Altersvorsorge/Vorruhestand

  • Für mich stand immer fest, Notarvertrag hin oder her, wenn die Eigenmittel meiner Eltern für Pflege nicht reichen würden, dann springe ich (mindestens) in dem Umfang ein, den die übertragenen Immobilien abwerfen. Bis zu ihrem Tod habe ich mich nur als Nutznießer, nie als wirklicher Eigentümer gesehen, ungeachtet des Status im Grundbuch.

    Das würde/werde ich selbstverständlich auch so handhaben. Auch meine Eltern haben es so gehalten, die haben das Haus ja auch von ihren Eltern überschrieben bekommen. Trotzdem sollte man natürlich versuchen, das Vermögen wenn möglich zu schützen.

  • Ich glaub übrigens dennoch, dass wir weniger Geld benötigen. Ein großer Teil unseres Konsums ist dem Zeitmangel geschuldet (oft auswärts essen/Essen bestellen, Haushaltshilfe etc., das fällt dann ja alles weg).

    Das glaube ich wiederum nicht.


    Wenn Ihr nicht mehr arbeitet, werdet Ihr vermutlich eher häufiger auswärts essen und auch öfter wegfahren oder ins Theater gehen, denn sonst langweilt Ihr Euch möglicherweise schnell.


    Auch die Haushaltshilfe werdet Ihr wohl weiter brauchen, denn Dein Mann hat ja schon jetzt keine Lust, deren Arbeit zu übernehmen und auch Du wirst als Privatier evtl. nicht das Skalpell gegen den Schrubber eintauschen wollen. Dann könntest Du ja besser gleich weiter arbeiten…

  • Den Thread habe ich schon gelesen, der hat mich überhaupt erst auf das Thema gestoßen :)

    Von den Immobilien möchte ich mich spätestens dann trennen, wenn ich die Arbeit niederlege. ETF-Depot habe ich schon begonnen. Ich bin mir nur so unsicher, ob ich lieber maximal in die DRV einzahlen soll oder mir die Beiträge sparen und stattdessen in einen ETF... oder eben einen Mittelweg.


    Von welchen Versicherungen genau redest du? Von Rürup wird hier ja durchgehend abgeraten.

  • Das glaube ich wiederum nicht.


    Wenn Ihr nicht mehr arbeitet, werdet Ihr vermutlich eher häufiger auswärts essen und auch öfter wegfahren oder ins Theater gehen, denn sonst langweilt Ihr Euch möglicherweise schnell.


    Auch die Haushaltshilfe werdet Ihr wohl weiter brauchen, denn Dein Mann hat ja schon jetzt keine Lust, deren Arbeit zu übernehmen und auch Du wirst als Privatier evtl. nicht das Skalpell gegen den Schrubber eintauschen wollen. Dann könntest Du ja besser gleich weiter arbeiten…

    Mein Mann ist bis Ende April noch selbständig. Das ist ja der Grund, warum wir eine Haushaltshilfe brauchen. Wenn er nicht mehr arbeitet, wird er selbstverständlich den Haushalt übernehmen und wenn ich nicht mehr/weniger arbeite, werde ich selbstverständlich einen gerechten Anteil an der Arbeit übernehmen, da besteht überhaupt kein Zweifel.


    Wir haben - abgesehen vom Wohnmobil - dankenswerterweise recht günstige Hobbys. Wir gehen eben wandern oder fahren mit dem Wohnmobil weg. Sind wir weg, brauchen wir keinen Strom, kein Wasser, meist auch keine Heizung. Auswärts esse ich ja nur, weil ich dienstlich so viel unterwegs bin. Ich bin 4 Tage die Woche von morgens bis spät nachts außer Haus, sehr häufig auch mit 1-2 Übernachtungen pro Woche. Das macht einen erheblichen Teil unserer Lebenshaltungskosten aus und würde dann wegfallen.


