Immobilienkauf Mietobjekt ; Finanzierung Kredit vs. Ratenkauf

  • Hallo zusammen,

    mich beschäftigt eine Frage, die ich mir nicht sinnvoll beantworten kann und würde mich freuen wenn mir jemand einen Rat oder mögliche Stichworte geben kann, um den Sachverhalt wirklich verstehen zu können.


    Fall:

    Ich möchte eine Immobilie mit mehreren Wohneineheiten erwerben und habe dazu einen "Wunsch"-Kaufpreis für mich selber ermittelt. Dieser ist im Grundsatz in Ordnung, der Verkäufer hat aber grundsätzlich auch Interesse an einem Ratenkauf / Rate als Rente.

    Immobilienwert ca. 350.00€ ; "erwünschte" Rate bei einem Ratenkauf 2000€ über 20 Jahre (480.000€).
    Nun liegen dazwischen natürlich 130.000€ über die Laufzeit von 20 Jahren und ich stelle mir die Frage, welche Variante zur Finanzierung die bessere/günstigere für mich wäre.


    Nehmen wir an, ich nutze keinerlei Eigenkapital und kann die Immobilie zu 100% voll finanzieren. Ich habe dann natürlich neben der Tilgung gewisse Zinsen zu tragen, der Verkäufer bekommt dabei dann einen einmaligen Betrag. Alternative dazu, wäre der Ratenkauf über festgeschrieben 20 Jahre und somit einer höheren Gesamtsumme. Vorteil daran ist es, dass ich keinen Kredit benötige und das Gebäude so abzahlen kann.


    Nun meine Frage/n, wo ich nicht komplett durchsteige:

    - Nach meinen Recherchen, sind die Zinsen als Ausgaben absetzungsfähig, da es sich um ein Mietobjekt handelt und keine Eigennutzung vorgesehen ist.

    - Wogegen werden die Zinsen gerechnet? Nehmen wir an, dass ich einen normalen Lohn mit der normalen Steuerbelastung habe und das Objekt komplett unvermietet ist. Werden die Zinsen dann als Ausgaben gegen meine "normale" Steuerlast gerechnet?

    - Wenn das Objekt vermietet ist und ich dadurch z.B. 25.000€ Mieteinkünfte erziele - Werden erst dann die Zinsen als Ausgabe angerechnet?

    - Der Erwerb als solcher, kann nicht als Ausgabe angegeben werden und wirkt sich somit nicht steuerrechtlich o.ä. aus, ist das richtig? Somit könnte ich bei der Ratenzahlung "nichts geltend" machen, außer die sonstigen Ausgaben für das Gebäude, oder ist auch das irgendwie anrechenbar? Falls ja, wo kann ich dazu etwas finden und mich evtl. einlesen?

    - Welches Modell ergibt (voraussichtlich) mehr Sinn? Das ganze wird natürlich notariell festgeschrieben, d.h. meine Schuld entsteht dann gegenüber dem Verkäufer und nicht einer Bank als dritten.


    Abschließend werde ich selbstverständlich damit auf einen Steuerberater zugehen und das Vorhaben besprechen. Da das ganze aber noch relativ volatil ist, möchte ich mich zunächst selber informieren und ggf. die Hilfe der Experten hier annehmen um mir schon mal einen Überblick zu beschaffen.


    Wenn mir jemand dazu weiterhelfen kann, würde ich mich sehr freuen.
    Vielen Dank und viele Grüße

  • Kater.Ka

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Ich habe das jetzt etwas auseinander gezogen.

    Ist sonst ohne Struktur schwer zu lesen…

  • Ich möchte eine Immobilie mit mehreren Wohneinheiten erwerben und habe dazu einen "Wunsch"-Kaufpreis für mich selber ermittelt. Dieser ist im Grundsatz in Ordnung, der Verkäufer hat aber grundsätzlich auch Interesse an einem Ratenkauf / Rate als Rente.


    Immobilienwert ca. 350.00€; "erwünschte" Rate bei einem Ratenkauf 2000€ über 20 Jahre (480.000€).


    Nun liegen dazwischen natürlich 130.000€ über die Laufzeit von 20 Jahren und ich stelle mir die Frage, welche Variante zur Finanzierung die bessere/günstigere für mich wäre.

    Ein unerfahrener Käufer trifft auf einen unerfahrenen Verkäufer. :)


    Mal angenommen, der genannte Hauswert stimmt (was ich nicht beurteilen kann), so kommt die Rechnung sogar hin: Man legt 350 T€ auf ein Konto, das sich mit 3,35% verzinst. Von diesem Konto kann man 20 Jahre lang monatlich 2000 € entnehmen, dann ist das Geld aufgebraucht (Steuer nicht berücksichtigt).


    Es ist rechtlich möglich, daß der Verkäufer Dir ein Darlehen über 350 T€ zu 3,35% gibt (das sind im Moment von der Größenordnung her marktübliche Konditionen), das Du mit 2000 €/m abstotterst. Auch ein Privatdarlehen kann mit einer Grundschuld abgesichert werden. Als Verkäufer wäre mir das dennoch zu unsicher, das wäre quasi eine Vollfinanzierung, für die Dir die Bank aktuell vermutlich keine 3,35% Zins bieten würde. Wenn ich mein Haus verkaufen wollte, würde ich mich von ihm komplett trennen wollen und nicht auch noch Bank spielen wollen. Aber das ist natürlich Verhandlungssache. Wenn Du dem Verkäufer das Haus abkaufst, kann er den Erlös zumindest im festverzinslichen Bereich aktuell nicht für 3,35% anlegen, sondern erhält bestenfalls 1 Prozentpunkt weniger.


