Ist es sinnvoll einen zweiten ETF zu eröffnen?

  • Hallo zusammen,

    habe vor kurzem bereits einen FTSE All World eröffnet auf welchen in den nächsten 1-2Jahre eine größere Summe aus einem Immobilienverkauf eingezahlt werden soll.

    Nun fällt in den kommenden Wochen noch die Unterhaltszahlung meiner großen Tochter weg so in diesem Fall monatlich nochmal ca 600-700€ frei werden.

    Macht es Sinn diese Summe als Sparplan in einen weiteren vergleichbaren ETF zu schieben(z.B. ACWI IMI) oder lieber alles in den FTSI?

    Mein Hintergedanke war das ich beim entsparen erst den kleineren ACWI IMI ETF nutze um den großen weiter arbeiten zu lassen…🤔

    Macht sowas Sinn?

    Danke euch!

  • Bei deinem Vorhaben kommt es vor allem darauf an, welchen Aufwand du später beim Auszahlen / Verkaufen betrieben möchtest. Fürs Sparen und anlegen ist es bei den sehr ähnlichen ETF prinzipiell egal, ob du nun alles in ein Körbchen (FTSE All World) legst, ober auf zwei sehr ähnliche Körbchen verteilst. Im ACWI IMI sind ein paar mehr Firmen drin, aber das macht den Kohl nicht fett. Ein Fehler wäre keine deiner beiden möglichen Optionen. Sprich, mach am liebsten das, womit du dich wohl fühlst.


    Wieso scheiden sich nun die Geister bei der Auszahlung? Nun, bei Wertpapieren ist es so, dass bei Verkäufen stets der Anteil verkauft wird, den du am längsten im Depot hast. Das nennt sich FIFO, First-in-first-out. Da du hoffentlich in Zukunft kräftig buchgewinne einfährst, gehen wir davon aus, dass dein ältester ETF einfach die meiste Zeit hatte um Gewinne zu machen. Und auf die Gewinne zahlt man bei Verkauf bekanntlich Steuern. Daher macht es Sinn, möglichst junge Papiere zu verkaufen, und die älteren liegen zu lassen. Wir reden hier aber von vielen Jahren, ein Jahr mehr oder weniger ist da eigentlich nicht so wild. Aber bei 10 oder 20 Jahren macht das schon was aus.


    Hast du nun also zwei Körbchen, verkaufst du einfach aus dem jungen Körbchen. Fertig ist.

    Hast du aber nur ein Körbchen mit allem drin, kannst du dir auch behelfen, wenn auch mit etwas zusatzaufwand: du überträgst einfach die Teile, die du *behalten* möchtest, auf ein zweites Depot. Das ist kostenlos und es fallen keine Steuern an. Hier gilt auch, zuerst wird das älteste übertragen, das jüngste verbleibt. Und was dann im ersten Depot übrig ist, sind eben die jungen Papiere aus dem Körbchen. Die kannst du nun auch steuergünstig verkaufen.

  • Ja, kann man. Du kannst soviele ganzzahlige Anteile übertragen, wie du magst. Einen, alle, oder beliebig viele dazwischen. Nur Bruchstücke (bspw. Aus dem Sparplan) kannst Du nicht übertragen, nur zurückgeben („verkaufen“).


    Als Einstandswert gilt genau das, was für den Anteil bezahlt wurde, ggf. unter Berücksichtigung aller möglichen Sonderfälle und Zurechnungen, bspw. Vorabpauschale etc. Steuerlich relevante Anschaffungsdaten werden in Deutschland generell zwischen den eigenen Depots übertragen.

  • Kann man aus dem ursprünglichen Depot auch nur einen Teil in das neue "Unter"-Depot übertragen? Welcher Einstandswert gilt dann im Verkaufsfall aus dem neuen Depot?

    Genau das ist ja der entscheidende Punkt: Du kannst mit dem 2-Depot-Modell gezielt einen von Dir bestimmten Teil eines Postens auf ein anderes Depot übertragen, und auch dabei werden gesetzesgemäß die ältesten Anteile zuerst angefaßt.


    Die Bank protokolliert für jede Tranche den Einstandspreis. Daraus läßt sich unproblematisch für jeden einzelnen Anteil der Einstandspreis ermitteln. Insoweit gilt bei dem genannten Verfahren der rechnerisch korrekt ermittelte Einstandspreis nach den Regeln von Adam Ries.

  • Angenommen ich habe einen Sparplan über Jahre hinweg bespart und dann z.B. 100 Anteile im Depot. Daraus übertrage ich 50 Stück in ein neues Depot. Entnimmt dann die abgebende Bank nach FIFO die Anteile oder wie läuft es praktisch?

  • Angenommen ich habe einen Sparplan über Jahre hinweg bespart und dann z.B. 100 Anteile im Depot. Daraus übertrage ich 50 Stück in ein neues Depot. Entnimmt dann die abgebende Bank nach FIFO die Anteile oder wie läuft es praktisch?

    "Thomas" mauk glaubt offensichtlich nicht, was man ihm schreibt.

    Er muß erst noch ein- oder zweimal nachfragen, ob es wirklich so ist wie geschrieben.

  • Du bist - wie geschrieben - ein ungläubiger Thomas. Es wäre (wie meistens) ein Leichtes, das, was man Dir hier sagt, mit einer einfachen Googelei zu verifizieren. Diese Mühe machst Du Dir aber nicht, sondern fragst lieber noch ein paarmal im Forum nach: Ist es wirklich so, wie alle anderen hier es beschreiben?