Gruselig: Mar-A-Lago-Plan

  • Ich habe nicht den Eindruck, dass der Verlust für Deutschland verhältnismäßig verkraftbar wäre. Schau Dir mal den Wert für Luxemburg an. Viermal so groß, wie der aus Deutschland. Das sind mit Sicherheit nicht die Gelder der paar Luxemburger, sondern zum großen Teil wohl auch die der 120x so vielen Deutschen.


    Dazu hätte ich ein paar Fragen an die Insider: Angenommen, der Mar-a-Lago-Accord würde so umgesetzt:

    • Welche Auswirkung hätte das auf Geldmarktfonds aller Art (siehe ISIN: LU*).
    • Welche Auswirkung hätte das auf Banken, die - zu jetzigen Konditionen - Festgelder entgegen genommen haben?
    • Welche Auswirkung hätte das auf Staaten, in denen schlagartig viele Banken ihre Zinsen nicht mehr bedienen könnten?
    • Kriegen wir schon wieder eine Finanzkrise "Made in U.S.A."?
    • Gäbe es wieder ein Sondervermögen der EZB "Whatever it takes"?
    • Gibt's einen Zusammenhang mit der Entscheidung der USA, verstärkt auf BTC zu setzen?
    • Und die wichtigste Frage: Wie sichert man sein Pantoffel-Depot (MSCI World + Euro Overnight Rate Swap ETF) gegen sowas ab?

    Ich denke, es hätte ähnliche Auswirkungen wie jeder andere Zahlungsausfall bzw. wie jede andere « Umschuldung ».


    Die Schuldtitel würden mit einem Schlag unattraktiv bis unverkäuflich, die Währung würde abschmieren und das Vertrauen wäre dahin und könnte nur mühsam wieder neu erworben werden (vgl. Argentinien, Libanon, Venezuela). Es könnte die Suche nach anderen Reservewährungen anfeuern. Euro und Yen dürften stark steigen und es gäbe eine Flucht ins Gold. Eine globale Finanzkrise wäre auch denkbar.


    Der Plan erscheint mir nicht gut durchdacht und potenziell « self-defeating ».


    Wenn, dürfte er vermutlich nur in stark abgeschwächter Form kommen. Auch dann könnte er aber noch viel unnötigen Schaden anrichten.

  • Naja, Argentinien, Libanon, Venezuela haben halt weder die komplette bargeldlose Bezahlung unter Kontrolle (Visa, MasterCard...), haben keinen Zugriff auf alle europäischen Finanztransaktionen (SWIFT), haben keinen Zugriff auf 95% der Privatleute (Windows, Intel ME), 95% der Firmen (Azure, MSOffice, alle Clouds, ...), alle mobilen Geräte (iPhone, Android), die Netzinfrastruktur (Cisco) und so ziemlich alles andere.


    Und selbst wenn jemand sich mit allen Konsequenzen (bis hin zur Hungersnot) von jetzt auf gleich 60 Jahre zurück versetzen wollen würde, wäre da immernoch das Problem, dass sie auch die mit Abstand größte Armee haben und die Flugzeuge und Co der Aufständischen ohne Absegnung des amerikanischen Herstellers keinen Muks tun.


    Ich denke daher, das Drohpotential ist etwas höher als bei Venezuela.

  • Naja, Argentinien, Libanon, Venezuela haben halt weder die komplette bargeldlose Bezahlung unter Kontrolle (Visa, MasterCard...), haben keinen Zugriff auf alle europäischen Finanztransaktionen (SWIFT), haben keinen Zugriff auf 95% der Privatleute (Windows, Intel ME), 95% der Firmen (Azure, MSOffice, alle Clouds, ...), alle mobilen Geräte (iPhone, Android), die Netzinfrastruktur (Cisco) und so ziemlich alles andere.


    Und selbst wenn jemand sich mit allen Konsequenzen (bis hin zur Hungersnot) von jetzt auf gleich 60 Jahre zurück versetzen wollen würde, wäre da immernoch das Problem, dass sie auch die mit Abstand größte Armee haben und die Flugzeuge und Co der Aufständischen ohne Absegnung des amerikanischen Herstellers keinen Muks tun.


