ETF-Finder Welchen ETF kaufen - und wo?

Timo Halbe
Timo Halbe
Finanztip-Experte für Bank und Börse

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Angebot an ETFs, also börsengehandelten Fonds, ist riesig. Und die Bezeichnung ETF sagt nichts über den Inhalt oder die Qualität des Fonds aus.
  • Unser ETF-Finder hilft Dir, einen geeigneten und günstigen ETF auszuwählen.
  • Besonders gut für Deinen Vermögensaufbau sind marktbreite Aktien-ETFs. Sie decken einen großen Teil des weltweiten Börsenwerts ab und werden wenig von Krisen in einzelnen Ländern oder Branchen beeinflusst.

So gehst Du vor

  • Trotz der Vielfalt: Ein einziger, gut ausgewählter ETF genügt für Dein Depot.
  • Schau im ETF-Finder von Finanztip nach unseren ETF-Empfehlungen. Hast Du noch kein Wertpapierdepot, eröffne eins.

Zum ETF-Finder

  • Elf Depotangebote können wir empfehlen. Jeweils am stärksten: ING (Preis-Leistung), Traders Place (Kosten) und Comdirect (Leistungsumfang)

Diese Neukundenprämien gibt es aktuell bei unseren Depot-Empfehlungen: 
· 1822direkt: bis zu 500 € für Depotumzug
· Consorsbank: 200 € für Depotumzug
· Traders Place: 100 €

Du hast das Prinzip einer günstigen und entspannten Geldanlage verstanden und möchtest jetzt endlich anfangen – aber anstelle eines guten ETF findest Du Hunderte (genauer: über 1.600 Produkte, Stand Juni 2024) und unzählige Fachbegriffe schrecken Dich ab. Schließlich wimmelt es im Börsenjargon von Bezeichnungen wie „Ucits“, „Accumulating“ oder „Hedged“.

Gib nicht auf, Hilfe ist zum Glück nah. Für Deinen ersten Schritt reicht ein Blick in unseren ETF-Finder. Darin dampft Finanztip das schier unüberschaubare Angebot von ETFs auf diejenigen ein, die aus Sicht unserer Redaktion besonders gut für den langfristigen Vermögensaufbau geeignet sind.

Welchen ETF empfiehlt Finanztip?

Unser ETF-Finder hilft Dir bei der Entscheidung für einen konkreten Fonds. Er sortiert nämlich die passenden ETFs für die Banken und Broker, die wir Dir für Dein Wertpapierdepot empfehlen. So findest Du auf einen Blick genau die Aktien-ETFs, die Consorsbank, Flatex und Co. gerade als Sparplan oder zu besonders günstigen Konditionen im Angebot haben.

Wenn Dir noch unklar ist, was ein ETF überhaupt genau ist, lies unten weiter.

Wähle Deinen Depotanbieter und die Kaufmethode (einzelner Kauf oder regelmäßiger Sparplan). Der ETF-Finder zeigt zuerst die ETFs an, die bei Deinem Depot zu besonders günstigen Konditionen erhältlich sind.

Im ETF-Finder von Finanztip siehst Du auch, wie der Fonds mit den Ausschüttungen der Unternehmen umgeht, ob er Nachhaltigkeits-Kriterien berücksichtigt, ob auch Schwel­len­län­der wie Indien und China enthalten sind und ob der ETF die Aktien tatsächlich kauft oder deren Wert mit Tauschgeschäften nachempfindet. Details zu diesen Merkmalen findest Du im nächsten Textabschnitt.

Auch wenn Dein Depot bei einer Bank ist, die nicht in unserem Rechner aufgeführt wird, kannst Du den ETF-Finder nutzen. Übertrage die Kennnummern (ISIN) der emp­foh­lenen ETFs in die Eingabemaske Deines Brokers. Es kann allerdings sein, dass Dein Depotanbieter nicht alle genannten ETFs im Programm hat, dann probiere einen anderen aus. (Und vergleiche bei Gelegenheit mal die Konditionen Deines Depots mit unseren Depot-Empfehlungen.)

ETF-Finder von Finanztip

Was bedeuten die ETF-Merkmale?

Die Ergebnisliste im ETF-Finder hat mehrere Kategorien. Wir erklären hier kompakt, was dahintersteckt – wenn Du ausführlichere Informationen möchtest, lies unter den Links weiter.

