Ich gebe 70/30 auf. (M)eine Zwischenbilanz nach 5 Jahren.

  • das erste was ich mir bei dem Kommer Video zu "Buy the dip", beim Betrachten dieser Grafik, gedacht habe: wie hoch waren denn die Zinserträge für das nicht in den Aktienmarkt investierte Geld, also das trockene Pulver?

    Im Video wird dazu ja nichts gesagt, also schauen wir mal auf den Blogbeitrag vom Kommer zu dem Thema: da finden wir folgendes:

    In Bezug auf die IR betrug die nominale Geldmarktrendite in Deutschland in der historischen Periode von 2007 bis 2024 durchschnittlich etwa 0,8% p.a. vor Steuer (gemessen an einem typischen Geldmarktfonds-ETF). Da dieser Wert nur moderat über null liegt, haben wir die Rendite der IR in unserem Backtest der Einfachheit halber mit null angesetzt – eine Annahme, die sich im Backtest leicht zu Ungunsten von BTD auswirkt.

    Das hatte ich befürchtet, wenn man natürlich mit 0% Zinsen für das trockene Pulver rechnet, dann kommt halt das dabei raus....

    Aktuell bekommt man aber ~3,5%/a für ziemlich sichere Anleihen also muss man doch zumindest die Höhe der jeweils aktuellen GMF Zinsen in die Abwägung einbeziehen....

  • 1) zum wiederholten mal: das hat nichts mit der "Spekulationsfrist" nach Immobilienerwerb zu tun...hier geht es um eine Sonderabschreibung auf die Erstellungskosten für neu geschaffenen Mietwohnraum

    Für den Sachverhalt und seine Analyse ist ja eigentlich sehr sekundär, welche steuerrechtliche Regelung genau der Grund für das Market Timing aus steuerlichen Gründen ist …

  • Für den Sachverhalt und seine Analyse ist ja eigentlich sehr sekundär, welche steuerrechtliche Regelung genau der Grund für das Market Timing aus steuerlichen Gründen ist …

    Aber die Höhe der Steuer ist in diesem Falle wohl entscheidend. Wir reden hier glaub ich nicht über ein paar Tausend Euro. Und das würde ich in einer sachlichen Analyse (genau wie Taust) dann eben auch berücksichtigen. Ohne irgendwie "nur" steuergetrieben zu sein.

    Aber weiter oben hattest Du ja schon geschrieben, dass Du das persönlich wohl auch so machen würdest. Da sind wir uns einig. ;)

    Ohne das Verhältnis Invest zu Steuernachteil zu kennen, muss man da ja nicht dauernd drauf rumreiten und das gefühlt zig-mal wiederholen.

  • Der Blogbeitrag ist besser, Tausti.

    Warten auf einen günstigeren Aktienmarkt - Funktioniert das?
    In diesem Beitrag befassen wir uns mit einer Market-Timing-Strategie, mit der es möglich sein soll, zu günstigeren Kursen in den Aktienmarkt einzusteigen.
    gerd-kommer.de

    (mit Zinsen für die Sicherheitsreserve)

    Im Endeffekt ist der Beitrag von Kommer ein Frontalangriff auf Andreas Beck und sein Global Portfolio One. Und das wurde ja bereits von Georg und Janke zerlegt.

  • Für den Sachverhalt und seine Analyse ist ja eigentlich sehr sekundär, welche steuerrechtliche Regelung genau der Grund für das Market Timing aus steuerlichen Gründen ist …

    für mich ist es immer noch kein Market Timing...wenn überhaupt könnte man auf die Idee kommen das so zu sehen, wenn die Steuer von der angenommenen Wertentwicklung der Immobilie abhängt und das wäre bei der "Spekulationsfrist" eben gegeben...

    Aber auch da: sowohl bei Welt ETFs als auch bei Immobilien geht man (auf Basis verfügbarer historischer Daten) von einer langfristig positiven Wertentwicklung aus, also beide sind long only Anlagestrategien/Assets...auch wenn es bei Immos lange Jahre mit geringer Rendite gab (gab es bei Aktien auch...die sind bei Aktien ggf kürzer, dafür sind die unmittelbaren Schwankungen höher), geht man bei beiden davon aus (auch Kommer), dass es langfristig positiv rentiert.

    Bei einem Welt ETF sagt hier ja auch keiner, dass es Market Timing wäre, jetzt NICHT zu verkaufen...evtl. ist das ja auch der grundlegende Unterschied der Sichtweise

    Tausti

    das passt zu Dir...Verunglimpfungen/Verniedlichungen von Usernamen ist halt nur der Versuch, Mitdiskutanten in Foren herabsetzen zu wollen...mach nur, wenns Dir guttut soll es so sein...