    Die Diskussion ist ja auch müßig, natürlich können sich die Bedürfnisse ändern. Es steht mir ja später auch frei, ein wenig zu arbeiten, wenn wir uns mehr Luxus gönnen wollen. Das Ersparte muss bis dahin eben für unsere wichtigsten Bedürfnisse reichen: Haus (bis dahin freilich abgezahlt), Lebensmittel, Krankenversicherung und das Reisen (mit dem Wohnmobil abgesehen von der Anschaffung recht günstig). und dafür reichen nach heutigem Stand 3000 netto locker aus - wenn man dann doch mehr will, wird halt im Dezember und Januar ein wenig gearbeitet.

  • So eine ausführliche Antwort. Vielen Dank für deine Mühe!

    Wenn ich meine ernsthaftes Interesse und/oder ebensolchen Beratungsbedarf zu erkennen, versuche ich gerne etwas beizutragen. Im Rahmen meiner bescheidenen Kenntnisse natürlich nur.

    Der Punkt Pflegebedürftigkeit ist natürlich ein Thema...

    Diesen - für die meisten (eher bis sehr) unangenehmen - Aspekt hatte ich nur thematisiert, weil ich da schlicht und einfach in praxi schon viel Unangenehmes bis Schlimmes gesehen habe. In Deinem Alter (und mit noch relativ jungen Eltern) hatte ich damals darüber auch nicht groß nachgedacht ...


    Über die langen Jahre hinweg habe ich diesbezüglich schon so einiges gesehen - angefangen von Rückabwicklungen von Schenkungen (10-Jahresfrist) wegen Bedürftigkeit des Schenkenden aufgrund der Pflegebedürftigkeit (seitens des Sozialamts) über die früher häufiger vorkommende Inanspruchnahme von Kind(ern) (die 100 Tsd. € Grenze beim Einkommen p. a. wird dies künftig etwas seltener machen) bis hin zu Fällen, wo nach einem langen und erfolgreichen Arbeitsleben jemand am Ende (teilweise oder ganz) auf das Sozialamt angewiesen war (haben einige als ziemlich belastend empfunden) . Dazu kommt noch: Soll auch dann noch im Pflegefall eine (Rest)Lebensqualität erhalten bleiben, kommen je nach Einzelfall schnell erhebliche Summen ins Spiel (ggf. sechsstellig pro Jahr).

    Ja, die Tilgung beim MFH ist viel zu hoch, v.a. bei dem günstigen Zinssatz. Aber das kann ich nun auch nicht mehr ändern, die Bank lässt sich ja unter den aktuellen Bedingungen auf keine Änderung der Rate mehr ein. Man lernt aus seinen Fehlern :)

    Dazulernen ist immer gut.


    Man sollte bei dem speziellen Thema nicht nur auf die "Kondition" (Zinssatz) sondern auch auf die "Konstruktion" (Finanzierung insgesamt, Vertragsgestaltung) achten. Beispiel: In Darlehensverträgen ist heute ein mehrfacher kostenfreier sog. "Tilgungssatzwechsel" auch innerhalb der Zinsfestschreibungs- bzw. Zinsbindungsfrist ein durchaus gängiger Punkt in solchen Verträgen und bei vielen Banken. Bei vermieten Objekten (Stichwort: MFH) würde ich darauf achten, daß die in dem Kontext bankseitig manchmal inkludierte "Mindesttilgung" (als Untergrenze) möglichst nicht bei zwei oder drei Prozent sondern bei lediglich ein Prozent liegt. Oder gleich eine Konstruktion wählen bei der nur Zinsen gezahlt und die Tilgung anderweitig (parallel und separat sozusagen) organisiert wird (siehe schon Nr. 12).

    Ich bin auch gespannt, wie es mit meinem Mann als Hausmann wird. Wir hatten schon so eine Phase, er war eigentlich recht zufrieden, aber es haben alle auf ihn eingeredet... Schließlich hat er sich selbständig gemacht - und ist dabei gescheitert. Nun freut er sich darauf, sich um den Garten zu kümmern, das ist seine Leidenschaft. Und ich bin sehr froh, dass er Zuhause ist und wir wieder mehr Zeit füreinander haben.

