darauf aber 20% runter....das wäre ungefähr so wie. Man kauft einen USA ETF auf den S&P500 aber ohne die großen Kursbringer wie Apple, Microsoft, Amazon, Nvidia etc.. weil irgendwer in USA Sonderregeln dafür erlässt...MIR war das bisher so nicht bewusst, dass das so sein kann...

    Bangkok. Der Aktienmarkt von Vietnam hat ein gutes Jahr mit kräftigen Kurszuwächsen hinter sich. Doch Anleger in Deutschland, die mit einem börsengehandelten Indexfonds (ETF) an der Entwicklung des Landes teilhaben wollten, gingen leer aus.

    Während der lokale VN-Index in den zwölf Monaten bis Ende November in Dollar gerechnet ein Plus von 9,4 Prozent erzielte, verzeichnete der einzige in Deutschland verfügbare Vietnam-ETF – ebenfalls auf Dollar-Basis – ein Minus von 5,5 Prozent. In den vergangenen fünf Jahren stiegen die Kurse am Gesamtmarkt sogar um 18 Prozent. Der Vietnam-ETF, der unter der Marke Xtrackers von dem Frankfurter Vermögensverwalter DWS angeboten wird (ISIN: LU0322252924), verlor im gleichen Zeitraum jedoch 20 Prozent an Wert.

    Grund für die Diskrepanz sind lokale Sonderregeln, die Anbieter wie MSCI

    und FTSE dazu veranlassen, nicht alle Aktien des vietnamesischen Marktes in ihre Indizes aufzunehmen. Teilweise schließen sie dadurch die wachstumsstärksten Papiere aus.

  • Das Video ist sehr interessant und es macht Spaß ihm zuzuhören. Es führt aber womöglich so manchen auf die falsche Fährte. Ich fürchte, viele nehmen dies als Blaupause und interpretieren es als, "Prof. Walz empfiehlt eine Aktienallokation von 80% mit Übergewichtung von Europa und Emerging Markets", was er ja so nicht tut. Sondern er sagt, das ist seine Allokation. Wenn überhaupt, empfiehlt er bestenfalls eine möglichst hohe Aktienallokation, aber keinen festen oder gar idealen Anteil am Portfolio.

    Ich selbst halte auf Level 1 eine feste prozentuale Gewichtung des Aktienanteils ebenfalls nicht für sinnvoll. Ich meine, er sagte irgendwo im Video etwas in der Art "man bezahlt ja nicht in Prozent, sondern in Euro", was es gut trifft. Der Aktienanteil muss vielmehr das Ergebnis der Definition der eigenen Risikotragfähgikeit bzw.- Toleranz sein. Also konkret, welchen Kapital- bzw. Liquiditätsbedarf habe ich (und nicht Prof. Walz oder der Durchschnitt der Anleger oder irgendwann einmal die Witwe von Warren Buffet) in den nächsten x Monaten und Jahren. Und dies dann kombiniert mit der Schwankung (insbes. des max. Drawdown) die ich persönlich ertrage, ohne im Fall der Fälle nachts schweissgebadet aufzuwachen.

    Und beim Thema Ländergewichtung nach BIP oder Marktkapitalisierung sagt er beides geht, und dass beides einigermassen willkürlich sei. Im Ergebnis nimmt er dann eine Mischung aus beidem, was man machen kann. Ich bspw. mache das ebenfalls so. Gleichzeitig denke ich aber zunehmend, dass dies zu wichtig genommen wird. Ich warte jetzt jedenfalls schon ziemlich lange darauf, dass die Emerging Markets endlich durchstarten ;)

    Der Grenznutzen einer Minute Nachdenkens über die Höhe der Aktienallokation dürfte jedenfalls größer sein als der über die Länder- und Regionengewichtung.

  • Eine Übergewichtung von EM wie Walz, Kommer und Beck hat m.E. nichts mit prognosefreien investieren zu tun. Es stimmt zwar, dass die Bewertungen der USA im Vergleich zu anderen Industrieländer und Schwellenländer hoch sind. Und das dies stärker erfolgte als das BIP der USA gewachsen ist. Eine Rückkehr zum Mittelwert gab es schon immer und wird es auch weiterhin geben. Zumindest spricht mehr dafür als dagegen aus der Kapitalmarktforschung. Und es muss auch kein richtiges Peng machen. Eine Rückkehr zum Mittelwert kann auch durch eine lang anhaltende Seitwärtsphase erfolgen. Für jemanden in der Vermögensaufbauphase auch nicht unbedingt das schlechteste.

