Wirtschaftsabschwung durch Zölle?

  • Boah, wie hast du DIE Liste SO schnell zusammengestellt?

  • Aber unabhängig von den einzelnen Unternehmen, wie ist eure Einschätzung zum Thema Rezession, Rückgang der Gewinne, Anstieg der Inflation, erhöhte Kosten für Produkte, Kaufzurückhaltung?

    Sprit und Heizöl dürfte günstiger werden, da es den Rohölpreis (in Euro) auch ordentlich gebeutelt hat. Wieviel unf für wie lange wird man abwarten müssen.

  • "US-Fondsmanager fürchtet Rufschädigung der USA wegen Handelsstreit


    Der US-Fondsmanager Bill Ackman warnt vor einer Rufschädigung der USA wegen Donald Trumps Handelspolitik. "Wenn wir dagegen einen wirtschaftlichen Atomkrieg gegen alle Länder der Welt führen, werden die Investitionen der Unternehmen zum Erliegen kommen, die Verbraucher werden ihre Brieftaschen und Geldbörsen schließen, und wir werden unseren Ruf beim Rest der Welt so schwer beschädigen, dass es Jahre und möglicherweise Jahrzehnte dauern wird, ihn wiederherzustellen", schreibt er auf X. Zudem fordert er: "Der Präsident hat die Möglichkeit, eine 90-tägige Auszeit einzulegen.""


    Tagesschau.de

  • Den Artikel habe ich auch gelesen. Meine Hoffnung ist, dass die Handelspartner zwischen einer

    • akuten Phase (damit meine ich Trumps Regentschaft) und
    • dauerhaften Situation (US Unternehmen schwingen sich dauerhaft auf Trumps Kurs ein, auch für die Zeit nach ihm)

    unterscheiden können ... bzw. erkennen können, was davon eintritt.


    Beide Phasen erfordern neue Wege, die erste jedoch "nur" temporöre und dennoch schnelle Anpassungen - die zweite dauerhafte Veränderungen.


    ...Zudem fordert er: "Der Präsident hat die Möglichkeit, eine 90-tägige Auszeit einzulegen.""

    Bei der Forderung nach einer Auszeit fehlen zwei Nullen :evil:

  • Der orangene Egomane hätte viel zu verlieren würde er einknicken: seinen pathologischen Stolz und sein völlig überdrehtes Selbstwertgefühl.

    Die würden empfindlich getroffen, denn er stünde mit seinem vollmundigen "Liberation Day" vor aller Welt total blöd da.

    (Ok, der Typ ist total verblödet, aber das sieht er ja nicht)


    Daher vermute ich, dass er die harte Tour durchziehen will und wird.


    Trotzdem bin ich was den Rest der Welt betrifft optimistisch: Wer auch immer nach dem orangenen Zollpfosten als US Präsi nachkommt und sich keine Bräunungscreme ins Gehirn einmassiert, wird alles versuchen die US-Wirtschaft und den Welthandel wieder auf das Vor-Trump Niveau zu hieven und sich dafür seeehr weit runterbücken... Diese Geste wird von der Weltgemeinschaft dann durchaus verhalten optimistisch goutiert werden (so meine Einschätzung) denn alle wollen schließlich wieder Geld verdienen.

  • Diesen Optimismus teile ich Stand heute nicht, wenn man sich die Entourage um Trump anschaut. Wenn man sich insbesondere Vance und seine Biographie der letzten Jahre sowie seine Kontakte näher anschaut, wird schnell klar, dass Trump hier vermutlich das kleinere Problem ist. Die mid terms könnten die letzte Chance sein, hier noch gegenzusteuern.

  • Diesen Optimismus teile ich Stand heute nicht, wenn man sich die Entourage um Trump anschaut.

    Würde Trump bei den mid-terms durchfallen, wäre seine Entourage ebenfalls geschwächt.