    Kenne Fälle, wo das gut klappt aber auch solche, wo es zu Spannungen und Schlimmerem geführt hat. Das Modell bedarf sicherlich einer gewissen Achtsamkeit und Pflege. Was aber ja bei jeder Partnerschaft stets empfehlenswert ist ...


    Aus meiner - ganz persönlichen - Sicht und Erfahrung, kann es dabei einen Unterschied machen, ob jemand dies vollumfänglich aus freien Stücken heraus macht - oder zumindest auch (als ein Motiv unter diversen), weil er mit einer beruflichen Selbständigkeit zuvor "gescheitert" ist.

    Grundsätzlich scheint das Forum der Meinung zu sein, das Geld währe in der DRV besser aufgehoben als in der berufsständischen Altersversorgung?

    Ohne en Detail darauf einzugehen ("DRV/GRV" versus "berufsständige Versorgungswerke"): Bei Planungen über derart lange Zeiträume halte ich den Aspekt der sog. "Diversifikation" (weniger geschwollen; "Wer Risiken scheut, der streut" oder "Nicht alle Eier in einen Korb legen") für noch bedeutsamer (bin generell ein Freund davon) als im Normalfall schon.


    Allein aus Gründen dieser Diversifikation halte ich den Ansatz parallel auch an die DRV zu denken daher in der Konstellation für einen sinnvollen. Kommt es hart auf hart sprich ganz schlimm, wird die GRV eher eine politische Lobby haben als ausgerechnet die verkammerten Berufe in ihren Versorgungswerken.


    Auch wenn ich ansonsten kein Fan der GRV bin (eine selbst bestimmte, eigenständige und eigenverantwortliche Alterssicherung erschien mir der bessere Weg (als ein solches (zudem Zwangs)System - hatte mich daher aus dem System GRV verabschiedet beim Wechsel vom Angestellten zum Selbständigen). Eine (kleine) gesetzliche Rente erhalte ich heute nichtsdestotrotz und habe auch den Status KVdR. Das nur am Rande.

    Ich glaub übrigens dennoch, dass wir weniger Geld benötigen. Ein großer Teil unseres Konsums ist dem Zeitmangel geschuldet (oft auswärts essen/Essen bestellen, Haushaltshilfe etc., das fällt dann ja alles weg).

    Gut möglich ist das (siehe auch Dein Stichwort in Nr. 8 "Wohnmobil" - von einigen Bekannten habe ich aber auch schon gehört, daß selbst das Reisen damit nicht ganz so billig ist, wie de Laie meinen könnte).


    Wie schon gesagt, kenne Fälle, wo der Finanzbedarf dann gleich blieb oder sogar sank (siehe schon Nr. 12) - aber auch solche, wo dann mehr ausgegeben wurde.


    Ein bedeutsamer Aspekt dabei wird sein, ob man noch weiter sparen und investieren will oder muß - oder ob das Vermögen auch so ausreichend groß ist für das Privatier-Dasein und den späteren Ruhestand und/oder zumindest so aufgestellt ist, daß es aus sich heraus real erhalten bleibt (nach Inflation und Steuern), obwohl man aus den Erträgen lebt.


    Siehe hier:

    Nun ist die Frage wie ich vorgehen soll. Von den 12 T€ verbraten wir 4 zum Leben (wir lassen es uns aber auch wirklich gut gehen! wenn ich nicht mehr arbeiten, brauchen wir auch definitiv weniger Geld), 4 plane ich für die Immobilienkredite (mit dem Mietshaus ist es schwer abzuschätzen mit Steuer, Reparaturen, Mietausfällen etc...) und die übrigen 4 möchte ich sparen.

    Nur am Rande : Auch Immobilienkredite (und das Tilgen von Schulden) sind eine Art "Sparen" und "Vermögensaufbau" - jedenfalls den in der Annuität enthaltenen Tilgungsanteil betreffenden.