    Du willst ein Haus kaufen und vermieten, hast von den Details aber noch keine große Ahnung. Was steht dagegen, Dir ein passendes Buch zu kaufen (vielleicht "Vermieten für Dummies" oder so) und Dich einzulesen?


    Das steuerliche Ergebnis ermittelst Du als kleiner Vermieter verhältnismäßig einfach über eine Einnahmen-Überschußrechnung. Als große Ausgabenposten hast Du dort die Zinsen (die sich auch bei einem Privatdarlehen über einen Tilgungsplan einfach darstellen lassen) und die Abschreibung. Weiterhin absetzen kannst Du Kosten des Hauses, etwa Instandhaltung. Auf der Einnahmenseite hast Du die Mieteinkünfte. Der Saldo wird mit Deinen normalen Einkünften verrechnet. Sollte das Ergebnis der Vermietung vorübergehend negativ sein, sparst Du somit Steuer Deiner normalen Einkünfte.


    Was andere Leute in mehrhundertseitigen Büchern schreiben, kann kein Forist hier im Rahmen von Postings ausschöpfen. Also: Kauf Dir ein passendes Buch zur Vorinformation und vereinbare dann einen Termin mit Deinem Steuerberater.


    Du beabsichtigst, eine Menge Geld in die Hand zu nehmen. Das Vermieterdasein ist mit Sicherheit schwieriger, als ein Festgeld oder einen ETF zu kaufen. Meistern kann man diese Aufgabe natürlich, man kann damit auch Geld verdienen. Aber man sollte halt wissen, was man tut, sonst könnte das schief gehen.

  • Ich denke Achim Weiss trifft es gut. Dafür, dass du wohl unmittelbar im Begriff stehst, ein Mehrfamilienhaus zur Vermietung zu erwerben, sind deine Fragen relativ „basic“. Nach dem was du schreibst scheinst du z.B. die Abschreibungen des Kaufpreises gar nicht auf dem Schirm zu haben, die normalerweise der größte steuerliche Effekt bei vermieteten Immobilien sind. Das ist kein Vorwurf und du entscheidest, aber mir wäre das zu heiß ohne mich erst mal besser informiert zu haben.


    Die Idee des Verkäufers, dass du ihm die Immobilie über 20 Jahre abstotterst, finde ich persönlich aus seiner Sicht schwer nachvollziehbar (sofern es sich beim Verkäufer nicht gerade z.B. um deinen Vater oder deine Schwester handelt). Wer bindet sich freiwillig so ein Risiko für Stress und finanzielles Ungemach ans Bein? Gut möglich, dass das dem Verkäufer auch irgendwann auffällt und er dann kurz vor Unterschrift den Rückzieher macht.


    Mir persönlich wäre auch nicht ganz wohl, eine fremde Privatperson im Grundbuch zu haben (ich nehme mal an, dass der Verkäufer darauf bestehen würde). Wer weiß wie kooperativ der dann ist, wenn es mal um Löschung der Grundschuld, Weiterverkauf der Immobilie usw. geht.

  • Hallo JumpY,


    noch ein paar ergänzende Aspekte: Mehrere Wohnungen, derzeit wohl nicht vermietet und ein realistischer Kaufpreis von 350k? Das schreit nach größerem Sanierungsbedarf. Eine Bruchbude werden Sie, abgesehen von Varianten am Rande der Legalität, auch nur schwer vermietet bekommen. Haben Sie diese Fragen alle schon geklärt, bevor Sie sich Gedanken über Finanzierungsdetails machen?


    Gruß Pumphut

  • Hallo zusammen,

    zunächst vielen Dank für die Antworten, die es vermutlich recht passend getroffen und auch geholfen haben. Ich gehe auf einzelne Punkte ein, ggf. nicht in der Reihenfolge der Antworten damit es sinnhafter ist.


    Die Idee des Verkäufers, dass du ihm die Immobilie über 20 Jahre abstotterst, finde ich persönlich aus seiner Sicht schwer nachvollziehbar (sofern es sich beim Verkäufer nicht gerade z.B. um deinen Vater oder deine Schwester handelt). Wer bindet sich freiwillig so ein Risiko für Stress und finanzielles Ungemach ans Bein? Gut möglich, dass das dem Verkäufer auch irgendwann auffällt und er dann kurz vor Unterschrift den Rückzieher macht.


    Mir persönlich wäre auch nicht ganz wohl, eine fremde Privatperson im Grundbuch zu haben (ich nehme mal an, dass der Verkäufer darauf bestehen würde). Wer weiß wie kooperativ der dann ist, wenn es mal um Löschung der Grundschuld, Weiterverkauf der Immobilie usw. geht.

    Korrekt getroffen - Innerhalb der Familie. Mein Vorschlag war die einmalige Zahlung der Summe, es besteht aber seitens Verkäufer der Wunsch, den Kauf nach Möglichkeit als Rate darzustellen.

    Den Punkt mit der Privatperson im Grundbuch habe ich mir nochmal gesondert notiert. Ich habe das bislang nicht als kritisch gesehen, ob da nun ein Bankinstitut oder eine zusätzliche Privatperson drinstehen würde. Dabei stelle ich mir gerade Frage, ob eine Bank sogar einen späteren Sanierungskredit (wenn das z.B. in 10 Jahren notwendig würde) ablehnt oder erschwert, weil eine weitere Person im Grundbuch steht.


