Anfängerfrage: Finanztheorie Diversifikation Europa

  • Ich überlege auch, meinen MSCI World von Xtrackers um einen Euro-Etf zu ergänzen (75/25). Neben deinem Stoxx habe ich auch den MSCI Europe ins Auge gefasst. Wird ja auch von Finantip empfohlen. Neben den klassischen Kennzahlen wie Größe, TER, Entwicklung etc, was spricht besonders für den Stoxx im Vergleich zum MSCI? Oder ist es letzendlich eine Geschmacksfrage?

    Edit: Bspw wie ausschlaggebend ist die Fondswährung? Der Stoxx ist in Euro, der MSCI in USD.

    Ich glaube da musst du mich verwechseln 😅 denn ich bin im Team 100% Marktkapitalisierung und nicht für Beimischungen. Ich kann es jedoch nachvollziehen wenn jemand von der Durchschnittsmeinung (Marktkapitalisierung) abweichen möchte - vorausgesetzt er hat triftige Gründe hierfür und es steht ein langfristiger Plan dahinter. Von emotionalen spekulieren und tangieren rate ich ab.

    Würde ich den USA Anteil senken wollen wäre ein MSCI-World ex USA meine erste Wahl. Alternativ einen Europa ETFs und einen Schwellenländer ETFs. Bei dem Europa ETFs wäre mein Pick der Stoxx 600. Und den Stoxx 50 würde ich einen Bogen machen.

    Und nein es wäre kein Problem mit den Währungen.

  • Die Währung! Was hier im Thread in meinen Augen fehlt, sind die Währungsrelationen:

    Würde überlegen einen MSCI-EMU-ETF beizumischen, um den Währungsrelationen des chronisch schwachen EUR relativ zum USD zu begegnen… Da mal jemand drüber nachgedacht? :/

    Wenn das dein Ziel ist dann wäre das eine Option. Auch wenn die Währungen der Schweizer und Briten unter den 10 wichtigsten Währungen der Welt sind: aber nach dem USD und dem Euro ist auch erstmal Abstand...

  • Hier die Verteilung im msci world

    Zitat

    Länder

    USA68,77%
    Japan5,38%
    Großbritannien3,56%
    Kanada2,74%
    Schweiz2,66%
    Frankreich2,56%
    Deutschland2,35%
    Australien1,64%
    Irland1,37%
    Sonstige8,97%

    Mit dem eurostoxx 600 würde man auf Japan, Kanada und Australien verzichten.

    Japan und Australien laufen schlechter wie der DAX, Kanada ist glaub ich etwas besser wie der DAX und europa gelaufen. Wenn man aber sieht wie wenig diese Länder im World ausmachen, zusammen nämlich rund 10% dann ist ein world im Grunde ein s&p 500 mit einem eurostoxx 600 im Verhältnis 70/30. Dabei lehne ich mich etwas aus dem Fenster und behaupte, dass die nicht europäischen Länder die Rendite eher runter gezogen haben als gehoben.

    So zumindest etwas gröber auf die schnelle betrachtet.

    Ich denke zu Reduzierung des US-Anteils im World bietet sich am ehesten ein eurostoxx 600 an. Außer man glaubt dass Japan, Australien und Kanada langfristig besser laufen wie Europa. Ich denke eher nicht dass es so ist aber möglich natürlich schon.

    Am sinnvollsten wird aber vermutlich ein EM sein um sich breiter aufzustellen. Hier hätte man dann wenigstens die Chance von Wachstum zu profitieren welches im World nicht darstellbar ist. Obs kommt ist natürlich wieder ne andere Frage, aber die Europäer sind ja schon im World mit drin

  • Ich überlege auch, meinen MSCI World von Xtrackers um einen Euro-Etf zu ergänzen (75/25). Neben deinem Stoxx habe ich auch den MSCI Europe ins Auge gefasst. Wird ja auch von Finantip empfohlen. Neben den klassischen Kennzahlen wie Größe, TER, Entwicklung etc, was spricht besonders für den Stoxx im Vergleich zum MSCI? Oder ist es letzendlich eine Geschmacksfrage?

    Nein, Geschmack ist das, worauf es beim Kochen ankommt.

    Der MSCI Europe hat 400 Positionen, und der Stoxx 600 hat... Das wird nicht verraten.

    Das dürfte in der Tat ziemlich unbedeutend sein.

    Es kommt dann wohl eher auf Dinge an wie:

    Kann ich den bei meinem Broker kostenlos besparen usw.

