Riester - noch sinnvoll?

  • Hallo Zusammen,


    kurz zur Situation meiner Frau:


    Sie ist Apothekerin in Teilzeit mit 20h die Woche. Verdienst liegt bei 34.000€ im Jahr in Steuerklasse V. Ihre Rentenversicherung läuft über die berufsständische bayrische Apothekerversorgung.

    Für die zwei Kinder mit 6 und 9 Jahre gibt es auch 6 Entgeldpunkte in der DRV.


    Ich selbst habe ca 160.000€ Jahreseinkommen und bin relativ gut abgesichert. Immobilie auch vorhanden, auch wenn ich diese eher als Geldgrab denn als Altersvorsorge sehe.


    Bisher hab ich ihr immer wieder unregelmäßig freiwillige Mehrzahlungen in die Apothekerversorgung geleistet. Durch teils unseriöse Anlageentscheidungen sind einige der Versorgungseinrichtungen ja in Verruf geraten.


    Jetzt stellt sich die Frage was man neben ETF sparen noch machen könnte als Vorsorge. Copilot schlägt wegen der Zulagen für die Kids Riester vor. Wie seht ihr das?


    VG

  • Bei der Schilderung sehe ich aktuell keine unmittelbare Zulagenberechtigung für Deine Frau.


    Die Kindereziehungszeiten sind abgelaufen und sie zahlt in die berufsständische Versorgung ein. Wenn Deine Frau nicht gerade einen Minijob (mit Zahlung des Eigenanteils zum vollen Rentenversicherungsbeitrag) annimmt, dann sehe ich den Weg zu Riester nicht ganz.

  • Riester-Zulage für Mitglieder berufsständischer Versorgungswerke | Steuern | Haufe
    Haben auch Pflichtmitglieder berufsständischer Versorgungswerke (wie Steuerberater, Rechtsanwälte) einen "unmittelbaren" Anspruch auf die Riester-Zulage?
    www.haufe.de



    Ihr könnt von Glück sagen, wenn ihr ohne Riester durchs Leben geht. Finger weg von dem Unfug.


    Riester über DVAG / Generali - Prof. Dr. Hartmut Walz
    Einen Riester-Vertrag über DVAG / Generali abzuschließen, ist ziemlich "bekloppt"! Da helfen weder Zulagen noch ein "Finanzcoach". Finger weg.
    hartmutwalz.de

  • Bei der Schilderung sehe ich aktuell keine unmittelbare Zulagenberechtigung für Deine Frau.


    Die Kindereziehungszeiten sind abgelaufen und sie zahlt in die berufsständische Versorgung ein. Wenn Deine Frau nicht gerade einen Minijob (mit Zahlung des Eigenanteils zum vollen Rentenversicherungsbeitrag) annimmt, dann sehe ich den Weg zu Riester nicht ganz.

    Tatsächlich geht es ja gar nicht. Wusste ich nicht in die KI auch erst wenn man spezifisch fragt 😅


    Alternative Vorschläge zum aufstocken des Versorgungswerks?

  • Tatsächlich geht es ja gar nicht. Wusste ich nicht in die KI auch erst wenn man spezifisch fragt 😅


    Alternative Vorschläge zum aufstocken des Versorgungswerks?

    Was haltet Ihr von ETF(s)?


    Als Sidequest kann man schauen, ob Deine Frau die 35-jährige Wartezeit in der gesetzlichen Rentenversicherung vollbekommt. (8 Jahre Schule/Studium + 13 Jahre Kindererziehungs- bzw. Berücksichtigingszeiten für zwei Kinder, die 3 Jahre auseinander liegen, ergeben schon 21 Jahre, fehlt aber noch ein wenig.)

  • ETFs haben wir schon - bei mir derzeit 120k drin, bei ihr 35k. Freiwillige Einzahlung in die DRV bis zu den 35 Jahren wäre eventuell auch noch was….

    Ja, aber bis das jüngere Kind 10 wird, laufen ja noch die Berücksichtigungszeiten, daher besteht kein akuter Handlungsbedarf.


    Dann würde ich vorläufig wohl am ehesten die Schlagzahl beim ETF erhöhen.

  • ETFs haben wir schon - bei mir derzeit 120k drin, bei ihr 35k. Freiwillige Einzahlung in die DRV bis zu den 35 Jahren wäre eventuell auch noch was….

    Letzteres wäre meine Präferenz.


    In der Satzung der bayerischen Apothekerversorgung werden die Berechnungsformeln für die Rente angegeben. Ich habe mich nicht für Dich (und Deine Frau) darin vertieft, das mögest Du bitte selber tun. An Deiner Stelle würde ich eine Parallelrechnung anstellen, bei der ich auch nicht vergessen würde, daß Versorgungswerksrenten nach ihrer Gewährung oftmals kaum angepaßt werden, was sich die Politik bei gesetzlichen Renten nicht erlauben kann. Weiterhin gibt es zur gesetzlichen Rente einen Krankenkassenzuschuß, bei der Versorgungswerksrente aber nicht, so daß die gesetzliche Rente relativ gesehen etwa 8,5% höher ist als ausgewiesen (oder die Versorgungswerksrente geringer, wie herum man das auch rechnet).


    Selbst dann, wenn der gleiche Beitrag in die Apothekerversorgung eine minimal höhere Rente ergäbe als bei der gesetzlichen Rente, würde ich vermutlich die gesetzliche Rente präferieren.