    Nach dem was du schreibst scheinst du z.B. die Abschreibungen des Kaufpreises gar nicht auf dem Schirm zu haben, die normalerweise der größte steuerliche Effekt bei vermieteten Immobilien sind. Das ist kein Vorwurf und du entscheidest, aber mir wäre das zu heiß ohne mich erst mal besser informiert zu haben.

    Vielen Dank für den Hinweis, die Abschreibungen hatte ich in der Form nicht auf dem Schirm. Ich habe mich viel im privaten Umfeld informiert, wo aber nur Erfahrungen im selbstgenutzen Wohneigentum bestehen und eben nicht in der Vermietung.

    Da habe ich definitiv Aufholbedarf um die richtigen Informationen zu bekommen.


    Ein unerfahrener Käufer trifft auf einen unerfahrenen Verkäufer. :)


    Mal angenommen, der genannte Hauswert stimmt (was ich nicht beurteilen kann), so kommt die Rechnung sogar hin: Man legt 350 T€ auf ein Konto, das sich mit 3,35% verzinst. Von diesem Konto kann man 20 Jahre lang monatlich 2000 € entnehmen, dann ist das Geld aufgebraucht (Steuer nicht berücksichtigt).


    Es ist rechtlich möglich, daß der Verkäufer Dir ein Darlehen über 350 T€ zu 3,35% gibt (das sind im Moment von der Größenordnung her marktübliche Konditionen), das Du mit 2000 €/m abstotterst.

    Auch das stimmt :)

    Der (von mir) vorgeschlagene Hauswert inkl. anliegendem Grundstück liegt bei ~450 T€ ; Dabei entfallen 100 T€ in einer Einmalzahlung auf eine Person und die restlichen 350 T€ auf eine weitere Person. Die Verteilung dabei ist abgestimmt und die Einmalzahlung ist auch fix.


    Die übrige Person hat die Höhe der Rate als seine Wunschfestlegung festgelegt und ist mir gegenüber damit ins Rennen gegangen. Nach verschiedener Kreditrechnungen finde ich die resultierende Verzinsung gegenüber einer Einmalzahlung auch realistisch im Vergleich zur Kreditaufnahme, auch wenn der Zins für Festanlage wie von dir beschrieben die 3,35% vermutlich nicht erreichen wird.


    Eine Frage zu der Art des "Privatdarlehens": Es ist aber doch richtig, dass dieses Darlehen vollständig als Tilgung angesehen wird und somit "keine absetzungsfähigen Zinsen" enstehen, oder? (Ich hoffe das ist verständlich ausgedrückt, mir fehlen dazu vermutlich die passenden Begriffe)

    Hallo JumpY,


    noch ein paar ergänzende Aspekte: Mehrere Wohnungen, derzeit wohl nicht vermietet und ein realistischer Kaufpreis von 350k? Das schreit nach größerem Sanierungsbedarf. Eine Bruchbude werden Sie, abgesehen von Varianten am Rande der Legalität, auch nur schwer vermietet bekommen. Haben Sie diese Fragen alle schon geklärt, bevor Sie sich Gedanken über Finanzierungsdetails machen?


    Gruß Pumphut

    Ja und Nein. Die Information, dass es im Gesamten 450 T€ kostet, hatte ich schlichtweg zunächst nicht für relevant gehalten, da die Zahlung an Person1 fix ist.

    Das Gebäude ist aufgeteilt in Wohn- und Gewerbefläche. Die Wohnfläche ist über Jahre hinweg voll vermietet, lediglich ein Teil der Gewerbefläche ist aktuell leer.

    Ich würde das Gebäude nicht als Bruchbude bezeichnen, aber es besteht definitiv größerer Sanierungsbedarf, der aber bekannt und einkalkuliert ist.


    Ich danke vielmals für die ersten Beiträge und finde den Vorschlag von Literatur neben professioneller Beratung hilfreich. Ich freue mich gerne über weitere Anregungen und werde mich auch selber weiter in das Thema einarbeiten.

    Im Grundsatz bin ich mir über die Komplexität und Risiken bewusst, die im Verlauf der Vermietung usw. bestehen werden. Ich sehe die Anfrage auch eher in der Form der "welcher der beiden Finanzierungswege ist der sinnvollste" und nicht "ist der Kauf im ganzen sinnvoll". Das kann ich definitiv mit einem Ja beantworten - Vorausgesetzt mein Know-How wird für den Betrieb entsprechend aufgebaut.


    Vielen Dank und viele Grüße

  • Ich möchte eine Immobilie mit mehreren Wohneinheiten erwerben.

    Wenn ich Dich fragen dürfte: Warum planst Du das überhaupt? Was willst Du damit erreichen?


    Du hast offensichtlich nicht das Geld für einen solchen Erwerb und nimmst damit letztlich eine Menge geliehenes Geld in die Hand. Der Finanzer nennt so etwas ein gehebeltes Investment. Damit kannst Du ganz schnell viel Geld verdienen, aber auch viel Geld verlieren. Für den Könner gilt meist das erste, für den Anfänger oft das zweite.


    Mit dem Kaufpreis ist es übrigens nicht getan. Typischerweise kommt mindestens die Grunderwerbsteuer und der Notar dazu, das ist je Bundesland unterschiedlich, sagen wir mal 7% zusammen. Das wären in Deinem Fall nochmal um die 25 T€. Könnte man das Haus so vermieten, wie es ist, oder müßte man es noch sanieren? Das kostet nochmal viel Geld, bevor Du überhaupt einen Ertrag hast. Du denkst an 25.000 € Mieteinkünfte im Jahr, das sind etwa die 2000 € im Monat, die der Alteigentümer von Dir haben möchte.


