Fragen zu fondsgebundener Rentenversicherung mit einer fondsgebundenen Rentenbezugszeit

  • Hallo liebe Gemeinde,


    im Familienbereich wurde ich um Hilfestellung zum Thema einer fondsgebundenen Rentenversicherung gebeten. Da ich in dem Bereich keinerlei eigenen Erfahrungen habe, möchte ich hier in der Community um Ihre/Eure Meinungen bitten.


    Es geht um den Abschluss einer Fondsgebundenen Rentenversicherung (Tarif 733) mit einer fondsgebundenen Rentebezugszeit von Swiss Life Investo.

    Der Versicherungsbeginn war am 01.08.2021der geplante Rentebeginn ist am 01.09.2085 (<X JA, das Enddatum ist tatsächlich korrekt, hier wurde eine Versicherung für ein Kind abgeschlossen) Es wurde Volldynamik 3%, Dynamikform B gewählt. Der garantierte Rentenfaktor beträgt 19,35 und der monatliche Beitrag aktuell 54,64 Euro.


    Nachdem was ich zu fondsgebundenen Rentenversicherungen zwischenzeitlich alles gelesen habe komme ich zu dem Schluss, dass es sich bei diesem vorliegenden Rentenversicherungsvertrag um die Krönung der Gewinnmaximierung der Versicherungsgesellschaft und des abschließenden Vermittlers handelt. Die Versicherungsbedingungen und der eigentliche Vertragsabschluss liegen aktuell, genauso wie eine Vermögensentwicklung für die Zeit vom 01.08.21 bis 31.12.24, noch nicht vor, sind aber angefordert. Es liegt lediglich ein Schreiben zum Nachtrag der Dynamik vor, aus dem die oben genannten Eckpunkte entnommen wurden.


    Über jeden Hinweis was geprüft, beachtet oder ggf. aus eigenen Erfahrungen auch umgesetzt werden sollte bin ich sehr dankbar.

  • Hallo zusammen,

    da dürfte einWelt ETF besser sein.

    Die Dynamik wird wohl jedesmal neue Kosten auslösen.

    Beitragsfreistellung ist eine Überlegung wert.

    Auch zu prüfen, ob wenigstens in eine weltweite Aktien Anlage investiert wird.

    Prüfen ob ein Widerspruch hilfreich ist.

    Siehe Beiträge von Finanztip.

    Gut, dass Sie sich der Sache annehmen.

    LG

  • Nachdem was ich zu fondsgebundenen Rentenversicherungen zwischenzeitlich alles gelesen habe komme ich zu dem Schluss, dass es sich bei diesem vorliegenden Rentenversicherungsvertrag um die Krönung der Gewinnmaximierung der Versicherungsgesellschaft und des abschließenden Vermittlers handelt. D

    Das ist eine sehr zutreffende Analyse.


    Zitat von Fatboy100th

    Die Versicherungsbedingungen und der eigentliche Vertragsabschluss liegen aktuell, genauso wie eine Vermögensentwicklung für die Zeit vom 01.08.21 bis 31.12.24, noch nicht vor, sind aber angefordert. Es liegt lediglich ein Schreiben zum Nachtrag der Dynamik vor, aus dem die oben genannten Eckpunkte entnommen wurden.

    Bei der Vermögensentwicklung wirst du vielleicht überrascht sein. In den ersten Jahren fließen fast alle Beiträge in die Deckung der Provision des Vermittlers. Die erhält der Vermittler meist von der Gesellschaft im voraus. Bei langjährigen Produkten ist diese sehr hoch und dürfte bei dem Produkt mehre Tausend Euro betragen. Das ist ziemlich clever, weil viele Policen gekündigt werden und wenn dies nach ein paar Jahren geschieht, eine solche Kündigung kaum eine Auswirkung auf die Provision des Verkäufers hat.


    Bei solchen Produkten könnte man fast von ,,legalem Betrug" sprechen, weil die Nachteile für den Kunden so gravierend sind, dass einem manchmal die Worte fehlen.


    In den meisten Fällen kann nur eine schnelle Kündigung ,,helfen". Das Geld ist natürlich weg, aber es hilft nichts, weil die Alternative (=Weiterzahlen) immer schlimmer ist als das Lehrgeld. Läge eine Falschberatung oder andere grobe Verletzung vor, kann man eine Rückabwicklung in Erwägung ziehen. Bei neuen Verträgen ist das allerdings sehr unwahrscheinlich. Dafür haben die Gesellschaften mittlerweile gesorgt.

  • Mit dem Rentenfaktor dürfte der Versicherungsnehmer im Jahre 2128 so langsam in die Gewinnzone kommen. Da sollte dann die Inflation aber ihr übriges dazu getan haben.


    Das Ding dürfte mit absoluter Sicherheit nur dem Versicherungsverkäufer und dem Versicherungsnehmen etwas bringen.


    Leider ist es wirklich schlimm was sich einige Leute für einen Murks andrehen lassen.