  • Wenn man seriös rechnen wollte, müsste man wahrscheinlich mit dem risikofreien Zins rechnen.

    Bei Anleihen, die 1-1,3% darüber rentieren, würde ich mich nicht darauf verlassen, dass die im Crash ohne Drawdown verkauft werden können.

    also ein von Finanztip als Sicherheitsbaustein/GMF empfohlener Xtrackers II EUR Overnight Rate Swap UCITS ETF 1C wäre für Dich nicht "sicher" im crash? Der wird aktuell so bei ~3,5% liegen für 2025

  • Ein von Finanztip als Sicherheitsbaustein/GMF empfohlener Xtrackers II EUR Overnight Rate Swap UCITS ETF 1C wäre für Dich nicht "sicher" im crash? Der wird aktuell so bei ~3,5% liegen für 2025.

    Das einzig wirklich Sichere ist das Sparbuch bei meiner lokalen Sparkasse. Ich kenne nämlich deren Leiter seit vielen Jahren.

    Gegen manche eingebrannte Vorstellungen ihrer Mitmenschen kämpfen selbst Götter vergebens. :)

    Der Xtrackers hat im letzten Jahr so um die 3,8% gebracht. Er segelt aber mit dem Zinsniveau der EZB nach unten (wie auch anders?). Aktuell liegt er wohl um die 2,9%, weiterer Rückgang steht in Aussicht.

  • also ein von Finanztip als Sicherheitsbaustein/GMF empfohlener Xtrackers II EUR Overnight Rate Swap UCITS ETF 1C wäre für Dich nicht "sicher" im crash? Der wird aktuell so bei ~3,5% liegen für 2025

    Rechnest Du mit Zinserhöhungen auf knapp 4% in diesem Jahr? Anders dürfte die von Dir anvisierte Rendite kaum erreicht werden können. Die EZB hat den Einlagenzins heute auf 2,75% gesenkt... (Der DBX0AN bildet den €STR (noch 2,92%) +8,5 ab und kostet 0,1% TER).

    Die Effektivverzinsung eines Investmentgrade Unternehmensanleihen ETFs liegt gerade bei 3%. Für mehr als 3% müsste man schlechter als BBB akzeptieren.

    Der DBX0AN hat ein Kontrahentenrisiko. Das Trägerportfolio enthält auch Unternehmensanleihen und 36% sind schlechter als A- geratet (darunter auch BBB- und B+).

    Das muss einen nicht in Panik versetzen. Für den Alltag ist er sicherlich sicher genug, ich halte ihn ebenfalls.

    Wenn ich aber eine Reserve für die richtig fiesen Crashs halten wollte, würde ich mit dem risiko"freien" Zins rechnen und mich eher hier orientieren.

  • Rechnest Du mit Zinserhöhungen auf knapp 4% in diesem Jahr?

    nein und mir gehts auch nicht darum, ob sichere Anlagen jetzt 2,75% oder 3,x bringen, mir geht es um die Folie von Kommer wo er mit 0,83%, 1,72% und 2,67% eben auf die 2. Nachkommastelle genau darstellt, dass Buy the dip (wobei 30% runter auch nicht mehr dip ist für mich, das nur nebenbei) historisch immer gegen "sofort voll investiert" verliert, aber den sicheren Zins für die Reserve einfach lapidar auf 0% setzt der Einfachheit wegen...als Naturwissenschaftler drehts mir da die Zehennägel auf...

  • 1) zum wiederholten mal: das hat nichts mit der "Spekulationsfrist" nach Immobilienerwerb zu tun...hier geht es um eine Sonderabschreibung auf die Erstellungskosten für neu geschaffenen Mietwohnraum

    Leider kennen sich in diesem Forum nur wenige mit Immobilien als Anlage aus, daher bist du auch sehr alleine, was deine Meinung angeht.

    Ich weiß, was du mit der o.g. "Sonderanschreibung für Neubau" meinst.

    Ohne die Zahlen der betreffenden Immobilie zu kennen.

    Das, was du machst, ist genau richtig so für diese Art von Immobilien.

    Ok, das weißt du ja selber, nur halt der ein oder andere hier nicht.

    Aussagen wie "an die Steuer denken die Deutschen immer zuerst" sind zwar meistens richtig, aber in deinem Fall halt falsch.


    Ich sage dir: freu dich über deine Immobilien Investition. Solange du in den nächsten Jahren weiterhin viel verdienst (=hohe Steuerzahllast) erzeugt deine Immobilie eine feine Rendite, die zudem sehr sicher ist.

    Wenn andere das nicht verstehen (können), lass sie einfach.

    Wenn jemand nicht in Immobilien investieren will, ist doch auch voll ok.