    Hast Du denn schon eine Rentabilitätsrechnung angestellt? Vermutlich nicht.


    Aus den wenigen Infos, die Du preisgibst, habe ich nicht den Eindruck, daß es sich hier um eine Goldgrube handelt.

  • Wenn ich Dich fragen dürfte: Warum planst Du das überhaupt? Was willst Du damit erreichen?


    Du hast offensichtlich nicht das Geld für einen solchen Erwerb und nimmst damit letztlich eine Menge geliehenes Geld in die Hand. Der Finanzer nennt so etwas ein gehebeltes Investment. Damit kannst Du ganz schnell viel Geld verdienen, aber auch viel Geld verlieren. Für den Könner gilt meist das erste, für den Anfänger oft das zweite.

    Das darfst du selbstverständlich fragen - Ich plane damit eine langfristige Einnahme, keine kurzfristige hohe Gewinnerzielung.

    Ich habe selbstverständlich nicht das benötigte Kapital für einen vollständigen Barkauf, könnte aber ~150k+ € als Eigenkapital nutzen, falls das die Frage war. Das Eigenkapital wurde in der Betrachtung bewusst ausgenommen, da es eben "nur" um den Vergleich der Finanzierungsarten geht.


    Die Mieteinkünfte belaufen sich aktuell auf ca. 30k€. Die freien Gewerbeflächen, die zwar über 15 Jahre zu 90% vermietet waren aber aktuell leer stehen, haben bei letzter Vermietung (in 2024) nochmal fast 20k€ betragen.

    Der Bedarf dieser Flächen ist allerdings gering und obligt einem gewissen Risiko der weiteren Vermietung, weil die Nachfrage aktuell nicht besteht. Ich stehe den Chancen aber optimistisch gegenüber, diese Flächen vermietet zu bekommen, und im Zweifel eine Umwidmung in Wohnfläche anzustreben. (Das bedingt natürlich Investitionskosten, die Umwidmung ist aber geprüft und erlaubt)


    Wie weiter oben geschrieben, ist das Gebäude aktuell bis auf die Gewerbefläche vermietet und kann auch in der Form weiter vermietet werden. Ich bin mir komplett im klaren darüber, dass Sanierungen anfallen und der Invest nur auf langfristige Sicht profitabel ist und zunächst Geld reingesteckt werden muss.


    Ich stelle es mal überspitzt dar: Das Gebäude würde sich mit aktuell vermieteter Lage selbst abtragen können. Die zusätzlich anfallenden Sanierungskosten verlängern die Zeit bis das Gebäude eine Rendite abwirft.

    Der/die Eigentümer aus der Familie möchte sich jetzt davon trennen, weil er die Verwaltung und Instandhaltung in den kommenden Jahren nicht mehr stemmen kann/will.

  • Hallo Jumpy,

    viele hier sind immobilien-investitions-avers, du wirst hier mit viel Gegenwind rechnen müssen.


    Prinzipiell sind viele Einwände dennoch berechtigt.


    Mal allgemein. Ein Freund hat einen solchen privaten Mietkauf bei einem Vermietungsobjekt durchgeführt.

    Wie genau das mit den Zinskosten bzgl GuV Berechnung in der Praxis ablief, kann ich dir nicht sagen, aber prinzipiell geht das.

    Vor allem ältere Verkäufer bevorzugen sowas.


    3,35 Prozent für eine Vollfinanzierung sind aktuell gut.

    Auch gegen eine private Finanzierung spricht mMn nichts.

    Rein die Konditionen würde ichals sehr gut ansehen


    Aaaber: Leider wird man dir hier über ein Forum nicht bei den wirklich wichtigen Dingen helfen können.

    Wieviel Geld muss man demnächst an Sanierungskosten einplanen. Das musst du nämlich definitiv aus Eigenmitteln nehmen, denn das Haus ist ja erstrangig vom Verkäufer beziehen.

    Ich würde vermuten, dass keine Bank da mit halbwegs passablen Konditionen in den zweiten Rang gehen wird.

    Du bräuchtest für Renovierungen und auch für normale Instandsetzungen Eigenkapital.

    Wieviel? Das kann dir nur ein geschuldet Blick auf das Objekt sagen.


    Mögliche Mieterhöhungen bei den Wohnungen: auch dazu kann dir hier keiner was sagen.


    Manchmal steckt der Teufel auch im Detail: wie sind die laufenden Mietverträge gestaltet. Da habe ich bei privaten Vermietern, besonders ältere Leute, schon wirklich einiges gesehen, was rechtlich nicht auf dem aktuellen Stand ist.

    Das kann dir in der Praxis echt blöde Probleme einhandeln.


    Und und und...


    Die Liste der Stolpersteine ist groß ;)

  • Hallo neuer Forumsfreund

    ich bin zufällig in die Immobilienabteilung hier gerutscht.

    Ich bin ansonsten ein Anhänger der Aktienabteilung.

    Ich habe festgestellt, dass Forumsfreunde die bei den Aktien recht aktiv sind, sogar auch hier zu finden sind, Grüsse an Achim Weiss

    Hier kurz mein Kommentar:

    Ich hatte über 30 Jaher lang in Stuttgart eine Immbilienfirma und habe selbst sehr viele Immobilien als Kaüitalanlage gekauft.