Dividenden

Ak­ti­en­ge­sell­schaft­en können einen Teil ihres Gewinns direkt an ihre Aktionäre ausschütten – die Dividende. Bist Du nicht direkt, sondern über einen ETF an den Unternehmen beteiligt, hast Du zwei Optionen. Ein wiederanlegender Fonds behält die Dividenden und kauft in Deinem Namen davon weitere Aktien. Ein ausschüttender Fonds reicht die Dividenden in bestimmten Abständen direkt an Dich weiter.

Unser Rat: Für den Vermögensaufbau ist ein wiederanlegender Fonds gut geeignet, weil sein Wertzuwachs in der Regel größer ist als der eines ausschüttenden Fonds. Möchtest Du die Dividenden aber verwenden, um ein unkompliziertes passives Einkommen zu haben oder um Deinen Sparerpauschbetrag mit den Dividendenerträgen nutzen, schau Dir Ausschütter an.

Nachhaltigkeit

Es gibt unterschiedliche Vorstellungen, wie eine nachhaltige Geldanlage aussehen sollte. Unser Ansatz ist ein Kompromiss, denn die ETFs, die Finanztip empfiehlt, sind immer noch breit aufgestellt und umfassen viele unterschiedliche Wirtschaftsbereiche. Sie lassen aber rund drei Viertel der Firmen aus dem herkömmlichen Aktienindex weg, die in den Kategorien Umwelt, Soziales und Unternehmensführung schlechter abschneiden.

Nachhaltigkeit ist beim Geldanlegen schwieriger umzusetzen als beim Einkauf und bei anderen Anschaffungen. Wenn Dir ökologische und soziale Aspekte wichtig sind, schau genau, ob Dir die Methode gefällt, nach der der nachhaltige Aktienindex vorgeht.

Schwel­len­län­der

Der überwiegende Teil des weltweiten Börsenwerts steckt in den klassischen Industrieländern. Deshalb beschränken sich viele ETFs auf diese Gruppe und bilden die Indizes MSCI World und FTSE Developed nach. Möchtest Du auch Schwel­len­län­der wie Indien und China einbeziehen, wähle einen ETF auf den MSCI ACWI oder den FTSE All-World.

In der Vergangenheit hatte der Wettlauf zwischen ETFs mit und solchen ohne Schwel­len­län­der keinen dauerhaften Sieger. Es ist Geschmackssache, ob Du zu einem Alle-Länder-ETF greifst.

In­dex­ak­tien

Nicht alle ETFs kaufen tatsächlich die Aktien, die im Index enthalten sind. Eine andere Möglichkeit ist, dass der ETF sich die Indexrendite vertraglich von einer Bank zusichern lässt.

Auch die sogenannte synthetische Nachbildung, also ohne den tatsächlichen Aktienkauf, ist rechtlich gegen Risiken abgesichert.

Einfach erklärt: Was ist ein ETF?

Wir nähern uns dem Konzept eines ETF in vier Varianten an. Stell Dir vor, in Deinem Depot (quasi ein Konto für Wertpapiere) liegen jeweils die folgenden Dinge.

Einen ETF, so wie wir ihn in diesem Ratgeber beschreiben, stellst Du Dir am besten als einen Korb mit vielen Aktien unterschiedlicher Firmen vor. Sehr viele dieser ETFs arbeiten passiv, Käufe und Verkäufe finden also nach einem festgelegten Bauplan statt. Dieser Bauplan ist häufig ein Aktienindex.