    Die Frage wird sein ob es die Liberalen schaffen, die Bevölkerung bei den mid-terms zu einer Umkehr der Kräfteverhältnisse im Senat und Repräsentantenhaus zu bewegen. Das würde es Trump und seiner Gefolgschaft zumindest deutlich erschweren, weiter so wie bisher zu agieren.

  • Diesen Optimismus teile ich Stand heute nicht, wenn man sich die Entourage um Trump anschaut. Wenn man sich insbesondere Vance und seine Biographie der letzten Jahre sowie seine Kontakte näher anschaut, wird schnell klar, dass Trump hier vermutlich das kleinere Problem ist. Die mid terms könnten die letzte Chance sein, hier noch gegenzusteuern.

    Adam Riese ist und war kein Parteimitglied.


    Ich bin erstaunt, was der POTUS alles ohne Parlament anordnen darf und fühle mich diesbezüglich an Zeiten der Weimarer Republik erinnert. Die so hochgelobten checks and balances checken und balancen nach meinem Dafürhalten nicht gut genug. Ok, ich bin diesbezüglich kein Kriterium.


    Wir alle haben uns an (einigermaßen) funktionierende Staaten gewöhnt, das dürfte im Land der Freien und Tapferen nicht anders sein. Eine funktionierende Finanzbehörde beispielsweise brauchen Anhänger der Republikaner und der Demokraten gleichermaßen. Es wird nicht ohne Schaden für das Land abgehen, wenn ein libertärer und rechtsextremer Multimilliardär die Belegschaft der Finanzämter von jetzt auf gleich halbiert.


    Das Geld für die Zölle muß irgendwo herkommen, und es kommt vermutlich nicht ausschließlich aus den Taschen der bösen Lieferanten der bösen Ausländer, sondern zum guten Teil auch aus den Taschen des amerikanischen taxpayers, der somit zum tariffpayer wird. Das dürfte nur wenigen Wählern gefallen, egal bei welcher Partei sie im November ihr Kreuzchen gemacht haben.


    Die Industrie kann schlichtweg aus sachlichen Gründen nicht in Zwei-Jahres-Zeiträumen denken.


    Ich gehe davon aus, daß wir zwei Jahre mächtigstes Kasperletheater erleben werden, ab den Midterms dann deutlich gebremsten Schaum und in vier Jahren einen Regierungswechsel.


    Wir werden es dann ja sehen. Wir alle sind jedenfalls nur Zuschauer. :)

  • Ich bin erstaunt, was der POTUS alles ohne Parlament anordnen darf

    Vor allem eben Zölle.

    Warum befasst er sich wohl nicht mit Steuern? Weil er da eben nicht alleine ran darf.

    So genau kenne ich mich in den Bestimmungen der USA nicht aus. Mal angenommen, das stimmt, wäre es vermutlich eine Überlegung, an dieser Stelle die berühmten checks and balances nachzuschärfen. Wie wir gerade sehen, kann man mit Zöllen erheblich mehr Unheil anrichten als mit Steuern. Die Weltwirtschaft käme nicht derart aus dem Tritt, wenn in USA Steuern erhöht oder erniedrigt würden, als mit Zöllen.


    Ich habe mir gerade ein Paar Jeans gekauft. Proudly manufactured from 100% genuine American cotton. Genäht in Ägypten. Wie würde das verzollt? Die Baumwolle wird nach Ägypten exportiert, 20% Zoll (sage ich mal, ich spüre den aktuellen Vorstellungen jetzt nicht nach). Dann wird dort eine Hose zusammengenäht (Ja, ich kenne den genialen Tiktok-Spot mit dem US-sweat shop). Dann wird diese Hose aus 100% genuine American cotton als Auslandsprodukt in die USA importiert. Nochmal 20% Zoll. The Donald glaubt offensichtlich allen Ernstes, daß man wirtschaftlich realistisch in USA Hosen zusammennähen kann. Ach so ja: Das machen dann Roboter, weil es die Arbeitskräfte dafür nicht gibt.


    Wenn das nicht echt wäre, man müßte das für Slapstick halten. Unbedingt!


    :)