    Diese mit hohem Kreditanteil finanziert, anders ging es nicht, wenn man wenig EK hat, teilweise voll finanziert und mit den Mieteinnahmen im Laufe der Jahrzehnte abbezahlt.

    Damit habe ich ein hohes Vermögen im 2-stelligen Millionenbereich erwirtschaftet.

    Aber Achtung:

    Ich war zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle (im Raum Stuttgart) und habe natürlich von den steigenden Mieten und steigenden Preisen profitiert.

    Das weiß man alles erst hinterher.

    Es hätterauch schief gehen können.

    Ich hatte hohe Kredite im Millionenbereich,

    dazu Zins und Tilgungen und oft auch Zeiten mit Mietausfalls oder Leerstand.

    Das kann man sich heute nicht mehr vorstellen.

    Ich habe auch Immobilien auf Erbpacht gekauft oder mit Verkäuferdarlehen wenn es kein Geld von der Bank gab, und viele Modelle.

    Das Thema ist hochkompliziert und selbst ich als sogenannter Fachmann will hier auf Grund der viel zu geringen Angaben KEINE Ratschläge geben.

    Grundsätzlich ist die Idee gut und der Forumsfreund sollte sich von solchen Menschen beraten lassen, die selbst Immbobilien als Kapitalanlage besitzen und niemals von solchen Menschen, die selbst keine Immobilien haben, also den sogenannten Besitzlosen.

    (Das gilt sogar für Bankberater)

    Ich wünsche ein gutes Gelingen

    Viele Grüße aus dem Land der Häuslebauer von McProfit

  • Warum planst Du [die Übernahme] überhaupt? Was willst Du damit erreichen?

    Ich plane damit eine langfristige Einnahme, keine kurzfristige hohe Gewinnerzielung.

    Es ist wie immer: Du fragst ausgesprochen laienhaft, so daß ich den Eindruck hatte, Du wollest Dich ohne Vorahnung in ein finanzielles Abenteuer stürzen.


    Beim Nachhaken läßt Du dann Informationen erkennen, die die Einschätzung der Lage fundamental verändern.


    Es handelt sich nicht etwa um irgendein Immobiliengeschäft mit einem Fremden, sondern um einen geplanten Deal innerhalb der Familien: Ein Verwandter (Vater? Onkel?) hat ein Mietobjekt, das er wohl aus Altersgründen an Dich weitergeben möchte. Das Geld dafür würde er Dir in Form eines Privatdarlehens oder gar als Schenkung dazugeben, wünscht nur weiterhin eine regelmäßige "Rente" für seinen Lebensunterhalt.


    Statt in einem Forum bespricht man das wohl besser im Familienrat und zieht dann den Steuerberater hinzu, der mit den Verhältnissen der Familie vertraut ist. Eine große Option hast Du vermutlich nicht: Entweder Du übernimmst das Objekt jetzt oder es fällt Dir in der Zukunft per Erbe ohnehin zu. Ich könnte mir vorstellen, daß der Markt für solche Objekte in Deiner Gegend nicht der größte ist, sonst könnte man das Objekt ja auch an einen Familienfremden verkaufen.


    Auch dafür, Dich auf Deine Aufgabe als Vermieter fit zu machen, ist in erster Linie der betreffende Verwandte zuständig und nicht wir. Er hat gegenüber uns den unschätzbaren Vorteil, daß er die Verhältnisse im Detail kennt (und auch Dich kennt!) und nicht wie wir großteils auf Vermutungen angewiesen ist.

    Die Mieteinkünfte belaufen sich aktuell auf ca. 30k€. Die freien Gewerbeflächen, die zwar über 15 Jahre zu 90% vermietet waren aber aktuell leer stehen, haben bei letzter Vermietung (in 2024) nochmal fast 20k€ betragen.


    Der Bedarf dieser Flächen ist allerdings gering und obliegt einem gewissen Risiko der weiteren Vermietung, weil die Nachfrage aktuell nicht besteht. Ich stehe den Chancen aber optimistisch gegenüber, diese Flächen vermietet zu bekommen und im Zweifel eine Umwidmung in Wohnfläche anzustreben. (Das bedingt natürlich Investitionskosten, die Umwidmung ist aber geprüft und erlaubt)

    Das hast Du schön formuliert!


    Fährt man durch eine beliebige Innenstadt dieser Republik (den berühmtesten aller Freistaaten vielleicht ausgenommen), so findet man überall das gleiche Bild: Leerstände und Leerstände. Die dort von der Kommunalpolitik erwünschten inhabergeführten Geschäfte werden immer weniger, weil alle online kaufen (Ich ja auch!). Nicht in jeder Region herrscht Wohnungsmangel, so daß die Umwandlung von Ladengeschäften in Wohnungen auch nicht zwingend einen Freifahrtschein zur Rentabilität darstellt.


    Aber auch das Problem können wir für Dich hier im Forum nicht lösen.


    Du nennst für dieses Objekt einen Wert von 350 T€. Die Mieteinkünfte hätten in der jüngeren Vergangenheit 30 T€ für die Wohnungen und 20 T€ für die Gewerbeeinheiten betragen, zusammen 50 T€. Das wäre eine Rohrendite von 14% und somit ein exorbitant guter Wert. Schon 30 T€ für die Wohnungen allein wären bei einem Wert des Objektes von 350 T€ etwa 8%. Allein das wäre exzellent. Du erlaubst mir ob dessen sicherlich ein gewisses Stirnrunzeln.

