Sparkassen Depot - (kein) Kaufdatum Altbestand Aktien - was tun?

Zitat von Spasskasse

Ich habe ein Depot bei der Sparkasse.

Auf diesem Depot habe ich alte alte alte Aktien ... - definitiv älter als 2009.

Ich habe keine Nachweise auf Papier mehr, dass diese Aktien "älter" als 2009 sind.

In der App der Sparkasse stehen zu den Aktien in den Positionen bei ...

Kaufkurs: nicht verfügbar

Was passiert jetzt, wenn ich die Aktien

- verkaufe

- auf ein anderes Depot übertragen will

Alles anzeigen

Daß Du die steuerlich relevanten Kaufabrechnungen nicht sorgfältig aufbewahrt hast, ist zumindest ein Schönheitsfehler. Du könntest erwägen, Deine diesbezügliche Handhabung für die Zukunft zu ändern.

Ein Beinbruch ist das aber nicht.

Altbestände sind im Datensatz dadurch gekennzeichnet, daß kein Kaufkurs verzeichnet ist. Das heißt: Die Sparkasse hat den Status "Altbestand" zutreffend in ihrer Datenbank. Wenn Du diesen Posten verkaufst, ist er steuerfrei, bei Depotübertragung geht der Status auch mit zur neuen Depotbank.

Es kann sicherlich nicht schaden, daß Du diesen Sachverhalt jetzt dokumentierst, wenn Du die Originalunterlagen schon weggeworfen hast, zur Not per Screenshot aus der App. Ein Depotauszug von vor 2009 würde übrigens auch helfen, wenn Du die Kaufabrechnung nicht mehr hast. Vermutlich brauchst Du das alles nicht, aber man hat bekanntlich schon Pferde sich übergeben sehen direkt vor der Apotheke. In dem Fall bis Du dann dankbar über das, was Du aus heutiger Sicht überflüssig aufbewahrt hast. Jeder Feuerlöscher ist die meiste Zeit total überflüssig - außer halt dann, wenn es brennt.

Zitat von Spasskasse

Sachverhalt.

Ich habe ein Depot bei der Sparkasse.

Auf diesem Depot habe ich alte alte alte Aktien (2000er ca.) - definitiv älter als 2009.

Wie sind die Aktien denn in das Depot gekommen? Hast du diese dort damals selbst gekauft oder sind sie über einen Depotübertrag dort gelandet?

Nach Erkenntnissen der Spieltheorie und intensiven Wirtschaftswissenschaftlichen Forschungen haben so genannte vergessene und Tote Depots die beste Performance über einen längeren Zeitraum…

Also schau mal rein das Depot.

Hoffentlich war da keine Bayer dabei…

Zitat von Spasskasse

Die Aktien sind damals über einen Depotübertrag einer Volksbank in das Depot gekommen und stammten damals aus einer Erbmasse.

Dann ist es nicht ausgeschlossen, dass die Anschaffungsdaten beim Depotübertrag von der Volksbank zur Sparkasse nicht übertragen wurden. Oder bereits in der Historie davor "verlorengingen". Falls dem so ist, also keine Anschaffungsdaten mehr vorliegen, wird bei einer Veräusserung die Kapitalertragsteuer auf Basis der "Ersatzbemessungsgrundlage" berechnet. Dabei wären 30% des Veräußerungserlöses zu versteuern. Auf diesen Betrag wird dann Abgeltungssteuer erhoben.

Sind die Aktien nachweislich vor 2009 erworben worden sind es steuerfreie Altbestände.

Da sind Einstandskurse nett um die Wertsteigerung zu berechnen aber steuerlich völlig irrelevant.

Sind die Aktienkäufe nicht auch bei der Aktiengesellschaft selbst dokumentiert?

Die müssen doch wissen, wen sie zur Hauptversammlung einladen.

Ggf. kommt man da noch an die Kaufdaten ran?

Die Historie des Erwerbs und der Depotüberträge wäre hilfreich um den Fall besser beurteilen zu können. Normalerweise sollte die Sparkasse diese Anschaffungsdaten ja haben, denn diese werden bei einem Depotübertrag mit übertragen. Möglicherweise liegen diese auch vor und werden ganz banal nur in der App bzw. in der Depotübersicht einfach nicht angezeigt. Falls jedoch tatsächlich keine Anschaffungsdaten vorliegen, wird die Sparkasse es sich bei einem Verkauf einfach machen und die Ersatzbemessungsgrundlage heranziehen. Aus diesem Grund sollte man die Unterlagen aufbewahren und zusätzlich bei einem Depotübertrag darauf achten, dass diese Daten korrekt übermittelt wurden.

Zitat von Saarlaender

Die Historie des Erwerbs und der Depotüberträge wäre hilfreich um den Fall besser beurteilen zu können. Normalerweise sollte die Sparkasse diese Anschaffungsdaten ja haben, denn diese werden bei einem Depotübertrag mit übertragen. Möglicherweise liegen diese auch vor und werden ganz banal nur in der App bzw. in der Depotübersicht einfach nicht angezeigt. Falls jedoch tatsächlich keine Anschaffungsdaten vorliegen, wird die Sparkasse es sich bei einem Verkauf einfach machen und die Ersatzbemessungsgrundlage heranziehen. Aus diesem Grund sollte man die Unterlagen aufbewahren und zusätzlich bei einem Depotübertrag darauf achten, dass diese Daten korrekt übermittelt wurden.

Ich frage mich, ob/wie es überhaupt passieren kann, dass eine Depotübertragung ohne diese Daten abgeschlossen werden kann(?) Dann müssten das ja optionale Daten einer Depotübertragung sein.

Gibt's keine Regelungen dafür? Ist das nur eine Bringschuld der ursprünglichen Depotbank? Oder auch eine Holschuld der übernehmenden Depotbank?

Zitat von KaffeeOderTee

Ich frage mich, ob/wie es überhaupt passieren kann, dass eine Depotübertragung ohne diese Daten abgeschlossen werden kann(?)

Zu dem "ob": offensichtlich gibt es das, siehe bspw. Flatex "Wichtige Informationen zum Depotübertrag"

Zu dem "wie": keine Ahnung, das ist mir bei einem normalen Depotübertrag auch unverständlich

Zitat von Spasskasse

Blöde Idee, wenn ich mal zum Test 1 Stück Aktie in mein neues Depot (neues Depot ist bei ING) übertrage. Dann müsste/könnte/würde/sollte ja evtl. diese Information (Altbestand/Einstandkurs) "auftauchen" - oder was meint ihr?

Kann man machen. Aber sollte man?

Wenn im Feld "Einstandskurs" nichts auftaucht, kann man sich sicher sein, daß das Merkmal "Altbestand" korrekt erfaßt ist. Neulich habe ich mal bei einem meiner Depots festgestellt, daß das Banking-Interface in solchen Fällen den Kurs des Einbuchungsdatums zeigt.

Dein Verfahren bringt also keine verläßlichen Ergebnisse.