    Wie soll mit einer Übergewichtung von EU und EM umgegangen werden wenn beispielsweise USA schwächelt und die EM boomen ? Steuerschädlich den übergewichtetrn EM ETF und in die niedrig gewichteten USA manuell rebalancen auf Grund meiner persönlichen Meinungen? Mit der ich ja dann ganz aktiv gegen die Gesamtmarktmeinung spekuliere ?

    Vorallem haben wir in Deutschland Firmen wie Bosch, Aldi und Co die nicht börsennotiert sind. Eine Übergewichtung dann von Fielmann, Siemens und DHL um das auszugleichen? Jeder mag dafür Gründe oder Gegenargumente haben.

    Ich bleibe beim 1 Welt Aktien ETF um das Aktienrisiko im Portfolio abzudecken.

    Seine Aussagen über Gold, Währungen und Crash in EU finde ich jedoch plausibel vernünftig. Nur Gold als ETC wäre nicht mein first pick.

    In dem Zusammenhang frage ich mich "Wie sicher sind eigentlich meine deutschen Staatsanleihen wirklich, trotz AAA?". Aber darauf wird es kAntwort geben.

  • Der Grenznutzen einer Minute Nachdenkens über die Höhe der Aktienallokation dürfte jedenfalls größer sein als der über die Länder- und Regionengewichtung.

    das war jetzt auch meine Schlussfolgerung für mich selbst...und am Ende will ich es v.a. einfach haben, also gibts jetzt nur den FTSE All World für den Buy&Hold Anteil im Portfolio, der auch den weitaus größten Teil ausmachen soll/wird und auch weiter wachsen soll...und einen Sicherheitsbaustein in fixen € und nicht in %.

    Hier noch was beimischen, da noch was nachwürzen und immer überlegen passt die Verteilung noch, dann rebalancen oder gar ersetzen..das wird doch dem Kern der Übung nicht gerecht

  • äh...wenn die ETF´s so wie in Vietnam den Index aber nicht korrekt abbilden, dann ist diese Statistik doch völlig hinfällig?...Der VN Index in 5a 18% hoch, die ETF darauf aber 20% runter....das wäre ungefähr so wie. Man kauft einen USA ETF auf den S&P500 aber ohne die großen Kursbringer wie Apple, Microsoft, Amazon, Nvidia etc.. weil irgendwer in USA Sonderregeln dafür erlässt...MIR war das bisher so nicht bewusst, dass das so sein kann...

    Bangkok. Der Aktienmarkt von Vietnam hat ein gutes Jahr mit kräftigen Kurszuwächsen hinter sich. Doch Anleger in Deutschland, die mit einem börsengehandelten Indexfonds (ETF) an der Entwicklung des Landes teilhaben wollten, gingen leer aus.

    Während der lokale VN-Index in den zwölf Monaten bis Ende November in Dollar gerechnet ein Plus von 9,4 Prozent erzielte, verzeichnete der einzige in Deutschland verfügbare Vietnam-ETF – ebenfalls auf Dollar-Basis – ein Minus von 5,5 Prozent. In den vergangenen fünf Jahren stiegen die Kurse am Gesamtmarkt sogar um 18 Prozent. Der Vietnam-ETF, der unter der Marke Xtrackers von dem Frankfurter Vermögensverwalter DWS angeboten wird (ISIN: LU0322252924), verlor im gleichen Zeitraum jedoch 20 Prozent an Wert.

    Grund für die Diskrepanz sind lokale Sonderregeln, die Anbieter wie MSCI

    und FTSE dazu veranlassen, nicht alle Aktien des vietnamesischen Marktes in ihre Indizes aufzunehmen. Teilweise schließen sie dadurch die wachstumsstärksten Papiere aus.

    Naja, völlig freie Marktzugänge würde ich in manchen Ländern in Süd-Ost-Asien aber auch anderen Teilen der Welt nicht erwarten. Ist z.B. auch in China so, dass Teile des Marktes abgegrenzt werden. Bei einigen auch westlichen Einzelunternehmen (z.B. Google/Alphabet) sind es die Gründer, die Investitionen nur anteilig zulassen. In anderen Ländern sind zentrale Industrien (Öl, Gas) in staatlicher Hand, also öffentlich, oder im Besitz der Königsfamilie und damit auch keine Unternehmen, in die du investieren könntest. In Deutschland kannst du strukturell bedingt in Großteile des Mittelstands nicht investieren, schlicht weil der nicht als AG firmiert und gar nicht an der Börse gehandelt wird.