    Betrüge der Wert des Objektes 700 T€ (also das Doppelte), wären die Zahlen immer noch gut.


    Aber auch das kann ich für Dich nicht erhellen.

    Ich wünsche Dir jedenfalls viel Erfolg bei Deinem Projekt!

  • JumpY

    Nur kurz eine Anmerkung bzgl Privatperson im Grundbuch (erster Rang):

    Da wird dann z.B. 350t Euro für Person x eingetragen.

    Wenn du jetzt das Darlehen tilgst und z.B. nach 10 Jahren nur noch 300k Restschuld drinstehen, bleiben die 350t Euro Grundschuld weiterhin eingetragen, bis Person x erlaubt die Höhe der Grundschuld zu ändern.

    Das verursacht aber jedes Mal Eintragungs/Änderungskosten beim Amtsgericht.


    Die Beleihung bei einer Bank für eine mögliche Sanierung könnte dann meiner Meinung nach schwierig werden.



    Und noch was, Achtung: Mieteinnahmen von einem Gewerbebetrieb werden von der Bank immer als weniger sicher angesehen als Mieteinnahmen durch private Wohnnutzung. Zumindest sehe ich das häufig so.

    Selbst, wenn ein langfristiger gewerblicher Mietvertrag besteht.

  • ...

    Ich hatte hohe Kredite im Millionenbereich,

    ...

    Das Thema ist hochkompliziert und selbst ich als sogenannter Fachmann will hier auf Grund der viel zu geringen Angaben KEINE Ratschläge gebe

    Das sind natürlich andere Projektgrößen, die ich nicht einschlagen werden - Hut ab vor der Leistung, freut mich!

    Ich verstehe auch, dass du keine Ratschläge geben möchtest - Jeder Fall ist vermutlich so unterschiedlich und das Risiko liegt am Ende immer beim Ausführer.


    ...

    Beim Nachhaken läßt Du dann Informationen erkennen, die die Einschätzung der Lage fundamental verändern.

    ...

    Es handelt sich nicht etwa um irgendein Immobiliengeschäft mit einem Fremden, sondern um einen geplanten Deal innerhalb der Familien: Ein Verwandter (Vater? Onkel?) hat ein Mietobjekt, das er wohl aus Altersgründen an Dich weitergeben möchte. Das Geld dafür würde er Dir in Form eines Privatdarlehens oder gar als Schenkung dazugeben, wünscht nur weiterhin eine regelmäßige "Rente" für seinen Lebensunterhalt.

    Das finde ich etwas überspitzt formuliert, komme ich aber mit klar. Ich habe die Ergänzungen in meinem zweiten Beitrag (innerhalb Familie) getätigt und mehrfach erwähnt, dass es mir in erster Linie "nur" um die Finanzierung und den Rahmen geht.

    Da spielte es für mich tatsächlich zunächst keine Rolle, ob das innerhalb der Familie geschieht oder durch einen Fremden - Ich muss ehrlich sein, ich hätte es im ersten Post entsprechend angeben können, habe ich nicht gemacht.

    Für mich besteht lediglich der Unterschied, dass mir das Objekt gezielt angeboten wurde, sonst hätte ich mich vermutlich niemals damit auseinander gesetzt - Aber: Den familiären Part lasse ich bewusst komplett aus und vor und handle in dem Fall "wie bei einem fremden". Gerade innerhalb verschiedener Familienkonstellationen entsteht bei solchen Vorhaben regelmäßig Ärger, weshalb das Gebäude durch mich auch nicht abgewertet wird, sondern "wie im freien Markt verhandelt" wird.


    Eine große Option hast Du vermutlich nicht: Entweder Du übernimmst das Objekt jetzt oder es fällt Dir in der Zukunft per Erbe ohnehin zu. Ich könnte mir vorstellen, daß der Markt für solche Objekte in Deiner Gegend nicht der größte ist, sonst könnte man das Objekt ja auch an einen Familienfremden verkaufen.


    Auch dafür, Dich auf Deine Aufgabe als Vermieter fit zu machen, ist in erster Linie der betreffende Verwandte zuständig und nicht wir. Er hat gegenüber uns den unschätzbaren Vorteil, daß er die Verhältnisse im Detail kennt (und auch Dich kennt!) und nicht wie wir großteils auf Vermutungen angewiesen ist.


    Der Verkauf auf dem freien Markt würde bestimmt funktionieren, aber vermutlich nicht mehr Gewinn einbringen. Nur weil jemand ein solches Gebäude besitzt, heißt das nicht, dass er damit umgehen kann und die ganzen Regelungen kennt - Sonst hätte ich nicht hier nach Rat fragen müssen, sondern hätte das mit ihm klären können. Kurz um: Es ist einiges in der Hinsicht schief gelaufen. Eine "Beratung" in der Hinsicht wäre eher kontraproduktiv.

    Zwecks Erbe: Jaein, das Gebäude würde irgendwann tatsächlich in diesem Fall in einen solchen Pot fallen. Es ist keine Bruchbude, aber wie man am Preis zu Mieteinnahmenverhältnis sehen kann, besteht gewisser Sanierungsbedarf. Ich weiß, wie das in 15+ Jahren ohne Investition enden würde - Nicht gut und das möchte ich verhindern.

    Das hast Du schön formuliert!

    Danke - Ich bin Realist und habe die Risiken schon ausführlich in meinem Kopf abgewogen. Ja, es ist nicht alles in Zahlen gefasst, aber ich weiß was auf mich zu kommt und dass ein anderes Risiko im Vergleich zu einer Geldanlage ETF oder ähnlichem steht.