    Ich denke daher, das Drohpotential ist etwas höher als bei Venezuela.

    Manche Drohungen kann man halt nur einmal aussprechen und muss dann mit den Folgen leben. Wenn man das Blatt zu sehr überreizt, steht man plötzlich blank da.


    Es ist leichter, Vertrauen zu verlieren als neues aufzubauen.

  • Manche Drohungen kann man halt nur einmal aussprechen und muss dann mit den Folgen leben. Wenn man das Blatt zu sehr überreizt, steht man plötzlich blank da.


    Es ist leichter, Vertrauen zu verlieren als neues aufzubauen.

    Definitiv.

    Meiner Meinung nach verspielen die Amis gerade ein Imperium, dass die Eigenheit hatte, dass die Untertanen sich nicht als Untertanen gefühlt haben und das daher wenig Stabilitätsprobleme hatte.


    Das halte ich für keine kluge Entscheidung.


    Das Problem ist, dass ich "keine klugen Entscheidungen" Trump, Musk und Co sehr gut zutraue.

  • Manche Drohungen kann man halt nur einmal aussprechen und muss dann mit den Folgen leben. Wenn man das Blatt zu sehr überreizt, steht man plötzlich blank da.

    Überreizt und blank, genau da wird der Hase im Pfeffer liegen. Er hat sich mal im überreizten Zustand, im falschen Zimmer und mit der falschen Frau, völlig blank ablichten lassen, und der liebe Wladi verfügt über - so hieß es mal zu fotoanalogen Zeiten - die Negative.


    Also frisst er ihm aus der Hand, bellt aber alle anderen, inklusive Xi, der keine Negative vorweisen kann, gnadenlos an.


    Und was ich fast noch vergessen habe: Melania weiß Bescheid. Wozu sonst die überbreite Hutkrempe, mit der sie sich ihn beim "Küsschen" auf Distanz gehalten hatte. 8)

    "Unhappy Wife - Unhappy Life!" Roger Murgatroyd, 1977

  • Sind die Däumlinge gemeint?

    Arg kryptisch.


    Däumling kenne ich zum einen als "Schutzkappe für den Daumen" oder den "Daumen bedeckenden Teil eines Handschuhs".


    Zum anderen durch ihre "Winzigkeit" charakterisierte "Märchengestalt" (wobei es sich in einem anonymen Internet-Forum zwangsläufig um "Märchengestalten" handeln muß; im Gegensatz zum realen Leben mit persönlichen Begegnungen. Aus meiner Sicht gilt hierbei je nach Einzelfall "Gott sei Dank" oder "leider").


    Da dies eine Art "Finanz-Forum" ist: "Finanz-Däumlinge" - sind mir aber zumindest bekannt. Um ein Beispiel aus diversen zu nennen: Wer vor dem seit über 30 Jahren bekannten demographischen Hintergrund ein umlagefinanziertes System wie die GRV mit Beiträgen füttert (als Steuerzahler bleibt das Füttern der GRV via Steuersystem nicht aus; Stichwort: Bundeszuschuß als dreistelliger Milliardenbetrag in € per annum, um die GRV irgendwie am Leben zu halten) in der Hoffnung auf einen finanziell auskömmlichen Ruhestand oder die Erweiterung des Kreises der Einzahler als Lösung sieht oder gar fordert (ganz so als würde diese zusätzlichen Einzahler nicht altern oder dann nicht auch entsprechende Ansprüche erwerben) oder gar Austria als Renten-Vorbild empfiehlt (fragliche Nachhaltigkeit der Finanzierung, Setzen von Fehlanreizen, Beitragshöhe, Wettbewerbsfähigkeit des Standorts - um nur einige Stichworte zu nennen) - den würde ich jedenfalls unter die "Finanz-Däumlinge" subsumieren.



    Nichtsdestotrotz Dir weiter ganz, ganz viel Glück mit Deinen privaten Finanzen !