    Dir/Euch weiter guten Gedanken und ebensolche Lebens- und Finanzentscheidungen !

  • Wenn das Euer Traum ist, dann solltet ihr ihn auch umsetzen. Natürlich könntest Du mit fünfzig oder mehr den Wiedereintritt in den Beruf machen, falls nötig. Mit 70 wird das schon deutlich schwieriger, wenn du die letzten 25 Jahre nicht im Beruf gearbeitet hast. Eure Chancen sind ja nicht schlecht, dass wenigstens einer von Euch die 90 erreicht. Ich will jetzt auch nicht bange machen, als vielmehr betonen, dass es gut ist, wenn man nicht zu sehr auf Kante näht.


    Was die Frage zu möglichen Versicherungen angeht, so bin ich weder ein Versicherungsexperte noch ein Rentenberater. Ich selbst habe vor ca. zehn Jahren so eine Beratung in Anspruch genommen und guten Input bekommen aber natürlich für meine Situation. Gerade wenn Dein Mann wenig eigene Rentenansprüche aufgebaut hat, ist die Frage, wie man das Problem intelligent lösen kann. Überkreuzversicherungen fallen mir natürlich sofort ein, aber ob das das beste ist in Eurer Situation - keine Ahnung. Ein anderes Stichwort ist eine Pflegeversicherung mit der man besonders hohe Belastungen abfangen kann. Einfach Termin machen rund 300 Euro abdrücken für eine Beratung und dann den Input für Euch bewerten. Auch das Thema Erbschafts- und/oder Schenkungssteuer dürfte bei der Konstellation Verdiener/Hausmann ein Thema sein. Da bieten Versicherungen manchmal Lösungen. Auch Ehegattenschaukel (Immobilie) fällt mir ein, aber das wäre eher was für einen Steuerberater.


    Davon abgesehen bleiben von Euren Altersvorsorge nach dem geplanten Verkauf der Immobilien nur noch das Versorgungswerk und das Depot. In dem Fall bekommt die GRV als vergleichsweise sicheres Standbein eine noch größere Bedeutung. Ums rechnen wirst Du nicht herumkommen. Wie viel wird später von der Zusatzversorgung kommen (ab wann), wie viel gesetzliche Rente kannst Du erwarten (ab wann). Gleiche Fragen bezüglich Deinem Mann. Welche Altersbezüge hätte der Überlebende im Todesfall? Dann das Depot welche realistische Rendite kannst Du erwarten, wenn Du in zehn Jahren aussteigen willst und wieviel vom Depot ist für die Überbrückung bis zu den Altersbezügen geplant. Hast Du Dir bereits eine solche Excel erstellt und mit verschiedenen Schätzungen durchkalkuliert? Bei der Zusatzversicherung kannst Du vermutlich froh sein, wenn Du Steigerungen um 1 % p.a. bekommst, könnte auch weniger sein. Bei der gesetzlichen würde ich nur noch auf den Ausgleich der Inflation spekulieren bis es Euch betrifft. Ich vermute mal das Depot sollte am Ende länger halten als nur bis zum Renteneintritt auch wenn es dann nur für Steigerungen und ungeplante Ausgaben zuständig sein sollte. Last but not least müsst ihr das ganze für eure Gesamtsituation durchkalkulieren aber auch für den Fall von Tod und Scheidung.


    Ohne konkret zu rechnen und die Alternativen zu bedenken ist das alles andere als spruchreif.

  • ETF-Depot habe ich schon begonnen. Ich bin mir nur so unsicher, ob ich lieber maximal in die DRV einzahlen soll oder mir die Beiträge sparen und stattdessen in einen ETF... oder eben einen Mittelweg.

    Beides hat seine Vor- aber auch Nachteile. Auch je nach persönlicher Gewichtung.