    Nur was folgt daraus? Man kann halt nur in bestimmte Teile des Weltmarktes investieren, hier in Deutschland und auch in Vietnam. Für die Kursverläufe und die Rendite der "Emerging Markets" wird aber trotzdem oft der MSCI-EM-Index bzw. entsprehende EM-ETF verwendet, die dann eben die Rendite abbilden, die der EM-Index im Ergebnis hat...

  • Das Video ist sehr interessant und es macht Spaß ihm zuzuhören. Es führt aber womöglich so manchen auf die falsche Fährte. Ich fürchte, viele nehmen dies als Blaupause und interpretieren es als, "Prof. Walz empfiehlt eine Aktienallokation von 80% mit Übergewichtung von Europa und Emerging Markets", was er ja so nicht tut. Sondern er sagt, das ist seine Allokation. Wenn überhaupt, empfiehlt er bestenfalls eine möglichst hohe Aktienallokation, aber keinen festen oder gar idealen Anteil am Portfolio.

    Ich selbst halte auf Level 1 eine feste prozentuale Gewichtung des Aktienanteils ebenfalls nicht für sinnvoll. Ich meine, er sagte irgendwo im Video etwas in der Art "man bezahlt ja nicht in Prozent, sondern in Euro", was es gut trifft. Der Aktienanteil muss vielmehr das Ergebnis der Definition der eigenen Risikotragfähgikeit bzw.- Toleranz sein. Also konkret, welchen Kapital- bzw. Liquiditätsbedarf habe ich (und nicht Prof. Walz oder der Durchschnitt der Anleger oder irgendwann einmal die Witwe von Warren Buffet) in den nächsten x Monaten und Jahren. Und dies dann kombiniert mit der Schwankung (insbes. des max. Drawdown) die ich persönlich ertrage, ohne im Fall der Fälle nachts schweissgebadet aufzuwachen.

    Und beim Thema Ländergewichtung nach BIP oder Marktkapitalisierung sagt er beides geht, und dass beides einigermassen willkürlich sei. Im Ergebnis nimmt er dann eine Mischung aus beidem, was man machen kann. Ich bspw. mache das ebenfalls so. Gleichzeitig denke ich aber zunehmend, dass dies zu wichtig genommen wird. Ich warte jetzt jedenfalls schon ziemlich lange darauf, dass die Emerging Markets endlich durchstarten ;)

    Der Grenznutzen einer Minute Nachdenkens über die Höhe der Aktienallokation dürfte jedenfalls größer sein als der über die Länder- und Regionengewichtung.

    Ich habe mich damals vom lieben Warren Buffett inspirieren lassen als er sagte sein Vermögen soll mal wie folgt angelegt werden:

    90% SP500 und 10% kurzlaufende Staatsanleihen.

    Das habe ich als sinnvoll erachtet und so habe ich es angepasst und es wurde der

    Vanguard FTSE All-World Und

    Ishares eb.rexx 0-1 y Bond ETF

    bei mir. Und da habe ich jedoch das Verhältnis von 90 zu 10 angepasst auf mich auf 75 zu 25.

    Und genau das greifst du in deinem Text auch schön auf. Man sollte nicht einfach jetzt das so übernehmen und als Pflicht sehen wie Walz 80 zu 20 zu gehen. Es kommt auf die individuellen Ausgangslagen und Bedürfnisse darauf an. Walz hat ja im Gesamtportfolio noch genug sichere Assets (Pension, Immobilie, plus die Assets seiner Frau in der Gesamtbetrachtung).

  • Hab das Video heute aufm Rudergerät geschaut (und muss mir noch Teil 1 ansehen). Für mich als absoluter (Laufrad-) Anfänger auf dem Gebiet bleibts vorerst bei dem ACWI-ETF mit der aktuellen Sparrate. Nach dem Jahreswechsel (und weiterem Bücher- und Video-Konsum) schau ich mir dann mal GMF an, lehne mich zurück, überlege weiter, lese hier weiter mit, frage Euch hier Löcher in den Bauch und freue mich, wenn Ihr mich wissend macht …

    Viele Grüsse

    *EW*

    :thumbup:

  • Buffet war aber auch nicht ehrlich. Aus einer Safe Asset Floor Betrachtung heraus müsste er seiner Witwe nicht 90/10 empfehlen, sondern 999999/1 ^^