Deka Connect+ 60 empfehlenswert?

  • Warum? Darum. Hier das Flagschiff der Deka Fonds, der Megatrends. Benchmark ist übrigens MSCI World.

    Ich habe das mal beispielhaft gerechnet, Variante A Deka Megatrends, Variante B ein marktbreiter Welt-ETF mit einer Kostenquote von 0,15%


    Eckdaten (bei beiden gleich):

    - 10.000 EUR Einmalanlage (kein Sparplan)

    - 7% p.a. Rendite, zusammengesetzt aus 5% jährlichem Kurszuwachs, 2% Erträgen (thesaurierend) - Größenordnung langfristiger MSCI-World-Durchschnitt (das ist ja auch die Benchmark beim Deka Megatrends)

    - Laufzeit 20 Jahre

    - Steuer und Depotgebühr außen vor

    - "Erfolgsgebühren" ebenfalls außen vor


    Variante A: Deka Megatrends mit 3,75% Ausgabeaufschlag und 1,87% laufenden Kosten

    Ergebnis nach 20 Jahren: 25.706,87 EUR - wohlgemerkt noch ohne (!!!) die zusätzliche Gebühr für eine "Deka Connect+"-Vermögensverwaltung

    Fondsrechner zum Fondssparen


    Variante B: Marktbreiter Welt-ETF ohne Ausgabeaufschlag und mit laufenden Kosten von 0,15%

    Ergebnis nach 20 Jahren: 37.559,45 EUR

    Fondsrechner zum Fondssparen


    Rechnet man mit 30 Jahren und einer Sparrate von 200 EUR im Monat zusätzlich zur Einmalanlage, kommen bei Variante A ca. 200.000 EUR raus, bei Variante B ca. 300.000 EUR. Wie gesagt, bei zwei ansonsten komplett gleich performenden Fonds. Je länger man das Ganze laufen lässt und je mehr man einzahlt, umso deutlicher wird der Kostennachteil sichtbar.

  • Achtung Ironie:

    Aber Deka Connect ist doch so viel mehr! Neben den Aktien ist auch bis zu 10% Gold dabei. Bei Connect 60 sind es demnach bis zu 6% Goldanteil. Und da kümmern sich die 'Finanzexperten' der Deka persönlich um mein Geld. Wenn die Börse verrückt spielt, werden die 'Deka-Finanzexperten' automatisch das Risiko managen. Dieser Profi-Service sollte einem doch schon die läppischen paar Prozent an Gebühren Wert sein. :evil:

    Und Außerdem muss ich mich dann nicht um mein Geld kümmern und habe diese Last der Verantwortung von den Backe. ;)

  • Sonst wär man ja nur einfach und nicht doppelt gelackmeiert. 128,90% Exposition muss schon drin sein.

    Ist ja beim Uniglobal Fonds auch nicht anders. Der Fonds läuft seit Jahren trotz deutlich höherer Kosten 'besser' als ein MSCI World-ETF.

    Das im Uniglobal gehebelt wird und damit das pot. Risiko größer ist: Merkt ja der normale Kunde nicht. ;)

  • Das im Uniglobal gehebelt wird und damit das pot. Risiko größer ist: Merkt ja der normale Kunde nicht. ;)

    Da muss man auch wirklich erstmal auf den Trichter kommen. Dass man bei den Gebühren nach Strich und Faden von seinen Finanzverkäufern verarscht wird, ja das haben bestimmt schon einige mitbekommen. Aber das Sparkasse und VR-Banken mal einen stabilen Hebel von 1,3x spendieren, das war schon ein kleiner Mind-Blown Moment. Seit dem ist bei mir jeder Respekt vor leverage verflogen, wenn selbst Oma und Opa mit 130% den Kapitalmarkt regieren. Merkt ja der normale Kunde nicht. :)

  • Ist ja beim Uniglobal Fonds auch nicht anders. Der Fonds läuft seit Jahren trotz deutlich höherer Kosten 'besser' als ein MSCI World-ETF.

    Das im Uniglobal gehebelt wird und damit das pot. Risiko größer ist: Merkt ja der normale Kunde nicht. ;)

    Ja, den Kunden kann man was erzählen von "natürlich ist der etwas teurer als ein "normaler" MSCI World, aber er performt eben auch besser, dank der Expertise unserer erfahrenen Fondsmanager!"


    Und dann gibt es Kunden, die sagen "solange nach Kosten mehr dabei rauskommt, ist mir die Kostenquote egal", natürlich ohne zu realisieren, dass (a) die höhere Rendite nur so wirkt, weil der Vergleichszeitraum im Verkaufsgespräch passend gewählt wurde und (b) der ETF Derivate / Hebelprodukte enthält, also die höhere Rendite auch mit höherem Risiko einhergeht.

  • Also, ich frage für meine Oma.


    sie ist Rentnerin und würde einen höheren Betrag gerne investieren.

    Investments habe ich noch keine, deshalb auch keine Erfahrungen damit.