    Aus meiner diesbezüglichen Laiensicht:


    Eine gesetzliche Rente sichert das bedeutsame biometrische Risiko (Langlebigkeit) ab und bietet (noch jedenfalls) zudem wohl mehr als einen Inflationsausgleich (die offizielle Inflationsrate betreffend), da sich das (Rentenerhöhungen) wohl an der Lohnentwicklung orientiert. Auf jeden Fall ein Vorteil. Ebenso wie die Pflegeleichtigkeit - ist mal erst mal Rentner kommt diese gesetzliche Rente automatisch und immer. Wie lange das aufgrund der Lage der GRV zu halten ist, wäre eine eigenständige Frage (Umlagesystem, Demographie, dreistelliger Bundeszuschuß aus Steuermittel per annum - um nur einige Stichworte zu nennen). Nachteil aus meiner Sicht: Man ist integraler Bestandteil einer politischen Verteilungsmasse (kann man auch als Vorteil sehen, bei so vielen Rentnern als potentielle Wähler ...). Die darin eingezahlten Mittel sind aber definitiv "verschlossenes" Vermögen, sprich da kommt man im Regelfall selbst nicht mehr heran (Hinterblieben-Renten als Witwe(r) mal außen vor) - außer über die homöopathische monatliche Auszahlung. Das sehe ich persönlich ebenfalls als (erheblichen) Nachteil. Das kann man dann als "Wette auf ein langes Leben" bezeichnen, sprich umso älter man wird, desto finanziell lukrativer wird das im Endergebnis wohl aussehen.


    Ein regelmäßig über so lange Jahre gefüttertes ETF-Depot (nur Aktien oder zumindest mit dem Schwerpunkt Aktien) sollte sich (deutlich) dynamischer entwickeln als eine gesetzliche Rente. Das war bislang jedenfalls so (gilt aus meiner Sicht auch für Immobilien als Kapitalanlage; erst recht beim Hebeln mit Krediten; Leverage-Effekte). Kann man als Vorteil sehen. Das sind aber zugegebenermaßen reine Rückspiegelbetrachtungen. Welche Bedeutung man solchen sich aus früheren Entwicklungen abgeleiteten Wahrscheinlichkeiten (auch hohen oder sehr hohen) einräumt, kann ggf. im Auge des Betrachters liegen. Dabei sind aber über so lange Zeiträume mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit hohe (ggf. sehr hohe) Wert-Schwankungen auszuhalten - setzt also eine gewisse subjektive Risikotragfähigkeit (Risikotoleranz) voraus (gilt in abgeschwächter Form auch für Immobilien): zudem sind diese Instrumente (Aktien, Immobilien) betreuungsintensiver (bei Immobilien viel betreuungsintensiver) als Rentenansprüche aus der DRV aufzubauen. Zudem setzt dies eine gewisse Disziplin voraus - sprich durch den jederzeit möglichen Zugriff auf seine Mittel diese nicht vorzeitig oder anderweitig (statt für den Ruhestand) zu verbrauchen. Diese Aspekte können im Einzelfall ein erheblicher Nachteil sein und/oder sich in Summe zu einem erheblichen Risiko verdichten.


    Letztlich eine Frage der persönlichen Abwägung, Gewichtung und auch der Möglichkeiten im Einzelfall.


    In solchen Konstellationen wie der Deinigen muß dieser Ansatz daher nicht der schlechteste sein

    ... oder eben einen Mittelweg.

    Sprich das eine tun ohne das andere ganz zu lassen. Der Aspekt der Risikostreuung (siehe oben "Diversifikation) könnte auch dafür sprechen.



    Gutes Abwägen und Gelingen !

  • Eben die Rückabwicklung der Schenkung soll möglichst vermieden werden. Aber um da relativ sicher zu sein, müssten meine Eltern das Haus eigentlich am besten übermorgen an mich überschreiben :D

    Es ist schwierig, nicht zu wissen, ob man dieses erhebliche Vermögen mit einplanen sollte oder nicht. Es ist der ausdrückliche Wunsch meiner Eltern, so viel davon auszugeben wie möglich, weil ja niemand nachkommt... Aber ich wüsste gar nicht, für was ich so viel Geld ausgeben könnte, wenn ich ja schon eigentlich für meine Rente vorgesorgt habe. Ich könnte mir ein Flugzeug kaufen.... Es ist furchtbar, das Ableben der eigenen Eltern bei der Altersvorsorge mit einzuplanen, allerdings erscheint es mir unsinnig, einen so hohen Wert gänzlich unberücksichtigt zu lassen.