  • nein und mir gehts auch nicht darum, ob sichere Anlagen jetzt 2,75% oder 3,x bringen, mir geht es um die Folie von Kommer

    Ok, für Dich ist es nicht relevant, ob 2025 ~3,5% Zins erwartet werden oder 2,75 (der Markt erwartet noch weitere Zinssenkungen) und Kommer hat die 0,8% auf 0 gesetzt.

    Im Blog Artikel macht er transparent, dass dies leicht zu Ungunsten der BTD Strategie ist. Er berücksichtigt dafür auch keine KEST oder Gebühren.

    Real wird man sicherlich keine nennenswert positive Rendite erwarten können.

    Was für Naturwissenschaftler und andere sicher noch unangenehmer sein dürfte, ist der kurze Betrachtungszeitraum und die wenigen Stichproben. Das ist aber ein allgemeines Problem der Finanzwissenschaft, weil man nicht viele voneinander unabhängige Datenreihen hat.

    Wenn man es mit Buy the Dip ernst meint, könnte man auf effektivere Strategien zurückgreifen:

    • 20+ jährige Staatsanleihen halten und darauf hoffen, dass in der Wirtschaftskrise die Zinsen massiv gesenkt werden.
    • Wie Prof. Hens von sich sagt, im Crash voll gehebelt reingehen.

    Ist halt etwas ganz anderes als das Vier-Töpfe Prinzip, aber wenn man sich mehr Rendite (=höheres Risiko) zutraut…

  • nein und mir gehts auch nicht darum, ob sichere Anlagen jetzt 2,75% oder 3,x bringen, mir geht es um die Folie von Kommer wo er mit 0,83%, 1,72% und 2,67% eben auf die 2. Nachkommastelle genau darstellt, dass Buy the dip (wobei 30% runter auch nicht mehr dip ist für mich, das nur nebenbei) historisch immer gegen "sofort voll investiert" verliert, aber den sicheren Zins für die Reserve einfach lapidar auf 0% setzt der Einfachheit wegen...als Naturwissenschaftler drehts mir da die Zehennägel auf...

    Dir ist schon klar, dass hier mit realen Renditen beim Aktienteil gerechnet wurde und die reale Rendite von risikoarmen Anlagen knapp über Null liegt (nach Steuer meistens negativ - wird hier aber nicht beachtet)? Und zwar schon immer. Auch heute. Im Blogbeitrag wird eine nominale Rendite von 0,8% p.a. der Geldmarktanlagen von damals nicht berücksichtigt .Die reale Rendite von damals ist nicht viel anders als heute. Das entspricht also einer Rendite aufs Gesamtportfolio von 0,08% bei einer Sicherheitsreserve von 10%. Das wird alles im Blog sauber erklärt. Es wird auch erwähnt, dass im Gegenzug die höheren Kosten für die BTD-Strategie nicht beachtet werden. Auch das wird erklärt. Deine Pedanterie hat keine Relevanz für Feststellung (=Ergebnis), dass BTD zu einer erheblichen Underperformance geführt hat.

    Es handelt sich um einen Blogbeitrag und nicht um eine wissenschaftliche Studie. Falls sie deinem Anspruch nicht gerecht wird, kannst du uns als Naturwissenschaftler ja damit beglücken. Das Ergebnis wird das Gleiche sein, aber dann bis auf die zweite Nachkommastelle richtig. Und genau das hilft uns dann unglaublich weiter . . .

  • Was für Naturwissenschaftler und andere sicher noch unangenehmer sein dürfte, ist der kurze Betrachtungszeitraum und die wenigen Stichproben. Das ist aber ein allgemeines Problem der Finanzwissenschaft, weil man nicht viele voneinander unabhängige Datenreihen hat.

    Der kurze Zeitraum hat mich auch gestört. In diesem Beitrag gehen sie länger zurück.

    Aber das Problem bleibt natürlich.

  • Was für Naturwissenschaftler und andere sicher noch unangenehmer sein dürfte, ist der kurze Betrachtungszeitraum und die wenigen Stichproben.

    Kommer dreht sich da die Zahlen schon sehr zu Recht...vom Zeitraum, von der Definition von dip, von den Renditen des Pulvers...

    Z.b. ist es in dem Blog erst ein dip wenn es 30% runtergeht, das ist für mich kein dip sondern ein crash.

    Und warum nimmt er nicht einfach die tatsächlichen echten Renditen sicherer Geldanlagen (von mir aus kurze D Staatsanleihen) für den gleichen Zeitraum wie er auch die Aktienkurse genau betrachtet? Warum muss man da mit Durchschnitt rechnen (und von was genau eigentlich?)