    Du nennst für dieses Objekt einen Wert von 350 T€. Die Mieteinkünfte hätten in der jüngeren Vergangenheit 30 T€ für die Wohnungen und 20 T€ für die Gewerbeeinheiten betragen, zusammen 50 T€. Das wäre eine Rohrendite von 14% und somit ein exorbitant guter Wert. Schon 30 T€ für die Wohnungen allein wären bei einem Wert des Objektes von 350 T€ etwa 8%. Allein das wäre exzellent. Du erlaubst mir ob dessen sicherlich ein gewisses Stirnrunzeln.

    Betrüge der Wert des Objektes 700 T€ (also das Doppelte), wären die Zahlen immer noch gut.


    ....

    Ich wünsche Dir jedenfalls viel Erfolg bei Deinem Projekt!

    Die Mieteinnahmen fallen tatsächlich in der Form an und ich kenne die Einnahmen der letzten Jahre.

    Ich bin auf eine Rendite von 5% nach meiner Risikoabschätzung gekommen. (Miete wie jetzt, ohne Gewerbe, Mietausfallquote, angesetzte "mittlere" Modernisierung)

    Genau aus diesem Hintergrund sehe ich das Invest im Grundsatz als lohnenswert an, aber ein Risiko und viel Arbeit bleiben. Ich habe natürlich keinen Immobilienverwalter und muss das alles erlernen + ausüben - Das reizt mich aber und sehe das als Herausforderung die Sache durchzuziehen.

    Wenn die Vollvermietung wieder eintrifft, ob Gewerbe oder in Wohnungen, sehe ich die Rohrrendite mit 10%+, was in meinen Augen ein wirklich guter Wert ist.


    Wenn noch jemand weiterhin Beiträge schreibt, gehe ich gerne darauf ein. Ich habe mir mehrere Seiten notiert und dank den Beiträgen recherchiert und werde diese nun zusammen fassen und das ganze mit Steuer-/Bankberatern durchgehen.

    In meinen Augen hat mir das schon sehr weiter geholfen und Bedanke mich für die Beiträge.

    Auch vielen Dank für die Erfolgswünsche, ich gehe von einer teils schwierigen Zeit aus, die am Ende Erfolg bringen wird.


    Viele Grüße

  • JumpY

    Der gute Ordnung halber: Habe nur Deinen Beitrag Nr. 1 überflogen. Bin zudem nur Finanz-Laie, wenn auch ein an solchen Themen Interessierter mit zudem ein bißchen eigenen Erfahrungen. Immobilien als Kapitalanlage beispielsweise machen in meiner Asset-Allocation rund 30% aus.



    Vorab:


    Es könnte geeignetere Ort im Internet geben für Deine Fragestellung, als dieses Forum. Hier liegt der Schwerpunkt eher nicht auf vermieteten Immobilien (als Kapitalanlage) sondern auf dem Sparen (bzw. der Anlage) in passiven Aktien-ETFs. Bin zugegebenermaßen - auch aufgrund meines Alters - kein Internet-Freak: Eventuell lassen sich da aber andere Foren finden, die in Deinem "Fall" passender wären ... ? (Foren für Immobilien, Vermieter etc. - mir ist von einigen Leuten (u. a. einem Patenkind) beispielsweise ein Forum genannt worden, in dem das Thema "Immobilien-Finanzierung" relativ prominent behandelt wird ("Finanz-Forum" - oder so ähnlich jedenfalls; ohne Gewähr meinerseits zur dort gegebenen fachlichen Qualität). Schon an der Stelle: Mieten sind kein passives Einkommen (wie manche propagieren und damit suggerieren) - das läuft bei mir unter der "aktiven Bewirtschaftung" meiner Mittel, trägt mithin also unternehmerische Züge (Unternehmer und Selbständige dürften hier im Forum aber auch eher eine Minderheit bilden).


    Generell würde bei bei der Fragestellung immer empfehlen, sich a) vorab ein bißchen mit dem Thema theoretisch zu beschäftigen sprich einzulesen (nicht despektierlich gemeint aber Deine Fragen wirken etwas bis ziemlich unbedarft) und b) vorab (fast noch bedeutsamer aus meiner Sicht) mit Menschen ins Gespräch zu kommen, die dazu über eigene Erfahrungen in der Praxis verfügen (also nicht nur darüber reden oder schreiben). Zu a) gibt es sicherlich viele Bücher (hatte vor Jahren einer am Thema interessierten jungen Dame mal zwei verschenkt ("Das System Immobilie" und "Erfolg mit Wohnimmobilien", Autor nach meiner Erinnerung ein Herr Thomas Knedel. Dabei ging es zum einen um Grundlagen sprich Basics und zum anderen um 20 oder 30 Interviews mit Menschen, die das Thema in praxi erfolgreichen betreiben). Zu b) würde ich Leute bevorzugen, die das seit 20 Jahren aufwärts praktizieren und nicht nur ein Objekt sondern ab 10 oder 20 Einheiten aufwärts vermieten. Solche Gespräche vermitteln einen Realitätsbezug.


    US-Literatur gibt es zu dem Thema - nach meiner Erinnerung - in noch größerer Zahl. Dabei ist aber Vorsicht geboten sprich das ist nur ganz bedingt empfehlenswert, da sich die Rahmenbedingungen USA vs Deutschland deutlich unterscheiden (angefangen von den Finanzierungen über das Mietrecht (Deutschland hat einen extrem ausgeprägten Mieterschutz) bis hin zu den avisierten Renditen).


