Ich für meinen Teil unterscheide nicht stringent zwischen "risikoreichem" und "risikoarmem" Teil meines Depots, genau aus dem Grund, weil ich denke, dass jedes Investment eigene Risiken hat.
Verstehe. Für mich übrigens gut nachvollziehbar, weil ich das zum einen ähnlich sehe (man tauscht nur die Art des Risikos) und zum anderen Begriffe wie "sicher" oder im "risikofreien" Anteil nicht verwende, da es nicht zu meinen Erfahrungen paßt.
Ich sehe Anleihen daher nicht als "Sicherheitsbaustein", sondern versuche eher, meine Risiken so zu streuen, dass sie sich zumindest nicht gegenseitig verstärken.
Nur am Rande aber in dem Kontext: Habe schon lange ein bißchen das Gefühl, daß es sich mit der sog. "negativen Korrelation" (verschiedener Anlageklassen untereinander bzw. gegeneinander) inzwischen etwas abgeschwächt hat (siehe z. B. 2022, wo es für Aktien und Anleihen gleichzeitig kräftig abwärts ging; in der Jahresbilanz). Könnte ggf. mit den immer massiveren Eingriffen der Notenbanken zusammenhängen. Die größte Blase (Verzerrung) könnte sich längst bei Anleihen (insbesondere Staatsanleihen) aufgebaut haben. Da braucht es als Halter sprich Gläubiger ziemlich viel Glauben. Institutionelle müssen (anzulegende Volumina, Regulatorik, Liquidität usw.) - aber muß man das als Bürger sprich Privater ... ?
Deswegen scheue ich auch keine Fremdwährungsrisiken
Wenn man bei Aktien diversifiziert - warum dann nicht auch bei der Liquidität die Währung betreffend ? Da können ja auch Chancen drin liegen - wenn ich etwa sehe wie sich mein Bestand CHF gegen den Euro entwickelt hat.
Ich bin auch kein Euro-Pessimist (im Gegenteil),
Wäre auch gerne Euro-Optimist - wenn ich denn in der Währungshistorie (Stichwort: Währungsunionen) und in der Konstruktion der Einheitswährung und dem Umgang mit den eigenen diesbezüglichen Verträgen (AEUV) dafür Anhaltspunkte finden könnte. Das war mir aber bislang nicht möglich. Wünsche, Hoffnungen und Träume sowie das Motto "Not kennt kein Gebot" sind weder bei den privaten Finanzen noch bei einer Währung (erst recht bei einer so fragilen Konstruktion wie einer Währungsunion) hinreichende Faktoren für das Gelingen.
aber mein Gehalt und meine künftige Rente werden bereits in Euro gezahlt (werden).
Was viele in Sachen (geographischer) Diversifikation nicht berücksichtigen und damit beim eigenen Vorgehen verkennen. Wenn dann auch noch die eigene Immobilie in der Eurozone liegt ...
Da ich nicht weiß, wohin es mich in den nächsten Jahren privat und beruflich ziehen wird, macht es für mich persönlich durchaus Sinn, auch in anderen Währungen Anleihen zu halten
Same here. Daher u. a. auch der Bestand an CHF.
Kommer richtet sich mit seinen Aussagen, nach meinem Verständnis, ja überwiegend an den deutschen Investor. Das kann und sollte man nicht 1 zu 1 auf andere übertragen.
Wenn dem so ist: Dafür formuliert er aber ziemlich allgemeingültig, apodiktisch und (aus meiner Sicht) etwas oberlehrerhaft. Zudem würde für mich dann der Hinweis zur spezifischen Zielgruppe ("deutsche Sparer" bzw. "deutsche Anleger" - kenne einige deutsche "Investoren", daß die Kommer lesen scheint mir aber eher unwahrscheinlich) dazugehören. Vielleicht steht das ja bei ihm auch irgendwo ... dann sorry.