    Bzgl Immobilienkäufen bin ich eigentlich bedient. Mich nervt dieses Haus und ich bin froh, wenn ich es wieder verkaufen kann. Also zahle ich mein Lehrgeld bzgl. Tilgungsrate wohl für die Katz ;)

    Mit meinem Mann hast du schon Recht. Ein Stück weit macht er das jetzt sicher auch für mich. Andererseits haben wir dafür dieses Haus gekauft, das er so liebt - ich hätte nie so viel Geld für ein Eigenheim ausgegeben, ich wäre in einer günstigen Wohnung im Elternhaus geblieben. Also ist es ein Geben und Nehmen.

    Das Vermögen muss nicht unbedingt erhalten bleiben. Ich möchte bis 45 so viel haben, dass ich bis zum Renten-/Ruhegeldbezug davon leben kann. Dann darf das Vermögen gerne größtenteils aufgebraucht sein - bis auf einen kleinen Notgroschen natürlich, sofern die Bezüge dann hoch genug für unseren Lebensstil sind.


    Mit dem Punkt der Risikostreuung gebe ich dir und einigen Vorrednern auf jeden Fall Recht, ein Teil wird also sicher in die DRV einbezahlt werden.

  • Ohne konkret zu rechnen und die Alternativen zu bedenken ist das alles andere als spruchreif.

    Das stimmt. Ich denke und rechne ja unentwegt. Einmal zu Rente/Ärzteversorgung: laut Internetseite der DRV erhält man 5 Euro monatliche Rente, wenn man 1 Jahr lang 103,42 einzahlt. Macht 0,40 Cent pro eingezahltem Euro. In der Ärzteversorgung habe ich eine jähr. Anwartschaft von 11,5 k € bei eingezahlten 158 k Euro. Das würde 0,61 Cent machen pro eingezahltem Euro. Wenn es tatsächlich so ist, wäre doch die Ärzteversorgung wesentlich besser. Selbst wenn die ges. Rente jedes Jahr 2 % mehr steigt als die Ärzteversorgung, würde es über 20 Jahre dauern, bis sich die Beiträge angleichen. Mache ich einen Denkfehler? Wobei sich natürlich die Rentenbemessungsgrundlage jederzeit ändern könnte. Andererseits gibts bei der Ärzteversorgung mehr Abschläge, wenn man früher in Rente geht.... es ist verflixt schwierig, Jahrzehnte im Voraus zu planen!

  • Selbst wenn die ges. Rente jedes Jahr 2 % mehr steigt als die Ärzteversorgung, würde es über 20 Jahre dauern, bis sich die Beiträge angleichen. Mache ich einen Denkfehler?

    ja, Du denkst, dass 20 Jahre noch lange hin ist. Aber Du bist erst 34.


    Mit 85 sieht die Rechnung anders aus. :)

  • Das stimmt. Ich denke und rechne ja unentwegt. Einmal zu Rente/Ärzteversorgung: laut Internetseite der DRV erhält man 5 Euro monatliche Rente, wenn man 1 Jahr lang 103,42 einzahlt. Macht 0,40 Cent pro eingezahltem Euro. In der Ärzteversorgung habe ich eine jähr. Anwartschaft von 11,5 k € bei eingezahlten 158 k Euro. Das würde 0,61 Cent machen pro eingezahltem Euro. Wenn es tatsächlich so ist, wäre doch die Ärzteversorgung wesentlich besser. Selbst wenn die ges. Rente jedes Jahr 2 % mehr steigt als die Ärzteversorgung, würde es über 20 Jahre dauern, bis sich die Beiträge angleichen. Mache ich einen Denkfehler? Wobei sich natürlich die Rentenbemessungsgrundlage jederzeit ändern könnte. Andererseits gibts bei der Ärzteversorgung mehr Abschläge, wenn man früher in Rente geht.... es ist verflixt schwierig, Jahrzehnte im Voraus zu planen!