  • Kann man sich ja nicht aussuchen.


    Ist es noch möglich in die KVDR zu kommen?

    Kommt darauf an.


    Es braucht 2 Komponenten:


    1. Ein Rentenanspruch aus der gesetzlichen Rentenversicherung.


    Check (ab 67 allein durch die Kinder, für "ab 63" müsst Ihr noch etwas machen)



    2. Entsprechende Vorversicherungszeiten.


    Wenn Deine Frau in der zweiten Hälfte ihres Erwerbslebens gesetzlich krankenversichert war, dann kommt sie auch in die KVdR.


    Ist sie denn gesetzlich oder privat krankenversichert?

  • Die ist gesetzlich krankenversichert, ich und die Kinder sind privat. Aber dadurch dass sie in der berufsständischen Versorgung ist, bekommt sie keinen Beitragszuschuss zur gesetzlichen Krankenversicherung.

    Keine Ahnung wie sich dieser Zuschuss berechnet, vermutlich bekommt sie nur einen Zuschuss zum GRV Anteil für die Kinder?

  • Ein Beitragszuschuss würde sich nur aus dem Rentenzahlbetrag der gesetzlichen Rente berechnen. Die berufsständische Versorgung zahlt derartiges tatsächlich nicht.


    Wenn aber die KVdR greift, dann würde aber von der gesetzlichen Rente grob 12% für KV/PV abgehen, von der Rente aus dem Versorgungswerk grob 20% (Oder wieviel es in Zukunft auch immer sein mag.), ähnlich wie bei einer Betriebsrente.

  • Bedeutet der ETF ist alleine wegen der Erträge ohne KV Beitrag die sinnvollere Wahl?

    Faktisch ist es so, dass deine Frau nach heutiger Rechtslage im Alter ausschließlich auf ihre Rente Krankenversicherung und Pflegeversicherungsbeiträge zahlen muss.


    Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung und aus Kapitalvermögen bleiben außen vor.


    Habt ihr auch schon an eine Geldanlage in eine vermietete Immobilie gedacht?


    Ihr habt kleine Kinder, die dann später eventuell diese Wohnung nutzen können.

    Ich habe vor 20 Jahren zu diesem Zweck in Stuttgart mehrere Wohnung gekauft.

    Die Wertentwicklung und die Mieteinkünfte waren gut. Inzwischen wohnt eine meiner Töchter in einer der Wohnungen.

  • Wird eventuell Thema aber ich hab ein wenig bedenken wegen der absehbar doch stark schrumpfenden Bevölkerung in D/Europa (und bald auch weltweit). Fürchte aus dem Wohnungsmangel kann schnell ein Überangebot werden.

  • Wird eventuell Thema aber ich hab ein wenig bedenken wegen der absehbar doch stark schrumpfenden Bevölkerung in D/Europa (und bald auch weltweit). Fürchte aus dem Wohnungsmangel kann schnell ein Überangebot werden.

    Nicht in den Zentren. Ich würde konsequent auf Neubau setzen.

  • Wird eventuell Thema aber ich hab ein wenig bedenken wegen der absehbar doch stark schrumpfenden Bevölkerung in D/Europa (und bald auch weltweit). Fürchte aus dem Wohnungsmangel kann schnell ein Überangebot werden.

    Schön wohnen wird man auch in Zukunft wollen. Das wird eine Konstante in sich ansonsten ändernden Märkten sein.

  • Wenn man ein schönes, sattes und und eindeutig sehr hohes Familieneinkommen hat, sollte man nicht nur auf ETF setzen.


    Erster Schritt sollte sein: beim Finanzamt das Faktorverfahren bei den Steuerklassen beantragen. Das gilt dann für zwei Jahre.

    Dann sieht man genau, was die einzelne Arbeit real im netto einbringt.


    Ich weiß, dass es immer irgendwelche Altvorderen altbackenen Zeitgenossen gibt, denen das Faktor Verfahren geistig von ihrem konservativen Denken des letzten Jahrhunderts überlagert wird.


    Zweiter Schritt wäre dann eine vernünftige Finanzplanung für die Zukunft. Wir nennen das mal Kapitalfluss Planung.

    Dazu gehört auch die Überlegung, eine Immobilie zur Vermietung zu erwerben, die dann später familiär genutzt werden kann.

    Hierbei würde ich mit Absicht Neubau bevorzugen.


    Ansonsten bitte überlegen: zur Rente ist es noch weit hin und selbst wenn ihr beiden bei eurem Gehalt nur einfach mit einem Tagesgeldkonto ideenlos spart, werdet ihr im Alter nie Probleme haben, eure Brötchen zu kaufen und mal ab und zu ins Restaurant zu gehen.


    Viel Glück!


    Hinweis: ich diktiere immer beim iPhone. Und da Apple offensichtlich in den letzten Jahren viel zu wenig investiert hat, kann es sein, dass hier Rechtschreibfehler und sonstige Sachen vorkommen.

  • Hinweis: ich diktiere immer beim iPhone. Und da Apple offensichtlich in den letzten Jahren viel zu wenig investiert hat, kann es sein, dass hier Rechtschreibfehler und sonstige Sachen vorkommen.

    Daß sich Deine Antwort überhaupt nicht mit der Frage Riester - noch sinnvoll? beschäftigt, hat aber vermutlich nichts mit der Apple-Diktiersoftware zu tun.