    Aber im Prinzip lässt sich der europäische Aktienmarkt wohl am effektivsten mit dem Stoxx 600 abbilden.

    Edit: Bspw wie ausschlaggebend ist die Fondswährung? Der Stoxx ist in Euro, der MSCI in USD.

    Die Fondswährung ist egal. Entscheidend ist die Währung der enthaltenden Aktien.

  • Rein Performance technisch wenn ich auf just ETF den Chart ansehen dann läuft lief auf 10 Jahressicht der engere Stoxx 50 besser.

    Also wenn ich mir die charts anschaue, tun sich die beiden ( stoxx50 und Stoxx600) doch in den letzten 10 Jahren so gut wie garnichts. Die 10 Jahre vorher lief der Stoxx50 etwas besser.

    Für die Zukunft ist das Risiko, dass der Stoxx50 einknickt ggf höher.

    Darum Stoxx600 für die Zukunft, mit einer möglichen stabileren Rendite.

  • Der ACWI muss nicht zwingend für jeden das optimale Portfolio sein.

    Vermutlich ist es sogar für fast niemanden das optimale Portfolio.

    Der größte Feind eines guten Plans ist der Traum von einem perfekten Plan.“ John Bogle, „Erfinder“ der ETFs und Gründer von Vanguard

    Mitunter ist ein schlichter ACWI aber optimaler, als alles was ein Investor sich sonst so zusammenmischt, optimiert, würzt, nachjustiert, ergänzt usw.

  • Der größte Feind eines guten Plans ist der Traum von einem perfekten Plan.“ John Bogle, „Erfinder“ der ETFs und Gründer von Vanguard

    Mitunter ist ein schlichter ACWI aber optimaler, als alles was ein Investor sich sonst so zusammenmischt, optimiert, würzt, nachjustiert, ergänzt usw.

    Ja, man sollte auch nicht denken in irgendeiner Weise schlauer als der Markt zu sein.

  • Ja, man sollte auch nicht denken in irgendeiner Weise schlauer als der Markt zu sein.

    „Schlau“ ist aber keine Kategorie … der Markt agiert ja nicht schlau im Sinne einer autonom handelnden Entität, sondern er ist schlicht das Ergebnis aller Handlungen aller Marktteilnehmer.

    Die Frage ist, ob man denkt, dass über 60 Prozent in den USA und um die 25 Prozent in zehn Unternehmen eine gute Diversifikation sind.

  • Ja, man sollte auch nicht denken in irgendeiner Weise schlauer als der Markt zu sein.

    Darum geht es auch nicht.

    Ich will ja nicht sagen, dass man falsch bepreiste Aktien suchen soll, mit denen man dann reich wird.

    Aber das Marktportfolio (als Näherung der MSCI ACWI IMI) ist einfach nur der Durchschnitt aller Portfolios.

    Das hat niemand so konstruiert, es muss nichtmal jemanden geben, der so ein Portfolio hat.

    Der Durchschnitt vieler individuell sehr sinnvoller Portfolios kann trotzdem theoretisch ziemlich sinnfrei sein.

    So haben Amerikaner einen starken Home-Country-Bias und ein Großteil der Aktionäre ist amerikanisch.

    Angenommen Home-Country-Bias ist sinnvoll.

    Soll ich deswegen stark in den USA investieren, da ich ja durchschnittlich und somit plötzlich auch zu 70% Amerikaner bin?

  • „Schlau“ ist aber keine Kategorie … der Markt agiert ja nicht schlau im Sinne einer autonom handelnden Entität, sondern er ist schlicht das Ergebnis aller Handlungen aller Marktteilnehmer.

    Die Frage ist, ob man denkt, dass über 60 Prozent in den USA und um die 25 Prozent in zehn Unternehmen eine gute Diversifikation sind.

    Es kommt eben immer darauf an.

    Wie hoch ist mein Vermögen?

    Auf welchem Teil des Weges zum Vermögensaufbau befinde ich mich (Sparplan gerade gestartet, Kurz vor der Entnahmephase)?

    usw.

    Für viele Anleger würde es möglicherweise bereits ausreichen, einfach die Allokation zwischen Risikoteil und 'sicherem' Vermögensteil anders zu justieren. Also statt krampfhaft zu versuchen den 80% Risikoteil möglichst breit zu diversifizieren und auf jeder Hochzeit zu tanzen, lieber den Aktienteil auf 60% runter fahren und dafür den Anteil im 'sicheren' Vermögensteil zu erhöhen. :/