    Generell würde ich sodann nur möglichst einfache und klare Konstellationen bevorzugen. Das gilt auch für Konstruktion von Finanzierungen. Dein "Fall" klingt (deutlich) komplexer und komplizierter. Von "Immobiliengeschäften" zusammen mit anderen (Beispiel: Erbengemeinschaft) oder generell innerhalb der Familie, Verwandtschaft usw. (das könnte in Deinem Fall danach klingen ... ?) würde ich - ganz persönlich (!) - eher Abstand halten (ein Erfahrungswert aus langjährigen Erfahrungen in meinem näheren und weiteren Umfeld und auch aus zufälligen Beobachtungen).


    En Detail wird man Dir zu Deinem Fall via Internet ohnehin relativ wenig sagen können, da vieles und Wichtiges vage oder unbekannt ist (Region, Makro- und Mikrolage, Perspektive der Lage und Region, Zustand des MFH, Baujahr, realistischer Marktwert, ggf. Instandhaltungsrückstand, Sanierungsbedarf, Status Quo der Mietverträge, Mieterstruktur, Deine steuerliche Situation, Dein Einkommen, Dein sonstiges Vermögen, Dein Alter - um nur einige Beispiele zu nennen (gerade letztgenannte Aspekte würden bei der Finanzierung eine gewichtige Rolle spielen, da Banken tendenziell bei vermieteten Objekten noch genauer hinzuschauen pflegen und rechnen (im Rahmen der "Kreditwürdigkeitsprüfung" und "Kapitaldienstfähigkeit" über die gesamte Darlehenslaufzeit im Kontext mit der sog. "Haushaltsrechnung"; (Sicherheits)Abschläge von 20 bis 30% auf die Nettomiete gehören da zu den Usancen) als bei einer selbst genutzten Immobilie schon). Erst dabei würde sich dann in der Gesamtschau (inkl. Zinskonditionen) auch eine realistische Renditeberechnung anstellen lassen.


    Generell würde ich prüfen, ob das Thema "Immobilien als Kapitalanlage" (u. a. ob des unternehmerisches Aspekts samt Aufwand) für Dich überhaupt in Frage kommt (daneben empfiehlt sich dabei ein dauerhaft gutes Einkommen und auch entsprechende Rücklagen als "freies Vermögen"). Dann kann es allerdings in Summe der wichtigsten Punkte (Lage, Objekt, Mietverträge und Mieterstruktur, Leverage Effekte (Kredithebel), steuerliche Aspekte) sehr bis hoch interessant sein. Falls Dich der unternehmerische Aspekt nicht abschreckt, würde ich aber empfehlen mit einer einfachen und übersichtlichen Konstellation zu starten - sowohl in Bezug auf Deine Finanzmittel (Gesamtvermögen) als auch in Bezug auf die Konstruktion (dazu gehört auch die Finanzierungs-Konstruktion).



    Dir gute Gedanken, ggf. gutes Einlesen und Gespräche und danach ebensolche Entscheidungen !

  • Hier nochmal ein Kommentar von einem alten UND langjährigen Immoblienprofi


    Vermietete Immobilien die aus einzelnen Wohnungn bestehen werden - sofern keine Reparaturrückstände bestehen - im allgemeinen mit der 20 - 25-fachen Jahresmiete bewertet.

    (Je nachdem ob die aktuelle Miete schon an der Obergrenze liegt oder ob in Zukunft noch Reserven zur Erhöhung bestehen weil z.B. lange nicht mehr erhöht wurde)


    Vermietete Immobilen mit GEWERBE-MIETERN werden dagegen in der Regel nur mit dem 10-15-fachen Jahresmietwert gehandelt weil GEFWERBE grörere Risiken darstellt und vor allem weil bei einem Mietewechsel ein Nachmieter oft schwer zu finden ist - weil die Räumlichkeiten für jedes Gewerbe anders sind.


    Auch langfristige Mietverträge sind keine Garantie.

    Sieh Dir nur die Statistik der Insolvenzen an.


    Mir wurde kürzlich das Nachbargrundstück einer Immobile angeboten die mir schon gehört. Normalerweise kauft man das Nachbargrundstück immer gerne weil es einem mehr wert ist als irgendwo anders.

    Es war eine große Halle mit einer Autowerkstatt.

    Die MIete war 200.000 Euro im Jahr,

    20-Jahre-Mietervertrag, Kaufpreis 3 Mio.

    Der Mieter übernimmt alle Nebenkosten zusätzlich.


    Das wären immerhin fast 7% pro Jahr, (bissle verhandlen hätte man sicher gekonnt)

    Damit doppelt so viel Mieteinnahme wie ich Zinsen zahlen müsste.

    (grob gerechnet)

    Ich könnte also kaufen, voll finanzieren und hätte jeden Monat noch Geld übrig ohne eigenes Geld eingesetzt zu haben.


    Warum habe ich dennoch abgelehnt?

    Weil es nur 1 einziger Hauptmieter ist - dazu´noch in der Autobranche.

    Wenn DER ausfällt, fallen 100% der Miete aus.

    Da ist mir ein 10-Fam-Haus mit 10 Wohnungen für 3 Mio Euro lieber -

    obwohl das stattr 200.000 Euro Miete im Jahr nur 100.000 Euro Miete bringt.

    Aber mindestens so sicher wie die Dividende bei meinen Aktien.

    Viele Grüße McProfit