  • Danke adrianberg


    Investiert wird in iShares MSCI World SRI UCITS ETF (ISIN IE00BYX2JD69)


    In den Beiträgen von Finanztip, aber auch bei anderen habe ich mich schon belesen.

    Daher komme ich ja......

    .......zu dem Schluss, dass es sich bei diesem vorliegenden Rentenversicherungsvertrag um die Krönung der Gewinnmaximierung der Versicherungsgesellschaft und des abschließenden Vermittlers handelt.

    Die restlichen Punkte werde ich prüfen können sobald die Versicherungsbedingungen und die Vermögensentwicklung vorliegt.

  • Danke Micho

    Bei der Vermögensentwicklung wirst du vielleicht überrascht sein. In den ersten Jahren fließen fast alle Beiträge in die Deckung der Provision des Vermittlers. Die erhält der Vermittler meist von der Gesellschaft im voraus. Bei langjährigen Produkten ist diese sehr hoch und dürfte bei dem Produkt mehre Tausend Euro betragen.

    Überrrascht werde ich nicht sein, weil ich exakt das schon so vermutet hatte, nachdem was ich bisher über solche Produkte gelesen habe.


    In den meisten Fällen kann nur eine schnelle Kündigung ,,helfen". Das Geld ist natürlich weg, aber es hilft nichts, weil die Alternative (=Weiterzahlen) immer schlimmer ist als das Lehrgeld.

    Auch das habe ich für mich schon als wahrscheinlich zutreffende Möglichkeit gesehen. Möchte aber vorher erst mal die Faktenlage (Versicherungsbedingungen und Vermögensentwicklung) checken bevor ich mit so einem Vorschlag nach außen gehe.

  • Danke Micho

    Überrrascht werde ich nicht sein, weil ich exakt das schon so vermutet hatte, nachdem was ich bisher über solche Produkte gelesen habe.


    Auch das habe ich für mich schon als wahrscheinlich zutreffende Möglichkeit gesehen. Möchte aber vorher erst mal die Faktenlage (Versicherungsbedingungen und Vermögensentwicklung) checken bevor ich mit so einem Vorschlag nach außen gehe.

    Das ist eine vernünftige Herangehensweise. Ich gehe davon aus, dass es eine katastrophale ,,Wertentwicklung" sein wird und du (bzw. der Käufer) das Produkt so schnell wie möglich kündigen sollte/st. Nur ein Rat: Der Käufer sollte sich wegen dieser Fehlentscheidung nicht den Kopf zerbrechen. Die meisten Foristen hier haben eine ähnliche Erfahrung und viel Lehrgeld bezahlt. Ich auch.


    In diesem Buch werden die üblen Praktiken und Produkte gut beschrieben. Vor allem bei den realen Kosten über die gesamte Laufzeit stockt einem der Atem. Das Buch enthält auch gute Ideen wie man es besser machen kann und ist für Anfänger geeignet. Vielleicht ist das was für deine/n Familiengehörige/n...

  • Hallo, kann nichts dienliches zu deiner Sache sagen.

    Aber meine Frau und ich sind auch solchen Verträgen "zum Opfer" gefallen.


    Was ich dir sagen will: you are not alone 😉


    Mir ist der Rotz letztes Jahr aufgefallen, habe meine PRV daraufhin gekündigt.

    Meine Frau tut sich schwerer damit. Die kündigt kommende Woche.

    Unsere Verträge liefen noch nicht so lange und auch nur mit geringen monatlichen Beträgen.

    Bei Betrachtung der möglichen Rückkaufwerte war klar, dass die Fonds 6 bis 8% p.a. erwirtschaften müssen, damit wir in 30 Jahren mehr herausbekommen als wir eingezahlt haben.

    NACH Kosten der Versicherung.

    Das wird unmöglich so eintreffen.


    Ansonsten fressen die Verwaltungskosten in unserem Fall im Laufe der Zeit sogar noch dem aktuell verbleibenden Betrag auf.

    Bei meiner Frau in Zahlen:

    4000 Euro eingezahlt, aktueller Rückkaufwert nach Stornogebühr: 1600 Euro.

    Wie schon geschrieben wurde: am Anfang zahlt man dem Verkäufer erstmal seine Provision. Der hats ja auch so schwer im Leben 😉


    2400 Euro Lehrgeld. Aber besser 2400 Euro Lehrgeld jetzt als 30.000 Euro Lehrgeld, oder wieviel auch immer, in 30 Jahren.


    Wir nehmen den kläglichen Restwert und legen diesen in einen Welt-ETF an. Und Die monatliche Rate natürlich auch.


    Aufregen hilft nichts. Meine Frau und ich haben uns damals belatschen lassen von nem A..Loch von Versicherungsverkäufer.

    Aber wir haben es halt auch unterschrieben, daher selbst Schuld Und wir müssen uns an unsere eigene Nase packen.