  1. Ein paar Aktien eines einzigen Unternehmens – Damit bist Du zu einem kleinen Teil am Erfolg dieser Firma beteiligt. Leider auch am Misserfolg. Niemand garantiert Dir, dass Dein Unternehmen auch in Zukunft gute Geschäfte macht. Ein bekanntes Beispiel ist Wirecard, das aus der Gruppe der 30 wertvollsten deutschen Börsenunternehmen in die Pleite stürzte. Dabei muss es nicht mal so arg kommen. Die Aktie der Deutschen Telekom und eine Reihe weiterer Papiere lockten im Börsenboom zum Millennium begeisterte Anlegerinnen und Anleger an. Heute, mehr als 20 Jahre später, können die damaligen Investoren nicht mal 20 Prozent des damaligen Aktienpreises erlösen. Anders gesagt, von 100 Euro, zum Höchstkurs im März 2000 investiert, sind weniger als 20 Euro übrig.
  2. Ein Bündel Aktien von mehreren Unternehmen – Hier bleibt das Grundprinzip gleich, aber Du verteilst das Risiko besser. Die Herausforderung besteht darin, mehr erfolgreiche als erfolglose Aktien auszusuchen. Wenn das klappt, machen die Gewinner die Verluste der Nieten wett. Bei dieser Variante sind die Handelsgebühren tendenziell höher als bei Variante 1. Das größere Problem ist aber der Zeitaufwand. Wählst Du nur eine Handvoll Unternehmen aus, musst Du sie besonders eng begleiten, um manchmal die Reißleine zu ziehen und Aktien zu verkaufen, während Du ein anderes Mal neue Hoffnungsträger zukaufst. Wenn Du viele Dutzend Unternehmen beobachten willst, ist das ebenfalls zeitintensiv.
  3. Ein (aktiver) Aktienfonds – Diese Zeit sparst Du Dir, wenn jemand die Aktienauswahl professionell betreibt. Der Manager übernimmt die Recherche sowie das eigentliche Kaufen und Verkaufen der Aktien. Zwei Nachteile gibt es dabei. Das Management will bezahlt werden: von Dir und den anderen Anlegern. Außerdem ist nicht gesagt, wie gut die Auswahl der Aktien und das Timing tatsächlich sind.
  4. Ein (passiver) ETF – Hier sind im besten Fall die Fortschritte aus den vorigen Varianten kombiniert und die Nachteile zugleich abgemildert. Statt eines Fondsmanagements gibt es einen Bauplan für die Aktienauswahl, den Du jederzeit nachvollziehen kannst. Der kann etwa lauten: Der ETF beginnt bei der größten börsennotierten Firma eines Landes und fügt so lange weitere Firmen hinzu, bis 85 Prozent des Börsenwertes in diesem Land abgedeckt sind. Diesem Konzept folgen viele der ETFs, die Finanztip empfiehlt.

Wer ist der beste Online-Broker?

So gibt es ETFs auf bekannte Aktienindizes wie den Dax, der ein Barometer für das Börsengeschehen in Deutschland ist, oder dessen Gegenstücke in anderen Ländern. Andere ETFs konzentrieren sich auf einen bestimmten Wirtschaftszweig und versammeln beispielsweise große Banken, Touristikunternehmen, Wasserstoff-Aktien oder auch Cannabis-Aktien.

Besonders pflegeleicht für Dich sind aber sehr marktbreite ETFs. Sie verteilen das eingenommene Geld über viele Länder und Branchen. So musst Du Dir keine Sorgen über die beste Mischung in Deinem Depot machen. Wenn sich neue wichtige Player am Weltmarkt bilden, werden diese wahrscheinlich in den ETF aufgenommen, ohne dass Du etwas tun musst. Umgekehrt fallen weniger erfolgreiche Konzerne irgendwann aus dem Fonds heraus.

Vorsicht: Der Begriff ETF (Exchange Traded Fund, zu Deutsch börsengehandelter Fonds) sagt nichts über die Qualität der enthaltenen Wertpapiere aus. Es gibt neben Aktien-ETFs außerdem ETFs mit Staatsanleihen oder Unternehmensanleihen, sowie Geldmarkt-ETFs, die nicht als Renditebringer, sondern als Sicherheitsbaustein in Deinem Depot dienen können. Einige wenige ETFs sind sogar aktiv gemanagt, haben also ähnliche Nachteile wie aktive Aktienfonds. Am besten orientierst Du Dich an der eindeutigen Kennummer ISIN, also die Zeichenfolge, die meist mit IE, LU oder FR beginnt, damit Du nicht aus Versehen den falschen ETF kaufst.

Mehr über Ordergebühren und andere Kosten, die rund um Kauf und Verkauf Deiner ETF-Anteile anfallen, findest Du in unserem Ratgeber ETF-Kosten.

Alles über ETFs in 15 Minuten

Wie sind die Fonds im ETF-Finder ausgesucht?