    Die Krankenkasse miteinbeziehen, aber ansonsten ist der Rechenweg richtig.

  • Klar... Ich gehe halt von Rentenbeginn aus. Wenn ich von da 20 Jahre brauch ist mein Ableben nicht mehr ganz so fern :)

    Bis zu Deinem Rentenbeginn ist die gesetzliche Rente schon 33 Jahre gestiegen und steigt danach womöglich noch weitere 33 Jahre.


    Wie sieht dies im Vergleich mit der Ärzteversorgung aus, wenn diese 2% langsamer steigt. Das ist die Rechnung.

  • Bis zu Deinem Rentenbeginn ist die gesetzliche Rente schon 33 Jahre gestiegen und steigt danach womöglich noch weitere 33 Jahre.


    Wie sieht dies im Vergleich mit der Ärzteversorgung aus, wenn diese 2% langsamer steigt. Das ist die Rechnung.

    Da hast du Recht, dann sähe es desaströs aus. Jetzt reiche man mir bitte eine Kristallkugel.

  • Das stimmt. Dennoch würde die Ärzteversorgung gewinnen. Trotzdem raten die meisten hier zur gesetzlichen Rentenversicherung - einfach nur wegen Risikostreuung?

    Wie würdest du entscheiden?


    Bis zu Deinem Rentenbeginn ist die gesetzliche Rente schon 33 Jahre gestiegen und steigt danach womöglich noch weitere 33 Jahre.


    Wie sieht dies im Vergleich mit der Ärzteversorgung aus, wenn diese 2% langsamer steigt. Das ist die Rechnung.

    Selandi sollte da wirklich mal nach konkreten Zahlen bei der Ärzteversorgung fragen.


    selandi

    Mal eine andere Frage, ist dein Mann denn finanzaffin? Wenn ja, so könnte er sich doch in das Thema Aktienanlage einarbeiten, während du weiter das Geld im Job ranholst.

    Und er fragt DRV, Ärzteversorgung und so an.

    Er bereitet dann alle Zahlen etc vor und ihr entscheidet zusammen, wie ihr das macht.

  • Das stimmt. Dennoch würde die Ärzteversorgung gewinnen. Trotzdem raten die meisten hier zur gesetzlichen Rentenversicherung - einfach nur wegen Risikostreuung?

    Jetzt reiche man mir bitte eine Kristallkugel.

    Warum ?

    Wie würdest du entscheiden?

    Ganz einfach: Der Mix machts.


    Von Systemen als politische Verteilungsmasse wie einer GRV (noch dazu aufgrund der Umlagefinanzierung fragil aufgrund des demographischen Wandels (Alterspyramide)) aber auch einem Versorgungswerk (nicht selten Black Box) würde ich mich allein niemals abhängig machen.


    Gegen solche "Bausteine" im "großen Mosaik" der Ruhestandsplanung ist aber nichts einzuwenden (eher im Gegenteil; siehe schon das Stichwort Diversifikation) - wenn diese mit einem Aktien-Depot, mit Mieteinnahmen, mit anderweitigem freien Vermögen, mit Liquidität, mit lastenfreiem Wohneigentum usw. verbunden sind.


    Meine ganz persönliche Sicht der Dinge jedenfalls.

  • Mangels Informationen im Internet werde ich das nächste Woche machen und einfach die Dynamik in den beiden Systemen vergleichen.


    Haha, mein Mann ist ganz sicher nicht finanzaffin. "Männeraufgaben" (und dazu gehört offenbar auch Finanzplanung) bleiben strikt an mir hängen ;)