    In dem anderen Blog (mit dem langen Zeitraum) kommt sogar er nicht mehr drum herum, dass ein Buy the Dip bei 5% Rückgang mit 62% Wahrscheinlichkeit eine deutliche Mehrrendite bringt und bei 10% ist es 50/50 Wahrscheinlichkeit, aber rund 8% bessere Rendite wenn.

    Und das obwohl er auch hier mit relativ willkürlichen durchschnittlichen 3% "Pulverrendite" rechnet, warum nicht sauber mit den Renditen von Staatsanleihen, von mir aus D und US?

    Ich will nicht sagen dass Buy the dip super ist, aber so schlecht wie es Kommer versucht darzustellen sehe ich es auch nicht.

    Man könnte ja auch mal fragen, warum sein eigener ETF denn nicht den simplen Welt ETF schlägt, egal ob mit oder ohne "Buy the dip"

  • Der Zeitraum spielt schon eine entscheidende Rolle.

    Es gibt ja auch Zeitfenster, in denen ein 60/40 Portfolio einen globalen AktienETF outperformt, wohingegen in den letzten Jahren mit einer Cashreserve nichts zu holen war.

    Ein zB 60/40 Portfolio ist ja im Prinzip ein buy the dip Portfolio, wenn nicht zu einem bestimmten Zeitraum rebalanct wird, sondern bei einer bestimmten Abweichung von 5 oder 10%.

    (Denn auch bei einer Cashreserve ist irgendwann ja alles in Aktien investiert und dann muss das Geld für den nächsten Crash ja irgendwo herkommen).

    (Gibts auch dynamisiert, dann wird die Aktienquote im Cash erhöht).

    Wenn man aber nicht gerade eine Aktien-Schwäche-Phase erwischt, hat man damit zwar ein ruhigeres Portfolio mit besserer Sharpe Ratio aber auch eines, das weniger Rendite bringt.

    Wenn es also nur um die Rendite geht, braucht es mehr Pfeffer (=Risiko, s.o.), wenn man im Drawdown wirklich etwas reißen will.

  • Ich frage mich immer warum BTD-Befürworter wie Andreas Beck, die davon ausgehen, dass man mit der steigenden zu erwartende Rendite während Krisen die Opportunitätskosten übertreffen könne, nicht 100% Sicherheitsreserve in ,,normalen Zeiten" halten. Das wäre ja die logische mathematische Schlussfolgerung. Warum nur 20%? Mit 100% wäre die Überrendite deutlich größer, wenn sie vorhanden wäre. Wenn es nur um eine geringere Vola ginge, verstehe ich das Konzept. Aber das wird ja nicht kommuniziert. Es geht um Überrendite, weil man bei steigenden Kapitalkosten zugreift.

    Das Thema wurde schon so oft von so vielen durchgerechnet: Die Wahrscheinlichkeit, dass es funktioniert, ist sehr gering.

    Ben Felix:

    https://pwlcapital.com/wp-content/uploads/2024/08/PWL-Felix-Warwick-Buy-The-Dip_A.pdf

  • Ich will nicht sagen dass Buy the dip super ist, aber so schlecht wie es Kommer versucht darzustellen sehe ich es auch nicht.

    Man könnte ja auch mal fragen, warum sein eigener ETF denn nicht den simplen Welt ETF schlägt, egal ob mit oder ohne "Buy the dip"

    Nun ja, evtl. schlichtweg weil 2 Jahre ein viel zu kurzer Zeitraum ist? :/

    Ich würde frühestens nach 10 Jahren einen ersten Vergleich ziehen wollen. Und ein Fazit kann man m.E. ohnehin erst nach frühestens 20 Jahren ziehen.

    Wir haben einfach seit 15 Jahren mehr oder minder einen Bullenmarkt. Wirklich beurteilen kann man so etwas aber erst, wenn man einen kompletten Zyklus aus mehrjährigem Bullenmarkt und Bärenmarkt einmal durchlaufen hat.

    Was mich an dem Kommer-ETF abschreckt sind die höheren Kosten. Die hat man als Anleger auf jedem Fall. Und ob der Kommer ETF diese höheren Kosten langfristig wieder einspielen wird, ist m.E. fraglich.

    Time will tell.

  • Was mich an dem Kommer-ETF abschreckt sind die höheren Kosten. Die hat man als Anleger auf jedem Fall. Und ob der Kommer ETF diese höheren Kosten langfristig wieder einspielen wird, ist m.E. fraglich.

    Time will tell.

    Bisher hat der Faktor-tilt im Kommer-ETF das Portfolio ohne Faktoren outperformed. Auch nach Kosten. Das geben auch die langfristigen Daten her. Das ganze Konstrukt wird erst Sinn machen, wenn sich der Wind wieder dreht. Andreas Beck erklärt das sehr gut:

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