Wie alle Emp­feh­lungen von Finanztip folgt auch diese einem nachvollziehbaren Schema. Wir prüfen ETFs im Wesentlichen nach folgenden Kriterien:

  • Die Fondsanteile müssen an einer deutschen Börse gehandelt werden. Andernfalls steigen die Nebenkosten beim Kauf.
  • Die Website des Anbieters zum jeweiligen ETF muss auf Deutsch zur Verfügung stehen.
  • Den Fonds muss es mindestens seit fünf Jahren geben. Damit ist sichergestellt, dass der Anbieter Erfahrung hat. Ohne eine entsprechende Historie ist eine Untersuchung der Wertentwicklung wenig aussagekräftig.
  • Das Fondsvolumen muss wenigstens 100 Millionen Euro betragen. Zu kleine Fonds sind langfristig möglicherweise nicht rentabel. Sie laufen Gefahr, zusammengelegt oder geschlossen zu werden.

Vor allem haben wir aber aus den vielen verfügbaren Aktienindizes einige wenige ausgesucht, die wir für eine unkomplizierte Geldanlage empfehlen. Dabei ist wichtig, dass der Index und damit auch der emp­foh­lene ETF den globalen Aktienmarkt abdeckt und nicht auf einzelne Regionen oder Branchen beschränkt ist. Dazu gehören ETFs auf Industrieländer-Indizes (MSCI World und FTSE Developed), Alle-Länder-ETFs mit Schwel­len­län­dern (MSCI ACWI und FTSE All-World) sowie nachhaltige ETFs (MSCI World SRI und Dow Jones Sustainability Index World Enlarged). Die Links führen Dich zu den Analysen der jeweiligen Kategorie.

Jeder Fonds aus unserem ETF-Finder ist aus Finanztip-Sicht als Ein-ETF-Lösung für Dein Depot geeignet. Du musst also nichts mischen oder kombinieren.

Allerdings kann es sich mit Blick auf den späteren Verkauf und die anfallenden Steuern lohnen, nach einiger Zeit (zum Beispiel alle zehn Jahre) mit einem anderen ETF weiterzusparen, der aber sehr ähnlich zum zuerst gewählten ETF sein sollte. Hier liest Du mehr über die Finanztip 3x10-Strategie.

Eine Ausnahme gilt außerdem für unsere Emp­feh­lungen zu Europa-ETFs, die Du höchstens als Beimischung nutzen solltest und die wir daher auch nicht in unseren ETF-Finder einbezogen haben.

* Was der Stern bedeutet:

Finanztip ist kein gewöhnliches Unternehmen, sondern gehört zu 100 Prozent zur gemeinnützigen Finanztip Stiftung. Die hat den Auftrag, die Finanzbildung in Deutschland zu fördern. Alle Gewinne, die Finanztip ausschüttet, gehen an die Stiftung und werden dort für gemeinnützige Projekte verwendet – wie etwa unsere Bildungsinitiative Finanztip Schule.

Wir wollen mit unseren Emp­feh­lungen möglichst vielen Menschen helfen, eigenständig die für sie richtigen Finanzentscheidungen zu treffen. Daher sind unsere Inhalte kostenlos im Netz verfügbar. Wir finanzieren unsere aufwändige Arbeit mit sogenannten Affiliate Links. Diese Links kennzeichnen wir mit einem Sternchen (*).

Bei Finanztip handhaben wir Affiliate Links jedoch anders als andere Websites. Wir verlinken ausschließlich auf Produkte, die vorher von unserer unabhängigen Experten-Redaktion ausführlich analysiert und emp­foh­len wurden. Nur dann kann der entsprechende Anbieter einen Link zu diesem Angebot setzen lassen. Geld bekommen wir, wenn Du auf einen solchen Link klickst oder beim Anbieter einen Vertrag abschließt.

Für uns als gemeinwohlorientiertes Unternehmen hat es natürlich keinen Einfluss auf die Emp­feh­lungen, ob und in welcher Höhe uns ein Anbieter vergütet. Was Dir unsere Experten empfehlen, hängt allein davon ab, ob ein Angebot gut für Dich als Verbraucher ist.

Mehr Informationen über unsere Arbeitsweise findest Du auf unserer Über-uns-Seite.

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