    In meiner Sparkasse habe ich für morgen einen Beratungstermin vereinbart.

    Bitte sei Dir darüber im Klaren, dass das kein "Beratungstermin", sondern ein Verkaufsgespräch ist.


    Dass Du Dich bisher in dem Bereich nicht auskennst, und Deine Oma vermutlich auch nicht, ist ja nicht schlimm. Das lässt sich ändern.


    Aber bis es soweit ist, würde ich mich auf keinem Fall geschulten Verkäufer gegenübersetzen. Ich würde das Verkaufsgespräch morgen absagen.

  • Bevor ihr euch vorschnell auf eine Geldanlage bei der Sparkasse einlasst, wäre es vielleicht gut, euch grundsätzlich einen Überblick zu verschaffen.


    Finanztip hat viele Artikel dazu, die den Einstieg ins Thema erleichtern:


    Sichere Geldanlage
    So legst Du Dein Geld einfach sicher an
    www.finanztip.de


    Wie 12345 schon schreibt, gibt es durchaus Grund zur Annahme, dass ihr vielleicht nicht so umfassend beraten werdet, wie man sich das wünscht. Die Vertriebsmitarbeiter bei der Sparkasse sind schon Profis, vor allem aber im Verkaufen. Also kritisch bleiben.

  • Das hört man ja wieder gerne: da werden Omas und Opas gnadenlos über den Tisch gezogen.

    Natürlich: in dem Alter ist man ja froh, wenn man einen netten Verkäufer oder eine nette Verkäuferin mit einem netten Kaffee mal eine Weile um sich herum hat…


    Immer wieder die gleiche Masche.

  • Hallo,

    wir haben gestern viel darüber im Internet gelesen und auch wegen euren Tipps (danke dafür) den "Beratungstermin" heute abgesagt. Da wir noch keine Erfahrungen in dem Thema haben, werden wir uns zuerst über die verschiedenen Möglichkeiten informieren. Ich habe hier mehrmals den MSCI World ETF gelesen, ist der empfehlenswert?

  • Da wir noch keine Erfahrungen in dem Thema haben, werden wir uns zuerst über die verschiedenen Möglichkeiten informieren. Ich habe hier mehrmals den MSCI World ETF gelesen, ist der empfehlenswert?

    Ist das jetzt eine langfristige Anlage in Wertpapieren für deine Oma oder für dich?

  • Hallo,

    wir haben gestern viel darüber im Internet gelesen und auch wegen euren Tipps (danke dafür) den "Beratungstermin" heute abgesagt.

    :thumbup:

    Da wir noch keine Erfahrungen in dem Thema haben, werden wir uns zuerst über die verschiedenen Möglichkeiten informieren. Ich habe hier mehrmals den MSCI World ETF gelesen, ist der empfehlenswert?

    Das entscheidende ist nicht die Produkte, sondern die sinnvolle Aufteilung des Anlagebetrags in einen 'sicheren' und einen Risikoteil!

    Als 'Sicher' kann man z.B. Tages- und Festgeld bei einer deutschen Bank im Rahmen der Einlagensicherung ansehen. Auch deutsche Staatsanleihen sind sehr sicher.

    Im Risikoteil kann man dann u.a. auch einen ETF auf den Aktienindex MSCI World nutzen. Da gibt es aber auch diverse andere Produkte.


    Deine Oma sollte sich zunächst mal Gedanken darüber machen, welches Risiko Sie konkret eingehen will. Welchen zeitweiligen 'Buchverlust' wäre Sie bereit zu akzeptieren und wie lange soll das Geld bzw. ein Teil davon angelegt werden?

    Will Deine Oma evtl. auch einfach regelmäßig ein paar 100€ auf Ihr Konto bekommen um Ihre Rente aufzubessern? Will Sie das Geld vererben? usw.

    Das sind erstmal die Fragen, die viel wichtiger sind als die Produkte.


    PS: Meine Mutter ist fast 85. Ich habe Ihr geholfen Ihr Geld in Form von Tagesgeld einer Festgeldtreppe anzulegen. Meine Mutter möchte nix mit Aktien usw. machen und Tages- und Festgeld versteht Sie.

    Was ich damit sagen will: Wichtig ist dass Deine Oma hinter der Geldanlage steht und Sie auch versteht!

  • Von Deka-Connect + kann ich nur abraten.

    Zum einen sind die Kosten für das Produkt sehr hoch. Die einmalige Eintrittsgebühr beträgt bis zu 3,5% des Investmentkapitals.

    Die jährlichen Kosten betragen bis zu 2%

    Hinzukommt, dass Deka versucht die jährlichen Kosten in ihren Prospekten zu verschleiern. Dort ist nur die Verwaltungsgebühr genannt. Die Produktkosten von 1% werden mit unklaren Formulierungen im Kleingedruckten versteckt. Die Überraschung kommt dann nach Abschluss des Vertrages per E-Mail, wo in einer Kostenaufstellung explizit die Produktkosten von 1% aufgeführt sind.